Die Auflösung der Fragen finden Sie unten. Frage 1 von 1 a) Männer haben mehr zu sagen. b) Frauen sind die Quasselstrippen. c) Beide reden gleich viel. Achtung Auflösung!Hier finde Sie die Antworten zur Überprüfung: Frage 1 von 1 a) Männer haben mehr zu sagen. ❌ b) Frauen sind die Quasselstrippen. ❌ c) Beide reden gleich viel. ✔️ Der wortkarge Mann, die quasselnde Frau – dieses Klischee scheint nicht zu stimmen. Nach einer Untersuchung der Universität von Texas reden Männer und Frauen etwa gleich viel, nämlich rund 16.000 Wörter am Tag.
Wie viele Worte gibt es eigentlich? Die Antwort darauf ist komplex und unterschiedliche Quellen geben unterschiedliche Antworten. Exakte Angaben über den Umfang des deutschen Wortschatzes sind laut Duden deshalb unmöglich, weil ständig Wörter neu gebildet und aus anderen Sprachen entlehnt werden. Dabei kommt es darauf an, ob man „nur“ die Wortfamilien zählt, also Begriffe, die denselben Wortstamm haben wie z.B. Fahrer, fahren, Fahrt etc. oder ob man diese als eigenständig betrachtet. Außerdem stellt sich die Frage, ob Fremdwörter, Jargons oder Dialekte eingeschlossen werden sollen. Schließlich haben sich die Experten darauf geeinigt, die Wortfamilien zu betrachten. Der Rechtschreibduden enthält demnach rund 135 000 Stichwörter, das »Deutsche Wörterbuch« (1852–1971) von Jacob und Wilhelm Grimm etwa 450.000, von denen aber zahlreiche veraltet sind. Im Allgemeinen schätzt man den Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache auf zwischen 300 000 und 500 000 Wörter (Grundformen). Zum Vergleich: Das „Oxford Dictionary of English“, das versucht, den gesamten Wortschatz der englischen Sprache in ihrer historischen Tiefe und ihren regionalen Varianten zu beschreiben, weist derzeit etwa 620 000 Stichwörter auf. Der für die französische Sprache maßgebliche „Grand Robert“ umfasst lediglich gut 100 000 Stichwörter. Dabei verwendet der Durchschnittsmensch – egal wo auch immer auf der Welt – bei weiten weniger Wörter in seiner Alltagssprache. Der aktive Wortschatz eines deutschen Durchschnittssprechers wird heute auf 12 000 bis 16 000 Wörter (davon etwa 3 500 Fremdwörter) geschätzt. Ohne Schwierigkeiten verstanden werden mindestens 50 000 Wörter. Ein englischer Muttersprachler mit Universitätsabschluss verwendet hingegen durchschnittlich 17 500 Wortfamilien. Im Spanischen ist die Zahl ein wenig niedriger, da die Sprache weniger Wörter als das Englische umfasst. Der polyglotte Sprachwissenschaftler Prof. Alexander Arguelles hat untersucht, wie viele Wörter ein Mensch im Alltag wirklich braucht:
Stellt sich natürlich die Frage, ob es hilft, im stillen Kämmerlein jeden Tag 100 Vokabeln zu pauken, um in etwa einem dreiviertel Jahr jedem Muttersprachler Konkurrenz zu machen? Nein, denn zwischen dem passiven Wissen und dem aktiven Gebrauch liegen Welten und Sprache ist viel mehr als das bloße Aneinanderreihen verschiedener Wörter. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass die meisten Menschen bis zum Alter von etwa zwölf Jahren beliebige Sprachen leicht lernen und sprechen können, sich jedoch nur in ein einer Sprache wirklich „zuhause“ fühlen. Danach wird es schwieriger, sich eine weitere Sprache anzueignen. Jedoch kann mit viel Übung ein muttersprachliches Niveau erreicht werden. Was die Sprache beim Telefonieren betrifft, so gilt auch hier, sich möglichst klar und deutlich auszudrücken und verständlich Inhalte und Emotionen zu vermitteln. Achten Sie dabei darauf, die Informationen in möglichst kleinen Häppchen zu servieren. Beispielsweise werden Radiomoderatoren angehalten, Sätze mit max. zwölf Worten zu bilden. Alles andere wirkt verwirrend und oft zu verschachtelt. Achten Sie auch darauf, wie Ihr Gesprächspartner spricht: Verwendet er beispielsweise häufig Fremdwörter? Dann können Sie Ihre Sprechweise anpassen. Wenn er oder sie eher eine einfache Sprache nutzt, vermeiden Sie komplexen Satzbau und Fachjargon. Denn das kann zum einen überheblich wirken und dazu führen, dass der Gesprächspartner Sie nur teilweise versteht. Satzlänge wird danach bestimmt, aus wie vielen kleineren Einheiten ein Satz besteht. So ist es möglich, die Satzlänge entsprechend der Zahl der Buchstaben oder auch anderer Schriftzeichen (etwa im Chinesischen), Laute, Phoneme, Morphe, Silben, Moren, Wörter, Satzglieder oder Teilsätze zu definieren. Bevor man jedoch die Satzlänge bearbeiten kann, muss bestimmt werden, was genau ein Satz sein soll, ein keineswegs triviales Problem. So muss zum Beispiel überlegt werden, ob auch die Ein-Wort-Äußerung, die Ellipse oder das Satzfragment als Satz gelten soll.
Eine Frage, die man sich stellen kann, ist die nach den kürzesten oder auch längsten Sätzen, sei es innerhalb einer bestimmten Sprache oder auch ganz allgemein. Die Frage nach den kürzesten Sätzen ist leicht zu beantworten, wenn man sich darauf verständigt, dass auch eine 1-Wort-Äußerung als Satz gelten soll. Dann sind Ausrufe wie „Feuer!“ oder Interjektionen wie „Ah!“ Einwortsätze. Am kürzesten wäre dann der lateinische Imperativ „I!“ (Befehlsform zum Verb „ire“, „gehen“). Ein Satz, der kürzer als ein Buchstabe oder Laut ist, ist nicht möglich.
Anders steht es um die Frage nach dem längsten Satz, zu der man einige Beobachtungen und Überlegungen beitragen, die man aber letztlich nicht beantworten kann. Der Grund: Man kann in sehr vielen Sätzen, wie lang sie auch sein mögen, immer noch ein Wort oder eine Wortgruppe einfügen, ohne dass der Satz grammatische Regeln verletzt. Daher kann eine Obergrenze für grammatisch korrekte Sätze nicht angegeben werden. Grenzen setzt dagegen der Sprachgebrauch: In der gesprochenen Sprache werden tendenziell kürzere Sätze verwendet als in der geschriebenen Sprache; aber auch in der geschriebenen Sprache sind Sätze gewöhnlich in ihrer Länge begrenzt. Am ehesten lässt sich die Frage nach auffällig langen Sätzen in irgendwelchen Texten beantworten. So verweist Lang auf einen Satz bei dem (alt-)griechischen Autor Solon, der 300 Zeilen lang sein soll und geschätzt 4500 bis 4800 Silben enthält.[1] Meier berichtet von einem Satz in H. Brochs „Der Tod des Vergil“, der 1077 Wörter enthalten soll.[2] Um die durchschnittliche Satzlänge von Texten oder Textgruppen zu bestimmen, muss zunächst festgelegt werden, wie die Satzlänge definiert werden soll. Man kann sie messen, indem man beliebige kleinere Einheiten wählt und auswertet, wie viele davon in den Sätzen enthalten sind. In der Regel wird die Satzlänge durch die Zahl der Wörter oder der Clauses/Teilsätze bestimmt.
Als Beispiel seien einige Durchschnittswerte für Satzlängen im Deutschen genannt, bestimmt nach der Zahl der Wörter im Satz; die Daten stammen aus Best (2002).[3] Die durchschnittliche Zahl der Wörter je Satz in deutschen Texten wurde wie folgt erarbeitet:
Weitere Details zu den einzelnen Texten innerhalb einer Textgruppe sind in der angegebenen Arbeit aufgeführt. Natürlich sind die angegebenen Werte von der Auswahl der ausgewerteten Texte abhängig. Die Tabelle vermittelt einen Eindruck davon, wie sehr diese Durchschnittswerte auch innerhalb einer Textgruppe schwanken können. Mit einer solchen Streuung der Mittelwerte ist auch dann zu rechnen, wenn man Satzlänge anders als durch die Zahl der Wörter je Satz bestimmt.
Pieper (1979) gibt zum gleichen Thema die folgende Übersicht; es ist zu beachten, dass die Daten der beiden Tabellen nicht direkt vergleichbar sind, da Pieper nicht das arithmetische Mittel, sondern den Median als Mittelwert anführt:[4]
Die Quantitative Linguistik hat sich immer wieder und auf verschiedene Weise mit den Gesetzmäßigkeiten der Satzlängen befasst.
Unter Lesbarkeit versteht man die sprachlichen (grammatischen und lexikalischen) Eigenschaften eines Textes; sie ist ein Bestandteil dessen, was die Textverständlichkeit ausmacht. Seit langem gelten die Bemühungen der Wissenschaft der Frage, ob man die Lesbarkeit eines Textes messbar machen kann. Dabei sind eine Fülle von Lesbarkeitsindizes entwickelt worden, bei denen außer der Wortlänge sehr oft auch die Satzlänge als ein wesentlicher Aspekt integriert ist.[12] In Best (2006)[13] wurde eine Begründung dafür entwickelt, warum so einfache Kriterien wie Wort- und Satzlänge triftige Eigenschaften von Texten sein können, um etwas über ihre Lesbarkeit auszusagen. Die durchschnittliche Satzlänge prägt in einem hohen Maße den Stil eines Textes. Wilhelm Fucks, der sich für eine Quantitative Literaturwissenschaft einsetzt, betrachtet Wort- und Satzlängen als Stilcharakteristiken, das heißt als zahlenmäßig erfasste Stileigenschaften, die genutzt werden können, um den Stil von Autorengruppen zu unterscheiden.[14] Bei Werner Winters Kieler Projekt Quantitative Stilistik, aufgrund von statistischen Merkmalen der Texte Textgruppen zu unterscheiden, spielt auch das Kriterium der Satzlänge in mehrfacher Hinsicht eine Rolle; so wird die Zahl der Wörter pro Satz ebenso berücksichtigt wie die Zahl der Hauptsatz- und Nebensatzverben, wodurch auch die Zahl der Teilsätze in den Blick genommen wird.[15] Dass Satzlängen zu diesem Zweck ein wichtiges Kriterium und dabei keine isolierten Größen sind, betont auch Mistrík bei seinem Versuch einer Texttypologie.[16] Ebenso wie Wortlängen sind auch die Satzlängen eine Größe, die sich im Verlauf der Zeit ändert. Bei einem Vergleich älterer Autoren aus der Zeit der deutschen Klassik mit modernen Autoren, der in dem Saarbrücker Projekt „Syntax der deutschen Gegenwartssprache“ von Hans Eggers durchgeführt wurde, deutete sich eine Tendenz zu kürzeren Sätzen an; der Vergleich litt unter dem Problem, dass die älteren Autoren Literaten und die neueren Sachbuchautoren waren.[17] Untersuchungen zur Entwicklung der Satzlängen in Fachzeitschriften zwischen 1800 und 1990 sowie in künstlerischen Texten zwischen 1650 und 1950 bestätigten jedoch diese generelle Tendenz, wobei einzelne Ausreißer auftraten. In wissenschaftlich-technischen Texten zwischen 1770 und 1960 gibt es dagegen nach Beobachtungen von Möslein eine Tendenz, bei der die Satzlängen zunächst zu- und von 1850 an wieder abnehmen, ein Trend, den auch die Längen der Teilsätze vollziehen. Für 1960 muss konstatiert werden, dass sich hier entweder ein „Ausreißer“ oder eine Trendumkehr zeigt; da weitere Daten fehlen, muss dies hier offenbleiben.[18] Diese Veränderungen im Sprachgebrauch folgen dem Piotrowski-Gesetz.[19]
(Erläuterung: t ist der für die Berechnung nach Jahrzehnten durchnummerierte Zeitabschnitt. Passt man an die beobachteten Daten bis 1960 das Piotrowski-Gesetz in der Form für den reversiblen Sprachwandel[20] an, so ergeben sich die angegebenen berechneten Werte. Die Anpassung des Modells ergibt einen Determinationskoeffizienten von D = 0,82, wobei D als gut erachtet wird, wenn es größer/gleich 0,80 ist. Für ausführlichere Erläuterungen sei auf die angegebene Literatur verwiesen.)
Wiktionary: Satzlänge – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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