Wie merkt man dass es die letzte periode ist

In den Wechseljahren verändert sich die Menstruation. Es kommt zu Zwischenblutungen, manchmal fällt die Periode aus oder ist ungewohnt heftig. Wann sind veränderte Blutungen ein Grund zur Sorge?

Zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr beginnt der weibliche Körper mit einer Hormonumstellung. Diese Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, verändern ebenfalls die Menstruation: Die Periode ist während dieser Zeit manchmal nur schwach oder setzt sogar für einen Monat ganz aus. Mal ist die Blutung viel stärker, als du es normalerweise gewohnt bist. Es ist ebenfalls möglich, dass die monatliche Regelblutung länger als üblich dauert.

Die Eierstöcke bilden mit zunehmendem Alter immer weniger von den Hormonen Östrogen und Progesteron, wodurch die Menstruation in den Wechseljahren einige Veränderungen durchläuft. Stellst du Veränderungen bei deiner monatlichen Blutung fest, kannst du durch eine Untersuchung beim Arzt abklären lassen, ob dies mit den Wechseljahren in Zusammenhang steht.

Die Hälfte aller Frauen haben im Alter von 52 Jahren die letzte Periode. Das bedeutet, dass die Gebärmutterschleimhaut zum letzten Mal abgestoßen wird. Die Zeit danach wird als Menopause bezeichnet. Sobald deine Menstruation ein ganzes Jahr lang ausbleibt, kannst du davon ausgehen, dass du es durch die Menopause geschafft und die Postmenopause erreicht hast.

Bis es so weit ist, durchläuft dein Körper aber eine turbulente Zeit, die sich auch auf deine Menstruation auswirkt: Während des Klimakteriums variieren die Blutungen sowohl in der Häufigkeit als auch in der Stärke. So ist es zum Beispiel nicht selten, dass die Menstruation alle zwei Wochen auftritt. Das kann ein erstes Anzeichen für den Beginn der Wechseljahre bei dir sein.

Ebenso ist es möglich, dass die Periode seltener kommt, als du es normalerweise gewohnt bist. Aufgrund der längeren Pause zwischen den Blutungen kann die Gebärmutterschleimhaut recht groß und dick werden. Dies führt wiederum dazu, dass du in den Wechseljahren manchmal starke Blutungen mit deutlich sichtbaren Klumpen haben kannst. Das ist kein Grund zur Sorge, denn bei den Klumpen handelt es sich um die Schleimhaut der Gebärmutter, die mit der Blutung deinen Körper verlässt.

Bei manchen Frauen kommt es außerdem zu besonders stark ausgeprägten Dauerblutungen, die sogar zwei Wochen oder länger anhalten. Auch wenn hinter einer solchen Veränderung meist die Hormonumstellung der Wechseljahre steckt, solltest du zur Sicherheit mit deinem Gynäkologen sprechen. Es ist immer ratsam, Ursachen frühzeitig abzuklären, da diese Symptome auch von gutartigen Myomen oder Zysten verursacht werden können.

Einige Frauen berichten in den voranschreitenden Wechseljahren darüber, dass ihre Perioden ungewöhnlich schwach werden. Manchmal fällt sogar eine komplette Monatsblutung aus oder es kommt lediglich zu einer Schmierblutung.

Vor allem Zwischenblutungen in den Wechseljahren oder auch Blutungen nach dem Sex rufen bei vielen Frauen Angst hervor. Doch auch dies ist in den Zeiten der Hormonumstellung keine Seltenheit, sondern betrifft sehr viele Frauen. Panik brauchst du daher auf keinen Fall zu haben. Trotzdem ist es sinnvoll, dass du auch in diesen Fällen mit deinem Frauenarzt zusammen eine andere Ursache, wie etwa einen bösartigen Tumor (Karzinom), ausschließt. 

Wie du siehst, zeigt sich die Menstruation in den Wechseljahren von ganz unterschiedlichen Seiten. Manche Frauen, die ihre Periode immer regelmäßig hatten, erleben riesige Veränderungen, was die Stärke und die Häufigkeit betrifft. Andere Frauen haben zwar unregelmäßige Blutungen, dafür aber kaum Beschwerden.

Die Blutungen sind nicht das einzige, was während der Wechseljahre variieren kann. Viele Frauen erleben die begleitenden Beschwerden der Menstruation auch anders, als sie es bislang gewohnt sind. Symptome wie Unterleibskrämpfe oder Verdauungsbeschwerden können also auch während deiner Wechseljahre die Blutung begleiten – oder dich vorwarnen.

Viele Frauen fühlen sich vor allem aufgrund der Unregelmäßigkeit der Blutungen verunsichert. Wusstest du bisher genau, wann deine Periode einsetzt, warst du wahrscheinlich gut vorbereitet und mit Hygieneartikeln versorgt. Um dich selbst abzusichern, kann es nun also nicht schaden, jederzeit einige Tampons oder binden in der Handtasche oder im Auto dabei zu haben. Die unregelmäßigen Blutungen in den Wechseljahren sind vielleicht lästig, doch musst du dich nicht von ihnen bestimmten lassen oder Angst haben.

Wann zum Arzt wegen starken Blutungen?

Generell gilt: Bist du verunsichert, solltest du immer deinen Frauenarzt kontaktieren. Wenn es um die Gesundheit geht, solltest du also lieber einen Termin zu viel als zu wenig machen. Immerhin ist zu bedenken, dass starke oder unregelmäßige Blutungen nicht immer auf die Wechseljahre zu schieben sind.

Ebenfalls kann es sinnvoll sein, zum Gynäkologen zu gehen, wenn deine Periode ungewöhnlich stark ist oder von starken Symptomen begleitet wird. Schmerzlindernde Medikamente oder auch krampflösende Naturheilmittel wie etwa Mönchspfeffer können dann je nach ärztlichem Rat zum Einsatz kommen. Hast du weniger Schmerzen und weniger Stress, kann sich dies auch positiv auf die Blutungen selbst auswirken.

Wechseljahre I - Entstehung, Symptome und Folgen: Wechseljahre © BUNTE.de

Vor allem in den 1980er und 1990er Jahren wurde bei vielen Frauen schon bei schwach ausgeprägten Symptomen eine Hormontherapie oder Östrogenmonotherapie angeordnet. Diese Maßnahme klingt auch logisch: Der Körper produziert weniger weibliche Sexualhormone, also führen wir diese zu, um die unerwünschten Begleiterscheinungen der Wechseljahre zu bekämpfen.

Die Hormontherapie lindert vor allem Beschwerden wie Hitzewallungen, Nachtschweiß und allgemeine Schweißausbrüche. Jedoch ist sie recht risikoreich, da sich die Wahrscheinlichkeit für Brust- sowie Eierstockkrebs durch die Behandlung erhöht. Eine Hormontherapie kann eine gute Möglichkeit sein, wenn deine Beschwerden stark ausgeprägt sind und sich dadurch deine Lebensqualität mindert. Ob diese Behandlung für dich geeignet ist, besprichst du am besten mit deinem Frauenarzt.

Jedoch solltest du wissen, dass die veränderten Blutungen in den Wechseljahren von einer Hormontherapie weitestgehend unbeeinflusst bleiben. Weder Schmier- noch Zwischenblutungen oder besonders starke Blutungen lassen sich mithilfe der Behandlung normalisieren. Wenn es um Beschwerden mit der Menstruation in den Wechseljahren geht, helfen dir vor allem schonende Heilmittel und ein gesunder Lebensstil, aber nicht die Hormontherapie.

Natürliche Behandlung von unregelmäßigen Blutungen in den Wechseljahren

Um Beschwerden zu lindern, kannst du die Hormone auf natürliche Weise regulieren. Zudem solltest du zuvor beim Gynäkologen bereits abgeklärt haben, ob andere Ursachen für deine Beschwerden vorliegen könnten.

Deine Lebensweise hat außerdem einen wichtigen Einfluss auf die Blutungen während der Wechseljahre. Eine gesunde Ernährung und mehrmals Sport in der Woche sind wichtige Punkte. Diese Faktoren stellen sich ebenfalls als entscheidend heraus, wenn es um andere Beschwerden in den Wechseljahren geht wie etwa Hitzewallungen.

Am besten kannst du dies im Selbsttest herausfinden. Führe für ein paar Wochen ein Tagebuch, wenn du unter unregelmäßigen Blutungen und Beschwerden der Wechseljahre leidest. Vielleicht findest du so die Faktoren wie Stress, zu wenig Bewegung oder zu spätes Essen heraus, die negative Auswirkungen haben. Selbst durch Achtsamkeit kannst du deinen Leidensdruck schon mindern.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, mit homöopathischen Mitteln durch diese Zeit zu kommen. Hierüber informiert dich ein Heilpraktiker und stellt dir die verschiedenen Optionen vor.

Sieh den Wechseljahren nicht als Krankheit, sondern als neue Lebensphase entgegen. Die Möglichkeit, dass du einige Beschwerden haben wirst, besteht definitiv. Dennoch kannst du dich auf die Veränderungen der Blutungen in den Wechseljahren vorbereiten. Gleichzeitig solltest du offen für Veränderungen in deinem Leben sein. Frei nach dem berühmten Komiker Karl Valentin: "Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch."

Aktualisiert am 29.01.2019

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