Ab wann baby zu festen zeiten ins bett

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Nach den ersten aufregenden Monaten spielt sich in dieser Phase meist ein gewisser Rhythmus ein und oft werden die Nächte auch langsam besser. Im Alter von drei oder vier Monaten schlafen die meisten Babys 15 Stunden täglich, ungefähr zehn Stunden davon in der Nacht, und die restlichen Stunden verteilen sich auf drei Nickerchen über den Tag, die sich dann auf zwei reduzieren, wenn Ihr Baby ungefähr sechs Monate alt ist. Es heißt, dass Babys mit etwa einem halben Jahr körperlich dazu in der Lage sind, durchzuschlafen. Doch was bedeutet durchschlafen? Wir denken oft, dass damit 10 - 12 Stunden ununterbrochener Schlaf gemeint sind. Bei Babys beginnt „Durchschlafen“ aber bereits bei etwa vier bis sechs Stunden ununterbrochenem Schlaf. Es bedeutet, dass Ihr Baby, gemessen an seinem üblichen Essensrhythmus (zum Beispiel alle 2 oder 3 Stunden), nachts eine Mahlzeit „auslässt“.

Durch Infekte, Wachstumsschübe und andere Einflüsse kann es aber auch immer mal wieder mehr Hunger oder Durst haben – auch, wenn es vorher schon „durchgeschlafen“ hat.

Für dieses Alter gibt es einige hervorragende Wege, um Ihrem Kind den Umgang mit dem Schlaf zu erleichtern:

Geregelte Zeiten zum Zubettgehen und für das Nickerchen einführen

Als Ihr Baby noch ein Neugeborenes war, haben Sie es ins Bett gelegt, wenn Sie Anzeichen von Müdigkeit beobachten konnten (Augenreiben, am-Ohr-spielen usw.). Jetzt, da es ein wenig älter ist, können Sie feste Bettzeiten bestimmen und gleichbleibende Zeiten für die Nickerchen, um seinen Schlafrhythmus zu regulieren. Betrachten Sie diese Zeiten dabei als Orientierungspunkte und bleiben Sie flexibel: Wenn Sie merken, dass Ihr Baby schon sehr müde ist, dann lassen Sie es schlafen, auch wenn es eigentlich noch zu früh ist. Übermüdung führt nur zu Quengeln und Schreien.

Der Schlafbedarf ändert sich auch immer wieder, sodass sie die Zeiten anpassen müssen. Achten Sie daher weiter sensibel auf Müdigkeitsanzeichen Ihres Kindes. Babys in diesem Alter sollten in der Regel nicht länger als drei Stunden am Stück wach sein; vor dem Abendschlaf kommen einige Babys auch mit einer etwas längeren Wachphase von ca. vier Stunden gut klar. Eine gute Zeit für das Zubettgehen ist gewöhnlich zwischen 19 und 20.30 Uhr. Danach wird Ihr Baby zu müde und es fällt ihm schwer, einzuschlafen. Ihr Baby sieht vielleicht am späten Abend nicht müde aus und es kann voller Energie und lebendig sein. Aber das ist oft auch ein Zeichen dafür, dass es übermüdet ist.

Beginnen Sie damit, eine Routine beim Zubettgehen zu entwickeln

Wenn Sie es noch nicht getan haben, dann ist jetzt eine gute Zeit, um mit einem Schlafritual zu beginnen. Das kann zum Beispiel aus folgenden Elementen bestehen:Welche Routine in Ihrer Familie funktioniert, ist egal, solange Sie sie jeden Abend, auch am Wochenende, einhalten.

Wecken Sie Ihr Baby morgens auf, um seine tägliche Uhr neu zu stellen

Wenn Ihr Baby dazu neigt, mehr als elf oder zwölf Stunden in der Nacht zu schlafen, ist es völlig in Ordnung, wenn Sie es morgens wecken, um in den neuen Tag zu starten. Ihrem Baby hilft ein einigermaßen gleichbleibender Schlaf-Wach-Rhythmus plus Erholungsphasen während des Tages. Das Baby jeden Morgen zur gleichen Zeit zu wecken, trägt entscheidend dazu bei, einen gleichmäßigen Schlafrhythmus beizubehalten. Dadurch bleibt die Routine berechenbar. Wenn Ihr Baby krank ist, lassen Sie es natürlich schlafen, denn der Schlaf fördert die Genesung. Schlafprobleme in diesem Alter können dadurch entstehen, dass der Wechsel zum Kinderbett erfolgt oder Ihr Baby schwer zur Ruhe findet und/oder nachts oft wach wird. Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Baby abends nicht zur Zubettgehzeit einschläft oder wenn es nachts weint. Es gibt Strategien, die Sie anwenden können, um ihm beim Einschlafen zu helfen. Sie können es in sein Bett legen, wenn es ruhig und schläfrig ist, und ihm beibringen, in seinem Bett einzuschlafen. Lassen Sie es nicht allein, sondern beruhigen es durch Streicheln, tiefes Summen oder Singen. Wenn es sich dadurch gar nicht beruhigen lässt, nehmen Sie es kurz auf den Arm – aber nicht, bis es fest schläft.

Wenn Sie und Ihr Kind aber im Familienbett gut schlafen, spricht nichts dagegen, solange Sie oder Ihr Partner nicht rauchen, keinen Alkohol, Drogen oder Medikamente konsumieren, die das Bewusstsein beeinträchtigen, oder in einem Wasserbett oder sehr weichen Bett schlafen.

Wenn Ihr Baby sich nicht wohl fühlt, kommt es häufig vor, dass der Schlafrhythmus unterbrochen wird. Es möchte vielleicht auch am Tage zu anderen Zeiten ein Nickerchen machen, was dazu führt, dass es später ins Bett geht. Es möchte vielleicht abends nicht ins Bett gehen oder fängt an, in der Nacht aufzuwachen, obwohl es gewöhnlich durchschläft.

Wenn dies der Fall ist, sollten Sie sich darüber keine großen Sorgen machen. Aber versuchen Sie, die gleiche Routine beim Zubettgehen einzuhalten. Wenn es ihm wieder besser geht, können Sie allmählich die Nickerchen und das Zubettgehen wieder auf die normalen Zeiten schieben.

Quellen


Davis KF, Parker KP, Montgomery GL. 2004. Sleep in Infants and Young Children: Part One: Normal Sleep. Journal of Pediatric Health Care. 18: 130-7

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Auch beim Schlafen ist jedes Babys anders, und so dauert es unterschiedlich lang, bis Babys einen Tag-Nacht-Rhythmus entwickeln. Lesen Sie hier, was Sie über Babys Schlaf in den ersten Monaten wissen sollten.

Ab wann baby zu festen zeiten ins bett

In den ersten drei Monaten schlafen Babys durchschnittlich 16 bis 18 von 24 Stunden, gleichmäßig auf etwa fünf Schlafphasen verteilt. Doch auch für das Schlafen gilt: Jedes Kind ist anders, und Abweichungen vom Durchschnitt sind völlig normal. Das gilt sowohl für den Schlafbedarf als auch die jeweilige Schlafdauer. Manche Kinder sind wahre „Murmeltiere“, andere sind nur mit großer Mühe zum Schlafen zu bringen. Einige schlafen schon früh durch, bei anderen dauert es etwas länger – und wieder andere schlafen für einige Zeit durch und dann plötzlich wieder nicht mehr.
Babys können sich nicht „entscheiden“, jetzt zu schlafen, sondern werden vom Schlaf übermannt. Sind sie allerdings nicht wirklich müde, wenn man sie zum Schlafen in ihr Bettchen legt, sollte man sich nicht wundern, wenn sie nicht zur Ruhe kommen. Achten Sie daher immer auch auf Zeichen von Müdigkeit bei Ihrem Baby.

In der ersten Lebenszeit, in denen sich ein Kind „in die Welt einfindet“, muss es seinen Rhythmus zwischen Hunger und Sattsein, Schlafen und Wachsein erst noch entwickeln. Vor allem in den ersten drei Monaten braucht Ihr Baby einen engen Körperkontakt, um Ihre Nähe zu spüren und sich sicher und geborgen zu fühlen. Es braucht die Erfahrung, dass seine Signale verstanden und seine Bedürfnisse nach Nahrung, nach Schlaf, aber auch nach Unterhaltung und Zuwendung verlässlich befriedigt werden.
Indem Sie Ihrem Baby so das Gefühl von Nähe und Verlässlichkeit vermitteln, machen Sie das Schlafengehen für sich und Ihr Kind zu einer schönen und intensiven Zeit. 

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Spielen nach Lust und Laune, Regelmäßigkeiten im Tagesablauf und die sichere Gewissheit von Nähe und Zuwendung der Eltern erleichtern das kindliche Einschlafen.

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Ein Säugling lernt erst mit der Zeit, sich auf den Tag-Nacht-Wechsel einzustellen und regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten zu entwickeln. Schon im Mutterleib, ungefähr ab der 36. Schwangerschaftswoche, erlebt der Fötus unterschiedliche Phasen des Schlafens, Träumens und Wachens. Den Schlaf-Wach-Rhythmus, den das ungeborene Kind am Ende der Schwangerschaft hat, führt der Säugling nach der Geburt zunächst einmal fort. Dabei sind die Schlaf- und Wachphasen in den ersten Lebenswochen noch gleichmäßig über den Tag und die Nacht verteilt. Im Laufe des ersten Lebensjahres wird dann der Anteil des Wachseins und Erlebens immer größer, auch die Nachtschlafphase verlängert sich.

Mit etwa vier bis sechs Wochen wird das Schlafverhalten allmählich regelmäßiger und das Baby beginnt, sich langsam auf einen Tag-Nacht-Rhythmus einzustellen. Die meisten Kinder schlafen in diesem Alter abends ungefähr zur gleichen Zeit ein und wachen nachts und morgens etwa um die gleiche Zeit auf. Bis etwa zum 6. Lebensmonat bildet sich eine länger zusammenhängende Schlafdauer von 6 Stunden heraus. Die meisten Babys können bis zum Ende des ersten Lebensjahres 6 bis 8 Stunden am Stück schlafen. Denn nach kurzen Wachphasen kann es dann ohne elterliche Hilfe wieder einschlafen. Der Tagesschlaf kann bis zum 3. oder 4. Lebensjahr andauern.

Dass Kinder in den ersten Lebensmonaten mehrmals nachts wach werden, ist nicht nur normal, sondern auch wichtig für ihre Entwicklung. Sie schlafen in diesem Alter fast die ganze Nacht in einem leichten Schlaf (REM-Schlaf), der es ihnen ermöglicht, ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und aufzuwachen, wenn sie z. B. Hunger haben, ihnen kalt ist oder die Windel voll ist.
Bis zum sechsten Lebensmonat ist ein mindestens einmaliges Aufwachen durchaus normal – Ihr Kind benötigt nachts eine oder mehrere Mahlzeiten. Nach dieser Zeit können Babys theoretisch die ganze Nacht ohne Stillen oder Fläschchen auskommen. Viele schlafen auch tatsächlich in diesem Alter bereits durch – und zwar etwa sechs bis acht Stunden lang. Für die Eltern heißt dies weiterhin, sich auf ein nächtliches Aufwachen ihres Kindes einzustellen.

Ab wann baby zu festen zeiten ins bett

Schlaf gut, Baby!
Wie Babys besser ein- und durchschlafen. In einer Multimedia-Geschichte berichten Eltern und eine Expertin, was im ersten Jahr für Babys Schlaf wichtig ist.

Schon tagsüber kann das Baby mit einem mehr oder weniger festen Rhythmus der Zeiten fürs Essen, Spielen und Schlafen vertraut gemacht werden. Routinen und Strukturen bei der Pflege, beim Stillen oder Füttern wie auch beim Schlafenlegen helfen dem Baby, sich zu orientieren, seinen Rhythmus zu finden und unterstützen auch schon tagsüber ein selbstständiges Einschlafen. Auch wenn Ihr Baby zum Beispiel immer wieder erlebt, wie sich Anregung und Ruhepausen entsprechend seinen jeweiligen Bedürfnissen abwechseln, lernt es nach und nach, dass alles seine Zeit hat. Denn Kinder – so jung sie auch noch sein mögen – lernen durch die Strukturen, die Eltern ihnen anbieten. Manche Kinder entwickeln innerhalb weniger Wochen ganz von selbst einen festen Rhythmus, andere melden ihren Hunger oder ihr Schlafbedürfnis immer wieder zu anderen Tages- und Nachtzeiten an. Dann ist es besonders wichtig, dass Sie als Eltern Ihrem Kind Orientierung geben, indem Sie den Tagesablauf möglichst regelmäßig gestalten. Das klappt natürlich nicht auf Anhieb und auch nicht immer. Aber keine Angst – hier und da eine Ausnahme bringt nicht gleich alles „aus dem Rhythmus“.

In der letzten Stunde vor dem Schlafengehen sollte ein Kind langsam zur Ruhe kommen und sich auf den Nachtschlaf einstimmen können. Durch immer gleiche Abläufe und Rituale beim abendlichen Schlafengehen – auch was den Schlafplatz und die Schlafumgebung betrifft – entsteht bei Ihrem Kind das Gefühl von Regelmäßigkeit und Erwartbarkeit. Ihr Kind wird nicht plötzlich und überraschend in sein Bettchen gelegt, sondern diese stets gleich ablaufenden allabendlichen Aktivitäten führen es regelrecht zum Schlafen hin: Nach und nach lernt es schon als Baby, was es zu erwarten hat, wenn es müde ist, und kann sich immer besser darauf einstellen. Schon ganz kleine Babys verfügen über eine gewisse, wenn auch beschränkte Fähigkeit, sich selbst zu beruhigen und selbstständig einzuschlafen (zum Beispiel, indem sie an ihren Händchen saugen oder sich räkeln). Diese Fähigkeit entwickelt sich in den ersten Lebensmonaten weiter.  
Wenn Ihr Baby ruhig, entspannt und noch wach ist, verabschieden Sie sich mit einem Gute-Nacht-Kuss von ihm und gehen aus dem Zimmer. Diese wiederkehrenden Abläufe geben ihm das Gefühl, dass alles seine Ordnung hat und es sich sicher und geborgen fühlen kann.

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Weniger ist oft mehr - das gilt auch in Sachen Schlafumgebung, damit das Baby gut und sicher schläft. Die wichtigsten Empfehlungen anschaulich dargestellt.

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Probleme mit dem Ein- und Durchschlafen sind oft ein Ergebnis von ungünstigen Einschlafhilfen, an die sich Kinder nur allzu schnell gewöhnen können. Natürlich ist hier nicht von dem allabendlichen Einschlafritual die Rede, auch nicht von der Spieluhr oder dem geliebten Kuscheltier (das allerdings nur so klein sein sollte, dass es nicht das Gesichtchen des Babys bedecken kann) – all dies ist sinnvoll und hilfreich. Wenn sich Ihr Kind aber zum Beispiel daran gewöhnt hat, herumgetragen oder im Kinderwagen herumgefahren zu werden, bis es eingeschlafen ist, oder es gewohnt ist, an der Brust einzuschlafen und regelmäßig schlafend in sein Bettchen gelegt zu werden, dann wird es diese Einschlafhilfen bald auch lauthals fordern. Vermeiden Sie deshalb Einschlafhilfen, die Sie auf Dauer nicht durchhalten wollen oder können. Eine spätere Umgewöhnung ist natürlich möglich, aber meist für Eltern und Kind anstrengend. Deshalb: Vorbeugen ist besser.

Bei Ihrem Baby auf Zeichen von Müdigkeit zu achten, ist auch deshalb wichtig, um Übermüdung zu vermeiden. Denn wenn Kinder übermüdet und überreizt sind, fällt das Einschlafen sehr schwer.
Gerade bei Babys, die kaum zur Ruhe kommen und Schwierigkeiten haben, sich selbst zu beruhigen, kann es passieren, dass das „Tor zum Einschlafen“ verpasst wird. So wird der fürs Einschlafen günstigen Zeitpunkt genannt, zu dem Kinder von einer aktiveren in eine ruhigere Phase eintreten und besonders gut einschlafen. Lässt man diesen Zeitpunkt verstreichen, kann es unter Umständen längere Zeit dauern, bis sich ein neues „Einschlaftor“ auftut.

Besonders bei Kindern, die häufig und lang anhaltend schreien (sogenannten „Schreibabys“), liegt meist Schlafmangel vor: Diese Kinder bekommen häufig tagsüber einfach zu wenig Schlaf, sind übermüdet und überreizt und kommen dadurch erst recht nicht mehr zur Ruhe – ein Teufelskreis. Hier ist es besonders wichtig, erste Anzeichen von Müdigkeit und Unlust zu erkennen. Wenn Ihr Baby sehr oft überreizt und übermüdet wirkt, sollten Sie versuchen, dass es mehr Schlaf bekommt.

Viele Eltern erleben die erste Zeit mit ihrem Kind nicht nur als eine beglückende, sondern auch als eine extrem anstrengende Zeit. Wenn Kinder nachts sehr oft aufwachen, bekommen die Eltern nicht genügend Schlaf – manchmal über Wochen und Monate. Kein Wunder, dass man sich da müde, wie erschlagen und vielleicht auch deprimiert und mutlos fühlt.
Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin über diese belastende  Situation – Kinderärzte wissen sehr genau, welchen Schwierigkeiten Eltern in den ersten Lebenswochen ihres Kindes oft ausgesetzt sind und können mit Ihnen zusammen Lösungsmöglichkeiten suchen. Unterstützung finden Eltern unter anderem bei Hebammen, Eltern-Kind-Gruppen, Schreiambulanzen und den Frühen Hilfen. Und vergessen Sie nicht: Diese erste Zeit geht vorüber! (Stand: 22.7.2019)