Das Verb „appeler“ ist meist das erste reflexive Verb, welches wir im Französischunterricht lernen. Wir stellen uns damit vor: „Je m’appelle Anna. – Ich heiße Anna.“ Reflexive Verben werden mit einem Reflexivpronomen (pronoms réfléchis) gebildet. Es gibt betonte und unbetonte Reflexivpronomen. Show
Wie ihr seht, unterscheiden sich die unbetonten Reflexivpronomen lediglich in der 3. Person von den Personalpronomen. Sie stehen immer zwischen Subjekt und Verb. Viele reflexive Verben benötigen das Reflexivpronomen nur, wenn sich die Handlung auf das Subjekt zurückbezieht. Il s’appelle Toni. – Er heißt Toni. / Er nennt sich Toni. Einige Verben sind jedoch immer reflexiv, unter anderem: „s’emparer“ und „s’enfuir“. Die Konjugation von appeler im Présent und im Passé composé:Reflexive Verben bilden die zusammengesetzten Zeiten immer mit „être“.
Wenn das Verb nicht mit einem Vokal beginnt, dann müssen wir das Reflexivpronomen ausschreiben: „je me lave, tu te lave, il se lave, ils se lavent„. zur Druckansicht
Tipps
Es gibt im Französischen direkte und indirekte Objekte. Direkte Objekte werden ohne Präposition, indirekte Objekte mit Präposition an das Verb angeschlossen. Ein participe passé ist neben dem Hilfsverb der zweite Teil der passé composé-Form eines Verbs. Ein Fragepronomen ist ein Fragewort, z. B. pourquoi, quand oder où. que ist ein Relativpronomen. Lösung
Bei der Bildung des passé composé von reflexiven Verben brauchst du das Hilfsverb être. Obwohl das participe passé von Verben mit être normalerweise angeglichen wird, ist dies bei reflexiven Verben nicht der Fall. Hier gelten die gleichen Angleichungsregeln wie bei Verben mit avoir: Unter die Kategorie „Verben mit rückbezüglichem/funktionslosem Reflexivpronomen und ohne Verbergänzung (direktes Objekt)“ fallen Verben ohne nominales direktes Objekt. In diesem Fall ist das Reflexivpronomen das direkte Objekt und das participe passé wird angeglichen. Die Angleichung erfolgt in Numerus und Genus an das Reflexivpronomen oder dessen Bezugswort, das Subjekt. Bei „Verben mit rückbezüglichem Reflexivpronomen und folgendem direktem Objekt“ ist im Satz schon ein direktes Objekt vorhanden. Das Reflexivpronomen ist in diesem Fall das indirekte Objekt. Wenn gleichzeitig das direkte Objekt rechts vom Verb steht, dann ist das participe passé unveränderlich. Es erfolgt keine Angleichung an das Subjekt. Bei „Verben mit rückbezüglichem Reflexivpronomen und vorangehendem direkten Objekt“ ist das Partizip veränderlich. Es wird in Genus und Numerus an das direkte Objekt angeglichen. Das direkte Objekt kann das Relativpronomen que sein oder ein direktes Objektpronomen oder ein Fragepronomen mit Nomen im Fragesatz.
Hier bist du bei den reflexiven Verben angelangt. Reflexiv bedeutet rückbezüglich. Aber was genau sind reflexive Verben? Im Französischen heißen reflexive Verben les verbes pronominaux. Klingt etwas anders, gibt dir aber einen guten Hinweis darauf, wie solche Verben aussehen. Sie tragen nämlich immer eine Form des Reflexivpronomens se bei sich. Auch im Deutschen werden reflexive Verben immer mit sich gebildet. Hierzu ein paar Beispiele: In manchen Fällen ist das Verb im Französischen reflexiv und im Deutschen nicht: Ebenso gibt es Verben, die im Deutschen reflexiv sind und im Französischen nicht:
BildungReflexive Verben stehen also immer zusammen mit Reflexivpronomen, also mit einer Form von se (sich). Sie beziehen sich immer auf das Subjekt:
Um ein reflexives Verb der französischen Sprache zu bilden, passt du also das Reflexivpronomen an dein Subjekt an und konjugierst das Verb ganz normal in der dazu passenden Person, z. B. so:
Beachte, dass das Passé Composé reflexiver Verben stets mit dem Hilfsverb être gebildet wird! Im Passé Composé wird das Participe Passé im Normalfall in Genus und Numerus an das Subjekt des Satzes angeglichen (dazu unten mehr):
Wichtige reflexive VerbenDu hast jetzt schon einige wichtige reflexive Verben kennengelernt. Hier kannst du deine Sammlung noch erweitern:
Bedeutungsveränderung reflexiver VerbenViele Verben haben sowohl eine reflexive als auch eine nicht-reflexive Form. Davon abhängig verändert sich ihre Bedeutung. Hier siehst du wichtige Bedeutungsveränderungen:
Nicht alle Verben, die mit „sich“ bzw. se gebildet werden, sind „echte“ reflexive Verben. Zu erkennen, um welchen Typ reflexiver Verben es sich handelt, ist bei der Angleichung des Participe Passé wichtig. Da gibt es zum einen die reflexiven Verben mit reziproker Bedeutung, welche kein rückbezügliches, sondern ein wechselseitiges Verhältnis ausdrücken:
Zum anderen gibt es reflexive Verben mit passivischer Bedeutung. Sie werden ohne Agensangabe (Subjekt) gebildet, z. B.:
Und zum Dritten gibt es die rein reflexiv gebrauchten Verben. Sie existieren nur in der reflexiven Form, z. B. se souvenir de (sich erinnern an):
Reflexive Verben im Passé ComposéWas hat nun der Typus eines reflexiven Verbs mit der Angleichung im Passé Composé zu tun? Wir hatten ja gesagt, dass im Normalfall das Participe Passé in Genus und Numerus an das Subjekt des Satzes angeglichen wird:
Diese Angleichung geschieht allerdings nur unter zwei Bedingungen: 1) Das Subjekt und das Reflexivpronomen des Satzes beziehen sich auf dieselben Personen. 2) Der Satz enthält kein direktes Objekt. Schauen wir uns nun Sätze an, bei denen das Participe Passé unverändert bleibt, da eine dieser Bedingungen nicht erfüllt ist:
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