Wo ist es gerade 4 uhr

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Wo ist es gerade 4 uhr


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talwar 161 2., sein Gewicht 4 Pf. 13 Loth; der gerade Aushöhlung an der innern Fläche des Krenzbeins daher By Durchmesser des Kopfes ungefähr 3 Z., der Quer- durch etwas verkürzt. Am 22. Novbr., zwischen der re durchmesser 21 Z. Das Wochenbett verlief ohne 30. n. 31. Schwangerschaftswoche, wurde vom Vf. der

weitere Zufälle. Am 12. August 1837 wurde der Eihautstich gemacht. Bald darauf waren Wehen einEihautstich zum dritten Mal an dieser Person von

getreten. Die Hebamme hatte die Geburt allein gee$. gemacht, zu Anfang der 32. Schwangerschafts- leitet, wobei das Kind mit den Füssen voraus todt and i woche. Am 14. Abends Wehen. Steiss des Kindes zur Welt kam. Das Wochenbett verlief glücklich. kan vorliegend; Herabziehen des Steisses mittels des

3. Fall. Am 5. Mai 1837 wnrde S. zu der stumpfen Hakens. Das Kind, weiblichen Geschlechts, gab durch schwaches Stöhnen 1. Wimmern Zeichen

Ehefrau des Tagelöhners Fischer zu Müntz bei Jülich tied des Lebens von sich, verschied aber schon Stunde

gerufen. Dieselbe war im J. 1834 von einem andern

Geburtshelfer u. im Decbr. 1835 von S. wegen eines nach der Geburt. Die Nachgeburt folgte leicht

rhachitischen engen Beckens durch die Perforation Like Stunde nach der Geburt dds Kindes. Die Grösse

des Kopfes war 164 Zoll, der gerade Durchmesser entbunden worden. Die Conjugata mass 24 oder des Kopfes 24 Z., der Querdurchmesser 24 Z., das kaum 3 rheinische Zoll. Am 22. Mai, am Ende der

Gewicht 4 Pfund 9 Loth, das Wochenbett ohne wei- 30. Schwangerschaftswoche, wurde von s. der Eipantere Zufälle. Am 2. März 1839 wurde der Eihaut hautstich gemacht. Am 24. Mai Wehen; in Kurzem

war die Geburt eines lebenden Mädchens durch die custich zum vierten Mal an dieser Person gemacht, diess Mal zwischen der 29. u. 30. Schwangerschafts

Natur glücklich vollendet. Die Nachgeburt folgte woche. Schon am 3. März Wehen; Kopflage. Sehr auch bald. Das Kind war 16 Zoll gross u. wog bald wurde ein lebendes Mädchen durch die alleini- 43 Pfd., der Kindeskopf war im geraden Durchmes

gen Kräfte der Natur geboren. Da nach der Ge- messer 3 Zoll, im Querdurchmesser 24 Zoll. Da das 1

burt desselben viel Blut abgegangen u. die Nachge- Kind in den ersten 8 Tagen nicht saugen wollte, burt nicht bald nachgefolgt war, so hatte in Abwe

so wurde es dennoch öfters angelegt, aber mit 2

Theilen frischer Kuhmilch u. als senheit des Vf. ein College versucht, dieselbe künst

einem Theil Zuckerlich zu lösen u. zu entwickeln, dabei aber ein Stück

wasser ernährt. Nach 8 Tagen nahm es auch die des Mutterkuchens nebst der Nabelschnur abgerissen. Mutterbrust. Das Wochenbett verlief ohne alle ZuDer Rest konnte nicht entfernt werden. Fieberbe- fälle glücklich. wegungen im Wochenbette; endlich Abgang des Pla- 4. Fall. Die unverehelichte H. G. zu A. bei do centenrestes u. Reconvalescenz. Das Kind war un- Jülich, welche schon ein Mal am 13. August 1837 en gefähr eine Stunde nach der Geburt verschieden. von S. durch die Perforation von einem sehr starken

Am 14. Juli 18+0 wurde der Eihautstich zum Knaben entbunden worden war, kam im Anfang des fünften Mal gemacht, in der 30. Schwangerschafts- Monats September 1839 a. berichtete, dass sie am woche. Am 18. Juli Wehen; Kopflage. Es wurde 6. März nach einmaligem Coitus wieder schwanger ein schwaches, aber lebendes Mädchen ohne Kunst, geworden sei. Das Becken war in Folge von Rhahülfe geboren. Die Nachgebunt war schon nach 7 chitis verengt, die Conjugata mass ungefähr 3 Zoll. Minuten in der Mutterscheide u. wurde hinwegge- Am 9. October, zwischen der 30. u. 31. Schwanger

Das Gewicht des Kindes war 4 Pfd. 18 schaftswoche, machte S. den Eihautstich. Am 12. Lth., die Grösse ungefähr 17 Zoll, der gerade Durch- October Nachmittags traten die ersten Wehen ein. messer des Kopfes 3 Z., der Querdurchmesser 21,2. Dieselben wurden in der darauf folgenden Nacht so Das Kind nahm die Brust. Das Wochenbett verlief stürmisch, dass, ehe S. oder eine Hebamme geholt sehr glücklich.

werden konnten, das Kind geboren war. Dasselbe

hatte durch Stöhnen u. Wimmern sein Leben zu er2. Fall. Die Ehefrau des Tagelöhners Mathias kennen gegeben, aber es war eine Viertelstunde nach Schäfer zu Gätten bei Jülich, die s. im J. 1830 bei der Geburt verschieden. Das Kind, männlichen Ge ihrer Erstgeburt in ihrem 27. Lebensjahr vermittels schlechts, wog 5 Pfund 3 Loth C. G. Die Entbunder Zange glücklich entbunden, hatte im J. 1832 dene war schon nach 8 Tagen ausser dem Hause mit nochmals leicht u. ohne Kunsthülfe geboren.... Die Arbeiten beschäftigt. Diese nämliche Person verselbe war damals eine robuste, gesunde u. blühende heirathete sich im Januar 1840, wurde bald wieder Frau. Bald nach diesem zweiten Wochenbett wurde schwanger u. liess die Schwangerschaft bis zu ihrem sie so sehr von Gicht- u. Gliederschmerzen heimge- naturgemässen Ende verlaufen, so dass sie S. durch sucht, dass sie beinahe anderthalb Jahr krank, bett- die Perforation entbinden musste. Am 15. Septbr. lägerig u. unfähig zum Stehen u. Gehen gewesen 1841, zu Anfang der 31. Schwangerschaftswoche,

Im J. 1834 von dieser Krankheit hergestellt, machte S. an der nämlichen Person zum zweiten war sie schwanger u. am 25. Septbr. 1835 von einem

Mal den Eihautstich. Als S. den 19. Morgens um andern Geburtshelfer nach vielen vergeblichen Zan- 3 Uhr ankam, war das Kind, weiblichen Geschlechts, genversuchen durch die Perforation entbunden wor- vor einer Viertelstunde in der Steisslage durch die den. Am 5. Octbr. 1836 wurde sie nochmals durch Naturkräfte geboren worden. Es hatte aber wenige die Perforation entbunden. Im J. 1837 war die Per- Lebenszeichen geäussert. Sein Gewicht betrug 4 son wiederum schwanger; die jetzt angestellte Un- Pfund 29 Loth. Die Nachgeburt folgte leicht. Das tersuchung des Beckens zeigte Folgendes: der obere Wochenbett verlief glücklich. Rand des linken Hüftbeins stand ungefähr einen Zoll höher, als der des rechten; die Schambeine waren 5. Fall. Eine früher immer gesunde u. kräftige an ihrer Vereinigung schnabelartig zusammengebo- Frau, welche 5 lebende u. gesunde Kinder geboren gen, so dass der untersuchende Finger kaum durch- hatte, war nach dem letzten Wochenbett von heftigeführt werden konnte; dagegen war das Steissbein gen Gliederschmerzen befallen worden, u. in Folge u. das untere Ende des Kreuzbeins hinten mehr aus- derselben beinahe 4 Jahr bettlägerig krank gewesen, wärts u. ein wenig nach der linken Seite geneigt, u. sehr mager 1. schwach geworden. Im J. 1839 wodurch der Beckenausgang von der schnabelförmi- hatte sich das Uebel zwar vermindert, doch blieb gen Verengung an bis zu der Spitze des Steissbeins sie klein, mager u. schwach. In diesem Zustand über 3 Zoll im Durchmesser hatte. Der Vorberg des wurde sie wieder schwanger. S. fand bei der UnKreuzbeins u. das letzte Lendenwirbelbein waren so tersuchung ein sehr verunstaltetes Becken, dessen

Die Schamweit vorwärts u. herabgebogen, dass die obere Con- Ausgang stark hinterwärts geneigt war. jugata 2 oder kaum 3 Zoll enthielt, u. war die beine waren schnabelförmig u. so nahe an einander


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germassen durch gedachte Mittel gehoben, so öffne schritte in der Lehre von der Monstrosität zu ergän man den Leib durch ein Klystir, nicht durch La- zen, bedurfte es der Ermittelung eines allgemeiner xantia, mit denen man leicht wieder schwächt u. bis Naturgesetzes, welche der neuesten Zeit vorbehalzum Tode schaden kann. Man richte sich hier ten war. Diess Gesetz nun besteht darin, dass dop streng nach dem vorhandenen Grad der Erschö- pelte Monstra stets durch eine gleiche Oberfläche pfung, die man, sobald sie bedrohlich zu werden des Körpers unter sich verbunden, d. h. die Seite beginnt, sofort mit Restaurantien beseitigen muss. des einen mit der des andern, der Rücken mit dem Zuweilen treten nach eingetretenein Nachlass des Rücken u. s. w. vereint sind, dass jedes Organ des Fiebers u. bei fast schon normaler Pulsfrequenz cinen mit dem andern correspondirt, dass jedes GeDiarrhöe oder Husten, mit neuem Fieber u. andern fäss, jeder Nerv u. Muskel an der Vereinigungslime ungünstigen Erscheinungen ein, die dann oft den beider seinen anderseitigen Gefährten, wie in einem Tod herbeiführen; gewöhnlich als Folge wahrer u. demselben Individuum, findet. Hieraus ist zu Erkältung während des Schwitzens, u. überhaupt folgern, dass die Organisation der Monstren bewo die äussern Verhältnisse nicht so, wie es nöthig stimmten Gesetzen unterliegt u. dass diese Gesetze ist, geordnet werden können.

möglicher Weise dieselben sind, von denen die OrDie systematischen Schriftsteller haben gewöhn- ganisation im Normalzustand 'regulirt wird. Inlich aus der eben beschriebenen Krankheit ohne Noth mitten dieser Vortheile, deren sich nun die Wissenmehrere gemacht, u. geben verschiedene Behand-schaft erfreut, ist der der Theilung doppelter Mon

stren in eine bestimmte Zabl natürlicher Gruppen, lungsweisen dafür an, was aber nur Verwirrung u. Schaden anrichten kann. Marshall Hall be

nach einer rationalen Nomenclatur, gewiss nicht der schreibt in einer 1820 edirten Schrift unsere Krank- geringste, wozu noch kommt, dass das Gesetz der heit allerdings, aber durch seine besondere,

Union u. Compenetration der organischen Apparate, zweckmässige Behandlung sehr entstellt u. bis zu Organe u. einfachsten Körpertheile dasselbe ist, einem hohen Grad von Gefährlichkeit getrieben.

welches der Bildung vollkommener Individuen ForUeberhaupt hat man sich vor dem Aderlass hier sehr steht u. mit dem Namen der gegenseitigen Affinitāt

belegt wird. zu hüten, durch den gewöhnlich noch mehr geschadet wird, als durch unzeitige u.zu starke Laxanzen. Vorauserinnerungen geht Vf. zur Beschreibung eines

Nach diesen , hier in Kürze wiedergegebenen, Selbst wo Symptome einer örtlichen Entzündung dazutreten, muss man vorher Alles genau erwägen, doppelten, von ihm im April 1843 beobachteten bevor man zu diesem Mittel schreitet. Vf. hat nur

Monstrum über u. hält diese Mittheilung für um so zwei Fälle mit entzündlichen Symptomen beobach- interessanter, als nur wenige der bis jetzt bekannt tet, der eine, in welchem 2 Aderlässe gemacht gewordenen Monstren dem vorliegenden zur Seite wurden, lief tödtlich ab, wie die meisten Fälle gestellt werden können. M. Hall's, der andre glücklich, indem die Ent

Das grössere Monstrum ist weibl. Geschlechts u. im zündung u. das Fieber sofort auf ein Abführmittel April 1843 zu Massarosa bei Lucca von einer Mutter ge

boren, die bereits im Besitz zweier Söhne, zwischen 38 nachliessen.

(Merk el.) u. 40 J, alt, robuster Constitution ist u. während der 240. Ueber eine menschliche Monstro- wahrscheinlich die Frühgeburt eintrat ú. das Monstrum

Schwangerschaft an heftigem Husten litt, in dessen Folge sität Bericht an Dr. Panizza von Prof. Dr. zwischen dem 7. u. 8. Monat geboren wurde. Das Pacini zu Lucca. (Omodei Ann. univ. di Med. monstrose Kind kam lebend zur Welt, lebte wenige MiGiugno 1843.)

nuten lang, schrie u. konnte getauft werden. Die GeUeberall, wo die Ansicht der neuern Zeit von sig; das Kind hatte ein Gewicht von 7 Pfund 8 Un

burt war langwierig, schwierig, verlief aber regelmäseiner Suspension der organischen Entwickelung zen Med. u. war gegen 18 Zoll lang, sonst der Form nicht genügt, alle Erscheinungen der Monstrosität nach wohlgebildet, in sofern von der Bauch- u. Damn aufzuklären u. die Bildung derselben per excessum gegend abgesehen wird. In der erstern nämlich zeigte zu erweisen, nahm man zur Embryogenie seine Zu- sich eine voluminöse, höckerige Intumescenz, welche

die Nabel- u. hypogastrische Gegend einnahm u, längs flucht, u. ein anderweiter wissenschaftlicher Triumph beider Seiten derselben sich verbreitete. In der Mitte war der glückliche Erfolg dieses Recurses. Hiermit des obern u. innern Theils beider Oberschenkel u. am verband sich ein fleissiges Studium der Blutgefäss- Beginn der Dammgegend hing, quer mit ihr verbunden, bildung im Embryo unter einem neuen, philosophi- Volum nach, im dritten Entwickelungsmonat sich be

ein kleiner Theil eines zweiten Fötus, der, seinem schen Gesichtspunkt u. mit diesem der Theorie der finden mochte u. in Form zweier, Hinterbacken abnexcentrischen Entwickelung desselben, woraus ein licher, Erhöhungen, einer obern u. untern, sich zeigte, neues, sehr wichtiges Gesetz einleuchtend wurde, deren obere mehr, als die untere hervorragte. Mit kraft dessen die Monstra per excessum in vieler Be- der erstern dieser Erhöhungen verband sich eine sehr ziehung ihrer nächsten Ursache beigemessen werden kurze, untere Extremität, aus Ober-, Unterschenkel u.

Fuss bestehend. Die Fusszehen waren sehr klein, die können. Diese Wahrheit zeigt sich, ihrer vollen Be- zweite u. dritte ausreichend entwickelt, die übrigen deutung nach, in sofern bei Vorbandensein eines aber blosse Rudimente. An der vorgedachten untern Doppelorgans der dasselbe ernährende Gefässstamm Erhöhung konnte eine gleiche Extremität nicht bemerkt auch doppelt ist, während bei Mangel eines Theils werden, nur liess sich beim Hin- u. Wiederfühlen in des Organs das Gefäss vergeblich gesucht wird, das der Tiefe ihres Gewebes ein harter Körper wahrneh


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Wasserbildung u. damit die Entstehung des Hydro- stabe mass, hierbei fand er nun, dass sehr häufig

cephalus internus zu verhüten. Um so mehr wird da, wo das Hüftgelenk an Entzündung litt, u. der chudiess aber geboten sein, wenn die Symptome darauf Schenkel dem Anschein nach verlängert war, dende schliessen lassen, dass die Communicationsöffnung uoch wirklich eine Verkürzung bestand. Um diese owerschlossen ist, da in diesem Fall bei hinzutreten- auffallende Erscheinung zu erklären, nahm er an, Didem Hydrocephalus der Cerebrospinalflüssigkeit kein dass die Verlängerung scheinbar, die Verkürzung =k&Abfluss aus den Ventrikeln des Gehirns in die Sub- aber wirklich bestehe, u. dass letztere die Folge marachnoidalhöhle des Rückenmarks gestattet ist. davon sei, dass der Gelenkkopf von den gereizten CuSchlüsslich erzählt Vf. einen von ihm beobachteten Muskeln fester als gewöhnlich in die Pfanne gedrückt ar Fall, bei dem keine Communication zwischen den werde. Gaede chens hat nun (Siehe diese

Ventrikeln u. dem Subarachnoidealraum des Rücken- Jahrbücher. Bd. XVIII. S. 196) gezeigt, dass aki kmarks statt fand u. die Punction unglücklich ablief. Fricke übersehen habe, wie die Herabsenkung nderli

(Bock.) des Beckens nach der kranken Seite, obwohl geeig249. Bonnet, über die Verlängerung u. net, eine scheinbare Verlängerung zu bewirken, Verkürzung der unteren Extremitäten doch zugleich eine Annäherung der Spina iliaca zu bei der Coxalgie. (Malgaigne, Journal de Chi- dem Trochanter hin, somit auch bei dieser Art der rurgie 1843. Février et Mars.) Mit kritischen Zu- Messung eine Verkürzung des ganzen Schenkels Die hätzen von Dr. Zeis.

zur Folge habe, die aber ebenfalls blos scheinbar, Bevor wir den Inhalt dieses Aufsatzes mitthei

nicht, wie Fricke meinte, eine wirkliche ist. len, möge es uns erlaubt sein, einige Bemerkungen Obwohl diess Alles bekanat u. an den genannten voranzuschicken. Die Lehre von der Coxalgie hat Orten ausführlicher zu lesen ist, so musste Ref. in der neuern Zeit, namentlich in Deutschland, doch hierauf zurückkommen, um eine Bemerkung

durch die Bemühungen mehrerer tüchtiger Forscher daran zu knüpfen. Ref. war nämlich einmal selbst wesentliche Fortschritte gemacht. Die Hülfsmittel, Zeuge, wie Fricke eineu in hohem Grad an deren man sich hierzu bedient hat, sind theils der Coxalgie Leidenden untersuchte, oder vielmehr un'Anatomie u. Physiologie entlehnt worden, theils tersuchen liess. Der Kr. lag ganz platt auf der hat man die diagnostischen Hülfsmittel durch Ver- Erde, u. die Verlängerung des Schenkels war dem sollkommnung der Apparate zur Messung berei- Anschein nach sehr bedeutend. Obwohl nun alle chert, die diagnostischen Merkmale selbst einer drei Assistenten, welche die Messungen machten, viel strengern Prüfung unterworfen, die patholo- einstimmig den Schenkel mehr oder weniger, der 11.

zische Anatomie dagegen hat leider, seitdem diese eine sogar um 14 Linien zu lang fanden, so blieb Fortschritte geschehen sind, nicht gleichen Schritt doch Fricke, ohne sich dazu herabzulassen,

die ***gehalten, was man ihr aber nicht zum Vorwurf Messungen selbst vorzunehmen, bei seiner Behaup

nachen darf, da man die Gelegenheit dazu nicht tung, der Schenkel sei, wenn auch scheinbar zu herbeizaubern kann, sondern abwarten muss. lang, doch wirklich zu kurz. Ref. gewann hier

durch schon damals die Ueberzeugung, dass In einem lichtvollen u. fast allerorts ein richtiszes Urtheil bewährenden Aufsatz hat Herr Dr. Fricke seiner Theorie zu Liebe ungerecht sei, u. Roser (s. d. J. Bd. XXXVII

. S. 77) ein Résumé der in seinen Behauptungen zu weit gehe. Zu weit neuern Ansichten über Coxalgie gegeben, u. darin nämlich, in sofern er die Verlängerung zu häufig für namentlich gezeigt, wie Fricke, obwohl seine blos scheinbar erklärte oder verneinte, wo sie doch

Behauptungen in mehrerer Hinsicht ungenügend u. unläugbar wirklich bestand, u. diesen Fehler scheiunbaltbar

waren,

doch das Verdienst hat, uns auf nen Ref. auch noch mehrere neuere Schriftsteller zu den hoffentlich zum Ziel führenden Weg geleitet begehen, namentlich neigt sich Roser zu der An

sicht hin, dass die Verlängerung bei der Coxalgie Tu haben, wie es ferner Gaedechens gelungen

ist, einer von Fricke nicht richtig gedeuteten Er- keiner andern Erklärung bedürfe, als dass sie blos scheinung eine bessere, wahrscheinlich die richtige scheinbar sei. Die Schwierigkeit, eine wahrscheinErklärung unterzulegen. Abgesehen von

Erklärung daAndern, namentlich davon, ob wirklich verschie- für, wie die Verlängerung des Schenkels entstehe, dene, ihrem Wesen nach ganz entgegengesetzte zu geben, ist allerdings gross, eine solche muss pathologische Zustände unter dem Krankheitsbild aber von der pathologischen Anatomie erwartet

werden. Unterdess darf man auf der andern Seite der Coxalgie vorkommen, u. demnach von einan

nicht zu weit gehen, nicht alle Verlängerung oder der zu trennen seien, handelt es sich zum Zweck unserer Recension hauptsächlich darum, dass man in Verkürzung für blos scheinbar ausgeben. °Fährt

auf diese der neuern Zeit einsehen gelernt hat, dass die bei man auf diesem Weg fort, glaubt man, der Coxalgie vorkommende Verlängerung oder Ver- Weise das Räthsel bereits gelöst zu haben, so

schneidet man dadurch allen weitern Forschungen kürzung des Schenkels mehr oder weniger nur

den Faden ab. scheinbar ist. Fricke stellte zu diesem Ende seine Messungen in der Art an, dass er die Entfer- In diesem Sinn aber, in der Absicht, alle bei nung von der Spina ossis ilei anterior superior bis der Coxalgie vorkommende Verlängerung u. Verzum Condylus inferior fibulae mit einem festen Mass- kürzung für blos scheinbar zu erklären, ist vorlie


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eitern müssen. Er will diess nächstens beweisen; sondern darch die Muskeln, mithin dufch Kräfte die Arbeit wird ihm nicht schwer werden.

bewirkt, die ausserhalb des verletzten Gebildes sich (Ref, kann bei dem besten Willen den Inhalt die- befinden u. unter andern Umständen eine Verschieses Aufsatzes, ohne die Polemik gegen Herrn Gué- bung der Bruchenden nach verschiedenen RichtunHrin wiederzugeben, die gegen denselben gerichte- gen zu Stande bringen können. ten Angriffe nicht ganz auslassen.)

Die Erscheinungen von Reaction, welche nach Vielleicht habe ich auch die Worte Guérin's

Knochenbrüchen eintreten, unterscheiden sich nicht nicht ganz recht verstanden, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, seine Worte beizubehalten. Seine von denen, welche die Verletzungen von WeichSchreibart ist aber so unbestimmt, dass man auf gebilden begleiten, u. sind sie es, welche die Ausallerhand Widersprüche trifft, ohne den wahren Sinn wohl bei Knochenbrüchen, wie bei Wunden, in

gleichung der Trennung des Zusammenhangs, soerrathen zu können. So sagt er z. B.: Um noch Weichtheilen vermitteln. Schmerz, Störung der einmal den Zweck, die Mittel, die charakteristischen Resultate der subcutanen Methode u. aller ihrer An- ber sind ebenso wie bei anderweiten Verwundun

Function, Entzündung der verletzten Theile u. Fiewendungsweisen zu bezeichnen, so ist es der, die Gewebe zu trennen, um Flüssigkeiten zu entleeren, müssen die Bruchflächen sich ebenso gut entzünden,

gen vorhanden.

Damit ein Knochenbruch heile, ohne sie dem Berühren der Luft auszusetzen; diess wie die Wundflächen weicher organischer Gebilde. e geschieht

, indem man die Gewebe oder die Flüssigo In Folge dieser Entzündung schwitzt an den Bruchkeiten durch einfache Stiche erreicht, ohne der Luft

flächen eine Masse aus, welche gewissermassen als den Zutritt zu gestatten.

Kitt dient, anfangs eine weiche Beschaffenheit hat Später beschrieb Guérin auch noch die An

u. erst später in eine feste Substanz, den sogenannwendung der subcutanen Methode für die Auszie- ten Callus, sich verwandelt

. Dieser Process, der hung der Gelenkknorpel, u. eine Operationsmethode als ein Analogon der Vernarbung von Wunden in für den Strabismus, wobei ein Lappen aus der Con- weichen Teilen zu betrachten ist, geht bald schneljanctiva gebildet wird.

Trotz aller dieser neuen ler, bald langsamer von Statten, was theils von Vorschläge wird es wohl auch noch erlaubt sein, der Beschaffenheit des Bruchs, theils von der ärztnach den alten Operationsmethoden zu verfahren, u. lichen u. wundärztlichen Behandlung, theils von dem ich werde somit künftig auch noch die Paracentese Alter, der Körperconstitution, dem Gesundheitszuauf directem Weg machen, mit der Vorsicht, auf die Wunde ein Plaster zu legen, um die fortdauernde Natürlich heilt ein einfacher, nicht mit Nebenverlez

stand u. dem Verhalten des Verletzten abhängt. Einwirkung der Luft abzuhalten. Dass der Zutritt der Luft in die subcutane die Bruchenden leicht in Berührung erhalten wer

zungen complicirter u. so beschaffener Bruch, dass Wunde keine Eiterung verursacht, habe ich bewie- den können, bei jungen, kräftigen u. gesunden Insen; dass der Luft ausgesetzte grosse Wunden im- dividuen schneller als unter den entgegengesetzten mer sich entzünden u. eitern, ist längst bekannt. Bedingungen. Inzwischen ist es doch eine irrige Der Grund, dass subcutane Wunden, ebenso wie Ansicht, Knochenbrüche hochbejahrter Personen für complicirte Fracturen u. s. w., nicht eitern, muss unheilbar zu halten, denn auch bei diesen gelingt also in etwas Anderm liegen, was wir noch nicht ken- die Heilung, wenn die Lebenskraft derselben nur nen, das aber alle Chirurgen aufzufinden sich be- nicht zu sehr erschöpft ist, die Verdauung, so wie müben müssen.

(Zeis.)

alle Se- 1. Excretionen gut von Statten gehen u. 251. Ueber Knochenbrüche w. ihre namentlich keine Spuren von Dyskrasie aufzufinden B eh andlung, besonders mit dem Klei- sind, nur muss man bei alten Leuten ganz besonsterverban d. Ein klinischer Vortrag vom

ders auf eine angemessene Lagerung der verletzProf. Dr. Heyfelder. (Med. Correspond. - BI. ten Gliedmasse bedacht sein, damit kein die Kräfte bayer. Aerzte 1843. Nr. 12 u. 13.)

so leicht erschöpfender Decubitus entstehe. Knochenbrüche sind gewaltsame Trennungen Wenn nun die Knochenbrüche in die Kategorie des organischen Zusammenhangs u. gehören unter der Wunden gehören, so müssen bei Behandlung die Wunden, trotzdem dass sie in der Mehrzahl derselben wohl auch die Grundsätze im Auge beder Fälle weder bluten, noch klaffen, denn das halten werden, welche für die Behandlung der WunBluten u. Klaffen einer Verletzung ist nicht noth- den überhaupt Geltung haben. Alles, was nun in wendig zum Begriff einer Wunde. Abgesehn da- dieser Beziehung der Kunst obliegt, besteht darin, von sind aber auch manche Knochenbrüche mit Blu- die Wundflächen mit einander in Berührung zu seztung verbunden, die nicht aus den mitverletzten zen u. zu erhalten, die in Folge der sich entwickelnWeichtheilen, sondern aus den Bruchflächen des den traumatischen Entzündung eintretenden Reaczerbrochenen Knochens selbst statt hat, wie z. B. tionserscheinungen zu leiten, insbesondere aber zu die Schädelbrüche. Was aber das Klaffen, d. h. das verhindern, dass die Entzündung in der Wunde die Zurück- u. Auseinanderweichen der Bruchenden an- Grenzen der exsudativen Phlogose überschreite. langt, welches wir bei Brüchen der Kniescheibe u. Demgemäss ist nach vorangegangener Einrichtung, des Schulterblatts beobachten, so wird dasselbe al- wenn eine solche nöthig ist, vor Allem eine angelerdings nicht durch das verletzte Gebilde selbst, messene Lagerung des gebrochenen Gliedes von


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erheilt nun, dass eine frühe u. so zu sagen unmittel- schwerden geneigt. Im Januar 1837 befiel ihn dir bare Anwendung des Kleisterverbands nur bei ganz damals in London grassirende Influenza , nahm aber einfachen Knochenbriichen zulässig ist, mithin nur

bei ihm einen mehr passiven Charakter an, der toni

sche u. reizende Mittel erheischte. Im April dieses bei solchen, bei denen die Bruchenden nicht ver

Jahrs zeigten sich die ersten Symptome einer Firückt, die Weichtheile nicht verletzt u. geschwollen stelöffnung in der Blase, wurden aber nicht rech: sind u. wir es überdiess mit einem ruhigen u. ver- gewürdigt u. als Strangurie mit Liq. potassae t.

Laudanum behandelt. ständigen Kranken zu thun haben.

Endlich (Anfang d. J. 183. die die Bruchstelle umgebenden Weichgebilde anf veränderten Qualität des Urins nicht mehr verken

liess sich der Durchbruch der Mastdarmwand bei der irgend eine Weise mitgelitten haben, wo dieselben

Die Faeces gingen zumeist mit dem Urin, wemit Blut unterlaufen, geschwollen, zerrissen u. ent- niger u. seltener durch den Mastdarm ab, die Funezündet sind, da ist der Seutin'sche Verband erst tionen des Gefäss- u. Nervensystems worden genach Beseitigung aller dieser Erscheinungen an schwächt, u, das Allgemeinbefinden sehr schlecht seinem Platz. In Betracht nun, dass der in Rede Opiate, pultaceöse Diät, Ruhe u. s. w. verordnet, u

Es wurden Injectionen der Blase u. des Mastdarms, stehende Verband wegen der Veränderungen, de- auf diese Weise allmälig die normale Passage der Fae nen die Weichtheile im Verlauf des Heilungsprocess ces hergestellt, u. der falsche Weg wenigstens selit unterliegen, eine Verrückung der Bruchenden durch- verengert. Im Juni dieses Jahrs brachen die Faece: aus nicht unmöglich macht, hat Lisfranc wohl u. Winde plötzlich wieder durch , u. der Kranke ge

rieth wieder in eine bedrohliche Lage, aus welcher nicht Unrecht, wenn er den Rath ertheilt, bei Kno

er jedoch abermals durch Hülfe von Opium, warmen chenbrüchen, denen eine Geneigtheit der Bruch- Fomentationen, geeigneter Diät u. Lagerung gerette! enden, sich zu verrücken, eigenthümlich ist, den wurde, so dass die Faeces ihren gehörigen Ausgang Kleisterverband erst dann in Gebrauch zu ziehn, wieder nahmen, u: nur zuweilen etwas Darmgas durch nachdem die Möglichkeit einer Verschiebung der sich allmälig mit Ende des J. 1838, allein das Allge

Auch dieses letztere verlor Bruchenden aufgehört hat, d. h. nachdem die Cal- meinbefinden wurde immer schlechter. Im Februar lusbildung bereits wesentlich vorgeschritten ist. Aus 1840, als die Fistelöffnung ganz geschlossen u. dit demselben Grund erscheint es gewagt, wenn Kranke Gesundheit überhaupt um Vieles gebessert schien gleich nach dem Trockenwerden des Kleisterver- kehrte das Blutspeien wieder zurück, u. in der Spizbands (also meistens schon nach 48 Stunden) sich ken. Trotz aller anfänglichen Weigerung, musste

ze der linken Lunge liess sich eine Vomica entdek jede Bewegung erlauben u. namentlich viel herum- doch eine Venäsection gemacht werden, welche non gehn, wodurch überdiess noch, auch abgesehn von freilich die Kräfte des Pat. vollends aufrieb, den Heider Verrückung der Bruchenden, die äussere Haut lungsprocess zwischen Blase u. Mastdarm unterbrach

u. die alten Leiden erneuerte. des verletzten Gliedes gereizt 11. excoriirt werden panitis, eine acute Peritonitis

, die unglücklicherweis

Dazu kam noch Tymkann. Unbedeutende, von aussen her durch die abermals eine Blutentleerung u. andre schwächende Einwirkung eines harten Körpers entstandene Wun- Mittel erforderte, 1. die traurige Ueberzengung gab. den des verletzten Glieds contraindiciren die An- dass eine Perforation der Därme in die Bauchhöhle

zu befürchten oder schon vorhanden sei. wendung des Kleisterverbands nicht, wohl aber thun

Die drin diess von innen her durch Splitterung des Knochens Tympanitis blieb, u. obwohl die bisher wieder offen

gendste Gefahr wurde allerdings beseitigt, aber die hervorgebrachte Verletzungen der Weichtheile, bei gewesene Fistelöffnung endlich im Angust 1840 sich denen überhaupt jeder permanente Verband Ge- zur Ruhe begab, so wurde doch die Existenz einer fahr bringen muss, in sofern er den gehörigen Ab- Strictur an der Flexura coli sigmoidea mit jedem Tag fluss der Wundsecrete hindert, zu Eitersenkungen der Puls wurde hastig, die Perspiration klebrig, da:

unzweifelhafter. Der Collapsus nahm immer mehr zu. Veranlassung giebt, ja selbst die Erhaltung des Schlucksen immer hartnäckiger, die Tympanitis delint Glieds in Frage stellt.

(Brachmann.) das Colon zu einer enormen Weite aus, Ascites,

röse Diarrhöe, Anasarca, Agrypnie, Abmagerung, Fa. 252. Fall einer Fistula intestino - ve


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digen. (Diess gilt doch aber wohl nur für die Fälle, genwärtig bemerkbar ist, hervorzubringen vermocht Ba in denen eine solche, den Selbstmord bedingendé habe. Zur Lösung dieser Frage stellten die Vrf. verUnfreiheit des Willens anzunehmen, oder nach gleichende Versuche mit Schaftötus, welche sie in

Weingeist aufbewahrten (menschliche waren sie nicht * zuweisen ist ? Richtig ist allerdings die Bemer- im Stande zu erhalten), an, wobei sie die Veränderun

kung, dass auf den Selbstmord gesetzte Strafen gen, welche theils der Alkohol (Abnahme an Graden), nicht den Selbstmörder, weil dieser todt ist, son- theils die Fötus selbst erlitten, genau beobachteten. dern lediglich die meist schuldlosen Hinterlassenen Alles diess führte zu dem Resultat, dass der zur Untreffen.]

(Flachs.)

tersuchung übergebene Fötus seiner Beschaffenheit

nach nicht der am 24. Sept. von der Inculpatin ge262. Beschreibung eines in einem

borene, sondern eine seit Jahren schon in Weingeist aufbewahrte Frucht sei.

(Flach s.) i Torfmoor auf gefundenen menschlichen * Körpers. Von Allen Trench zu Mount Tal- 264. Vorschlag zur Vereinfachung

bot. (Dublin medic. Press. July 13. 1842.) der Lungenprobe u. swar der Gewichtslid

Beim Torfstechen fanden Arbeitsleute im Moor probe; von Dr. Joseph Kormoraus. (Oeetwa 3. Fuss unter der Oberfläche einen menschli- sterreich. med. Wochenschr. 1842. Nr. 38.) chen Körper so zusammengelegt, dass der Stamm auf die untern Extremitäten drückte. Er glich völ

Bernt’s Lungenprobe (welche bekanntlich in lig den ausgestopften Phantomen, wie man sie zum Unterricht in der Geburtshälfe benutzt, denn die

der Vergleichung des absoluten Gewichts der LunTa knöchernen Partien waren völlig verschwunden, mit gen mit der Körperlänge Nengeborner besteht),

Ausnahme folgender, welche gelatinös u. frei von al- erfordert die Erforschung des absoluten Gewichts len erdigen Substanzen erschienen: Schläfenbeine u. der Lungen entweder mittels einer sehr empfindUnterkiefer, Schlüsselbeine, oberer Theil des Sternum, lichen Waage in der atmosphärischen Luft, oder

einige Rippen, Fibula, Gelenkflächen des Os calcis u. * Metatarsalknochen ; die übriggebliebenen Rippen wa

im Wasser mittels des von Bernt angegebenen ren

so weich wie Fischbein. Die Zähne waren voll- hydrostatischen Gefässes (s. dess. Handbuch d.ger. kommen, doch weich u. ohne Schmelz , das Gehirn A. K. 9. 673). Erstere Art ist sowohl kostspielig, war beim Oeffnen des Schädels ausgeflossen, die als unbequem; letztere hat den Uebelstand, dass Haare ausgefallen, die äussern Ohren erhalten, das bei ihr nur das absolute Gewicht von Lungen, welGesicht aber zerstört. Der linke Arm ward nicht auf- che athmeten, also im Wasser schwimmen, nicht gefunden, wahrscheinlich war er, wie der Kopf, vor dem Eingraben abgetrennt worden. Der Kopf war aber von solchen, welche nicht athmeten, erforscht vom Hals an der Articulation des ersten u. zweiten werden kann, da diese letztern , welche zu Boden Wirbels abgeschnitten, der Zahnfortsatz erschien voll- sinken, nur einen Theil ihres absoluten Gewichts kommen erhalten. Ein kleiner Theil des Magens im Wasser verlieren ; sie sinken mit einem Uebernebst den grossen Därmen ragte durch eine Oeffnung im obern Theil des Abdomen hervor, welche um diese schuss an Gewicht nieder, n. das durch sie, d. h. Theile herum contrahirt erschien, die äussern Ge- durch ihren Umfang verdrängte Wasser wiegt nur schlechtstheile zeigten sich offenbar als männliche. so viel, als sie darin von ihrem absoluten Gewicht

Die Extremitäten, obgleich zusammengepresst, liessen verloren haben. Um nun diesem Mangel abzuhel- doch bedeutende vorhanden gewesene Körperfülle 2. wahrnehmen; der Inhalt der Brusthöhle nebst der Le- fen, schlägt Vf. folgendes Verfahren vor. Er ver

ber waren völlig zerstört u. nicht weiter zu unter- bindet die untersinkenden Lungen durch ein Pfersuchen. Die Integumente u. die Eingeweide, welche dehaar mit einem Stück Korkholz, wodurch der durch die Oeffnung ragten, waren wohl erhalten, da- Gewichtsüberschuss der Lungen, mit welchem sie

gegen sämmtliche Muskelfasern, Sehnen, Bänder u. - Knorpel verschwunden. Der Körper zeigte sich völ- untersinken, zu dem Korkholz gebracht u. die Lun

lig frei von üblem Geruch oder Moder auf der Ober- gen um denselben leichter, das Korkholz aber fläche. Nach den Schriftstellern über medic. Polizei schwerer gemacht werden. So müssen die Lunkommt die Zersetzung zuerst an den weichen Theilen gen im Wasser schweben, das Korkholz aber muss zu Stande; hier wurden die Knochen zuerst zerstört, tiefer eintauchen, bis es jene Quantität Wassers

es liegt auf der Hand, dass der Torf eine erhaltende Kraft zeigt, indem er die Luft abhält u. den

aus dem Raum verdrängt hat, die an Gewicht ebenKörper hermetisch umschliesst. (Flachs.) so viel beträgt, als das mit Gewichtsüberschuss be

schwerte Korkholz. Dieses letztere muss von be263. Bericht über einen in Alkohol kanntem Gewicht (der leichtern Berechnung wegen aufbewahrten Fötus u. über die Wirkun

von 1 Loth 10 Gran) u. mit einem Häkchen versegen dieser Aufbewahrungsweise, bei Ge hen sein, an welchem man die Lungen sammt dem iegenheit eines Falls von zweifelhaf- Herzen aufhängt u. hierauf das Ganze in das von tem Kindesmord; von Thibaud, Thuilier Bernt angegebene hydrostatische Gefäss bringt, u. Montanceix. (Annal. d'hyg. Octobre 1842.) Dieser Fall verdient wegen seiner Besonderheit wicht der Lungen u. des Korkholzes zusaminen

wo das aus dem Raum verdrängte Wasser das Ge5 für die gerichtliche Medicin Beachtung. Die Vff. er: hielten nämlich am 20. October 1811 den Auftrag, ei- anzeigen wird. Von der Quantität des aus seinem

nen angeblich am 24. September desselben Jahres ge- Raum verdrängten Wassers muss man bornen u. seitdem anfangs in Branntwein, dann aber das Gewicht des Korhholzes (= 1 Cubikzoll Wasin Weingeist aufbewahrten Fötus dahin zu untersuchen, wie lange der vorliegende Fötus sich im Alko ser) abziehen u. der Rest ist das absolute Gewicht lol befinde u. ob der letztere während der angege

der Lungen, in Cubikzollen Wassers angegeben. : benen Zeit die Beschaffenheit des Fötus, wie sie ge

(Flach s.)


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so charakteristisch ausgebildet sich vorfindet als obschwebende ist, von entscheidendem Gewicht sein beim Menschen. Die vergleichende Physiologie der könnten. Schwangerschaft liefert demgemäss durchaus keinen

Im Ganzen dürften sich darum die von Henke in schlagenden Beweis für die Superfotation, wie aus seinen Untersuchungen abgeleiteten allgemeinen

Henke meint. Aber auch durch die Erfahrang Ergebnisse für die Physiologie ganz anders gestalbig ist kein Beispiel von Superfotation irgend eines ten, als er meint. Seine erste Folgerung: „Ueber

Thiers bekannt geworden. Wenn man anführt, schwängerung oder Ueberfruchtung ist auch bei wie dass Hündinnen mitunter Junge von drei oder vier dem menschlichen Weibe möglich, jedoch nur AusEs verschiedenen Raçen werfen, so spricht diess nur nahme von der Regel“, möchte dahin abzuändern

für Ueberschwängerung, denn die sämmtlichen Jun- sein: „Ueberschwängerung ist bei dem Weibe mög

gen von verschiedener Raçe werden immer zu glei- lich, dagegen Ueberfruchtung bei regelmässigem ficher Zeit oder ganz kurz hinter einander u. nach Bau des Uterus unmöglich.“ Henke's zweite

Ablauf der naturgesetzmässigen Schwangerschafts- Folgerung: „Ueberfruchtung ist möglich a) bei geszeit geworfen.

theiltem u. doppeltem Uterus, b) bei einfacher, reAls zweiten u. dritten Beweis für die Möglich- gelmässig gebauter Gebärmutter, c) bei vorhanir keit der Superfötation führt Henke die Beobach- dener Conceptio extrauterina“, will Vé., so weit diess

tungen an: 1) dass Weiber, die in der Gebärmut- a. 1. c. angeht, nicht bestreiten, obgleich ihm ter eine todte, ja wohl gar verknöcherte Frucht keine hinreichend beglaubigte Beobachtung bekannt trugen, doch empfingen u. lebendige Kinder geba- ist, nach welcher bei Uterus duplex, bifidus oder ren; 2) dass Weiber gleichzeitig oder in einem bicornis eine Hälfte nach der andern geschwänZwischenraum von wenigen Tagen Kinder von gert worden wäre, Osiander im Gegentheil besehr ungleicher Ausbildung geboren haben. Abge- richtet, eine mit Uterus duplex versehene Frau sehn nun davon, dass Henke selbst eingesteht, zwei Male entbunden zu haben, wo beide Male der es lasse sich aus beiden eben angeführten Punkten Fötus in derselben Abtheilung der Gebärmutter lag. durchaus kein Beweis für Superfitation ableiten, Dagegen muss Vf. der sub b) angeführten Folgesind dem Vf. trotz eifrigen Nachschlagens auch

rung Henke's nach Vorstehendem auf das Bekeine Fälle bekannt, wo neben einer todten, ja stimmteste widersprechen. Wenn dieser endlich verknöcherten Frucht u. zwar in derselben Gebär- als dritte Folgerung noch hervorhebt, dass Uebermutterhöhle eine lebende erzeugt u. ausgetragen fruchtung in der ersten Zeit nach geschehener Emworden wäre. Was aber die sub 2. erwähnten

pfängniss, also Ueberschwängerung, am ehesten Fälle anlangt, so können damit nur kranke Zwil- sich ereigne, so ist diess wahr, hingegen bleibt er lingseier gemeint sein, in denen die eine Frucht für die willkürliche Behauptung, dass dieselbe bis abstarb u. entweder später die vorzeitige Ausstos- zu Ende des 4. Schwangerschaftsmonats zu Stande sung des ganzen Eies veranlasste, oder neben der kommen könne , jeden Beweis schuldig. lebenden Frucht bis zur zeitgemässen Geburt der letztern in der Gebärmutter zurückblieb. Die Nachschrift. Zwei Fälle von Doppelschwangerweiter von Henke angezogenen Fälle, in denen schaft bei Doppeluterus. Mittheilung von Dr. Caseine Schwangere zugleich oder bald nach einander per. Je allgemeiner man, wie auch Vf. obigen Kinder von zweierlei Race gebar, welche er als die Aufsatzes, bezweifelt, dass Fälle von Doppelvollgiltigsten Beweise für Ueberschwängerung in schwängerung bei Uterus duplex wirklich nachgeseinem Sinn geltend machen will, sprechen nur wiesen seien, desto mehr hält es C. für seine Pflicht, für eine solche im Sinn des Vf., nicht aber für eine ihm bekannt gewordene, wirklich beweisende Ueberfruchtung, da in allen angeführten Fällen die Beobachtung (in sofern sie von einem sichern GeMütter zwar Kinder von zweierlei Raçe, aber von währsmann, der berühmten vormaligen Oberhebgleichem Alter gebaren u. zwischen der Geburt bei- amme des Pariser Gebärhauses, Mad. Boivin, der Kinder auch durchaus kein längerer Zeitabschnitt herrührt), welche sich in einer in Deutschland unbeverfloss, sondern alle als Zwillingsgeburten verlie- kannten Pariser Inaugural - Schrift findet (Recherfen. Wenn endlich Henke sich noch auf die Fälle ches anatomiques et physiologiques sur les cas beruft, in denen von zwei Kindern eines eine be- d'uterus double et de superfétation par A. L. Casträchtliche Zeit nach dem andern geboren wurde, san, Paris 1826. 58. p. 4. mit einer Tafel), hierbeide aber ausgetragen, lebend u. gesund zur Welt durch zu veröffentlichen. Sie ist folgende.

Eine Frau von 40 J., bereits Mutter eines Kinkamen, so schienen dieselben allerdings der Superfötation das Wort zu reden, da nicht behauptet des, ward am 15. März 1840 von einem kleinen Mäd

chen entbunden , dessen Gewicht auf 4 Pfund ge werden kann, es seien zu gleicher Zeit empfangene schätzt ward. Da der Leib auch nach der EntbinZwillinge, deren einer in seinem Wachsthum zu- dung einen ziemlich beträchtlichen Umfang behielt,


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in der Absonderung einfindet; übrigens gesellt sich aufwärts als unzweifelhaft u. dem Verhalten de zu diesen Erscheinungen heftige Lichtscheu äussern llaut analog anzunehmen. Schmerzen im Auge, besonders des Morgens, auf- Bei Conjunctivitis wird im Verlauf des Krankfallender Nachlass des Abends, der mit wenigen Aus- seins folgender Vorgang beobachtet, auf welchen nahmen träge Verlauf des Leidens, Coexistenz mich Dr. Engel in Wien zuerst anfmerksam scrophulöser Symptome im Gesammtorganismus, machte. Die Erscheinungen, mit welchen sich

Gichtische Blennorrhöen zeigen die Lider beson- eine Reizung der Bindehaut subjectiv u. dem unbeders in der Tarsus-Ausbreitung geschwollen, welcher waffneten Auge objectiv kundgiebt, sind allgemein dicker anzufühlen, meist schmerzhaft ist; die Haut bekannt, die ergriffene Partie der Conjunctiva wirt über ihm erscheint mit rothblauen, vielfach geschlän- emplindlich, der Kranke fühlt flüchtige Stiche, das gelten Gefässcn durchzogen, das Auge hat in sei- Auge ist ihm trocken, es scheint ihm, als sei Staub. nem Habitus etwas besonders Mattes, Trübes, wel- Sand unter die Lider gefallen, Nebelsehen bei ches bei den übrigen Schleimfliissen so lange nicht Tage, Farbensehen beim Kerzenlicht; die Conzu finden ist, als bis das Corneaepithel sich zu

junctiva ist geröthet, mit oberflächlich gelagerten, verdunkeln beginnt; den Rand der Hornhaut un

von Blut strotzenden, spitzenartig gegen die Sclegiebt nicht selten ein breiter Arcus senilis in einer rotica auslaufenden Gefässen durchzogen, die Geoder der andern Hälfte, die Geschwulst der Bin- schwulst der Thränenkarunkel u. der halbmondfördehant ist nicht so bedeutend als bei der reinen ca

migen Falte ist ineist grösser, als die der übrigen tarrhösen Blennorrhöe; so lange die Gefässe unter- Conjunctiva-Ausbreitung, die Temperatur erhöht, schieden werden können, haben die oberflächlichen

besonders des Abends ein lästiges Brennen verur

sachend; unter solchen Verhältnissen mehren sich ein bläuliches, tonloses Ansehn, hinter denselben ist ein tieferes, sehr feines, in den fibrösen Schich- die Schleimkugeln in der anfangs fast gänzlich unten liegendes Gefässnetz, welches sich enge gegen Vorwalten des eiweisshaltigen Wassers wenig ge

terdrückten Secretion, diese ist jedoch ob dem die Cornea hin drängt, 11. dort wie abgeschnitten erscheint, sichtbar; in dem Secret waltet ebenfalls trübt, oft scharf ätzend, das Natron frei, oline Eiweiss vor, das sich in den Winkeln als Depot ab- Verbindung,sich darin vorfindend; im Verlauf einiger setzt; die Wärmeentwickelung ist besonders vor Tage wird die Absonderung milde, es zeigen sich Mitternacht vermehrt, wo sich anch heftige Schuner- in ihr mehr Salze, die Epithelzellen werden in sol zen im Auge u. dessen Umgebung einstellen; bei cher Menge abgestossen, dass sie das Secret trübe, Tage bedeutende Lichtscheul, das Sehvermögen ist undurchsichtig zu machen im Stande sind, der an sehr geschwächt, der Verlauf des Leidens träge zeit seinen Gehalt an Wasser, die Salze krystallisi

den Wimpern klebende Schleim verliert zur Nachtdie Prognose meist ungünstig; mit dem Augenlei- zeit seinen Gehalt an Wasser, die Salze krystallisiden stehen die allgemein verbreiteten arthritischen

ren u. hindern hierdurch die freie Bewegung derErscheinungen in Wechselwirkung, Verschlimme

selben beim Erwachen; trotz des raschen Verlurung hier bringt dort Nachlass der Erscheinungen stes der Epithellagen wird die Faserlage der Con hervor, u. umgekehrt.

junctiva nicht immer blosgelegt, das unter dem Zu den schon genannten Blennorrhöen füge ich Epithel abgesetzte Exsudat organisirt sich rasch,

bildet Kernkörper, Zellenkerne, vollkommene noch als Varietät des reinen catarrhösen Schleim- Zellen, u. ersetzt mit diesen die im Verlauf des flusses die egyptische Form; obwohl ich in Wien Krankseins verlorenen Elemente der Bindehaut; mehrere dieser Formen gesehen habe, so erlaube mit dem Eintritt dieser Erscheinungen ist nun auch ich mir doch erst von meinem hierortigen Stand- ein gleichmässiges Rückschreiten der Symptome punkt ein selbstständiges Urtheil über dieses Leiden, wahrnehmbar, so dass Gefässinjection, Geschwulst, da ich nicht nur eine Augenseuche beobachtete, wel- Wärmeentwickelung, so wie die Anomalien der Ge che in dein auf Candien stationirten 11. Linieninfan- fühls- u. Sinnesthätigkeit sich in Kürze vollkommen terie-Regimente ausgebrochen war, sondern auch mit gebildeten, Vertrauen erregenden Aerzten, wel

verlieren, 11. das Gebilde in seine früheren physioche mehrere Jahre in Alexandria, Cairo gelebt hat

logischen Verhältnisse tritt. ter, über diesen Punkt gesprochen habe; dieser Ge- Folgen zu hinterlassen, das Exsudat, welches nicht

Meistentheils endet die Conjunctivitis, ohne genstand soll später noch näher erörtert werden.

zur Bildung von Epithel nöthig war, wird aufgesoDie Conjunctiva als Schleimhant giebt im gesun- gen, 1. in 3 Wochen ist die Bindehaut in ihrer urden Zustand Schleim (eine aus Eiweiss, Salzen, sprünglichen Integrität; bei der pustulösen Conbesonders Chlorkalium, Chlornatrium u. Wasser be- junctivitis ist der Verlauf oft länger dauernd, da stehende Flüssigkeit), dieser zeigt unter dem Mi- nach Berstung der Pusteln der Ersatz oft träg vor kroskop die sogenannten Schleimkugeln, wel- sich geht; es ist kaum nöthig, zu erwähnen, dass che die peripherisch abgestossenen, ihres Kern- eben diese Varietät, so wie die Blasenbildung bei körpers verlustig gewordenen Epithelzellen sind, der Conjunctivitis bullosa (erysipelatosa) den deutes ist hiermit auf den schleimhäutigen Gebilden in lichsten Beweis des bestehenden Exsudats bei den physiologischen Zustand eine fortwährende Abstos- Katarrhen als Flächenprocess liefern, besonders sung der äussersten Epithellage, Vorrücken der un- für jene, welchen mikroskopische Untersuchung tern, Ersatz des verlorenen Stratum von unten nach des erkrankten Gewebes nicht möglich war; ein


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igranulirenden Wunde ganz gleich; es wird hiermit gesteigerte Empfindlichkeit zurück, welche das insta bei Blennorrhöen Schleim u. Eiter, jedoch zu ver- Auge gereizt erhält; wird nicht die Natur in dem beitschiedenen Zeiten abgesondert, letzterer wird öfters obigen Vorgang durch umsichtige Anwendung des dätzend, übelriechend, u. führt zerstörte organische Opium unterstützt, so bildet sich die sogenannte il Substanz mit sich, dann ist er zur Jauche umgewan- granulirte Conjunctiva als Ausgangsform, wodurch file delt. Bei Schleimflüssen höhern Grads ist auch die das Kranksein um Wochen, ja Monate verlängert the Iris durch abgesetzte Exsudate missfarbig, unre- wird. Pegelmässig expandirt u. unbeweglich, der Ciliarkno

Die als egyptische Augenentzündung, als Ophir si ten leidet sehr bedeutend, der Beweis dafür ist sider Blepharospasmus, selbst die Retina ist in ihrer militaris beschriebene Krankheit hat unter die Ge

thalmia contagiosa, catarrhalis perniciosa, bellica, latin Function beeinträchtigt, daher das Sehen bis zur de Lichtempfindung schwindet, jedoch erholt sich oft lehrten viel Meinungsverschiedenheit gebracht. Da ieder die Netzhaut, wenn auch die ganze vordere Hälfte ich als ärztlicher Chef des grossen Garnisonsspitals brindes Anges zerstört wurde, wie so viele Unglückliche auf Maltepe die Constantinopel passirenden Truppen k die beweisen, die mit deutlicher Lichtempfindung um

zu untersuchen beauftragt bin, u. im 11. aus Canin hergehen, obgleich Cornea u. Iris zum Theil oder dien hierher kommenden Linieninfanterieregimente y de igänzlich zerstört sind, a. die Natur an ihrer Stelle 137 Fälle der egyptischen Ophthalmie gefunden okeine dichte, derbe Narbe bildete. Setzt sich eine habe, so traue ich mir über diesen Gegenstand ein

Urtheil The Blennorrhöe auf die Cornea fort, so trübt sich das ob sie als ein der reinen katarrhalischen Blennorrhöe

zu; der Streit über ihre Natur geht dahin, 1: Epithel u. zerfliesst, die Hornhaut liegt blos, das Secret ätzt u. zerstört.sie in grösserer oder gerin- oder nicht. Was ich gesehen, was ich beobachtet,

identisches Kranksein betrachtet werden könne, id agerer Ausdehnung; hier kann ich die Bemerkung d nicht unterdrücken, dass, wenn die Zerstörung zwingt mich zur Ueberzeugung, dass die egyptische

unoch so ausgedehnt ist, durch eine kluge Nachbe- Augenkrankheit zu den katarrhalischen Formen geoshandlung so lange Heilung erwartet werden könne, höre, da der Familiencharakter ,,acuter oder chroni

scher Ausscheidungsprocess in Folge von Beeinträchals dieselbe nicht durchbrochen wurde Synechia anterior bildete, denn ist dieses gesche- tigung der Function der Bindeha utás derselben zuhen, so ist die Staphylombildung fast unausbleib- kommt; da jedoch diese in ihrer ganzen Substanz lich. Bei Schleimflüssen, welche das Corneaepithel Wochen u. Monate statt findet, so muss sie zum

erkrankt u. bedeutende Secretion durch mehrere zerstörten, bleiben mehr oder weniger störende

Genus Blennorrhöen gezählt u. als Varietät der reinen Verdunkelungen an der Hornhaut zurück. Ich

catarrhösen Blennorrhöe betrachtet werden, da habe in Wien mehrere Augen, welche hellweisse

zwischen ihr u. letzterer Gleichartigkeit gefunden glänzende Leucome hatten, untersucht u. Cholesterine in schönen Stumpfrhomboëdern abgelagert ge- Eintheilung nach den Gesetzen der Systematik for

wird, welches naturhistorische Princip die erwähnte funden, u. erkläre mir hierdurch das formelle Verhalten der Verdunkelungen um so mehr, als Dr. stalte, lässt sich auch daraus abnehmen, dass zwi

dert; dass sich ihr gegenseitiges Verhältniss so geEngel einige Wochen früher in einer Cataracta

schen beiden Krankheiten Uebergänge beobachtet capsularis secundaria jenen Stoff getroffen hat, u. dieser Staar im Auge das Ansehn hatte, als wäre werden, so soll sich nach Baltz's Zeugniss die nord

westliche Seuche aus einer reinen catarrhösen Form er aus feinen Silberblättchen gebildet. Bei der so

hervorgebildet haben. genannten Cataracta gypsea fand ich auch 1mal Cholesterine, meistens zeigt sie mehr oder weniger Ich sah hier sehr viele egyptische Soldaten, u. fortgeschrittene Verknöcherung des auf der Kapsel ich muss gestehen, ich fand selten einen, welcher Tiegenden Exsudats. Dass Cholesterine sich aus nicht katarrhalisch erkrankte Augen gehabt hätte, dem Plasma bilden könne, hat Professor Roki- ein Leiden, welches in Egypten durch den raschen tansky schon lange Zeit beobachtet. – Die im Temperaturwechsel, die heissen Südwinde, das inVerlauf des Krankseins tief geröthete, durch Ex- tensive Licht, Ausdünstung der Moräste, Rauch, sudate oft um das 4fache vergrösserte, ihres Epi- welcher die kleinen schmutzigen, von einer unverthels beraubte Conjunctiva wird bei der Abnahme hältnissmässigen Anzahl Menschen bewohnten Hütdes Leidens abschwellen, da kein neues Plasma in ten durchzieht, stets unterhalten wird, sich hier sie abgelagert wird, das vorhandene wird zum Theil bei längerm Aufenthalt mildert, ja ganz verliert; wufgesogen, oder zu Epithelzellen gebildet, welche die enge Augenlidspalte der Araber, die erwähnte im Verhältniss, als neue Straten von unten nachge- Reizung der Bindehaut, ihr schmutziggelbliches bildet werden, sich vom Mutterboden entfernen; Ansehn, die kleinen, tiefliegenden, mit Pigment das Secret führt bei dem Decrementum morbi nach überfüllten Bulben geben diesen Menschen einen 11. nach weniger der erwähnten Kernkörper, bald düstern, unfreundlichen Blick; - Lungenkatarrhe zeigen sich Zellenkerne, bis nach Beendigung der mit consecutivem, mehr oder weniger ausgedehntem Blennorrhöe die Epithelzellen im Schleim erschei- Emphysem fanden sich sehr häufig unter ihnen vor. nen; hierzu sind, mit Ausnahme der egyptischen Der Streit, ob die von der eben erwähnten Ophthalmie, meist 6 Wochen nöthig, jedoch bleibt reinen katarrhalischen Conjunctivitis zu trennende selbst im glücklichen Fall noch längere Zeit eine egyptische Augenkrankheit schon vor Prosper


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Elitischen Geschwüren u. Knochenschmerzen u. 8. w. die Ansicht, als seien.organische Kräfte in den Mineaempfohlen. Wegen seiner Aehnlichkeit mit den talwässern wirksam, zu verstehen? Vf. weist nach, Wirkungen der Belladonna birgt aber das Mittel dass diese Ansicht von zwei Irrthümern ausgeht: "wohl noch andre Kräfte , u. verdient deshalb der erstens, man missversteht die in gewissem Sinn wohl Aufmerksamkeit der Aerzte empfohlen zu werden. statthafte Anschauung, dass die das Weltall bewegenMehreres über dieses Mittel sehe man in einer Ab- den u. durchdringenden Kräfte lebendige seien, von handlung von Lippich in den med. Jahrbb. d. k. einem unbekannten höhern Etwas ausfliessen; man #k. österr. St. XX. Bd. 4. St. S. 582 fg. u. in Lip- nimmt deshalb in den Mineralwässern noch etwas pich's Annal. schol. med.-clin. Patav. Ser. II. Fasc.1. Andres, Geistiges, ausser ihren chemischen u. phyS. 149 ff. u. Ser. II. Fasc. II. S. 50 ff. 1. 115. sikalischen Kräften als wirksam an u, verfällt so dem 147. 148. 150. — Sphaerococcus confervoides u. Aberglauben. Oder zweitens, man geht von dem Sphaerococcus crispus (Lichen Caragheen). Beide gänzlich widerlegten Satz der ältern Vitalisten aus, sind besonders anwendbar bei anfangender tubercu- dass das organische Leben der Thiere u. Pflanzen löser Phthisis, wo Congestion oder Entzündung etwas von den gemeinen physikalischen u. chemider Brust die Anwendung des Lich. island. ver- schen Processen total Differentes, gleichsam Ueber-bieten. Ersterer empfiehlt sich vorzüglich da, wo natürliches sei, u. wendet nun diesen falschen Benoch keine besondere Exulceration zugegen ist u. griff vom Leben auf das sogenannte Leben der Miman den Tuberkelstoff zur Auflösung u. Absorp- neralwässer an. (Oder, möchte Ref. dazu setzen, tion bringen will. Letzterer aber giebt mehr Gela- indem man nur die Mineralwasser-Kuren vor Augen

tina, u. ist daher nährender. Den Untersuchungen hat, verwechselt man die hierbei allerdings höchst des Venetianers Dr. J. D. Nardo zufolge (s. des- bedeutend wirksamen u. oft gegen alle schulgemässe „sen Conderazioni generali sulle alghe, loro carat- Berechnung reagirenden organischen Kräfte (nämtere, classificazione, composizione chimica e ap- lich die in dem Patienten) mit den Arznei-Einwirplicazione alla medicina etc. Venezia 1835) ha- kungen, n. glaubt nun, dass besondere lebendige ben nicht allein der Fucus corsicanus ( Helminto- Heilwirkungen in den Mineralwässern stecken. Dasschorton), gewöhnlich ein Convolut von Sphaero- selbe glauben zwei Drittel der Aerzte, ja fast alle

coccus coronopifolius, musciformis u. hundert an- pharmakologischen Schriftsteller von den Arzneimitdern Algen, so wie von verschiedenen Zoophytentelo: wenigstens den Ausdrücken nach, in welchen

u. Zosteren, sondern alle Seealgen eine warmtrei- sie von den Heilwirkungen der Mittel reden. bende Kraft. Nardo giebt den frischen Algen der Doch, ich muss es eingestehen, ich glaube selbst an venetianischen Lagunen den Vorzug vor dem Hel- die in den Mineralwässern steckenden lebendigen inintochorton u. schlägt vor, daraus ein empyreu- Kräfte ! Ich glaube daran, dass das Eisen, der Kalk, matisches Oel zu bereiten u. diess zu einigen Tro- das Natron, das Kochsalz, die Kohlensäure u. s. w. pfen mit Ol. ricini oder auch in einer Gelatina al- wirklich in dem Körper des Trinkers, nachdem sie garum zu geben. Es erwies sich dieses Oel in verdaut sind, lebendige Functionen ausüben; dass hartnäckigen Wurmzufällen u. in scrophulösen In- der doppelkohlensaure Kalk, das salzsaure Natron, farcten sehr .wirksam, Am reichsten an Gelatina die Kohlensäure der Mineralwässer sowohl, als der ist Spherococcus avicularis u. wird von venetiani- gemeinen Brunnen als nothwendige Nahrungsstoffe schen Aerzten am meisten gegen scrophulöse Phthi- in die Säfte übergehen, u. dass man sie dem Mensis, Tabes mesenterica u. s. w. gebraucht. schen ebenso wenig auf die Dauer entziehen dürfte,

als man z. B. Tauben (nach Magendie) oder neue Namen zu bilden, so z. B. Cardiopalmus, eierlegende Hennen (nach Leuchs u. v. A.) bei eiHypoclepsis, Catarrhasthma, Tromophrenosis, He ner Nahrung erhalten kann, welche keinen Kalk pato-splenemphraxis, Nephro-urocystophthisis, Leu

enthält. Dass diess in der That so ist, zeigen die

bei längerm Gebrauch nachtheiligen u. immer widrisochlorosis 11. s. w. Wohin soll das führen? zu ciner Babylon'schen Sprachenverwirrung?

gen Eigenschaften des aus Schnee oder Eis gewonne11

Hohnbaum.

nen Wassers, des gestandenen u. des destillirten u.

abgekochten Wassers, welche der Kohlensäure u. 47. Annalen der Struve’schen Brunnen- zum Theil der Salze, besonders des Kalks, baar

anstalten; herausgegeben von Dr. August sind. Diese lebendigen Eigenschaften aber, welche Vetter. Dritter Jahrgang. Berlin, bei Hirsch- jedem guten Brunnenwasser auch zukommen u. wowald. 1843. kl. 8. VI u. 250 S.

durch sich eben ein frischgeschöpftes Glas TrinkMeny Kurz nach Absendung der Anzeige des vorigen wasser besonders von einem gestandenen Glas un

Jahrgangs (s. Jahrbb. Bd. XXXIX. S. 238) hatte terscheidet: diese sind es eben, wodurch sich die Ref. das Vergnügen, schon den diessjährigen Band Struve’schen Wässer in vielen Fällen rühmlich vor Hieser werthvollen Jahrbücher zu erhalten, welcher den versendeten auszeichnen u. sogar bisweilen vor Beinen Vorgängern sowohl an allgemeinem, für die den durch Witterungseinflüsse modificirten, durch Theorie der Heilquellenlehre wichtigem, als an spe- übermässiges Ausschöpfen geschwächten, oder geziellem praktisch-ärztlichem Inhalt nicht nachsteht.

trübten, oder sonst alterirten natürlichen Quellen Unter den erstern heben wir heraus den Aufsatz selbst einen Vorzug besitzen können, weil sie stets les Dr. C. A. W. Richter in Woldegg : Wie ist gleichförmige Präparate u. nach dem Ideal der Quelle, nach dem besten Stündchen der Najade, zu- Moskau über die Modersubstanzen, d. h. über di sammengesetzt sind. Dagegen bleiben aber den jenigen organischen Bestandtheile der Mineralwa Brunnen-Orten noch so viele Vorzüge der Lage, des ser, welche ebenfalls schon oft von den Gegnern de Kurlebens, des Reichthums an Wasser u. s. w., dass nachgebildeten Wässer als Beweise des Lebens de sie immer im Vortheil bleiben werden u. durch die Erdquellen u, als unnachahmliche Bestandtheile der Nachbildungen nur gewinnen können, weil dadurch selben betrachtet worden sind. Herrmano wa ein weit grösserer Theil des heilbedürftigen u.ärzt- Stufe für Stufe durch Analyse u, stöchiometrisch lichen Publicum mit diesen Mitteln vertraut u. zur Formeln nach, wie sich diese Bestandtheile der Ercrichtigen Indicationsstellung befähigt wird. Wie rinde u. dadarch auch der Quellen durch Zerfaller günstig die Brightoner Anstalt z. B. in Betreff des aus dem Holze (als dem Hauptbestandtheil der Ha sonst höchst seltenen Erscheinens englischer Kur- masdecke) erzeugen. Unter Einwirkung des Sauer gäste in Karlsbad gewirkt hat, diess hat schon stoffs u. Stickstoffs der Atmosphäre, des Wassers de Carro im Jahr 1835 anerkannt (s. Jahrbb. U. zum Theil der Salzbasen verwandelt sich das Hois Bd. VIII. S. 269), u. es findet wahrscheinlich bei in Nitrolin (s.Herrmann in Erdmann's u. Marallen von Struve nachgebildeten Wässern statt, chand's Journal 1842. S. 165), das Nitrolin it etwa mit Ausnahme von Selters, welches nur versen- Holzhumus, dieser in Holzhumussäure, Hamusentrat det wird.]


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Wiesbaden, üb. Kreuznachs Heilquellen. — Sobotka, üb. Mineralwässer im Allgemeinen. 357

mal die Eier zu heiss, ein andres Mal zu kalt gehalten Kreuznacher Mineralquellen geschildert - ein Vorwurden, indessen soll der Plan verfolgt werden. — wurf, der jedoch mehr oder weniger auch die früEin Engländer spricht sich günstig über die von De- hern Schriftsteller über Kreuznach trifft. Die nis vorgeschlagenen Treibhäuser am Sprudel aus. Diät u. das Regimen nimmt Vf, etwas zu leicht; er

Mich. Chevalier's Bemerkungen auf einer scheint hier ohne Noth gegen den geregelten Strom Reise nach Karlsbad (woselbst er im Jahr 1840 die schwimmen zu wollen.

Behr. Kur gebrauchte) über Böhmen sind merkwürdig; es scheint, als habe der monarchische Duft den sonst

50. Balneographisch - therapeutische

Abhandlung über Mineralwässer im so freien Franzosen ganz befangen, in vielen Sachen spricht er aber nur die Wahrheit. Ueber die

Allgemeinen u. über die Heilquellen Kohlenformationen u. die böhm. Kohlenbahn erhal

Deutschlands insbesondere () mit vorten wir Nachrichten u. eine Karte; desgleichen

Züglicher Berücksichtigung des österspricht Nentwich über die noch nöthigen An

reichischen Kaiserstaates; nebst einem pflanzungen der Sorbus aucuparia, aus deren Früch

Anhange über die äussere Anwendungsart der ten im Jahr 1842 viel Branntwein gemacht wurde

Mineralwässer, bearbeitet zum Gebrauche für Corda lehrt uns neue Infusorien aus der

Medicin-Studirende u. für praktische Aerzte von Umgegend Karlsbads kennen,

Behr.

J. A. Sobotka, Dr. D. Heilkunde u. s. w. in

Wien. Wien 1843. Verlag u. Druck von J. B. 49. Kreusnach u. seine Heilquellen; von Wallishauser. gr. 8. VIII u. 151 S.

Dr. Ferd. Wiesbaden, prakt. Arzte in Kreuznach. Mainz, bei V.v. Zabern. 1843. ten zwar für gediegen, aber auch für sehr theuer,

Vf, hält unsre allgemeinen balneologischen Schrifgr. 8. IV u. 131 S.

indem sie nur aus kleinern oder grössern BruchVf., der im Jahr 1839 eine Kritik der Anwendung stücken eines Ganzen beständen. Er fasste also den wider Kreuznacher Mineralquellen schrieb u. vorzüg- kühnen Entschluss, ein wohlfeileres Werk aus allich darin die sogenannte Verstärkung der Bäder Osann's Werk (erster Auflage) u. einigen andern bi durch Mutterlauge, der doch das eigentliche Heil- Badeschriften zusammenzusetzen u. auf diese Weise mittel, das Kochsalz, fehle, widerrieth, will durch ein Ganzes zu bilden. Ref. schlägt das Buch auf u. alvorliegende Schrift das Bad Kreuznach u., was wohl findet S. 101: VII. Classe. Kochsalzwässer. Dritte

Hauptsache ist, sich selbst bekannter machen. Des- Ordnung; eisenhältige. Kissingen, in Baiern, im 2: halb schrieb er auch nicht blos für seine Collegen, Würzburger Kreise. Namen u. Beschaffenheit der u sondern auch für den gebildeten Nichtarzt. — Im daselbst vorhandenen Quellen. 1) Der Rakoczy (Lastopographisch-naturhistorischen Theil beschreibt Vf. xirbrunnen). 9° R. Kohlensäure: 26,85; 9. 26,05:

Kreuznach u. seine Umgebungen, vorzüglich die 85,74. 2) Der Pandur. 8°R. Kohlensäure: 26:85; # Heilquellen u. die Trink- u. Badanstalten; in dem u. 57,00: 76,39 [bezieht sich auf Chlornatrium!). s medicinisch-praktischen spricht er von der Wirkung Wirkungsweise u. Indication. Innerlich wirken sie hé der Kreuznacher Mineralquellen u. von der Anwen- sehr reizend auf das Drüsen- u. Lymphsystem, auf dung u. Gebrauchsweise derselben in Krankheiten. den Darmkanal u. specifisch auf die Schleimhäute, Auch jetzt noch eifert er, u. wohl mit Recht, gegen daher auflösend, eröffnend u. schleimauflösend;

die unbeschränkte Verbindung des Mineralwassers äusserlich wirken sie vorzüglich auf die Haut u. das xi mit Mutterlauge zu den Bädern u. zeigt, dass die Nervensystem stärkend u. belebend, u. werden da

Verstärkung desselben weit natürlicher durch gra- her vorzüglich in Anwendung gezogen in Leiden des dirte Soole zu bewirken sei. Schwerlich aber wird Drüsen- u. Lymphsystems, Stockungen in den Undadurch Vf. die allgemeine Gebrauchsweise abän- terleibsorganen u. im Uterinsystem; bei chronischen

dern, da die Sucht u. der Ruf, Mutterlauge zu den Brustleiden, selbst beginnenden Lungensuchten, * Bädern zu nehmen, so gewaltig ist, dass selbst Be- schleimiger, eiteriger oder selbst tuberculöser Besobachtungen von dadurch hervorgebrachten Ver- schaffenheit, bei chron. Leiden der Harnwerkzeuge,

schlimmerungen bedeutender Hautkrankheiten die- des Nerven - u. Hautsystems. Gebrauchsweise. sen nicht beeinträchtigen werden. Recht gut ist es, Der Rakoczybrunnen wird vorzüglich zum innero dass Vf. erionert, es könne bei dergleichen Verstär- Gebrauch, der Pandur zum äussern benutzt. kungen des Badwassers nicht mehr von Resorptions- Man trinkt in der Frühe von 2-8 Becher, von jedem v fähigkeit der Haut die Rede sein, weil die dadurch Becher blos die obere Hälfte, hierauf wird gefrühhervorgebrachte Hautreizung eine verminderte Re- stückt u, zwei Stunden darauf gebadet. Anmerkung. sorption bewirke, die allerdings in manchen Fällen Diese Quellen gehören zu der stärksten dieser Classe heilsam, in vielen andern dagegen schädlich sei. u. Ordnung; doch werden die Verdauungsorgane Dieses sieht man in keiner Krankheitsform deutlicher, durch den innern Gebrauch nicht sehr geschwächt. als in der scrophulösen, von der Vf. ein recht gutes Das Wasser des Rakoczy wird stark versendet. Es Bild entwirft u. sie in Beziehung zu den verschiedenen befindet sich noch hier eine Soolquelle u. ein SäuerHeilapparaten Kreuznachs stellt. Unvollkommnerling, welcher oft als Vorkur vor dem Gebrauch des dagegen sind die Verhältnisse der verschiedenen Rakoczy durch einige Zeit gebraucht wird. -Hautkrankheiten u. besonders der so mannigfaltigen wenig der specielle Theil den praktischen Aerzten chronischen Ausschläge zu der Anwendung der einen Nutzen gewähren wird, so gering werden auch für die Medicin - Studirenden die Belehrungen des len Gelegenheit gehabt, den Zustand der primär afallgemeinen Theils u. des Nachtrags ausfallen u. ficirten Theile zu untersuchen, ohne auffallende deshalb für Aerzte u. Studirende die ausführlichern Resultate zu finden: die Röthe der äussern Theile Schriften Osann's, Vetter's u. andrer Balneo- war in beiden Fällen verschwunden, u. die Gegraphen immer noch nöthig sein. Behr. schwulst war sehr vermindert, so dass sich nichts 51. On Rheumatism in its various Forms, Unterhautzellgewebe fand.


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Ramsbotham, geburtshülfl. Beobachtungen.

Belehrung darin sucht u. findet. Alle Fachgenos- Werkchen 400 Fälle von Dys- u. Mogostokie aus isen erlaubt er sich daher auf das Erscheinen dieser seiner Praxis öffentlich mit. Die grosse Offenherzifünften Auflage aufmerksam zu machen, in welcherzigkeit, mit welcher er die von ihm, besonders im Euler würdige Vf. ebenso wie bei den früheren Auf- Anfang seiner Praxis, bisweilen begangenen Kunstlagen Mehreres zu ergänzen u. zweckmässig zu ver- fehler eingesteht, gereicht ihm zur grossen Ehre. ändern bemüht gewesen ist.

Grenser. Die Fälle sind in gedrängter Kürze erzählt, doch 53. Practical observations in Midwifery, können. Vf. hat sein Material in 8 Berichte einge

ausführlich genug, um richtig beurtheilt werden zu with cases in illustration.

By John Ramsbotham, M. D. Second edition, re: Kopfzange ; der 2. schwere Entbindungen wegen

theilt: der 1. enthält 55 Fälle von Application der vised, in one volume. London, 1842. 8. XI Beckenenge, Geschwulst der Weichtheile, Convaland 501 pp.

sionen, Wasserkopfs u. andrer Ursachen, wo die Vf. theilt in dieser zweiten Auflage seiner „ge- Perforation gemacht wurde; der 3. Fälle von künstburtshülflichen Beobachtungen u. Erfahrungen“ 173 licher Frühgeburt wegen Beckenenge, Cancer des von ihm beobachtete u. geleitete Fälle aus seiner schwangern Uterus, Gebärmutter- u. Eierstocksobstetricischen Praxis mit. Durch kürzere Darstel- geschwülsten, organischer u. nervöser HerzkrankJung u. Hinweglassung mehrerer in der ersten Auf- heiten, Eiwassersucht, hartnäckigen Erbrechens, lage erzählten Beobachtungen ward es ihm mög. Blutungen aus dem Darmkanal 11. Chorea während lich, die zwei Theile der ersten Auflage in diesen der Schwangerschaft; der 4. schwere Geburten weeinen mässig starken Band zu vereinigen. Die gen Schief- u. Querlagen der Frucht, Steisslagen Fälle sind durchgehends kurz u. musterhaft erzählt u. Vorfalls der Nabelschnur; der 5. einige Bemeru. grösstentheils sehr lehrreich. Was in der Ein- kungen über die Ursachen u. Behandlung der Meleitung über den Bau der schwangern Gebärmutter trorrhagien in den letzten Monaten der Schwanger1. des Eies, so wie über den Verlauf der regelmäs- schaft 11. die Geschichten von 36 Fällen von Plasigen Geburt gesagt wird, hat einen nur sehr unter- centa praevia; der 6. 38 Krankengeschichten von geordneten Werth, indem hier nur Jedem bekannte Blutungen wegen theilweiser Lostrennung der PlaDinge oberflächlich behandelt werden. Aus theo- centa bei normalem Sitz derselben ; der 7. Fälle retischen Gründen läugnet Vf, die wirklich muscu- von Nachgeburtsverhaltung u. der 8. Fälle von löse Beschaffenheit der schwangern Gebärmutter. Puerperal - Convulsionen.

Grens er. Dagegen macht Ref. auf die lehrreichen Fälle von

55. Traité clinique et pratique des mazu fester Verwachsung, Verhaltung u. Zerreissung der Placenta aufmerksam. Das dabei von dem Vf.

ladies des enfants par MM. Rilliet

et Barthez. 3 Tomes. Paris 1843, chez Gerbeobachtete Verfahren ist so, wie es in den besten deutschen Lehrbüchern des Fachs vorgeschrieben

mer Baillière. 8. Premier volume XXXII et 850 wird. Weniger brauchbar für deutsche Praktiker

pp.; deuxième volume 782 pp. 1) sind die mitgetheilten Fälle von Mogostokie wegen

Theils wegen

seiner Gründlichkeit u. AusführlichMissverhältnisses zwischen der Frucht u. den Ge- keit, theils auch wegen des grossen Reichthums burtswegen. Vf. hängt hier noch zu sehr an den eigner Beobachtung u. Forschung gehört das vorGrundsätzen der ältern englischen Geburtshülfe u. liegende Werk unbezweifelt zu den wichtigsten u. ist mit dem Perforatorium zu schnell bei der Hand. beachtenswerthesten unter den neuern BearbeitunEbenso scheint es dem Ref., als ob Vf. die Embryo- gen der Kinderkrankheiten. Nachdem die Vff. momie u. Decapitation zu oft gemacht habe, wo sich, in fortwährend einträchtiger Verbindung ihrer deutsche Geburtshelfer durch Benutzung der Knie- Kräfte, bereits seit einer Reihe von Jahren dem Ellenbogenlage, Anwendung des Aderlasses, der Studium dieses Zweigs der Heilkunde gewidmet u. Belladonnasalbe, der Bäder u. s. w. die Wendung mehrere einzelne monographische Abhandlungen zu ermöglichen gewusst haben würden. Grosses über Gegenstände der Pädiatrik veröffentlicht haben, nteresse müssen die zahlreichen Beobachtungen legen sie jetzt dem ärztlichen Publicum eine dieses iber profuse Metrorrhagien, Eclampsie Schwangerer Gebiet in seiner Gesammtheit umfassende Arbeit 1. Gebärender u. Zerreissung des Uterus erregen. vor, welche die Ergebnisse einer reichen Erfahrung Schliesslich spricht Vf. über Abortus, Molenschwan- mit denen des sorgfältigen Studium fremder Leizerschaft, Geburt eines Zwillingseies, während das stungen vereinigt u. gewiss den gerechtesten Anindre zur Reife gelangt, über Verhütung des Aborus, Graviditas spuria u. extra-uterina u. fügt noch inige Beobachtungen über Retroversio uteri u. Ge

1) Unter dem Manuscript, was uns bei Urbernahme der

(Grenser.) värmutterpolypen bei.

Redaction übergeben ward, fand sich die Anzeige des 3. Thrils

obigen Werkes von Rilliet u. Barthez. Wir mussten daber 54. Clinical midwifery: with the histo- annehmen, dass die vom 1. u. 2. Th. bereits in das letzte Hest ries of four hundred cases of diffi

des Bd. XXXX, das sich im Druck befand u. dessen Revision

uns nicht überwiesen war, aufgenommen sei. Beim Erscheinen cult labour. By Rob. Lee, M. D. etc. desselben ergab es sich nicht so, wohl aber fand Hr. Dr. London, 1842. 8. VIII and 224 pp.

Schmidt spåter die fehlenden Anzeigen auf. Diess zur Ent

schuldigung, dass die Kritik des 3. Bd. früher als die des I. u. 2. Der rühmlichst bekannte Vf. theilt in diesem erschienen. Wir verweisen mithin auf S. 130 d. Bds.

Göschen.


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z ausser bei ganz kleinen Kindern bisweilen von Con- 1) Paralysis nervorum. (S. 1.) a) Paralysis nervi kli vulsionen begleitet wird, kommt diese Krampfcon- facialis. Es werden vier Fälle davon erzählt, von welo tractur auch symptomatisch bei Hirnaffectionen vorchen dem letzten eine besondre Ausführlichkeit gea u. macht sich dann durch Zuckungen, Strabismus, widmet ist. Ein Sturz hatte die Veranlassung dazu by: Pupillenveränderung u. s. w, kenntlich. Ihren An- gegeben, u. eine ziemlich starke arterielle Blutung

fang nimmt sie meist in den obern Extremitäten, bleibt aus dem Ohr Vf. bestimmt, anzunehmen, dass die* jedoch nur selten auf diese beschränkt. Ihre Dauer selbe aus der Arteria tympani oder stylomastoidea

ist unbestimmt, indem zeitweise Remissionen u. erfolgt sei, u. im Canalis Fallopii einen Druck auf vollständige Intermissionen, doch ohne Regelmäs- den Nervus facialis bewirkt u. hinterlassen habe,

sigkeit u. ohne nachweisbare Veranlassung der Ver- welche Ansicht dadurch unterstützt wird, dass alle ir schlimmerungen eintreten. Die Prognose ist gün- von den übrigen Nerven versorgten Organe keine i stig, doch trat auch in einzelnen Fällen eine tödt- Functionsstörungen erlitten hatten. Nächstdem, 2liche Eclampsie ein. Unter die veranlassenden Ur- dass dieser Fall als Beweis benutzt wird, dass die

sachen dieses Krampfs rechnen die Vff. besonders Verletzung keine centrale war, enthält diese interesSchwächung durch Krankheiten u. convulsivische sante Krankengeschichte noch verschiedene in anZufälle, unter die wirksamsten Heilmittel reizende dern Beziehungen höchst beachtenswerthe BemerEinreibungen u. innerlich Antispasmodica. Auch kungen. b) Paralysis nervi oculomotori. Bei eiRef. hat mehrfach Gelegenheit gehabt, diesen Zu- nem Kranken waren der Levator palpebrae superiofall bei kleinen Kindern zu beobachten, u. kann die ris, der Rectus internus, superior, inferior, Obliquus Richtigkeit des hier Mitgetheilten bestätigen. inferior u. die Iris gelähmt, es bestand daher StraUnter den erregenden Momenten hat sich ihm bismus nach aussen. Die Durchschneidung des der Zahnungsprocess als eins der einflussreichsten Musculus rectus externus blieb auch ohne Erfolg. Vf.

macht bierbei die Bemerkung, dass die DurchschneiParalyse.

dung dieses Muskels überhaupt seltner Heilung des 6. Classe. Anhaltende Fieber. Ty- Strabismus bewirke, als die des Internus, dass somit phöses Fieber. – Je jünger die Kranken, desto der Strabismus divergens öfter von Lähmung des kleiner u. seltner sind die Darmverschwärungen, Interpus abzuhängen scheine. Wo diess der Fall desto weniger kommt Perforation vor.

ist, schlägt er vor, aus dem gelähmten Muskel ein Pocken. --- Scharlach. Masern. Die Ab- Stück auszuschneiden. Bei einem zweiten Kranken handlungen über diese fieberhaften Exantheme sind war ebenfalls Strabismus nach aussen u. Blepharoausserordentlich umfangreich u. zu wahren Mono- plegie vorhanden. Vf. benutzt diesen Fall, um die graphien angewachsen, deren auszugsweise Mitthei- Verwirrung, die hinsichtlich der Ptosis u. des Laglung der Raum dieser Blätter nicht gestattet. ophthalmus in der Augenheilkunde herrsche, zu ord

Küttner, nen. Er macht daher darauf aufmerksam, dass die 56. Untersuchungen u. Erfahrungen erstere nur ein Symptom der Paralyse des Oculomo

im Gebiete der Chirurgie; von Dr. torius, die letztere des Nervus facialis sei. Mit der Friedrich Pauli. Mit 4 lithographirten Ab- Ptosis, als Paralyse des Oculomotorius, coincidire bildungen. Leipzig 1844. Fr. Fleischer. 8. die von v. Walther beschriebene Amaurose des 267 S.

Ciliarnervensystems, dagegen müsse man die durch Ueber die Zweckmässigkeit, einzelne Abhand- Geschwülste bedingte, von Himly mechanische langen, anstatt in Journalen zerstrent, in besondern Ptosis benannte, Form unterscheiden. Nur bei dieSammlungen niederzulegen, hat sich Ref. bereits vor ser könne gleichzeitig Schielen nach innen vorkomeiniger Zeit in der Vorrede zu seinen „drei chirur- men, während bei jener stets Strabismus externus gischen Abhandlungen“ ausgesprochen, u. freut sich, vorhanden sein müsse. c) Paralysis caudae equiwenn auch Andre, von derselben Ansicht ausgehend, nae. Vf. widerspricht hier der allgemein verbreitedas Gleiche thun. Die entgegengesetzte Art, seine ten Ansicht, dass dieselbe vorzugsweise durch Erfahrungen u. Ansichten zu veröffentlichen, ist die, Uebermaass im geschlechtlichen Genuss herrühre. ein Lehrbuch der gesammten Wissenschaft zu schrei- 2) Bemerkungen über den Strabismus (S. 22). ben u. jene an den geeigneten Orten einzustreuen. Dieselben sind in gedrängter Kürze ausgesprochen. Abgesehn davon, dass nicht einzelne Erfahrungen, Wir heben folgende hervor. Wenn das Schielen u. beträfen sie auch alle in einem Lehrbuch abzuhan- durch Nervenlähmung bedingt ist, kann der Muskeldeloden Capitel, sondern nur die besondre Befähi- schnitt keinen Nutzen schaffen. Lähmung der Regung, die Gabe der Darstellung, das wirkliche Be- tina bringt kein Schielen hervor. Die Operation ist dürfoiss zur Herausgabe eines solchen berechtigen namentlich beim Strabismus spasticus indicirt, u. können, so ist es auch für den Gebrauch weit ange- zwar dann auf beiden Augen zugleich. Die subcunehmer, das Neue u. Eigenthümliche des Einzelnen tane Durchschneidung der Augenmuskeln wird mit gesondert in einer eignen Schrift zu haben, ohne dem Bemerken verworfen, im Dunkeln sei gut Munlange danach suchen zu müssen. Aus diesen Grün- keln, aber nicht gut Operiren. Gewiss mit vollem den begrüssen wir Herrn Pauli's Werk schon zum Recht. Die Orthopädik des Auges bält Vf. nicht Anfang mit Freuden als eine willkommene Erschei- für so wichtig, als Manche gewollt haben, Das nung.

Ueberspringen des Auges nach der entgegengesetz


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m Vf. hat schon an verschiedenen andern Orten die Be- dass die vorgefallene Darmschlinge eine Drehung erde hauptung aufgestellt, dass eine Inversio uteri nur fahren haben musste, u. er macht darauf aufmerksam, and kurz nach vorausgegangener Geburt, oder bei gros- dass da, wo Verletzungen des Darms bei dem Bruchin sen , am Gebärmuttergrund festsitzenden Polypen schnitt statt fanden, eine solche Drehung des Darms 'n möglich sei, u. dass man fast überall, wo man einen leicht die Schuld davon gewesen sein könne. Bei kumgestülpten Uterus exstirpirt zu haben glaubte, kleinern Darmschlingen ist eine Drehung nicht leicht in blos einen Polypen entfernt habe. Er unterwirft möglich, wohl aber bei grössern, u. er empfiehlt da

deshalb eine Menge derartiger Fälle einer genauen ber, bevor man die Strictur einschneidet, nach vor

Kritik, u, stellt zum Schluss eine Anzahl diagnosti- läufigem leisen Anziehn, eine Drehung der Darmder scher Unterschiede der Mutterpolypen von der Um- schlinge zu versuchen, indem dadurch bisweilen die

stülpung des Uterus auf. Namentlich macht er Reposition des Darms ermöglicht u. die Einschnei11) auf die Veränderlichkeit des Volums der Ge- dung der Strictur erspart werde. Noch manche

schwulst bei der Umstülpung aufmerksam, welche nicht unwichtige Bemerkungen sind den hier mitgenicht selten sogar abnimmt, während dass der Poly- theilten Krankengeschichten eingewebt, die besonpen gleichbleibt u. allmälig wächst. 2) Könne derders für den, der selbst die Bruchoperation öfters

Uterus zwar auch nach oben dünner sein, als upten; verrichtet hat, von Interesse sind. Ref. ist es ausik er werde aber niemals einen Stiel zeigen, wie ein Po- ser mit der Bruchoperation nur noch mit der Staar1 lyp. 3) Die Fläche des Uterus sei immer glatt, operation so gegangen, dass ihm während derselben e rein, hellroth, die des Polypen dagegen, der hier eine Menge unbedeutender Erscheinungen begegne

fast niemals zu den weichen gehöre, fest, derb, oft ten, die man fast nirgends erwähnt findet u. die

geschwürig, dunkelblau. 4) Gebe die Möglichkeit, dennoch der Beachtung werth sein dürften. Wem I. die Geschwulst drehen zu können, ein diagnosti-, es auch so gegangen sein sollte, der wird hier gea sches Merkmal gegen die nicht in dieser Art beweg, wiss Mancherlei finden, wodurch er an seine Erfah

liche Gebärmutter ab. 5) Könne wohl ein Polyprungen erinnert wird. bedeutend entartet sein, sich theilweis abstossen, 14) Zwei Fälle von Rhinoplastik (S. 168). Beide ohne so nachtheilig auf die Constitution einzuwirken, Kranke hatten die Nase durch Scropheln verloren, wie diess der Fall sein müsse, wenn der Uterus in bei beiden wurde der Ersatz aus der Stirnbaut, das demselben Grad degenerirt sei. 6) Vermiodere sich eine Mal wegen niedriger Stirn theilweis aus der bei invertirtem Uterus die Blutung mit der Zeit, behaarten Kopfhaut genommen. Bevor die Anhefwährend sie bei Polypen immer zunehme u. grosse tung des Septum an der Oberlippe geschah, legte Schwäche zur Folge habe. 7) Bei Inversio sei im- Pauli dasselbe auf der innern Seite zusammen u. mer die Mündung der Tuben aufzufinden, die natür- heftete es, so dass es nur halb so breit als bei seiner lich bei Polypen fehlen müssen. 8) Die bei der In- Loslösung erschien. Hierdurch versichert er, den versio uteri vorhandene Unmöglichkeit, eine Sonde Vortheil erreicht zu haben, dass die Nasenspitze durch den Muttermund höher hinauf zu schieben, nicht so leicht einsinken konnte u. dass die Offenbiete nur mit Einschränkung ein diagnostisches erhaltung der Nasenlöcher keine Mühe erforderte. Kennzeichen dar, indem man, wenn der Polyp am Zu demselben Zweck wurde der absichtlich verlänMuttermund selbst festsitzt, diesen ebenso wenig gerte freie Rand der Nasenflügel vor der Anheftung unterscheiden könne.

derselben etwas umgeklappt, was jedenfalls eine 13) Bemerkungen über Brüche u. die Bruch- sehr gute Verbesserung ist. Vier Steindrucktafeln operation (S. 137). Die Absicht des Vf. ist vorzüg- stellen beide Kranke vor u. nach der Operation dar. lich, zu beweisen, dass nicht die aponeurotischen, [Dieses Verfahren ist indessen nicht neu, u. von mir die die Bruchpforte bildenden Theile, auch nicht der in meinem Handbuch der plast. Chirurg. S. 229 u. Bruchsackhals, sondern der Bruch selbst die Ein- 230 bereits beschrieben.) klemmung erzeuge. Die Bruchoperation ohne Er- 15) Beobachtungen über Aneurysmen (S. 172). öffnung des Bruchsacks wird gernissbilligt. Mit Die Benennung Aneurysma spurium diffusum wird grosser Offenheit beschreibt Vf. 10 misslungene als völlig anrichtig bezeichnend getadelt, indem hier Fälle von Bruchoperation, bei denen meistens die nicht, wie beim Aneurysma verum, eine Zerreissung Darmentzündung bereits eine zu grosse Höhe er- der innern u. Ausdehnung der äussern Arterienhäute, reicht hatte. In einem Fall wurde eine vereiterte oder Dyskrasien, sondern eine Verletzung, EinInguinaldrüse für einen Bruch angesehen, 11. die ver- schneidung einer Arterie, statt finde. — (Den „ehrmeintliche Bruchoperation war mit der Eröffnung lichen deutschen Schnepper nimmt Pauli mit Bedes Abscesses vollendet. Jeder irgend erfahrene nedict in sofern in Schutz, als nachweisbar mit Chirurg wird wissen, wie schwierig in vielen Fällen ihm weniger Unglück angerichtet werde.] selbst solche Krankheiten zu diagnosticiren sind, za

Vf. sind fünf Fälle von Aneurysmen vorgekomderen Erkenntniss wir das Gesicht u. das Gefühl zu Der erste war ein Aneurysma spurium cirHülfe nehmen können. Nur jüngere Kunstgenos- cumscriptum, welches durch einen zwei Monate vorsen dünken sich oft so klug, dass sie meinen, der- her gemachten Aderlass veranlasst worden war. P. gleichen könne ihnen nicht begegnen; gerade eine eröffnete es, entfernte das coagulirte Blut, u. sah Verwechselung dieser Art kann unter Umständen sehr deutlich im Grund des Zellsacks die Arterienwunde. Teicht rorkommen. In einem Fall bemerkte Vf., Hierauf legte er oberhalb u. unterhalb Ligaturen um


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Mittel, diese Krankheit schnell, sicher u. wohlfeil selbststik. Erlangen 1843. Enke. I. Th. 1. Lfrg. 8. heilen zu können. Aus dem Französischen u. mit Zu- 128 S. (20 Ngr.) sätzen herausgegeben von Dr. Venus. Sondershau- Simon, Dr. Friedr. Alex. (jan.), Pezzoni u. sen 1843. Eupel. 12. 85 S. (12 Thlr. 15 Ngr.) Oppenheim, oder die Pest ist also doch coatagiös u.

die Quarantainen also doch nothwendig. Allen, bei Trinks, Handbuch der homöopath. Arzneimittellehre den Pestquarantainen betheiligten hohen Regierungen nach den gesammten ältern u. bis auf die neueste Zeit

u. Behörden zu eroster Würdigung empfohlen. Hamherab genau revidirten Quellen der Pharmakodynamik burg 1843. Hoffmann u. Campe. gr. 8. VIII u. 212 S. möopathie gemäss bearbeitet. Leipzig 1843. L. Schu- tion der Medulla oblongata. u. Therapie dem gegenwärtigen Standpunkte der Ho- (1 Thlr. 15 Ngr.)

Stilling, Dr. B., Ueber die Textur u. FuncBd. I. Liefrg. 6. (Schluss.) Gummi gutti – suchungen über den Bau des Nervensystems von Dr.

Auch u. d. T.: UnterKreosot. 8. S. 806 – 1010. (à Lfrg. 22. Ngr.)

Stilling u. Dr. Wallach. Hft. 2. Mit 7 Taf, Nolte, Dr. F. W., Atlas der Hautkrankheiten, Abbildg. Erlangen 1843. Enke. 4. VIII u. 72 S. mit erläuterndem Texte. Nach dem System des Prof. u. 1 Atlas mit 7 Tab. in Fol. (3 Thlr.) C. H. Fuchs dargestellt. Leyden 1843. Hazenberg Thieme, Herm., Tabellarische Uebersicht aller

u. Co. 2. Abth. Fol. 6. Bogen Text u. 13 color, in der preuss. Pharmakopöe angenommenen organial Tafeln in {Fol. (11 Thlr.)

schen Droguen, mit ihrer Abstammung, Classification O esterlen, Dr. Friedr., Beiträge zur Phy- im natürl. Systeme, ihrem verschiedenen Vorkommeu un siologie des gesunden u. kranken Organismus. Jena im Handel, ihren Hauptbestandtheilen, ihrer Verwech71 1843. F. Mauke. 8. VI u. 264 S. nebst 3 Kupfer- selung u. Verfälschung, nebst den Unterscheidungs1. tafeln. (1 Thlr. 20 Ngr.)

merkmalen; ferner mit Angabe der Ausbeute an äthePauli, Dr. Friedr., Untersuchungen u. Er- rischem u. fettem Oele, Extract, des Verlustes beim fahrungen im Gebiete der Chirurgie. Leipzig 1814. Trocknen, der Einsammlungszeit, des Vaterlandes F. Fleischer. 8. 267 S. u. 4 lithogr. Tafeln. u, s. w., nach dem Linné'schen Sexualsystem ge

Piper, Dr. Gottfried Otto, Ueber Seelen- ordnet. Crefeld 1843. Schüller. gr. 4. 4 u. 95 S. is störungen und Zurechnungsfähigkeit. Leipzig 1843. (1 Thlr.) T. 0. Weigel. gr. 8. VI u. 61 S. (15 Ngr.)

Tiedemann, Friedr., Von der Verengung Polansky, Dr. F., Grundriss zu einer Lehre u. Schliessung der Pulsadern in Krankheiten. Heidelvon den Ohrenkrankheiten. Wien 1842. Beck. gr. 8. berg u. Leipzig 1843. K. Groos. gr. Imp.-4. 316 S. ra IV u. 119 S. (20 Ngr.)

mit 3 color. Tafeln in Fol. (6 Thlr.) 1 Rapp, Prof. u. Ritter Wilhelm von, Ana- Trautner, Dr. Job. Carl Friedr., Wisseni tomische Untersuchungen über die Edentaten, Tübin- schaftliches Verzeichniss der in der Stadtbibliothek zu hm gen 1843. L. F. Fues. Paris, London u. s. w. 4. Nürnberg enthaltenen Ausgaben, Uebersetzungen u.

79 S. u. 9 Steindrucktafeln (3 color, u. 6 schwarze). Erläuterungen medic. - physikal. Werke der griechi. (3 Thlr. 4 Ngr.)

schen u. arabischen, dann der ältern lateinischen LiResulta té der Krankenbehandlung allöopathi- teratur bis zum 13. Jahrhundert. Nürnberg 1843. Es scher u. homöopathischer Schule. München 1843. Schrag. 8. VIII u. 65 s. (1 Thlr. 10 Ngr.) Franz. gr. 8. 15 S. (24 Ngr.)

Trusen, Dr. J. P., Darstellung der biblischen Reichel, Joh., Die Reposition der Unterleibs- Krankheiten u. der auf die Medicin bezüglichen Stellen brüche u. richtige Anlegung der Bruchbandagen. Zur der heiligen Schrift. Posen 1843. Kamiensky u. Co. * nöthigen Kenntniss Bruchkranker kurz u. fasslich dar- gr. 8. VII u. 200 S. (1 Thlr.) ! gestellt. Leipzig 1843. (Bautzen, bei Reichel.) gr. 8. Ueber die Nothwendigkeit der Reform des baye23 S. (5 Ngr.)

rischen Medicinalwesens, mit Berücksichtigung aller Ruete, Dr. C. F. G., Klinische Beiträge zur bisher erschienenen Schriften über diesen Gegenstand Pathologie u. Physiologie der Augen u. Ohren. Braun- u. besonders der letzterschienenen von Dr. K. Wibschweig 1843. Vieweg u. Sohn. 1. Jahreshest. gr. 8. mer; von Dr. O. Augsburg 1843. Kollmann. 8. XXIV a. 347 S. (2 Thlr.)

VI 1. 42 S. (7) Ngr.)
Samson Himmelstiern, Dr. G. von, Be-

Valentin, G., Repertorium für Anatomie u. obachtungen über den Scorbut, vorzüglich in patho- Physiologie. Kritische Darstellung fremder u. Ergeblogisch-anatomischer Beziehung. Berlin 1843. Veit nisse eigner Forschung. Jahrgang 1843. VIII. Bds. . Conp. 8. VÌ u. 155 S. (25 Ngr.)

1. Abth. Bern u. St. Gallen. Huber u. Co. gr. 8. Scharlan, Dr. G. W., Dr. Schönlein und (2 Thlr. 15 Ngr.) Inhalt: Die Fortschritte der Physein Anhang. Letzte Abfertigung. Berlin 1843. Ens- siologie im J. 1842. Einleitung. Literatur. Hülfslin. gr. 8. 72 S. (114 Ngr.)

mittel. Allgemeine Physiologie. Normale Anatomie Scherrer, Dr. Joh. Jos., Chemische u. mikro- des Menschen u. der Thiere. skopische Untersuchungen zur Pathologie, angestellt Vezin, Dr. Herrm., Ueber die Krätze u. ihre

den Kliniken des Juliushospitals zu Würzburg. Behandlung nach der engl. Methode. 2. Auflage. Osi Heidelberg 1843. C. F. Winter. gr. 8. VIII, 4 u. nabrück 1843. Rackhorst. gr. 8. IX u. 101 Seiten. 232 S. nebst 1 lithogr. Tafel. (1 Thlr. 72 Ngr.) (16 Ngr.)

Schlesinger, Dr. Herrm., Mechanismus der Veränderungen der Arzneitaxe für 1843. Verrichtungen des Uterus. Inaug.-Dissertation. Wien Berlin 1843. Schultze. gr. 8. 8 S. (14 Ngr.) 1843. Ueberreuter. gr. 8. 53 S. u. 2 S. Abbildg. Schnetter, J. C. (chirurg. Instrumentenfabri- Aerzte in Wien. IV. Bd. VI. Gesellschaftsjahr, 1842

Verhandlungen der k. k. Gesellschaft der kant in München), Verzeichniss der anatom. u. chirurg. ---1843. Wien 1843. Braumüller u. Seidel

. (FortInstrumente, welche um beigesetzte Preise von demselben verfertigt werden. München 1843. Wild. 8. setzung, als Beilage zu den österreich. medic. Jahrbb.)

8. S. 77-104, (Enthält: Protocolle über die SitzunSchnitzer, Dr. Adolph, Praktische Anlei- gen der pharmaceutischen, therapeutischen, pathologitung zur Anwendung des magneto - elektrischen Rota- schen u. s. w. Sectionen vom 2. Juni bis 16. Juli 1843.] tions-Apparates in verschiedenen Krankheiten. Berlin Wagner, Dr. Rud., Lehrbuch der Zootomie. 1843.

Hirschwald. kl. 8. VI u. 121 S. mit 1 litho- Anatomische Charakteristik der Thierclassen, als Eingraph. Abbildung.

leitung in das Studium der Zoologie, vergleichenden Siebert, Dr, A., Technik der medicin. Diagno- Anatomie u. Physiologie, mit Hinweisung auf die Ico


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nes zootomicae. Zweite völlig umgearbeitete Auflage

[Originalaufs. : Jahrg. VII. 4. Heft, Vernert (Forts. von des „Lehrbuch der vergleichenden Anatomie“. Leip-Guy u. Scherrer,"über die statischen Lungenproben. (Aus dem

Heft 3 Jahrg. VII). Schürmayer, über zweifelhafte Todesarten. zig 1843. L. Voss. gr. 8. 160 S.

Edinb. med. and. surg. Journ. 148. 1841.) Kussmaul, gerichtsWalch, Carl, Die bäuerliche Pferdezucht der ärztliches Gutachten über eine tödtlich gewordene Bauchwunde.

Nothzucht. mittel-, süd- u. westdeutschen Staaten; bezüglich de- Sander, Obergerichtsärztliches Gutachten wegen ren Mängel u. Verbesserung. Mit besonderer Rück- Derselbe, Obergutachten wegen Tödtung. Derselbe, Obergat

achten über eine Bisswunde mit tödtlichem Ausgang. Zum Tosicht auf die Erzielung tüchtiger Cavallerie-Remonte- bel, unerwartet schnell eingetretener Todesfali

. Krügelstein, pferde. Stuttgart 1844. Ebner u. Seubert. 8. VI über die Euter., Maul- u. Klauenseuche, welche im Jahre 1811

unter dem Rind- u. Schaafvieh in Thüringen u. angrenzendea (11; Ngr.)

Ländern herrschte. Derselbe, choleraähnliche Zusälle in mebWalshe, Dr. Walter Hayle, Die physika

reren Familien, mit einem tödtlichen Ausgang bei einem Kranlische Diagnose der Lungenkrankheiten. Aus dem ken, verursacht durch den Genuss eines Gemüses. Staats. Englischen übersetzt von Dr. A. Schnitzer. Ber- ärztliche Notizen. Jahrg. VIII. Heft 1. Schneider, staatsärztl

.

Würdigung des vergiftenden Kohlendunsts in geschlossenen Raulin 1843. Hayn. gr. 8. IV u. 143 S. (25 Ngr.)

men. Diez, über die Verwandtschaft zwischen Wahnsinn Walther, Dr. Ph. F. von, System der Chi- Verbrechen. Würth, sanitātspolizeil. Würdigung des Tabaks u. rurgie, I. Bd. 2. neu bearb. Auflage. Karlsruhe u. seines zunehmend schädlichen Gebrauchs. Ebel, Beiträge zur Freiburg 1843. Herder'sche Verlagsbchhdlg. 8. Xu. Lehre von den Kopfverletzungen u. deren Beurtheilung in ge

richtlich - medic. Hinsicht. Schaible, Geschichte eines Selbst477 S. (1 Thlr. 10 Ngr.)

mords mittels Strychnin. Hoffmann, Criminalfall nach den Acten Wetzler, Joh. Evangel., Meine wunderbare bearbeitet u. vorgetragen in der Gmelin’schen (VI) CentralverHeilung von beispielloser Hautschwäche u. Geneigtheit sammlung zu Speier. Mezger, über die religiösen Bäder der

Königsfeld, wenn u. unter welchen Umständen zu Erkältungen durch eine Somnambule mittels Wa- israelit. Fraue

soll u. darf die Craniotomie noch bei Lebzeiten des Kindes aus. schungen mit einer Kampherseife. Nebst Bemerkun geführt werden ? Staatsärztliche Notizen. Medicinal - Sanitäts. gen über den Nutzen u. Gebrauch der Kampherseife Verordnungen. Schneider, Vereinsbekanntmachung. Bericht u. über Kaltwasserkuren. Zweite veränderte Auflage. über die 8. in Neckargemünd statt gehabte Generalversammlung Augsburg 1843. Kollmann. gr. 12. 4 u. 140 Seiten. des Vereins. Heft 2. Wernert, über die Stellung der Medicin

zur Justiz u. Administration in Staaten mit Oeffentlichkeit uod (15 Ngr.)

Mündlichkeit, mit besonderer Bezugnahme auf Frankreich. Wilson, Erasmus, Compendium der Anato- Fuchs, ein Beitrag des Mechanismus des Athmens in Beziehung mie des Menschen. Mit 18 in den Text eingedruck- auf gerichtl. Medicin. Strehler, üher Medicinalpolizei im Allge

meinen u. insbesondere über das häufige Sterben der Kinder im ten Abbildungen. Bearbeitet u. herausgegeben von

1. Lebensjahre. Hergt, Beiträge zur gerichtsärztl. Beurtheilung Dr. L. Hollstein. Berlin 1843. Schröder. 6. Lfrg. zweifelhaiter Seelenzustände. Ritter, über den misslichen Zu s. 473–568. (15 Ngr.)

stand des Geburtshelfers im Königr. Würtemberg, aus eigner Ziegler, Dr. Louis, Beobachtungen über die Erfahrung durch specielle Fälle nachgewiesen, ein Beitrag zur

Geschichte dieses Fachs in Würtemberg. Heft 3. Diez, über Brunst u. den Embryo der Rehe. Ein Beitrag zur

den Einfuss der Gefangenschaft auf die Gesundheit. Krieg, meLehre von der Zeugung. Für Physiologen u. natur- dicinisch - polizeiliche Fürsorge für ein gutes Trinkwasser, Baur, forschende Jäger. Hannover 1843. Helwing'sche Buch- zur Aufgabe des Sanitätswesens. Strehler, über den Unterricht handlung. 8. 38 S. u. 1 Tafel mit Abbildungen.

in der gerichtl. Medicin. Ritter, über den misslichen Stand des Geburtshellers im K. Würtemberg, aus eigener Erfahrung durch

specielle Fälle nachgewiesen; ein Beitrag zur Geschichte dieses Allgemeine Zeitung für Chirurgie, innere Heil- Fachs in Würtemberg (Schluss von Heft 2). Schaible, über die kunde u. ihre Hülfswissenschaften von Rohatzsch. Einführung einer möglichst sichern Todtenschau durch Aerzte. Ja hrg. 1843. Nr. 41 bis 51.

Heft 4. Krügelstein, über die gerichtsärztl. Begutachtung vorge:

fundener menschl. u. thier. Knochen. Guy u. Scherrer (Schluss [Originalauss.: Nr. 41. Polano. 1) Pruritus pudendorum

von Hest 4. Jahrg. VII). Fritsch, gerichtl. Fall eines durch Ropmuliebrium; 2) das Ausbleiben der Menstruation, besonders bei

turen der Milz herbeigeführten Todes. Richter, über den wahr. seit kurzem verehel. Frauen, ist kein Beweis von Sehwangerschaft; 3) Sordes in den ersten Wegen simuliren Schwanger

genommenen Mangel an Apothekergehülsen u. Lehrlingen. Meier,

Entwurf einer Hospital - Ordnung für die Hospitaler oder Krali schaft; 4) Ist das subjective Gefühl der Mutter von dem Leben des

kenbäuser in Baden. Ebel. (Forts. von Heft i. Bd. VIII.) Kindes ein unfehlbarer Beweis dafür? (vorgelesen in der ärztl. Gesellschaft: ,,disce docendus adhuc“ in Rotterdam u. aus dem

Archiv für Anatomie, Physiologie u. wissenschaftholländ, Manuscript ins Deutsche übertragen von Dr. Aschen- liche Medicin, in Verbindung mit mehreren Gelehrten brenner. Dierbach, Bemerkungen über den Gebrauch frischer herausgegeben vom Prof. Dr. J. Müller. 1813. Nr. + Pflanzen als Heilmittel. Nr. 42. Dierbach (Fortsetz, von Nr. 41); mit 6 Taf. Abbildg. Escherich (Forts. von Nr. 30-36). Miscelle. Nr. 43. Dierbach (Schluss von Nr. 41. 42). Escherich (Forts. von Nr. 30 - 42).

[Originalaul's. : Nr. 4. Rathke (Schluss von Nr. 3). Nr. 41. Schindler, neue Schwebe für Fracturen am obern Dritt

Weber, über den Bau der Leber des Menschen u, einiger Thiere;

ein Schreiben an Dr. Mauro Rusconi in Pavia. Hannover, über theil des Femur. Ders., neues Myotom. Paoli u. Tutschek

die Structur der Netzhaut der Schildkröte. Krukenberg, Unter(Schluss von Nr. 40). Escherich (Desgl. von Nr. 30 — 43). Nr. 45. Rölker, über den Zustand der Medicin in Nordamerika suchungen über den feinern Bau der menschl. Leber. Müller, (Briefl. Mittheil. an Droste; Feldmann; klinische Berichte. Mis

über den Bau der Leber. Anmerkung zur vorstehenden Abhandcellen. Nr. 46. Koch, Beobachtungen über die Häufigkeit der

lung. Brücke, über den innern Bau des Glaskörpers. Will,

über einen eigenthümlichen (Bewegungs - ?) Apparat" in den fa Geburten in den verschiedenen Tagesstunden, Miscellen. Nr. 47. von Grundner, Mittheilung eines Falles von glücklich geheiltem

cettirten Insektenaugen. Ders., einige Worte über die EntsteTetanus. Nr. 48. Rohatzsch, Contagionen u. Quarantänen, oder hung der Querstreifen der Muskeln. Kohlrausch, über den Bau dürfen u. können Europas Regierungen den Gegnern der Qua

der haar - u. zahnhaltigen Cysten des Eierstocks. Rathke, über rantänen, namentlich den Vorschlägen des Dr. Bowring im eng.

Molekularbewegungen in thier. Zellen. Bidder, zur Histogenese lischen Parlament, sie aufzuheben, Gehör schenken ? Versuch

der Knochen.] einer Beantwortung dieser Frage durch histor. Untersuchungen

Archiv für physiolog. Heilkunde; herausgegeben über die Art der Ausbreitung des gelben Fiebers, der Cholera von Dr. W. Roser u. Dr. C. A, Wunderlich u. der Pest. Miscellen. Nr. 49. Rohatzsch (Forts. v. Nr. 48). Nr. 50. Rohatzsch (Forts. von Nr. 48 u. 49). Nr. 51. Rohatzsch

zu Tübingen. 1813. II. Jahrg. 4. Heft.

[Originalauss. : Nr. 4. Nasse, die Klinik in ihrer pbr. (Forts. v. Nr. 48—50). ]

siol. Beziehung. Emmerich, über den typhosen KrankheitsproAllgemeine medicinische Central - Zeitung, redig. cess. Amelung, Kritik einer neuen Fiebertheorie. Oesterler, von Dr. J. J. Sach s. 1843. XII. Jahrg. Nr. 80 bis 98. Vebergang des reguliuischen Quecksilbers in die Blutmasse u.

[Originalaufs: Nr. 82. Jack, zur Verbesserung des die Organe; bach Versuchen. Mühry, über die historische Pa Pharmacie - Wesens. Nr. 95 u. 96. Walne, mitgetheilt von Freund. thologie u. die geschichtlichen Aenderungen der Krankheiten. Vollkommene Entfernung einer Eierstockswassersucht durch den Scharlau, Elementar- analytische Untersuchungen des Bluts i grossen Bauchschnitt, bei einer 58jähr. Frau. (Ist bereits von

der Galle in verschiedenen Körperzuständen, mit Anwendang Walne selbst in Lond. med. Gaz, Aug. 1843 mitgetheilt.]

der erhaltenen Resultate auf Physiologie, Pathologie u. Therapie. Annalen der Staatsarzneikunde. Unter Mitwir

Schlossberger, die Krisenlehre als neue Wissenschaft u. die

Reform der Lehre von den Krankheitsproducten, Beitrag za kung der in- u. ausländ. Mitglieder des Vereins Ba

Charakteristik der neuesten Pathologie. Fehling, über die Za. discher Medicinalbeamten zur Förderung der Staats- sammensetzung der Maulbeersteine.] arzneikunde, herausgegeben von Schneider, Schür- Beiträge zur physiolog. u. patholog, Chemie u. mayer u. Hergt. 1842. VII. Jahrg. Heft 4. u. 1843 Mikroskopie in ihrer Anwendung auf die prakt. Me VIII. Jahrg. Heft 1 bis 4.

dicin, unter Mitwirkung der Mitglieder des Vereins


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Pétrequin, J. E., Traité d'anatomie médico- Schmerzhafte Affection der Brustdråsen. Octbr. Damoiseau, chirurgicale et topographique, considérée spécialement

klinische Bemerkungen über mehrere diagnostische Punkte pleulans ses applications à la pathologie, à la médecine der Fussgeschwüre. Girard , über Behandlung der acuten Bron

ritischer Ergüsse. Conté, Untersuchungen über die Behandlung Eli égale etc. Paris 1843. 8. XVI et 811 p. (8 Fr.) chitis mit Brechmitteln. Gosselin, über die Ausführungskanále. Rayer, P., Archives de médecine comparée über den Mechanismus der Respirationsbewegungen, Castella

Novbr, Beau u. Maissiat, Untersuchungen aParis et Londres 1843. J. B. et H. Baillière. Tom. I. Livr. 4 et 5. Fol. p. 189—311 avec 1 plch. (Fio Zufalle bei denselben. Valleix, über Hydrotherapie oder Hy. lu Tom. I.) (à Livr. 5 Fr.)

drosudopathie.) Résimont, Dr. Charles de, Le magnétisme Bulletin général de thérapeutique, 1842. Febr. stanimal considéré comme moyen thérapeutique; son ap

Očtbr. ylication au traitement de deux cas remarquables de Simun, über Neuralgie des Rectumu. 'Wasserdämpfe dagegen.

[Originalaufs.: Febr. Forget, über die Maschaliatric. lévropathie. Ibid. 1843. 8. VIII et 317 p. (5 Fr.) Guillon, über Blepharoplastik. Durand-Fardel, über Blutharnen.

Roche, L. Ch., J. L. Sanson et A. Lenoir, Chailly-Honoré über "Beckendeformitäten u. die Cephalotribe. Nouveaux élémens de pathologie médico-chirurgicale, März. Legrand , über Hydrosudopathie. Belladonna gegen Tedu traité théorique et pratique de médecine et de chi

tanus. Debreyne, Columbo gegen atonisches u. nervöses Erisrurgie. 4. édit. Paris 1843. Tom. I-IV. 8. (36 Fr.) Lisfranc, über fibröse Geschwülste des Uterus. April. Legrand

brechen. Senné, über sympathische Zufälle bei der Dentition. Vallin, Dr. A. F., Le succès de toute opéra- (Forts.). Simon, zur Behandlung der Phthisis. Dauvergne, über stion chirurgicale dépend autant des soins qui la pré- Varus, Mentagra u. Gutta rosea. Lisfranc, über Senkungen der excèdent et de ceux qui la suivent, que de l'opération (Forts.). Desportes, das Haarseil gegen verschiedene Kranke elle-même! application de ce principe à la guéri- heiten. Duchêne- Dupare, über den Gebrauch des SchwefelE

son de la cataracte. Paris, Londres, Bordeaux etc. kalium. Robert, chronische Anschwellung der Mandeln bei Kin1843. G. et H. Baillière. 8. p. 127—184. (21 Fr.)

dern. Bouchacourt, Jodeinspritzungen gegen Froschgeschwulst. Virey, Dr. J. J., De la physiologie dans ses

Willemin, Punction u. Injection von Jod gegen Hämatocele.

Juni. Simon, über brandige Halsbräune. Fuster, über Douche rapports avec la philosophie. Paris 1844. J. B. Bail- beim Ohrenkatarrh. Barrallier, über die antiblennorrhöischen lière. 8. XVI et 450 p. (7 Fr.)

Eigenschaften der Aloë. Poyna, die Wiener Paste gegen sogen. Waton, Dr. F. M. L., Dé la fièvre typhoide. handlung des Rheumatismus. Valleix, zur Diagnose u. Behand.

Ganglien. Cade, über Staaroperationen. Juli. Forget, BeParis 1843. Baillière. 8. 344 p. (6 Fr.)

lung der Neuralgien. Devergie, eine neue Formel für ArsenikJi

solution, Robert (Forts.). Voillemier, über Verletzung der Annales de la chirurgie française et étrangère Arteria brachial. beim Aderlass. Aug. Bäder gegen Krebs1813. Septbr., Octbr., Novbr.

krankheiten des Darmkanals. Arnal, das wässrige Extract des [Originalaufs.: Septbr: Jobert, Untersuchung üb.

Mutterkorns gegen Krankheiten des Uterus. Solon, Salpeter in die Froschgeschwulst. Debruyn, üb. Luxationen des Ellbogens. grossen Gaben gegen Rheumatismus. Ricord, über Blennorrhöe. Laborie, einige Betrachtungen über den relativen Werth der Veber die Behandlung der Sugillation nach Quetschung. Bouchar

partiellen Amputationen des Fusses. Octbr. Morel-Lavallée, dat, über die Gegengifte des Aetzsublimat, des Blei, Kupfer und lib. Luxationen des Schlüsselbeing. Velpeau, die Anwendung Arsenik. Septbr. Solon (Forts.). Emery, über Mentagra. des Höllensteins bei Behandlung acuter Ophthalmien. Cazeaux, Berard, Cauterisation mit Höllenstein gegen vasculäre Horn. schwere Entbindung mit der Zange. Novbr. Morel-Lavallée hautentzündung. Espezel, über den Gypsverband bei Fracturen. (Forte.). Bouisson, über einige seltene Arten der Verrenkung:) Bouchardat (Forts.). Octbr. Valleix, über Croup u. Pseudo

Annales des maladies de la Peau et de la Syphi- croup. Solon (Forts.). Sichel, über einige Zufälle nach Staarlis par Alphée Cazenave, médecin de l'Hôpital

extractionen. Forget, über Abtragung

Geschwülsten.

Bouchardat (Forts.). Saint-Louis, agrégé à la Faculté de Médecine etc. Paris. (Ein neu gegründetes Journal, welches am 15.

La Clinique des hôpitaux des enfants, rédigée jedes Monats ausgegeben wird, Originalabhandlungen, par le Dr. Vanier. 1843. Septbr.- Novbr.

[Originalaufs.: Septbr. Becquerel, über Anaemie u. Beobachtungen u. neben einer Bibliographie eine Revue Chlorose bei Kindern. Boudet, über die natürliche oder spona. andren Journalen enthält, u. 14 Frcs. jährl. kostet.) tane Heilung der Lungenphthise mit Anmerkungen von Vanier. 1813. Août, Septbr.

Maire, Keuchhustenepidemie in Havre. Paris, Tod eines 6jäbr.

Mädchens durch Prügel, mit Anmerkungen von Vanier. Wert[Originalaufs.: Aug. Einige Betrachtunngen üb. den heim, Aphorismen über das kalte Wasser. Costilhes, Krankheianatomischen Sitz der Hautkrankheiten u. daraus sich ergebende ten des Uterus. Chailly-Honoré, über die physische Erziehung Indicationen über das Wesen u. die Behandlung derselben. Ca

der Kinder. O ctbr. Salmon, zur patholog. Anatomie der Trenetelnau, üb. Beobachtung u. Deutung der Thatsachen in der Sy

nungen der Epiphysen, der Fracturen u. der Verkrümmungen philographie. Die Syphilis des 16. Jahrhunderte: Th. Paracelse; der Knochen bei Kindern. Wertheim, hydropathische BehandFerpel; Fallope. Elephantiasis der Araber. Syphilis serpiginosa. Jung der hitzigen Encephalitis. Vanier, über kinderkrankheiten Septbr. Ueber anatomischen Sitz der Hautkrankheiten u. 9.w.

(Forts.). Chailly-Honoré (Forts.). Ueber die Anwendung der (Forts.) Porrigo decalcans u. Herpes tondens (tonsurant). Veber Pommade Farnier als Augenmittel. Novbr. Salmon (Forts.). syphilit. Blennorrbagie, Zittmann's Decoct gegen nervöse Haut

Otterburg, über das Cephalaematom. Vanier (Forte.). Decmbr. Krankheit. Syphilitischer Lupus des Gesichts. Secundäre Sy- Salmon 1. Vanier (Fortsetzungen): philis 13 Jahr nach der primären. Tuberculose Syphilide.] Annales médico-psychologiques. 1843. Novbr.

La Clinique de Montpellier. 1843. Juli-Decbr. (Originalaufs.: Novbr. Cerise, Nachricht über die Rodrigues, über organische Verengerungen. Lavergne, über Ver

(Originalaufs.: Juli. Dubreuil, Peritonitis u. Ileus. psycho-physiologischen Doctrinen der alten Indischen Philoso

Guépratte, über intermittirendo phen. Baillarger, über die Bildung der Nervencentren. Par- haltung von Fäcalmassen.

Fieber. Rodrigues (Forts.). Aug. Rodrigues (Forts.). Faure, chappe, über das Vorwalten der moralischen Ursachen bei der

Columbo gegen nervöses Erbrechen. Bouisson, über die Galle Erzeugung der Tollheit. Baillarger , über Wahnsinn in Folge

Septbr. Lavergne u. intermittirender Fieber. Billard, Untersuchungen u. Betrach- in physiolog. u. patholog. Hinsicht. tangen zur Symptomatologie der Epilepsie. Moreau Christo Rodrigues (Fortsetzungen). Dubreuil, fibröse Geschwülste im pbe, über den Einfluss des Pönitenzien - Systems im Allgemeinen linken Herzohr. Rodrigues, die Krystalllinse von selbst in die u. über gesonderte Einsperrung im Besondern, über Gesundheit vordere Augenkammer gefallen u. absorbirt. Octbr. Lavergne a. Moral der Verhafteten.)

u. Dubreuil (Fortsetzungen). Novbr. Rodrigues, Jodkalium Annales d'obstétrique, des maladies des femmes gegen constitutionelle Syphilis. Decbr. Kalter Abscess der

Heilung. Verbrennung,

Bauchdecken, sehr dunkle Diagnose. et des enfans. 1843. Septbr. — Novbr.

[originalaufs.: Septbr. Dr. L., Behandlung, der Tetanus, Tod. Sauvan, über Veratrinsalbe.] Neugebornen, Chailly, Anlegung der Zange bei Gesichtslage.

L'Expérience, Journal de médecine et de chirurv. Huevel, Beschreibung eiPhlegmasia alba dolens.

1843. nes geometrischen Pelvimeters. Pers., Beschreibung eines neuen gie. Septbr. Decbr. Cephalotoms. Villaume, Beobachtung eines Bildungsfehlers der (Originalauss.: Septbr. Nr. 323–26. Bouvier, über weiblichen Sexualorgané. Reclamation der Priorität der neuen die Muskeln des Rückens bei den Rückgratsverkrümmungen. Theorie über die Menstruation. Novbr. Dubois, über Eclamp- Cucuel, Fall von Fractar u. Luxation des Astragalus u. Abscess sie. Sympson, Fall von Amputation des Colli uteri mit folgender im rechten Lappen des kleinen Gehirns ohne Paralyse oder Schwangerschaft. Huguier, Vorlesungen über die syphiliiischen Krampf der Glieder. Raciborski, über die Zeit der Heirath. Krankheiten der Weiber.)

Jobert, über Luxation des Schlüsselbeins. Raciborski, über den Archives générales de médecine. Paris 1843. Gesundheitszustand um die weibliche Pubertät. Septbr., Octbr., Novbr.


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ale Perforation: von der idiopathischen des Darm- Salpeter-Salzsäure: geg. Mercurialdyskrasie 195.

kanals 282; – des Magens 34; - des Magens bei Samenergüsse 191. einem Pferde 84.

Scharlach: Angina gangraenosa sine scarlatina 42; Perforatorium: ein neues 310.

Beobachtungen über den Puls bei demselben 38; Peritona e um s. Bauchfell.

derselbe auf der Schleimhaut des Darmkanals Petechial-Kuhpocken : Fall von denselben 57. 40. Petersthal 158.

Scheide: Blutgeschwulst derselben nach natürlicher h Phthisis : über prophylactische Behandlung dersel- Geschwulst u. tödtliche Metroperitonitis 310.

ben 270; über die des Kehlkopfs, von Albert Scheintod: einer Schwangern, wo, weil man sie für (Rec.) 108; mesenterica u. Durchbohrung des todt hielt, beinahe der Kaiserschnitt gemacht worMagens bei einem Pferde, nebst einem Worte über den wäre 201.

den schädlichen Einfluss der Eingeweidewürmer 84. Schienbein: heftiger Schmerz in demselben , durch Physiologie : Allgemeines über sie u. über die des Incision gehoben 75. Auges 152.

Schilddrüse: über Entzündung derselben 273. 1 Placenta: über Physiologie der 165.

Schlagfluss: über denselben 269. Pneu in o - Pyothorax: Fall von demselben von Schröpfköpfe: Richard's Heilmethode durch sie Perforation der Pleura über Bronchienerweiterun- u. Inhalationen 166.

Schwangerschaft: Eierstocksschwangerschaft 205; : Pneumonie s. Lungenentzündung.

- sicheres Zeichen derselben 201. us Polyp: der Nase 212.

Schwimmfähigkeit: der Lungen bei Todtgeborenen Poly s arcia 292.

332. Porrigo de calvans u. tondens 297.

Scorbut: über die Verhütung desselben in GefängProstata s. Vorsteherdrüse,

nissen, Armen- u. Irrenhäusern 297. Psychiatrie: praktische Mittheilungen aus dem Sehne: über Zerreissung der des Triceps femoralis Gebiete der 80.

217; über die Knoten der Sehnen 218; das Puerperalfieber 206.

schmerzhafte Sehnenknistern 218. Puls: Beobachtungen über denselben in 3 Fällen von Selbstmord: ist er immer strafbar? 330.

Scarlatina 38; Verhältnisse desselben zur Dia- Selbst wendung: Fall einer 205. gnose innerer Krankheiten 92.

Societät: die medicinisch-physikalische zu Erlangen Pupillenbildung 328.

139. Purpura febrilis : Fall von derselben 37; Soor: über den, der Neugeborenen 61.

Fälle davon, wo Kreosot mit glücklichem Erfolg ge- Staar: grauer, Malgaigne u. seine Meinung über geben wurde 296.

den Sitz u. die Natur desselben 80., Steine: Thränensteine 76.

Sublimat: Waschungen damit gegen Vegetationen R.

am Penis 196.

Superfoetation: die, Henke's Ansichten von derReflex actionen: über psychische 8.

selben 336. Refl exfunction: die Lehre von der , von J. W. Sympathischer Nerv; anatomische, physiologische Arnold (Rec.) 227.

u. pathologische Bemerkungen über denselben 6. Reform: über die bevorstehende des Medicinalwe- Syphilide: serpiginöse , 298; gruppenförmige sens im Preussischen Staat, von Jaeger (Rec.)

tuberculose mit vielen gefährlichen, syphilit. Erschei10 252.

nungen in Folge von Tripper 299. Respiration: Untersuchungen über den Mechanis- Syphilis: Aetiologie derselben 195; - Aetzmittel mus derselben 144.

dagegen 195; angeborene 53; Cigarren gegen Rhamnus frangula: Wirksamkeit der Abkochung

dieselbe 264; constitutionelle, durch Hydrothederselben 162.

rapie beseitigt 300; über dieselbe 47; Rheumatismus: über ihn u. seine verschiedenen

erbte 53; zur Geschichte derselben, von GauFormen, so wie über die durch ihn veranlassten

thier (Rec.) 256; - Jodkali gegen dieselbe 51; Krankheiten innerer Organe, namentlich des Herzens

eine constitutionelle syphilitische Krankheit, wel

che durch Mercur sich verschlimmerte u. durch 0. Gehirns, von Macleod (Rec.) 358. Rotz gift: Uebertragung desselben auf Menschen

Gold geheilt wurde 46; Fälle von larvirter 53; 85.

über secundäre syphilitische Geschwüre an den unRotz krankheit: acute bei Menschen 84.

tern Extremitäten 48; Ursprung derselben u. Rückenmark: Untersuchungen über die Functionen

Identität des Tripper - u. Lustseuche - Contagium desselben u. der Nerven, von Stilling (Rec.)

194;

Vorbauungsmittel gegen dieselbe 49. 226. Rückenmarkshaut: Entzündung derselben als

Epidemie 19. Rückenmuskeln: die bisherigen Ergebnisse der

T. Durchschneidung derselben zur Heilung seitlicher Rückgratsverkrümmungen 215; Fall von Durchschneidung derselben gegen Rückgratsverkrümmung Taubheit: Fall von, durch Behandlung der Zähne 217.

geheilt 76; Heilung einer durch Krankheit der Rückgrats verkrümmungen s. Rückenmus

Uvula u. Tonsille 328.

Telangiectasie: mit Brechweinstein behandelt * Ruhr: Epidemie derselben 281,

316. Ruptur: spontane der Gebärmutter 303.

Tetanus: Heilung desselben durch das Supercarbonas ferri 16; derselbe durch feuchte Kälte 16;

derselbe durch vernachlässigtes Scharlach 17; — S.

spontaner 15.

Therapie: Handbuch der allgemeinen, von Nasse Säufer wahnsinn s. Delirium tremens.

(Rec.) 262.


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Davidson, 232, (Rec.) Demarquay, 217.

Dornblüth, 57.

Dreyer, 201. Dubini, 186. Dubois, 204. 260. (Rec.) Duchesne - Duparc, 133. Durand - Fardel, 169. 236. (Rec.)

Babington, 20. 287.

E. Balassa, 215. Baly, 297.

Barlow, 270.


Edwards, 195. Bartels, 293.

Effenberger, 61. Barthez, 130. (Rec.) 170. 361. Eisenmann, 54. 238. (Rec.) (Rec.)

Eitner, 222. 270. v. Basedow, 161.

Emangard, 259. (Rec.) Baum, 44.

Enzmann, 152. Bayard, 333.

Ernsts, 285. Beau, 144. Beck' Thomas, 73. Behrend, 29.

F. Bell, 316. Berend, 215. Berg, 152.

Faber, 14. Bernard, 264. 329.

Falret, 250. (Rec.) Berndt, 60.

Favell, 22. Bird Golding, 24. 291,

Fiedler, 62. Bischoff, 252. (Rec.)

Fleckles, 286. Blache, 19.

Flemming, 148. Blandin, 315.

Fluder, 172. Bolley, 159.

Foy, 235. v. Bolschwing, 195.

Freeman, 75. Bonnet, 68. 319. Braun, 330. Brioude, Andrieu de, 54,

G. Briquet, 178. Broussais, 260.

Gall, 260.

Gauthier, 255. (Rec.) C.

Gavarret, 155.

Generali, 6. Cabanis, 260.

Gintrac, 188. Carro, Jean de, 140. 356. (Rec.) Girone, 82. Carus, 230. (Rec.)

Goeppert, 233. (Rec.) Castelnau, 222.

Golding Bird, 24, Cazenave, 297, 298, 299, 301. Gotschalk, 164. Clark, 83.

Graham, 84. Cocchi, 28.

Grandidier, 157.
Cocks, 217.

Grantham, 173. Cramer, 214. 222.

Green, 168.

Hahn, 209. Hamernjk, 92. 278. Hauck, 51.

Hauff, 14. 73.

Hauser, 65. Hayn, 166. 188. Heidenreich, 213. Heim, 24. Helmbrecht, 296. Hemmer, 205. Henle, 178. Hermel, 15. Heyfelder, 323.

Hilles, 167.

Hindle, 211. Hingeston, 326. Hirz, 281. Höring, 17. Hoeven, v, d., 137. (Rec.) Hoffmann, 56. Holscher, 70. Hübschmann, 136. (Rec.) Hüter, 308.

v. Huevel, 244. (Rec.)

Hummel, 37. Hyrtle, 1.

Jackson, 240. (Rec.)
Jaksch, 275. Jaeger, H., 252. (Rec.) Joëel, 40. Josephi, 130. (Rec.) Isère, Colombat de l', 130. (Rec.)

Kathriner, 158. Kerr, 310.


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Fasern des Sympathicus, so dass der Reizungszu- mässigkeit des Bewegungsactes selbst aber, sobald

stand der sensitiven Faser sich zunächst mittels des einmal der Impuls gegeben ist, lässt sich betrachten Cast Rückenmarks auf die motor. Faser desselben Ner- als das Resultat der mehr oder weniger deutlich ai ven überträgt, wenn er aber bis zum verlängerten bewussten Perceptionen der Sinnesorgane; der Grad a Mark gelangt, auch auf die Cerebrospinalnerven der Zweckmässigkeit nimmt um so mehr ab, je 1 überzugehen im Stande ist? suchte Vf. durch fer- mehrere dieser Sinnesorgane zerstört wurden, alle Ir nere Versuche zu beantworten, u. aus diesen ging Zweckmässigkeit würde aber aufhören, wenn nach I hervor, dass Reizungen der sensitiven Nerven des Zerstörung sämmtlicher Sinnesorgane noch eine • Sympathicus auf die motor. Fasern desselben Ner- Willensäusserung möglich wäre.

Letzteres ist gear ven nur durch Vermittlung der Medulla oblongata, wissermassen bei dem Neugebornen der Fall, in sose nicht aber des Rückenmarks übertragen werden, fern dieses zwar durch die sensitiven Nerven man

dass ferner das verlängerte Mark der Regulator der nigfach zu Bewegungen angeregt wird (Bewegungs1 Bewegungen derjenigen Theile ist, welche vom Sym- trieb), dessen Bewegungen aber gänzlich zwecklos pathicus versorgt werden.

sind ; u. auch dann, wenn es einen gewissen Zweck Was das sogeu. Muskelgefühl betrifft, so kommt vor Augen hat, diesem anfangs durchaus nicht entEx

es darauf an, zu wissen: besitzen die Muskeln sprechen. Erst nach u. nach lernt es den Erfolg 1)

Empfindlichkeit in ähnlicher Art, wie die Haut oder dieser ungeregelten Bewegung kennen, in sofern die innern Organe? oder kommt uns nur ein Ge

hiermit nothwendig eine gewisse Veränderung der fühl ihres Zustandes durch Nervenleitung zu den Aussenwelt verbunden ist, welche durch die SenCentralorganen zu ? ist diess des Fall, durch wel- sation als etwas von dem Frühern Verschiedenes che Nerven wird dieses Gefühl vermittelt? Versuche wahrgenommen wird. Die Zweckmässigkeit einer

lehren, dass die Muskeln keine Empfindlichkeit in aus einer gewissen Menge von Sinnesempfindungen a' der Art besitzen, wie die Haut oder die innern Or- resultirenden Bewegung ist also anfangs etwas rein

gane, denn alle diese Theile reagiren durch Mus- Zufälliges, wird aber durch Erfahrung u. Uebung kularbewegungen, welche den Schmerz des Thiers allmälig immer enger u. nothwendiger damit verausdrücken, während dasselbe bei den heftigsten knüpft, so dass die bestimmte Empfindung in eine Reizungen der Muskeln ruhig bleibt. Angenommen in das andre eingreift

. Da aber zu der Ausführung

bestimmte Bewegung wie ein Rad einer Maschine nun, es gäbe ein Muskelgefühl, so würden die dasselbe vermittelnden Nerven von allen andern sen

einer Bewegung eine gewisse quantitativ u. qualisitiven Nerven dadurch abweichen, dass sie einzig auch diese, anfangs unbewusst u. willenlos verwen

tativ verschiedene Kraft nothwendig ist, so fällt 耶

u. allein auf ihren homogenen Reiz reagirten, dass aber alle uns sonst bekannten Reize nicht im Stande det, immer deutlicher in das Bewusstsein u. wird sind, dieselben ihrer Energie gemäss zur Reaction dem Willen unterworfen, so dass wir endlich eine zu bestimmen. Arnold nimmt diess an u. be- ursprünglich in Folge gewisser Empfindungen enttrachtet die Muskelempfindlichkeit als eine specifi- stehende Bewegung ausführen können, auch ohne sche , rein subjective, u. lässt sie durch dieselben dass diese Empfindungen vorausgingen. Es muss Nerven, welche die Contraction der Muskeln be- also der Thätigkeit eines motorischen Nerven urstimmen, vermittelt werden. In den Muskelnerven sprünglich eine von aussen erregte Thätigkeit eines nimmt er also sowohl eine centrifugale, als centri

Empfindungsnerven vorausgehn. In ähnlicher

Weise muss die Action eines Sinnesnerven urpetale Wirksamkeit an. Diese Annahme wird nun aber weder durch das Experiment bewiesen, noch sprünglich von aussen angeregt werden, also eine ist sie deshalb wahrscheinlich, da alle übrigen cen-objective Action muss der subjectiven vorausgehn, trifugalen Nerven, wenn sie in einen stärkern Er- welche erst durch sie möglich wird. Die subjective regungszustand versetzt werden, Reflexbewegun- Willen unterworfen (diess war bei Göthe der Fall,

Thätigkeit der Sinuesnerven ist aber selten dem gen veranlassen. Da nun aus Allem hervorgeht,

dem eine Blume in lebhaften Farben erschien, wenn dass die Muskeln gegen alle bekannten, auch die heftigsten Reize, unempfindlich sind; da dieselben er bei verschlossenen Augen sich dieselbe dachte, in dem durch Strychnin hervorgerufenen tetan. Zu- sie also sehen wollte), sie wird in der Vorstellung

nach aussen versetzt. Die subjective Thätigkeit stand, in welchem die Erregbarkeit sämmtlicher

der motorischen Nerven ist dem Willen unterworsensitiver Nerven ungemein gesteigert ist, dieselbe

fen u. sie wird in Wirklichkeit nach aussen versetzt, Unempfindlichkeit zeigen, da die Bewegung um so mehr den Charakter der Zweckmässigkeit verliert, Die subjective Thätigkeit der Sinnesnerven findet

denn sie offenbart sich an dem locomotiven System. je grössere Partien der Haut entfernt worden sind; da endlich alle Bewegung aufhört, sobald hänfig statt im mehr oder weniger unbewussten Zunebst dem Organ des Bewusstseins auch die übri- stand (Traum), diess ist bei dem motorischen Ner

ven seltener der Fall (Nachtwandeln). gen Sinnesorgane zerstört wurden, so glaubt Vf. lik hieraus folgenden Schluss ziehen zu können: der Wir sind aber in Bezug auf beide Richtungen of Antrieb zu jeder Bewegung kann von dem Willen unserer Thätigkeit einer Täuschung ansgesetzt, in heit oder den sensitiven Nerven ausgehen (bewusste u. sofern wir der frühern Ausbildung unsrer Nerven,

unbewusste oder Reflexbewegungen), die Zweck- der durchgemachten Schule, uns nicht mehr erin


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Rückenmarks in den allermeisten Fällen keine Koth- sultat von des Vf. Versuchen widerspricht dagegen ntleerung mehr erfolge, muss Vf. geradezu wider- denen Budge’s; Vf. sah nicht die geringste Beweprechen.

gung des Uterus oder der Eierstöcke nach Reizung Bewegungen der Harnblase. Die Centralenden des kleinen Gehirns. Ob auch hier vom Vagus dasJer motor. Blasennerven setzt B. ins kleine Gehirn, selbe gesagt werden kann, was bei den Bewegungen orzugsweise aber in die Vereinigungsstellen dieses des Hodens supponirt wurde, lässt Vf. vorläufig daTheils mit dem verlängerten Mark; auch durch Rei- hingestellt. ung des Wurms entstanden Blasenbewegungen; Endlich in der ganzen Länge des Rückenmarks, be- über diese Bewegungen sind nach dem Vf. durchweg

Bewegung der Angen. Die Ansichten Budge's sonders der vordern Hälfte, sah B. nach Reizung lie Blase sich bewegen, vorzüglich je näher er der dass sie in die Brücke gehen u. deren Eigenschaften

unrichtig. So behauptet B. von den Augennerven, Blasengegend selbst kam. — Vf. beobachtete da

gegen durch Reizung des grossen oder kleinen Ge- haben; die anatom. Untersuchung beweist aber, dass siirns oder des Rückenmarks durchaus keine Blasen- der Nerv, oculomotorius in das vordere Vierhügelpewegungen. Aus den von positiven Resultaten paar, der Nerv. trochlearis in das hintere Vierhügelbegleiteten Versuchen aber liess sich schliessen, dass paar, u. der Nerv, abducens in die Medulla oblondie Nervi vagi auf die Bewegung der Blase Einfluss gata geht: Ferner wiederholt B. den alten Irrthum, iben. Aus dieser Thatsache lässt sich vielleicht dass die Augen im Schlaf nach oben gewandt seien, rklären, dass B. bei seinen Reizungen des kleinen über die Wirkung des kleinen Gehirns auf die Au

u. stützt darauf eine durchaus uphaltbare Ansicht Gehirns an der Uebergangsstelle in die Medulla »blongata Blasenbewegungen sah. Es ist diese genbewegung. Stelle nämlich diejenige, aus welcher die Wurzeln Erregung von Bewegungen durch Reizung der les Vagus bervortreten, welche also uomittelbar ge- Centraltheile des Nervensystems. Aus des Vf. Untereizt wurden. Der Behauptung Budge's, dass suchungen geht hervor, dass die grauen Längsfasern iach Durchschneidung des Rückenmarks selten des Gehirns u. Rückenmarks ein Continuum bilden Jrinentleerung folge, muss Vf. widersprechen. Die u. nach allen Richtungen sowohl ihre Erregungszuabsonderung des Urins dauert fort, ebenso die Koth- stände weiter fortpflanzen, als auch den in ihnen ntleerung, nur ist der Act der Urinentleerung aller gleichsam eingelegten Nervenwurzeln mittheilen Nillkür heraubt u. der Urin geht nicht mehr im können. Daher erklären wir uns, warum wir die strahl ab, er läuft nur tropfenweise, stärker oder vom Gehirn entferntesten Reize empfinden u. die chwächer aus. Ebenso ist der Act der Kothent- entferntesten Glieder durch den Willen bewegen.

eerung ohne Gefühl, also ohne die gewöhnlichen Dieses findet statt beim Bestehen des normalen Zuheils unwillkürlichen Anstrengungen zur Excretion, stands, Aber der normale Zustand ist nicht mehr

Bewegung der Geschlechtstheile. Nach B. wer- vorhanden, wenn wir in einem Experiment den len durch Reizungen des kleinen Gehirps Hodenbe- Schädel oder Wirbelkanal geöffnet haben. Dagegen Svegungen hervorgerufen, ebenso durch Reizungen behalten die Nervenwurzeln u. Nervenstämme viel des Rückenmarks. Diese Bewegungen erfolgten in länger das Vermögen, bei einer auf sie angebrachten rekreuzter Richtung (d. h. bei Reizung der rechten Reizung die von ihnen versorgten Theile in BeweIemisphäre des Cerebellum bewegte sich der lioke gung zu setzen. Dieser Umstand macht es daher

lode, u. umgekehrt), u. bestanden darin, dass der schwierig, von Reizungen der centralen Theile des Joden aufschwoll oder sich hier u. da aufblähte, Nervensystems auf den Verlauf der Nerven aus den eine Stelle verliess u. sich dermassen in die Höhe erfolgenden Bewegungen zu schliessen, denn die Fichtete, dass er mit dem Samenstrang einen rechten Schlüsse sind nie sicher. Ist nämlich die Reizbar

Vinkel bildete, dessen eine Linie nach vorn stand; keit der betreffenden Theile noch vorhanden, so viernach legte sich der Hoden wieder bin, bis eine können allgemeine Bewegungen entstehen von allneue Reizung ihn wieder zur beschriebenen Bewe- gemeiner Verbreitung der localen Erregung u. das kung anregte. Auch am Vas deferens sah B. auf- Resultat ist trübe. Sind einzelne Provinzen noch *. absteigende Bewegungen, ein Anschwellen u. Zu- erregbar, andre nicht, so entstehen gewisse Besammensinken eines ganzen

Stücks. Nach vielen wegungen, andre nicht; auch hieraus ist ein Schluss Persuchen muss Vf. einen Einfluss des kleinen Ge- unsicher. Daher bleibt nur folgendes Verfahren Eirns auf Hodenbewegungen vorläufig durchaus läug- übrig, um Nerven eines Theils u. den centralen en, u. er vermuthet, dass Reizung der Wurzeln oder Verlauf der letztern selbst kennen zu lernen: man es Stammes des Vagus Bewegungen der Samen- reizt die Nervenwurzeln oder Stämme eines Theils; tränge u. dadurch der Hoden eben sowohl veran- entstehen Bewegungen, so ist der Nerv motorisch

passen dürfte, wie durch die Vagusreizung Bewe- (falls man die Reflexbewegungen abschneidet), ent-gungen der Blase, des Mastdarms u. s. w. hervor- stehen sie nicht, so ist der Nerv nicht motorisch, erufen werden. -- Ueber die Bewegungen der Aehnlich verhält es sich mit Ermittelung des Umstaneiblichen Geschlechtstheile behauptet B. dasselbe, des, ob der Nerv sensitiv ist oder nicht. Den cenwie über die der männlichen, dass nämlich die Be- tralen Verlauf, die centralen Verbindungen der Nertegungsnerven des Uterus u. der Trompete ihreven aber findet man nur durch anatom. Untersuchung entralenden im kleinen Gehirn hätten. Das Re- mittels des Mikroskops. Hat man diese erkannt,


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Bhd
279. Zusammen setzung des normalen

1. II. Schleims der Luftwege; von H, Nasse.

Koblensauren Kalk

= 0,55 0,75 z: Journ. f. prakt. Chem. Bd. XXIX. S. 59–61.)

Kieselsäure, Gyps, Kohle = 2,00 0,57 Einen ganz gesunden, jungen Mann, der weder

100,00 100,00 **n Husten, noch an vermehrter Schleimsecretion der

Der Wassergehalt des frischen Schleims zeigte uftwege litt, veranlasste der Vf., täglich Morgens sich=95,552 p. Ct. Ueberraschend ist die völlige Liach Reinigung des Mundes u. Rachens u. vor dem Uebereinstimmung im Chlornatriumgehalt des von srühstück u.Rauchen durch leichtes Räuspern entleer- Nasse untersuchten Schleims mit dem des von en Langenschleim zu sammeln. Nach 8 Monaten be- Berzelius untersuchten Nasenschleims, rug der eingetrocknete Auswurf circa 200 Gr. Frisch

Nasse untersuchte noch das Eiterserum u. var dieser Schleim graulichweiss, schwach trübe, Blutserum desselben jungen Manns, um die Zusamähe, u. zeigte unter dem Mikroskop nichts als eine mensetzung mehrerer Flüssigkeiten desselben Menlurchsichtige Masse, in der sich zahlreiche Epithe - schen im gesunden Zustand zu vergleichen. Er iumplättchen u. einzelne Schleimkügelchen erken- fand im ien liessen. Dass etwas Schleim aus dem Schlund

Eiterserum. Blut serum.

Wasser copf u. den Choanen mit beigemengt wurde, konnte

890,00 906,5 Organische Bestandtheile = 92,58

85,7 richt völlig vermieden werden. Beim Eintrocknen Chlornatrium

= 12,60 4,6 räunte sich der Schleim u. bildete eine leicht zer

Kohlens. Natron

2,22 1,4 eibliche Masse.

Phosphors.

0,32 0,9

Schwefels. Durch die qualitative Voruntersuchung wurde

0,18 0,2 Kohlens. Kalk

1,20 iachgewiesen :

Phosphors.

} 0,7

0,90 1) Eine dem Harnstoff analoge, auch in Essigsäure inlösl. Materie, welche wohl einzig oder grössten

1000,00 1000,0

Aus der Vergleichung obiger 3 Analysen ergeheils durch die Epithelilaplättchen geliefert wird. ben sich folgende Resultate im Betreff des VerhältCs ist diess offenbar das Proteinhydrat (Pr + 3Hq), nisses der Salze zu den organischen Bestandtheilen "velches Kemp im Gallenschleim fand u. darin

u. zu einander: schwefel 'u. 10 p. Ct. Asche nachwies. Nasse

1) Auf 100 Theile fester Bestandtheile kommen and nur 5 P. Ct. Asche darin u. diese besteht zum im Schleim 15,1, im Eiterserum 14,2 u. im Blutserum rössten Theil aus phosphorsaurem Kalk. 2) Die Menge des durch Kochen erhaltenen der Schleimsecretion sehr nahe; ohne grossen Ver

nur 7,6 Th. lösliche Salze. Die Eiterung steht also Wasserextracts betrug ungefähr } von der des lust an Protein reichliche Absonderung von Salzen. schleimstoffs. 3) Ein halbfestes, gelblichweisses Fett, welches ter ist, würde mit der Ernährung unverträglich sein.

So grosser Salzgehalt im Blutwasser, wie er im Eisicht nur in den Kernen der Epithelialzellen, son

2) Auf 100 Theile löslicher Salze kommen im lern auch im Schleimsaft selbst sich befand.

Schleim 89, im Eiterserum 82, im Blutwasser 64 Th. 4) Alkoholextract.

Kochsalz. Ersterer übertrifft demnach das Blut15) Etwas Eiweiss. 6) Unter den löslichen Salzen waltet das Koch- Salzes im Verhältniss zu den organischen Bestand

serum fast um das Dreifache in der Menge dieses alz bedeutend vor.

theilen. Die 2 Analysen trocknen Schleims gaben fol

3) Auf 100 Theile löslicher Salze kommen im zende Resultate:

Schleim 3, im Eiterserum 14, im Blutserum 19 Th. I. II.

kohlensaures Natron. Der Schleim ist daher weit Fett

= 6,04 6,49 Wasserextract

18,19

davon entfernt, eine blosse Durchschwitzung der lös

18,00 Alkoholextract und etwas

lichen Bestandtheile des Bluts zu sein; eher noch Eiweiss

55,90 57,87 gilt diess vom Eiter. Kochsalz

13,38 12,81

4) In 100 Theilen organischer Bestandtheile des Schwefelsaures Natron)

Schleims sind 3,3 im Eiterserum, 2,2 Kalksalze entKoblensaures

= 1,66 1,39 Phosphorsaures

halten. Im Serum ist die Menge gering, ungefähr Phosphorsauen Kalk

= 2,27 2,11
0,7.

(Lehmann.)

III. HYGIBINE, DIÄTETIK, PHARMAKOLOGIB und ToxikoloGIB.

280. Bemerkungen über den Gebrauch sen daher die früher gewöhnlichen Benutzungforpfrischer Pflanzen als Arzneimittel; von men fortwährend beibehalten, unter denen gewiss Joh. W. Dierbach. (Allgem. Zeit, für Chirurg., die Anwendung der Kräutersafte oder der frischen innere Heilw. u. s. w. Nr. 41, 42, 43. 1343.) Kräuter überhaupt zu sehr hintangesetzt wird.

Von vielen kräftigen 11. schätzbaren Arzneige- Ihre Vortheile bestehen aber vorzüglich in Folwächsen ist es noch nicht gelungen, die besonders gendem : es wirksamen Stoffe isolirt darzustellen, u. wir müs- 1) Wir können hierzu immer Pflanzen der vorMed. Jabr bb. Bd. XXXXII. Hst. 1.

2


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Brunnenarzt in Carlsbad. (Oesterr. med. Jarbb. Referent zweifelt, dass dieser Aufsatz den Brun1843. Apr, u. Mai.)

nenärzten Winterbeschäftigung zuführen werde. Zavörderst hebt Vf. die Wichtigkeit des Ge

(Voigt.) · brauchs der Heilquellen im Spätherbst u. Winter

296. Vergiftung mit Eau de Javelle 1 hervor u. meint, dass sie noch leichter durchzufüh

(Chlorure von Kali oder Natron); von ren wären, als die Wunderkuren zu Gräfenberg, Barbet. (Journ. de méd. de Bordeaux. Novbr. welche unter den unfreundlichsten Witterungsver, 1843.) hältnissen u. unter dem beklagenswerthen Mangel der schmerzlich vermissten geselligen Freuden un

Die giftigen Wirkungen dieses Wassers sind

durch Orfila u. Devergie bekannt, aber es fehlt ternommen würden. Wenn sich erst mehr Erfah- bis jetzt durchaus an genauern Beobachtungen über rungen über den Gebrauch der Heilquellen im Spät

sie. Durch seinen herbst u. Winter gehäuft haben würden, dann dürf- die digestive Schleimhaut, durch seine spätere Ab

unmittelbaren Einfluss auf ten auch die Gründe, welche bisher

sorption werden tödtliche Störungen herbeigeführt. ben geltend gemacht worden, an Wichtigkeit verlie- Um ihnen zuvorzukommen, muss man Brechen erEs sei erwiesen, dass die grossartigen Heil

regen oder das von selbst entstehende befördern. quellen sowohl ihre physikalischen u. chemischen Zu dem Ende ist das Trinken albuminösen Wassers, Eigenthümlichkeiten, als auch die daraus folgenden Heiltugenden zu allen Jahreszeiten gleich beständig mittel empfohlen, aber die vorhandenen Schlingbe

um das Chlor zu neutralisiren, u. dann ein Brechbewahren. Hierauf schlägt Vf. das Buch der Geschichte auf u. beweist, dass nicht nur die Rö- schwerden lassen in der Regel nicht zu, dass die mer, sondern auch unsere Vorfahren der letzten Es wird durch die Säuren des Magensafts die Chlor

hinlängliche Quantität Wasser hinabgebracht werde. Jahrhunderte sich im Winter der Mineralbäder be- verbindung zersetzt u. das Chlor frei, jene also zu

dient haben, u. dass diess vorzüglich mit den Ther- neutralisiren möchte die Hauptsache sein, es erfolgt 그 men Karlsbads der Fall war, wird sattsam docu- dann das Erbrechen von selbst, nachdem die hefti

mentirt. Theilweise eignen sich die Einrichtungen daselbst zu dem winterlichen Gebrauch der Wässer, gen Erscheinungen sich gemässigt haben.

Vf. wurde mit Dr. Brulatour zu einer Kranu. was noch fehlt, könne ohne grosse Mühe nach- ken gerufen, welche eine grosse Menge des Eau de

geholt werden. Vf. hat in den Jahr. 1839 bis 1842 Javelle in der Absicht, sich zu vergiften, getrunken die Brunnen u. Badekur mehrerer chronischer hatte. Die Kr. lag auf dem Bett mit thränenden Au

Kranken im Jan. u. Febr. geleitet. Pat, tranken je- gen, schaumigem, weisslichem Speichel vorm Munde, den Morgen am Mühlbrunnen u. am Sprudel, ba- sie über Krampf im Schlund u. unerträgliche Schmerdeten in ihren geheizten Wohnungen: es erfolgten zen im Epigastrium, wo man auch die krampfhaften

keine Erkältungskrankheiten, wie so häufig in den Zusammenziehungen des Magens wahrnehmen konnte. : Sommermonaten bei plötzlichem Wechsel der Wit- Der Puls war voll u. frequent, die Wärme vermehrt, terungszustände in Karlsbad statt finden, u, die Ku- vor der Stirn Schweiss. Man gab ihr 20 Grm. Mag

nesia in 200 Grm. Zuckerwasser, wovon sie aber - ren waren von glücklichem Erfolg. Der Herbst ist

nur die Hälfte etwa nahm. Nach einer Viertelstunde in Karlsbad gewöhnlich schön, 1. nach des Vf. Ver- erfolgte Erbrechen von 2 Glas stark nach Chlor riesicherung eignet sich der Septbr. u. Octbr, für weitchender Flüssigkeit, in der Magnesia in coagulirten mehr Heilbedürftiger, als jetzt daselbst zum Ge- Flocken schwamm.' Nach wiederholter Gabe nochbrauch der Thermen erscheinen. Auch der Win- maliges Erbrechen , worauf man mucilaginöses Ge

tränk reichte. Nach 24 Stunden waren alle Zufälle ter ist wenigstens nicht strenger, als im übrigen verschwunden. Deutschland. Für die Winterkur in Karlsbad Denselben glücklichen Erfolg sah Vf. in einem eignen sich im Allgemeinen diejenigen chron. Un- 2. Falle durch die Magnesia. (Göschen.) terleibskrankheiten, welche im vorigen Sommer da

297. Anwendung des Electromagnetisselbst noch nicht ganz geheilt wurden. Solche Lei

mus bei(Cubeben-) Vergiftung, bei neudende müssen entweder gleich das erste Mal meh- gebornen Kindern u. einigen Krank rere Monate am Kurort zubringen, um nach 6wö- heit s formen; von Dr. Page, mitgetheilt von chentlicher Kur 3 bis 4 Wochen zu pausiren u. dann John' Hogg. (Lancet. Vol. I. 1842 — 1843. eine 2. Brunnenkur zu beginnen, oder sie müssen, Nr. 19.) wenn solche Doppelkur nicht zulässig ist, im Win- A. T. litt an Gonorrhöe u. nahm vor Schlafenter wiederkommen. Ferner diejenigen Kranken, gehn eine halbe Unze Cubeben. Er ward sehr welche die beabsichtigte u. ihnen heilsame Reise nach schnell schläfrig, u. als ihn den andern Morgen P. Karlsbad zu unternehmen abgehalten wurden. Als zufällig besuchte, fand er ihn unter folgenden Symbesondere Krankheitsformen, deren Heilung durch ptomen leidend : rothes u. aufgeschwollenes Gesicht,

dunkelrothe Lippen, dicker, schaumiger Speichel im die Winterkur in Karlsbad zu hoffen ist, nennt Munde, Zunge trocken u. aufgerissen, die Zähne mit Vf. Geisteskrankheiten , als Folge von Unterleibs- schmutzigbraunem Ueberzug, die Venen an Stirn u. leiden, u. die chronischen Unterleibskrankheiten. Schläfen turgescirend, die Augen nach oben gewen

Vf. lässt es sich sehr angelegen sein, die herrli- det, injicirt, die Pupillen zusammengezogen, Haut chen Heilkräfte der Karlsbader Wässer zu rühmen leicht wegzudrücken; Respiration sehr kurz, langsam,

normal, Füsse kalt, Puls langsam, mässig voll, sehr U. die Winterkuren daselbst zu empfehlen ; aber keichend. Durch heftige Bewegung wachte er einen Augenblick auf, stammelte Unzusammenhängendes, u. u. schnell das Leben nimmt. Wir sehn oft in der verfiel wieder in Coma. Vf. rief noch einige Aerzte Praxis, dass das Leben mehr durch Functionsaufzu seinem Beistand. Zuerst ward schwefels. Zink als Emeticum in Anwendung gezogen, Senfumschläge hebung irgend eines Organs, als durch Kräfteeru. Kitzeln des Gaumens erregten etwas Erbrechen, schöpfung verlischt. Hier wird nun der Electrowodurch eine kleine Partion Cubeben mit entleert magnetismus die sympathetische Thätigkeit zwiwurde. Senffussbad, Schröpfköpfe an die Stirn, Senf- schen den Organen wieder erneuern (wenn nämlich pflaster auf die Brust, den Magen, die Schenkel, keine organ. Veränderung statt hat), u. das Leben Einreibungen von Ammoniakliniment, Kanthariden u. Terpentin in das Rückgrat. Nachdem der Magen von


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im Halse gerüuschvoll. Der Gesichtsausdruck stupid, davon herrühren, dass das Extravasat dem serösen die Pupillen kaum beweglich, das rechte Auge scheint Ueberzug des Seitenventrikels so nahe lag. In alnicht zu sehen; der Puls regelmässig u. stark. Blutentziehungen, Abführmittel ändern nichts. Am 23.

len mir vorgekommenen Fällen von Hemiplegie mit macht sich eine grosse Rigidität des bis dahin schlaf- krampfhasten Bewegungen verbunden, denen ein

fen Arms bemerklich, die beim Kneipen zunimmt. Extravasat zu Grunde lag, fand ich das letztere ;

Decubitus in der Rückengegend; beim Schlucken, das stets ganz nahe dem serösen Ueberzug des Vennoch immer erschwert ist, entsteht Husten; frequen- trikels oder der Arachnoidea externa, oder es war ter Puls. Die Krankheitserscheinungen wurden allmälig immer bedenklicher, u. am 3. Januar erfolgte schon Austritt des Bluts in den Seitenventrikel, oder der Tod.

in die Höhle der Arachnoidea erfolgt. Section. In der linken Grosshirnhemisphäre ein Blutherd, im Thalamus u. im äussern Theil des Cor

Die Vernarbung, verbunden mit Atrophie am pus striatum; man sieht das Blut durch die Mem- kleinen Gehirn, liefert den Beweis dafür, dass, bran des Ventrikels hindurchschimmern. Es ist ge- wenn auch die Lamellen des kleinen Gehirns in beronnen, braunschwarz u. hängt genau mit der Ge- trächtlichem Umfang durch ein Extravasat zerstört hirnmasse zusammen.

sel herum eine röthliche oder vielmehr hellbraune wurden, Heilung eintreten kann. Uebrigens stin1 Farbe, u. ist weniger consistent. In diesem Blut- men die Extravasatnarben ganz überein, mögen sie

herd kommt eine Vernarbung vor, bestehend aus am kleinen oder am grossen Gehirn vorkommen. zwei festen, gelblichen Membranen, die durch ein schlaffes blättriges Gewebe unter einander zusam

In Betreff des grossen Gehirns muss ich es unmenhängen. Eine ganz ähnlich beschaffene Narbe entschieden lassen, ob Extravasate in den HirnwinLes zeigt sich in der andern Gehirnhemisphäre nach aus, dungen oder Extravasate in andern Theilen häufiger #' sen vom Streifenhügel. In beiden Hemisphären sind

vorkommen; dagegen kann ich behaupten, dass an der convexen Oberfläche einige Hirnwindungen etwas eingesunken. Am kleinen Gehirn ist die beim kleinen Gehirn Extravasate in den Blätteru rechte Hemisphäre nur halb so gross, als die linke; weit öfter vorkommen, als Extravasate in den

viele Lamellen an ihrer untern Fläche erscheinen tiefern Theilen. I. auf eine unregelmässige Weise zerstört, u. es liegt eine braungelbe Narbensubstanz darauf, die sich

Seröse Cystis in der rechten Kleinhirnhemisphäre; hautartig abheben lässt. Die darunter liegende Klein- frisches Extravasat in der nämlichen Hemisphäre. hirnschicht ist ungemein fest. Beim Auseinanderbie- Ein Mann von 45 Jahren fühlte seit 4 Monaten eigen der Lamellen sieht man, dass die Zerstörung nen heftigen Schmerz in der Hinterhauptsgegend, so unregelmässig, aber scharf begrenzt ist, als hätte das wie Steifigkeit in den Nackenmuskeln u. einen Schmerz Glüheisen oder Salpetersäure eingewirkt. Die Zer- ebendaselbst, der beim Druck zunahm. Es trat dann störung ist so tief eingedrungen, dass das Corpus Schwäche des linken Auges, weiterhin Blindheit desrhomboideum entblösst wurde. In den Arteriae ver

selben ein, ferner Paralyse der linken Gesichtshälfte, tebrales, cerebelli inferiores u. basilaris bemerkt man

Schwächeu. Ameisenkriechen in den Extremitäten Concretionen. Der vordere Umfang der rechten He- der linken Seite. Zwei Monate nach dem Eintritt misphäre des kleinen Gehirns ist grubenförmig ver

dieser neuen Symptome stellte sich ein schlafsüchtitieft u. nimmt eine Geschwulst von der Grösse einer ger Zustand ein, u. der Kranke starb nach 3 Tagen. Pflaume auf, die von der Hinterfläche des Felsen

Die Seitenventrikel des Gehirns enthielten 5 bis beins, nach aussen vom innern Hörloche ausgeht. 6 Unzen Serum. Die rechte Hemisphäre des kleinen Die Geschwulst schien mir zu den carcinomatösen zu

Gehirns fluctuirte; sie enthielt eine seröse Cystis von gehören u. wurde von einer Art Exostose getragen. Eigrösse, die ganz vom vierten Ventrikel geschieden

Das Herz gross, namentlich im linken Ventrikel Neben dieser Cystis lag ein dichter Blutklumhypertrophisch. An den Lungen beider Seiten pen, oder vielmehr eine Agglomeration von mehrern sind die untern Lappen krankhaft; die Luft dringt gemeinschaftlich umschlossenen Blutklumpen. Sonst nicht in sie ein; sie sind weich u. leicht zerreissbar, war nichts Krankhaftes im Gehirn. weil sie mit Eiter u. Serum infiltrirt sind.

Der Schmerz in der Hinterhauptsgegend mit Die Kranke, bemerkt Cr., scheint mir eher an Minderung der motorischen Energie in den Extreder serösen u. eitrigen Infiltration der Lungen, als mitäten der linken Seite liess ein organisches Leian der Gehirnapoplexie gestorben zu sein. Mei- den in der rechten Kleinhirnhemisphäre vermuthen. stens, wenn eine Gehirnapoplexie nicht gleich in In dieser lag eine seröse Cystis. Ein wichtiger den ersten Tagen tödtet, werden die Apoplekti- Umstand ist die Erblindung des linken Auges. War schen durch die Lungenaffection dahingerafft, u. es das Extravasat im kleinen Gehirn vor 2 Monaten bedürfen deshalb die Respirationsorgane von Sei- entstanden, wo die zweite Reihe von Krankheitsten des behandelnden Arztes die grösste Aufmerk- symptomen begann, oder erst mit der dritten Reihe samkeit.

vor 3 Tagen? Wahrscheinlich vor 2 Monaten, da die Der frische Blutherd lag hauptsächlich im Tha- Blutklumpen zusammenhingen u. eingesackt waren. lamus. An der obern Extremität der entgegenge- Idiotismus im höchsten Grad; – apoplektische setzten Seite war die Paralyse stärker ausgeprägt Cystis im kleinen Gehirn; rehbraune Vernarbung als an der untern, was für die Annahme von Fo- mit Erweichung am untern Umfang des hintern Gcville und Pinel - Grandchamp zu sprechen hirplappens , mit fast gänzlicher Zerstörung in diescheint, nach welcher das motorische Princip für die in folgendem Zustand in der Salpetrière: Unwillkür

- Frau Palliard, 75 J. alt, befindet sich obere Extremität im Thalamus seinen Sitz hat.

licher Kothabgang; Idiotismus im höchsten Grad der Dass die obere Extremität im Verlauf der Krank- Ansbildung, so dass die Kranke nichts zu essen ver

langt, das Dargereichte aber ohne ein Gefühl der heit abwechselnd welk u. gespannt war, das mag Sättigung verschluckt, 1. überhaupt niemals irgend


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ten u. die Unterleibskrankheiten sind selten, Inter- erworbenen spricht. In diesem Sinn führt er an, mittens nur eingeschleppt.

dass es früher mehr Kröpfige, Krüppel, Bucklige, 2) Statistische Notizen. Das Streben unsres Blödsinnige, Fexen u. Epileptische (nach Vf. soll Vf. geht dahin , die wesentliche Verschiedenheit der Epilepsie meistens Scrophelsymptom sein) gegeben jetzt so vielfältig für identisch erklärten Tuberculo- habe, giebt dagegen zu, dass in unsern grossen sis u. Scrophulosis nachzuweisen. Diess bezwecken Städten durch die bekannten socialen Verhältnisse auch seine allgemeinen statistischen Sätze, die wir anderweitige Formen fordauernd sehr häufig vor

kommen. hier kurz wiedergeben wollen.

Die Sterblichkeit durch Lungenschwindsucht Die Scrophulosis erscheint enchorisch auf den anehrt sich mit jedem Jahr. (S. Süssmilch: die ältern Erdformationen. Vf. rechnet zu den enchorigöttliche Ordnung Berlin 1775 - James Clark schen Formen den Kropf in seiner allmäligen SteiLungenschwindsucht übers. von Vetter das. 1836 gerung bis zum Cretinismus. Letztern finden wir

Philipp in Casper's Wochenschr. 1842. nur auf Urgebirgen oder Uebergangsgebirgen 11. Nr. 38.)

unter Concurrenz tiefer, enger, feuchter Thäler, Die steigende Frequens der Lungenschwindsucht (Wallis, Salzburgische, Steyerische - Alpen). Auf wird vorzugsweise veranlasst durch die gegenwär- secundärer Formation erscheinen Halbcretinen u. tige Culturstufe der menschlichen Gesellschaft. Als der Kropf. Auf der obern Reihe derselben Formaden wichtigsten Punkt hebt Vf. hier, u. wohl mit tion (Lias, Jura, Kreide) verschwindet auch dieser Recht, hervor, dass überall der Körper- u. Muskel- als endemische Form, kommt nur sporadisch vor, übung n. der gehörigen Bewegung in freier Luft während endlich auf tertiärem Boden enchorische ausgewichen wird (S. Rush: medic. Untersuch. u. Scrophulose nicht mehr möglich ist, aber dafür enBeobacht. a. d. E. Leipzig 1792).

chorische Tuberculosis ihr Recht geltend macht. (S. Die Lungenschwindsucht ist verschieden häufig tistik Würtembergs 1834). Deutschland (mit Aus

auch Dr. Riedle: Beiträge zur medicinischen Staan verschiedenen Orten, u. die grösste Häufigkeit nahme der untern Donauländer u. des Jurazugs am derselben erscheint durchschnittlich auf der neuern nördlichen Ufer der Donau) gehört fast durchgängeologischen Flötsformation - insbesondere der

In Schweden, ausgezeichnet gig der Ur-, Uebergangs- u. secundären Flötzfordurch seine ungetrübte Urgebirgsformation, ist die mation an, demgemäss ist in ihm anch die Scro

pheldiathese enchorisch. Wenn damit in Widerfindet bei entgegengesetzten geologischen Verhält- spruch die grosse Frequenz der Phthisis z. B. in

Berlin nissen in England statt. Die ungeheure Frequenz lich auf dem Lande anders u. dann steht sie doch

u. Hamburg zu stehen scheint, so ist es erstder Phthisis in London, Paris, Wien, alle 3 auf immer noch trotz aller begünstigenden socialen Umtertiärem Boden, ist bekannt genug; in Rom, Mai

stände in gar keinem Verhältniss zur Frequenz land, Lyon, wo bei mehr als 200,000 Einw. ähn

derselben in Montpellier, Paris u. Wien. Wie liche sociale Verhältnisse anzunehmen sind, der Boden aber durchaus verschieden ist, findet sich ausgebreitet dagegen in den genannten Städten, in

Leipzig u. Dresden die Scrophulosis herrscht, ist Phthisis auffallend selten. Längs der ganzen

mittelländischen Meeresküste von Genua bis an die

bekannt; von vielen andern wissen wir aus statist. Pyrenäen herrscht die Phthisis in eclatantem Grad, mässig selten Phthisis ist; so sagt Fuchs (S. d. J.

Berichten, dass so häufig diese, so verhältnissnur in Hyères u. auf seinen Inseln (Gneusfelsen) Bd. XXXII. S. 322), dass Tuberkel in Göttingen ist sie relativ selten. Auf Malta, wo alle klimatischen, physischen u. socialen Verhältnisse ihr ent- (bunter Sandstein u. Keuper) nicht häufig, Scrophulo

sen dagegen förmlich endemisch seien, dabei auch gegen sind, wo aber Tertiärformation ist, sterben nach Hennen (Sketches of the Topography of the

Carcinosen, Hämorrhoiden u. Melaena häufig. Mediterranean etc. London 1830) unter 1000 3) Geologische Bemerkungen. Wir beschränken Truppen 85 an Phthisis, u. auf dem benachbarten uns darauf, die wichtigsten Sätze dieses Capitels, so Corfu, wo Alles eine ältere Formation verräth, nur kurz wie möglich, hervorzuheben. Vf. hält den auf46. Das Alles sind Thatsachen, die gewiss für gestellten Lehrsatz der physikalischen Geographie, die Ansicht sprechen, dass die Beschaffenheit des dass alles Wasser der festen Erde durch die AtmoBodens u. die dadurch bedingten, tief in die mensch- sphäre zugeführt werde u. dass es, bezüglich der Urlichen Verhältnisse eingreifenden Zustände wesent- sprungsquelle, keinen Unterschied zwischen tellurilich auf die Entwickelung des Habitus phthisicus schem u. meteorischem Wasser gäbe, für zu mechau. s, w, influiren.

nisch u. ungenügend; es kann die Porosität der Erd Ueber die Statistik der Scrophulosis giebt es schichten zur Erklärung so wesentlicher Vorgänge, wenige, genaue Anhaltspunkte. Vf. stellt folgende nach ihm unmöglich ausreichen. Zwischen tellurischem Sätze auf:

Wasser , als innerstes Erzeugniss der Erde selbst, Die Scrophulosis scheint in der Abnahme begrif- u. meteorischem, als Erzeugniss u. Bedarf des Luftfen zu sein. (?!] Vf. stellt diesen Satz ganz allge- processes, ist gewiss ein wesentlicher Unterschied, mein hin, es ergiebt sich aber später, dass er nur wenn auch an beiden Processen die mechanischen von der enchorischen Scrophulosis, nicht von der Vorgänge der Verdunstung u. Einsaugung ihren Theil