Ab wann darf man eine nasen op machen

Stupsnase, Knollennase oder Hakennase – die Nase ist ein sehr auffälliges Detail unseres Gesichtes. Außerdem ist sie ein wichtiges Element der Mimik und beeinflusst, wie andere uns wahrnehmen. Viele Menschen, die mit ihrem Riechorgan unzufrieden sind, denken deshalb über eine Nasenkorrektur nach. Aber nicht nur aus ästhetischen Gründen, sondern auch bei einer Nasenscheidewandverkrümmung wird häufig eine Nasen-OP durchgeführt. Wie verläuft der Eingriff? Und welche Behandlungsmöglichkeit gibt es noch?

Den Begriff „Nasenoperation“ kennt man vor allem aus den Schlagzeilen, wenn ein weiterer Hollywoodstar seine Nase operiert hat. Während Schönheitsoperationen lange nur von den Reichen und Schönen in den USA durchgeführt wurden, nimmt auch in Deutschland die Zahl der plastischen Eingriffe zu. In Deutschland ließen sich 2015 etwa 2.500 Frauen an der Nase operieren1. Diese entschieden sich überwiegend aus ästhetischen Gründen für eine Nasenkorrektur (Rhinoplastik). Viele Menschen empfinden ihre Nase als zu groß, zu klein oder zu schief. Eine Entstellung der Nase kann aber auch durch Fehlbildungen oder einen Unfall verursacht werden. In diesem Fall stellt die Rekonstruktion der Nasenform eine Sonderform der Nasenkorrektur dar. Da die Nase in der Mitte des Gesichts einen großen Einfluss auf das Aussehen hat, kann eine als hässlich empfundene Nase das Selbstwertgefühl stark beeinträchtigen.

Daneben wird eine OP ebenfalls bei einer Nasenscheidewandverkrümmung vorgenommen. Hierbei ist das Ziel, die Nasenatmung des Patienten zu verbessern. Nach der Nasenoperation soll der Patient wieder freier atmen können. Außerdem sind kombinierte Operationen gängig, bei der sowohl die Scheidewand begradigt als auch eine ästhetische Veränderung vorgenommen wird.

Die Modellierung der Nase gehört zu den häufigeren ästhetischen Operationen, erfordert jedoch hohe fachliche Kompetenz. Mögliche Veränderungen der Nase sind:

  • Nasenkorrektur: Die Nase erhält eine neue Form, meist wird sie verkleinert.
  • Nasenspitzenkorrektur: Der Chirurg verändert Form oder Größe der Nasenspitze und kann sie etwas absenken oder anheben.
  • OP bei einer Nasenscheidewandverkrümmung: Die Nasenscheidewand wird vorwiegend aus medizinischen Gründen begradigt, zum Beispiel, um Atemwegsbeschwerden und Schnarchen zu behandeln.
  • Schiefnase korrigieren: Ziel dieser Nasenkorrektur ist es, eine asymmetrische Form des Nasenknochens (angeboren oder durch einen Unfall entstanden) wieder gerade zu rücken.
  • Nasenhöcker entfernen: Bei der Operation entfernt der Arzt den überschüssigen Knochen oder Knorpel, der die Erhebung verursacht.

Bereits vor dem Eingriff erfolgt in der Regel ein ausführliches Beratungsgespräch mit dem behandelnden Arzt. Neben dem Ablauf der Operation und Kosten werden mögliche Risiken und Nebenwirkungen besprochen. Mittels Computersimulation kann der Arzt dem Patienten außerdem vor Augen führen, welche Veränderungen der Nase realistisch umzusetzen sind. Eine unkomplizierte Operation, zum Beispiel eine Nasenscheidewand-OP, kann auch ambulant durchgeführt werden, in der Regel wird jedoch ein stationärer Aufenthalt von bis zu drei Tagen empfohlen.

Bei relativ einfachen Nasenkorrekturen, wenn zum Beispiel lediglich in den knorpeligen Anteil der Nase eingegriffen wird, reicht in der Regel eine lokale Betäubung der Nase. Muss die knöcherne Nasenstruktur grundlegend verändert werden, schlägt der Chirurg hingegen eine Vollnarkose vor. Welches Verfahren zum Ausschalten des Schmerzempfindens jedoch letztendlich angewendet wird, entscheidet der Arzt von Einzelfall zu Einzelfall und in Absprache mit dem Patienten.

Des Weiteren kann die Nasen-OP sowohl mit geschlossenem oder offenem Zugang erfolgen:

  • Beim geschlossenen Zugang macht der Schönheitschirurg einen kleinen Schnitt innerhalb der Nase. Dieser ist von außen nicht sichtbar; Nasenscheidewand und die Knorpel der Nasenlöcher sind von unten jedoch gut erreichbar.
  • Beim offenen Zugang nimmt der Chirurg hingegen einen kleinen Schnitt am Nasensteg zwischen den Nasenlöchern vor. Der Arzt erlangt durch diese Methode einen besseren Einblick in die zu bearbeitenden Strukturen. Deshalb wird die Vorgehensweise bei komplizierteren Operationen bevorzugt. Die Narbe verheilt in der Regel gut und ist nach einigen Wochen nicht mehr zu sehen.

Zu den weiteren möglichen Methoden gehört die Knorpeltransplantation. Eine Transplantation von Gewebe wird beispielsweise bei einer als zu klein empfundenen Nase angewandt.

Nach einer Operation unter Vollnarkose sollte der Patienten die ersten 24 Stunden Bettruhe wahren. Und auch danach wird frisch Operierten empfohlen sich noch einige Wochen schonen. Da es nach der Operation zu leichten Blutungen kommen kann, werden dem Patienten für ein bis zwei Tage nach der Operation Tamponaden in die Nasenlöcher platziert, die das Blut aufsaugen. Manchmal wird auch ein Nasengips angebracht, der nach etwa einer Woche wieder entfernt wird und die Nase stabilisieren soll. Kühlende Auflagen können das Abschwellen der Nase zudem unterstützen.

Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, werden dem Patienten noch einige Verhaltensregeln mit auf den Weg gegeben. Folgende Punkte sollten Sie nach einer Operation beachten:

  • Bis die Schwellungen abgeklungen sind, sollten Sie in Rückenlage und mit erhöhtem Kopf schlafen.
  • Öffnen Sie beim Niesen Ihren Mund. Beim Niesen entsteht ein hoher Druck in der Nase, der bei geschlossenem Mund noch höher ist.
  • Bei Schnupfen sollten Sie das Sekret mit einem Taschentuch vorsichtig abtupfen. Schnäuzen ist tabu.
  • In der ersten Woche nach der Operation dürfen Sie nicht heiß duschen. Und auch körperliche Aktivitäten sind untersagt. Kurze Spaziergänge sind hingegen erlaubt.
  • Bis der Verband abgenommen wird (nach etwa zwei bis drei Wochen), sollten Sie auf das Rauchen verzichten.
  • Mindestens zwei Monate nach der Operation sollten Sie keine Brille tragen. Fragen Sie Ihren Optiker oder Augenarzt nach Kontaktlinsen oder einer speziellen Stütze für die Brille.
  • Starke Sonneneinstrahlung sollten Sie in diesem Zeitraum meiden.
  • Schmerzmittel sollten nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden. Blutgerinnungshemmende Medikamente sind tabu.

Halten Sie sich nach der Operation an die genauen Vorschriften Ihres Arztes. Auch wenn Sie über irgendetwas während der Nachsorgephase beunruhigt sind, sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren.

Wer seine Nase korrigieren möchte, ohne sich unter das Messer zu legen, kann über eine Behandlung mit Hyaluronsäure nachdenken. Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff, der im Bindegewebe enthalten ist und die Fähigkeit besitzt, Wasser zu binden. Hyaluronsäure strafft die Haut und polstert sie aus, weshalb sie gerne in der Schönheitschirurgie verwendet wird. Durch eine Spritze können beispielsweise Nasenhöcker ausgeglichen und die Nasenspitze angehoben werden. Dadurch kann eine Art optischer Effekt erzielt werden, das heißt, die Nase wirkt durch das Anheben der Spitze kleiner. Der Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie sehr viel günstiger ist – der Eingriff kostet zwischen 450 und 600 Euro. Größere Nasenkorrekturen, zum Beispiel eine deutliche Verkleinerung der Nase, sind mit Hyaluronsäure nicht möglich. Ein weiterer Nachteil: Der Körper baut die Hyaluronsäure wieder ab. Das heißt, die Nasenkorrektur hält nur etwa ein Jahr. Dann muss erneut gespritzt werden.

Ab wann darf man eine nasen op machen

Ab welchem Alter kann eine Nasenkorrektur durchgeführt werden?

Eine Nasenkorrektur sollte nicht vor Abschluss des Wachtums durchgeführt werden, also nicht vor dem 16. - 17. Lebensjahr. Vor Erreichen der Volljährigkeit ist das Einverständnis der Eltern erforderlich. Die Entscheidung zu einer Nasenkorrektur sollte keinesfalls leichtfertig oder kurzfristig getroffen werden. Meiner Erfahrung nach ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild, gerade bei jungen Menschen, besonders wichtig. Im Zweifel gilt: abwarten und die Entscheidung weiter "reifen" lassen.

Übernimmt meine Krankenversicherung die Kosten?

Eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenversicherung ist nur bei einer medizinischen Notwendigkeit möglich. So ist z.B. die Korrektur einer ausgeprägten Schiefnase nach einem Unfall eine Leistung der Krankenversicherung. Sollte eine starke Verbiegung der Nasenscheidewand mit einer Nasenatmungsbehinderung vorliegen, ist eine anteilige Abrechnung über Ihre Krankenversicherung möglich. Reine Schönheitskorrekturen sind keine Leistung der Krankenversicherung.

Wie lange muss ich auf einen Beratungs- oder Operationstermin warten?

Derzeit liegt die Wartezeit für einen Beratungstermin bei etwa 4 Wochen, die für einen Operationstermin bei etwa 2 - 3 Monaten.

Wie genau ist die Computersimulation?

Die Computersimulation ist sehr hilfreich, um Ihre Wünschen zu erfassen und Ihnen eine Vorstellung der operativen Möglichkeiten und Grenzen zu vermitteln. Anhand meiner Erfahrung zeige ich Ihnen, was in Ihrem individuellen Fall möglich, sinnvoll und ästhetisch ansprechend ist. Eine exakte Vorhersage des Operationsergebnisses ist natürlich nicht möglich, es geht primär darum, Ihnen eine Vorstellung zu vermitteln, wie Ihre "neue" Nase nach der Operation in Ihrem Gesicht wirken wird.

Ist eine Nasenkorrektur schmerzhaft?

Die meisten Patienten klagen nach einer Operation nur über leichte Schmerzen, die mit Schmerzmitteln (z.B. Ibuprofen) gut zu beheben sind. Die Nase ist zudem durch eine äußere und innere Schiene stabilisiert und somit "ruhiggestellt". Da die evtl. auftretenden Schwellungen ein Spannungsgefühl verursachen, ist es wichtig, das Gesicht in den ersten zwei Tagen nach der Operation intensiv zu kühlen. Das Ausmaß der Schwellung ist individuell sehr unterschiedlich und abhängig von dem durchgeführten Eingriff. Grundsätzlich gilt: je mehr am knöchernen Nasengerüst verändert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwellung.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Die Länge des Krankenhausaufenthaltes richtet sich nach Art und Umfang der durchgeführten Operation und liegt zwischen einem und drei Tagen. Alleinige Korrekturen der Nasenspitze können problemlos ambulant durchgeführt werden, Sie müssen also nicht in der Klinik bleiben. Aufwendigere Korrekturen sollten unter stationären Bedingungen erfolgen. Sie bleiben also ein bis zwei Nächte in der Klinik.

Kann ich nach der Operation durch die Nase atmen?

Ja, eine Nasenatmung ist möglich, da ich auf die Verwendung von Nasentamponaden verzichte. Es werden lediglich weiche Silikonschienen in das Naseninnere gelegt. Diese ermöglichen eine ausreichende Nasenatmung und können meist nach 4 Tagen entfernt werden.

Wie lange kann ich nach der OP nicht arbeiten?

Sie sollten mit einer Arbeitsunfähigkeit von zwei Wochen, bei anstrengender, körperlicher Tätigkeit, von drei Wochen rechnen.

Gibt es Bücher zum Thema Nasenkorrektur?

Neben einer Vielzahl von Fachbüchern, die für den Laien nur schwer verständlich sind, gibt es einen lesenswerten Ratgeber für alle, die sich mit einer Nasenoperation auseinandersetzen. Dieses Buch heißt "Nasenkorrektur - Was Sie vor der Operation wissen sollten", von Wolfgang Pfeufer, erschienen im Zuckschwerdt-Verlag.

Standort & Kontakt