Welcher Trainer wackelt in der Bundesliga 2022 2022?

17. Mai 2022, 10:57 Uhr

Lesezeit: 2 min

Welcher Trainer wackelt in der Bundesliga 2022 2022?

Der bisherige Gladbacher Trainer Adi Hütter (rechts) ist fürs Erste ohne Job, und seit Dienstag auch Hoffenheims Sebastian Hoeneß.

(Foto: Federico Gambarini/dpa)

Hütter weg, Kohfeldt weg, Weinzierl weg, jetzt auch Hoeneß: Die Liga erlebt eine ungewöhnliche Scheidungswelle auf den Trainerposten. Doch das zeugt nicht von der Brutalität der Branche - sondern vom neuen Selbstverständnis.

"Fallen im Herbst die Blätter, wackeln im Fußball die Stühle der Trainer", lautet eine alte und in zig Jahren bewährte Bauernregel der Bundesliga, deren Wahrheitsgehalt nun aber in Frage steht - auch an dieser Stelle wirkt ein Klimawandel auf die überlieferten Gegebenheiten ein.

Der vorige Herbst war für die Cheftrainer der ersten Liga eine relativ geruhsame Zeit. Ende November erwischte es Pal Dardai in Berlin, Anfang Dezember Jesse Marsch in Leipzig, das war's. Erst jetzt, wo die Bäume wieder voller Grün sind, kehrt mit dem Abpfiff der Saison eine Scheidungswelle ein: Wolfsburg trennte sich von Florian Kohfeldt, Mönchengladbach von Adi Hütter, und Markus Weinzierl entließ sich in Augsburg lieber selbst, bevor es der Verein tun konnte. Auch Sebastian Hoeneß, so wurde am Dienstag bekannt, sollte die Saisonanalyse in Hoffenheim nicht überstehen.

Welcher Trainer wackelt in der Bundesliga 2022 2022?

Zehn Mal hat der FC Bayern hintereinander die Bundesliga gewonnen. Ein Jahrzehnt der Rekorde, analysiert mit verblüffenden Zahlen und Grafiken.

Dennoch bedarf es nicht des Eingreifens von Umweltschützern, um die bedrohte Art der Fußball-Lehrer durch die heiße Jahreszeit zu bringen. Stattdessen gibt es wohl Anlass für den Volksmund, eine neue Weisheit zu formulieren. Etwa so: "Blühen an Pfingsten die Rosen, wechseln die Klubs die Trainer wie Hosen." An der Poesie wäre zweifellos noch zu arbeiten. Aber das Phänomen könnte damit ungefähr beschrieben sein.

Der Umgang mit den Trainern gleicht sich immer mehr dem mit den Spielern an

Dass jetzt die genannten Trainer aus ihren Jobs scheiden, drückt jedoch keine neue Form der Brutalität in der Branche aus. Es hat mit dem neuen Selbstverständnis zu tun, mit dem sie durchs Land ziehen. Erstmals wurde dies im vorigen Sommer auffällig, als es in der ersten Liga unter dem Einsatz von Vertragsklauseln, Ablösesummen und allerlei gebrochenen Versprechen eine noch nie erlebte Trainer-Rochade gab: Wolfsburg, Mönchengladbach, Dortmund und Frankfurt vollzogen einen fast kompletten Ringtausch; RB Leipzig transferierte Julian Nagelsmann zum Höchstpreis zum FC Bayern.

Ganz oben und ganz unten in der Tabelle ist die Liga viel zu berechenbar. Doch dazwischen gibt es unter den vermeintlichen Mitläufern erstaunliche Wandlungen.   Kommentar von Philipp Selldorf

Hieß es früher immer, die Trainer seien als Führungskräfte im Vergleich mit den Fußballern unterbezahlt und unterprivilegiert, so zeichnete sich eine Entwicklung ab, die der bedeutenden Stellung der Trainer im Markt entsprach: Beraten von Agenten betrieben sie ihren eigenen Stellenwechsel.

Die Trennungsfälle vom Wochenende zeigen die nächste Stufe der Angleichung an die Spielerebene an. Die Austauschbarkeit wird von beiden Seiten anerkannt und professionell abgewickelt. Mit dem Effekt, dass nun ein anderes Requisit von früher wieder in Mode kommt: Das Trainerkarussell hat wieder Zulauf.

Wackelt BVB-Trainer Rose? Kehl sorgt für Spekulationen

Samstag, 07.05.2022 | 16:15

Die Zukunft von Dortmunds Trainer Marco Rose scheint plötzlich nicht mehr so sicher. In einem Interview hat BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl jetzt ein klares Bekenntnis vermieden.

Zögerlich: Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl hat in einem Interview mit „Sky“ nur zögerlich auf die Frage des Reporters reagiert, ob Rose bleibe. Er antwortete: „Davon gehe ich heute aus“, wie „Bild“ heute berichtet.

Rückzug? Dabei hatte Kehl seinen Trainer zu Anfang des Interviews noch in Schutz genommen: „Wir hatten personelle Probleme in dieser Saison. Deswegen hat der Trainer auch ehrlich gesagt über die ganze Saison hinweg niemals eine richtige Phase, wo er mit diesem kompletten Kader in einer klaren Formation mit einer klaren Trainingsintensität arbeiten konnte.“

Mäßige Ergebnisse: Spekulationen um Rose kamen zunehmend auf, nachdem Borussia Dortmund mit dem Ausscheiden in der Champions League, der Euro League und mäßigen Ergebnissen in der Bundesliga hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Leipzig ruft 100 Millionen auf - Trotz Megaablöse: Bayern will Verstoß bei Nkunku wagen, wenn Gnabry geht

  • Die Transferposse um Serge Gnabry, der sich derzeit dem Vernehmen nach (noch) weigert, seinen Vertrag beim FC Bayern trotz eines 19-Millionen-Euro-Angebots zu verlängern, könnte eine neue Pointe bekommen. Die Münchner wollen laut eines Medienberichts einen Vorstoß bei Leipzigs Star-Stürmer Christopher Nkunku starten.

Kein Sommertransfer? - Bayer 04 Leverkusen über Star-Stürmer Schick: „Er steht nicht zum Verkauf“

  • Nachdem einige Vereine ihr Transferglück bei Torjäger Patrik Schick von Bayer 04 Leverkusen versucht hatten, melden sich nun die Verantwortlichen der Werkself zu Wort. Ein Wechsel sei ausgeschlossen.

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lah

Gladbach-Trainer Hütter wackelt, Kovac als Nachfolger gehandelt

Donnerstag, 27.01.2022 | 08:00

Borussia Mönchengladbach in Not. Vor einem Jahr noch im Champions-League-Achtelfinale, jetzt mitten im Bundesliga-Abstiegskampf. Für Trainer Adi Hütter wird es immer enger.  Ex-Bayern-Coach Niko Kovac soll ein potentieller Ersatz sein - schon während der laufenden Saison.

Nach 20 Spieltagen rangiert Borussia Mönchengladbach auf Tabellenplatz zwölf in der Bundesliga, was nicht sehr berühmt, aber noch halbwegs (halbwegs!) vertretbar klingt.

Die dramatische Wahrheit entblößt sich beim Blick auf den Punktestand: nur drei Zähler Vorsprung vor Relegationsplatz 16, schlappe vier vor einem direkten Abstiegsplatz. Das DFB-Pokal-Aus in Hannover (0:3) und die Liga-Pleite gegen Union Berlin (1:2) in der Vorwoche machten aus der Dauerkrise einen flächendeckenden Brandherd.

Kovac als Hütter-Nachfolger in Gladbach gehandelt

Trainer Adi Hütter, vor der Saison von Eintracht Frankfurt gekommen, erhält zwei Endspiele nach der Länderspielpause: zunächst in Bielefeld, dann gegen Augsburg. Unmittelbare Konkurrenz. "Das sind Spiele, in denen wir unbedingt punkten müssen", sagte Hütter, und das war kein bisschen untertrieben.

Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, wandert inzwischen der Name von Niko Kovac durch Gladbach. Der Ex-Bayern-Coach wurde kürzlich bei der AS Monaco in Frankreich entlassen; seine Intention sei eigentlich, erst zur nächsten Saison wieder ins Business einsteigen zu wollen, nicht früher.

Dabei hat der Kroate - Double-Gewinner 2019 mit den Münchnern - laut "Bild" schon mehrere Anfragen vorliegen, darunter von zwei Nationalmannschaften. Und eine aus Gladbach? Weder Borussia noch Kovac äußerte sich zum Gerücht. Parallel gilt der Ex-Profi als Wunschlösung bei Hertha BSC.

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Im Februar und März 2021 war die Borussia noch im Champions-League-Achtelfinale vertreten, als eines der 16 besten Teams Europas (gegen Manchester City gab's zweimal ein 0:2). Dann begann der Absturz, zwischenzeitlich kulminiert in der Posse um Ex-Coach Marco Rose, der Gladbach zugunsten des BVB verließ.

Hütter ersetzte ihn für satte 7,5 Millionen Euro Ablöse, ein teurer Fang, das historische 5:0 über Bayern im Herbst wirkt retrospektiv noch surrealer als ohnehin. "Es ist normal, dass es viel Kritik gibt und über meinen Job diskutiert wird", sagte der Österreicher.

Hütter-Taktik "habe ich zuletzt Ende der Sechziger gesehen"

Neben seinem aktiven (oder eben: nicht so aktiven) Coaching während der Partien wird im Umfeld besonders die praktizierte Fünferkette angezweifelt, etwa von Gladbach-Legende Wolfgang Kleff.

"Das ist eine Taktik, die ich zuletzt Ende der Sechziger und Anfang der Siebzigerjahre erlebt habe. Furchtbar", wetterte der heute 76-jährige Ex-Torhüter in "Bild" über ein System "aus der Mottenkiste". Dabei habe es Hütter in Frankfurt doch "toll gemacht - aber er muss jetzt konsequent dazwischenhauen!"

Zugleich nahm sich Kleff nämlich die Profis vor: "Warum lassen die Hütter hängen? Warum kämpfen sie nicht wenigstens mit aller Macht und allem Einsatz gegen die Krise? Denn genau das vermisse ich total, dass sich alle dagegen wehren, dass meine Borussia am Ende sogar absteigt! Ja, diese Gefahr sehe ich."

Und nicht nur er. 

Fußball, Formel 1, Tennis und mehr im Sport-Paket

Der FC Bayern kann noch bis kommenden Montag Transfers tätigen. Julian Nagelsmann liebäugelt zuletzt immer wieder mit Spielerverpflichtungen im Winter. Doch Präsident Herbert Hainer und Sportvorstand Hasan Salihamidzic blocken ab und setzen ein klares Statement.

Niklas Süle wird den FC Bayern nach fünf Jahren zum Saisonende verlassen, das ist nun offiziell. Die Münchner suchen bereits einen Ersatz für den Innenverteidiger. Vier Kandidaten sind im Bayern-Visier: Andreas Christensen, Antonio Rüdiger, Denis Zakaria und Matthjis de Ligt.

Vorstandsboss Oliver Kahn bestätigt den Abgang von Niklas Süle vom FC Bayern - und spricht auch über Robert Lewandowski, Thomas Müller, Manuel Neuer, Hasan Salihamidzic sowie Julian Nagelsmann. Dabei verrät Kahn, was jetzt "ganz oben" auf der Bayern-Agenda steht.

glomex Forscher decken Rätsel auf: Unser Sonnensystem liegt in einer gigantischen Blase

jmi