Jobs by Handelsblatt.com Show ABO
Biermythen gibt es zuhauf. Kein Wunder, für die Deutschen ist das Getränk wichtig. Die zehn skurrilsten Mythen rund ums Bier.
Bild: dpa © Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Die Deutschen lieben ihr Feierabendbier. Das untermauern auch Zahlen des Deutschen Brauer-Bundes: Zwischen 2015 und 2020 wurden pro Kopf in Deutschland jährlich mehr als 94 Liter Bier konsumiert. Doch was sollte man tun, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum von Bier abgelaufen ist? Kann man das Bier noch trinken? Die Antwort finden Sie hier im Artikel.
Die kurze Antwort lautet: Ja. Bier in geschlossenen Flaschen wird nicht schlecht, wie Marc-Oliver Huhnholz vom Deutschen Brauer-Bund sagt. "Es gibt keine zeitliche Begrenzung, da in Bier, solange es nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt, keine krankheitserregenden Stoffe entstehen." Lediglich der Geschmack kann sich ändern. Das gilt aber nur bei geeigneter Lagerung. Bier sollte trocken, kühl und an einem vor Sonneneinstrahlung geschützten Ort gelagert werden. Falls die Flaschen bereits geöffnet waren und unsachgemäß gelagert wurden, sollten Sie das Bier lieber nicht mehr trinken. Das Ablaufdatum auf Bierflaschen ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz gibt an: "Das Mindesthaltbarkeitsdatum beziehungsweise Haltbarkeitsdatum ist das Datum, bis zu dem sich ein verpacktes Lebensmittel mindestens lagern und verzehren lässt und dabei seine spezifischen Eigenschaften behält. Geruch, Geschmack, Beschaffenheit, Nährwert, Farbe und Konsistenz müssen bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums unverändert erhalten bleiben." Bis zu diesem Datum haftet der Hersteller also für sein Produkt. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist vom Verbrauchsdatum zu unterschieden, da das Verbrauchsdatum - zu finden auf leicht verderblichen Produkten wie Fleisch - das Datum angibt, bis zu dem das Lebensmittel noch verzehrt werden darf. Wer Lebensmittel nach dem Verbrauchsdatum konsumiert, geht ein Gesundheitsrisiko ein, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Bier gehört allerdings nicht dazu. Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf den Flaschen ist demnach nur ein Garant für einen unveränderten Geschmack. Haltbarkeit: Warum wird korrekt gelagertes Bier kaum schlecht?Durch das Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 sind die Zutaten für Bier noch heute vorgeschrieben. Das Reinheitsgebot regelt auch, welche Zusatzstoffe im Bier enthalten sein dürfen. Da Bier aus den vier Zutaten Hopfen, Malz, Hefe und Wasser gebraut wird, gilt es als ein reines Naturprodukt, wie der Deutsche Brauer-Bund berichtet. Hopfen enthält etliche Bitter- und Gerbstoffe und sorgt nicht nur für den typischen Geschmack, sondern auch für die Konservierung des Biers. Aufgrund der milden Temperaturen in Deutschland ist laut dem Deutschen Brauer-Bund keine spezielle Haltbarmachung notwendig. Biere werden demnach selten pasteurisiert, Biermischgetränke hingegen schon. Am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung wird natürlicher Hopfenextrakt als Alternative zu Konservierungsmittel erforscht. Es wurde herausgefunden, dass Lupolone (beta-Hopfensäure) eine herausragende antimikrobielle Wirkung haben. Zusätzlich wirkt der Alkohol im Bier konservierend, da er Mikroorganismen abtötet. Je höher der Alkoholgehalt im Bier, desto länger ist es also genießbar - unabhängig vom Haltbarkeitsdatum. Auch bei selbstgebrautem Bier gilt: je mehr Alkoholgehalt, desto länger schmeckt es. Biere ab 8 Prozent werden teilweise sogar länger gelagert, damit sie reifen können und ihren Geschmack intensivieren.
Gut zu wissen: So viele Kalorien haben Bier, Wein und Co. zurück
Auch Champagner, Sekt und Prosecco sind kleine Sünden: Sie haben jeweils 83, 80 und 76 Kalorien pro Glas (100 ml). Bier hat etwa 450 Bestandteile, die zu einer Trübung führen können - allein in Proteinen sind etliche Bestandteile enthalten. Diese können bei einer längeren Lagerung zu Trübungen führen. Um dies möglichst lange zu verhindern, werden während des Brauprozesses häufig Filterhilfsmittel wie Kieselgel und Polymere genutzt. Diese werden bei der Filtration wieder aus dem Bier entfernt und sind geschmacksneutral, wie der Deutsche Brauer-Bund berichtet. Die Lagerungstemperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Trübung des Biers. Wird das Bier auf Dauer unter zwei Grad Celsius gelagert, kann es eine sogenannte Kältetrübung entwickeln. Diese kann für einen bitteren Geschmack im Bier sorgen. Falls das Bier nach einer längeren Lagerung trüb wird, ist es aber noch lange nicht schädlich. Auch Flocken im Bier können zu einer Trübung führen. Sie lagern sich am Flaschenboden ab und sind nicht schädlich. Abgelaufenes Bier: Wie teste ich, ob man es noch trinken kann?
Bier korrekt lagern, damit man es lange trinken kannEs gibt drei Punkte, die Sie bei der Lagerung beachten sollten:
Verwendung: Was tun, wenn das Bier abgelaufen ist?Falls Ihr Bier abgelaufen ist und sie es nicht mehr genießen können, müssen Sie es nicht wegschütten. Hier finden Sie eine Liste, was Sie mit dem Bier machen können, statt es wegzuschütten:
|