Wann ist heute die beste Zeit für Sternschnuppen?

Erstellt: 17.08.2021Aktualisiert: 17.08.2021, 06:33 Uhr

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Es ist Sternschnuppennacht. Bis zu 100 Kometen pro Stunde zischen durch die Gegend. Wo, wann und wie Sie das nächtliche Perseiden-Schauspiel am besten verfolgen, lesen Sie hier.

München - Im August gehen Wünsche in Erfüllung. In keinem anderen Monat flitzen so viele Sternschnuppen durch den Nachthimmel. Zwischen dem 17. Juli und dem 24. August lassen die sogenannten Perseiden die (hoffentlich) lauen Sommernächte besonders hell erstrahlen. Einen bestimmten Tag sollten sich alle Hobbyastronomen, Sternhimmelbewunderer und Glücksuchenden dick im Kalender anstreichen. Dann nämlich erreicht das Kometen-Spektakel seinen Höhepunkt, dann ist Sternschnuppennacht 2021.

Die vielen Sternschnuppen sind in der ersten Augusthälfte auf den Strom der Perseiden zurückzuführen, dessen maximale Tätigkeit zwischen dem 9. und 13. August zu erwarten ist. Wie der Name andeutet, entströmen die Meteore dieses Stromes dem Sternbild Perseus. In den Abendstunden des 12. Augusts erreicht der Strom sein Maximum. Da aber der Perseus zu dieser Zeit tief im Nordosten steht, sind die meisten Sternschnuppen erst in den frühen Morgenstunden des 12. Augusts zu sehen.

Perseiden 2021: Wann, wo und wie man heute besonders viele Sternschnuppen sieht

Als beste Beobachtungszeit des Perseiden-Spektakels in den Nachtstunden vom 12. auf den 13. August gilt der Zeitraum zwischen etwa 2 und 4 Uhr nachts. Dann nämlich steht das Sternbild Kassiopeia fast im Zenit und Perseus im Osten um rund 20° tiefer. In dieser kurzen Zeitspanne sind die meisten Perseiden-Kometen zu sehen. Unter Idealbedingungen lassen sich über 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachten.

Sollte das Wetter am 12. August nicht mitspielen, muss man nicht gänzlich auf eine Sternschnuppennacht verzichten: Auch in den Tagen davor und danach sind nach Mitternacht mehr Sternschnuppen als üblich zu sehen. Am 24. August ist das Himmelsschauspiel dann aber vorbei. Um die Perseiden in der Sternschnuppennacht besonders hell leuchten zu sehen, sollte man sich eine möglichst dunkle Umgebung suchen – am besten also außerhalb der beleuchteten Stadt. Zum Perseus sollte man dabei nicht direkt schauen. Bei einer Blickrichtung von 20 bis 40 Grad abseits des Radianten sieht man die langen, rasch verlaufenden Spuren besser.

Wann ist heute die beste Zeit für Sternschnuppen?

Am 12. August sind in Deutschland so viele Sternschnuppen zu sehen wie nie. Will man die Meteore besonders hell leuchten sehen, sollte man sich am besten einen dunklen Ort außerhalb der Stadt suchen. © IMAGO / agefotostock

Sternschnuppennacht 2021: Deshalb leuchten die Perseiden einmal im Jahr so hell

Die Perseiden-Meteore stammen von abgesprengten Trümmerteilen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, die dieser auf seiner Bahn um die Sonne verstreut hat. Unter einem Kometen versteht man einen Himmelskörper, der einen Durchmesser von mindestens ein paar Kilometern besitzt. Meistens entwickeln Kometen einen Schweif, was wir als Sternschnuppen wahrnehmen. Das Besondere an den Perseiden: Sie leuchten heller als andere Sternschnuppen. Manchmal erreichen die sogenannten „Feuerkugeln“ sogar die Helligkeit der Venus.

Kreuzt die Erde die Kometenbahn der Perseiden, dann kollidiert sie mit den Auflösungsprodukten, die in die Lufthülle der Erde eindringen und verglühen. Die Luftmoleküle beginnen in Folge zu leuchten. Die Perseiden sind schnelle Sternschnuppen, die mit 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eintauchen. Die Fallrate liegt bei hundert Meteoren pro Stunde. Da eine einzelne Person nur ein Fünftel des Himmels gleichzeitig überblicken kann, so sieht man im Mittel nur alle drei Minuten eine Sternschnuppe.

Perseiden 2021: Herkunft, Geschichte und Mythologie der Sternschnuppennacht

Das Sternbild Perseus gehört zu den 48 klassischen Sternbildern, die einst von Ptolemäus beschrieben wurden. Es liegt mitten in der Milchstraße und soll den gleichnamigen griechischen Helden und Sohn des Zeus darstellen, der die tödliche Medusa besiegte. Weil das Perseiden-Spektakel, das vor etwa zwei Jahrtausenden in China erstmals entdeckt wurde, mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, werden die Sternschnuppen oft auch als „Laurentiustränen“ oder „Tränen des Laurentius“ bezeichnet.

Aber warum wünschen wir uns Dinge, wenn wir Sternschnuppen sehen? Woher der volkstümliche Aberglaube, wonach ein Wunsch in Erfüllung geht, wenn man eine Sternschnuppe entdeckt, die Augen schließt und seinen Wunsch für sich behält, ist nicht belegt. Ein verbreiteter Erklärungsansatz: Früher interpretierten die Menschen Sternschnuppen als göttliche Lichtfunken – als Dochte, die Engeln beim Putzen der „Himmelskerzen“ herunterfielen.

Sternschnuppennacht 2021: Wann der Himmel in Deutschland besonders hell leuchtet

Neben den Perseiden gibt es noch weitere bekannte Sternschnuppenströme, die in Deutschland über das Jahr verteilt zu sehen sind: Bereits im Januar (Maximum: 03. Januar) leuchten die Quadrantiden, im November die Leoniden (Maximum: 17. November) und im Dezember schließlich die Geminiden (Maximum 13. Dezember). Am hellsten sind aber die Perseiden im Juli und August. (jo/dpa)

Erstellt: 24.04.2022Aktualisiert: 24.04.2022, 09:58 Uhr

Von: Hannah Decke

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Der Meteor-Strom der Lyriden 2022 hat am Freitag den Höhepunkt erreicht. Ein genauer Blick gen Himmel lohnt sich: Es sind viele Sternschnuppen zu erwarten.

Hamm - Der April 2022 steckt voller spannender Himmelsereignisse. Am Karsamstag konnten wir den Pink Moon bestaunen. Der vierte Vollmond des Jahres strahlte besonders hell. Pünktlich zu Ostern legten aber auch die Lyriden los, ein Meteorstrom, der uns viele Sternschnuppen beschert. An diesem Wochenende haben die Lyriden 2022 ihren Höhepunkt erreicht. Wir verraten Ihnen, wann und wo Sie den Sternschnuppen-Schauer am besten sehen können.

MeteorstromLyriden
Beginn14. April
Maximum22. April
Ende30. April

Sternschnuppen im April 2022: Wann die Lyriden am besten zu sehen sind

Die Aktivität der Lyriden beginnt in der Regel am 16. April und dauern bis zum 25. April, erklärt Prof. Thomas W. Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg. „Unser Planet kreuzt die staubige Spur des Kometen Thatcher, sodass winzige Kometensplitter auf die Erdatmosphäre prallen und als Sternschnuppen verglühen“, erklärt Kraupe. Allerdings seien die Meteorraten die meiste Zeit eher niedrig.

Aber: Am 22. April um 21 Uhr passierte die Erde den dichtesten Teil des Lyriden-Stroms, sagten die Experten des Planetariums Hamburg. Die Lyriden 2022 erreichten dann also ihren Höhepunkt und es bestand die Chance, viele Sternschnuppen am Himmel beobachten zu können. Um 21 Uhr waren sie in Deutschland noch nicht sichtbar, aber ab Mitternacht gab es eine gute Chance, viele Sternschnuppen am Himmel sehen zu können.

„Um die Lyriden zu beobachten, suchen sich Interessierte einen dunklen Ort fern der Lichter der Stadt. Außerdem ist es wichtig, den eigenen Augen mindestens 20 Minuten in völliger Dunkelheit zu geben, damit sie sich an die Lichtverhältnisse gewöhnen können“, rät Professor Kraupe. „Auch der Blick auf das helle Smartphone-Display sollte vermieden werden.“

Laut Kraupe soll man halbhoch in den dunkelsten Bereich des Himmels blicken, sich dabei am besten setzen oder legen und vor allem Zeit lassen. Experten rechneten in der besagten Nacht mit 18 bis 20 Sternschnuppen pro Stunde.

Wann ist heute die beste Zeit für Sternschnuppen?

Sternschnuppen der Lyriden sind im Jahr 2020 am Himmel über der Ostsee zu sehen. © Daniel Reinhardt/dpa

Der Meteorstrom tritt jedes Jahr im April auf und ist schon seit einigen Jahrhunderten vor unserer Zeitrechnung bekannt. Die Beobachtung, die aufgezeichnet wurde, machten Chinesen im Jahr 687 vor Christus. Sie sprachen von Sternen, die wie Regen vom Himmel fielen.

Auch im Jahr 1982 sorgten die Lyriden für ein wahres Spektakel am Himmel: Es wurden 90 Meteore pro Stunde beobachtet, die den Himmel erhellten. Zwischenzeitlich wurden sogar für wenige Minuten Raten zwischen 180 und 300 Meteore pro Stunde registriert.

Immer wieder können wir uns an Himmelspektakeln erfreuen. Im Dezember waren am Nachthimmel über NRW unzählige Sternschnuppen der Geminiden zu sehen. Wenige Monate zuvor erreichte der Draconiden-Meteorschauer seinen Höhepunkt. Am bekanntesten sind aber wohl die Perseiden, die im August für hunderte Sternschnuppen am Himmel sorgen.