Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Die Schattenmorelle (Prunus cerasus subsp. acida), auch Große Lange Lotkirsche oder Nordkirsche, ist eine Sorte der Sauerkirschen. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist die am meisten angepflanzte Sauerkirschsorte. Sie ist eine spätreife Sorte und bringt hohe Erträge.

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Schattenmorellen

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Blüte eines Schattenmorellen-Baumes

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Schattenmorellen in unterschiedlichen Reifegraden

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Prunus cerasus in voller Blüte

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Die echte Schwarzwälder Kirschtorte enthält Schattenmorellen

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Praline mit Kirsche und Kirschbrand

Die Schattenmorelle ist eine altbekannte Steinobstsorte aus der Gattung Prunus, die schon vor 1650 erwähnt und vor 1800 beschrieben wurde; sie stammt aus Frankreich und wird dort Griotte du Nord oder Chateau Morelle[1] genannt.

Der Baum ist schwachwüchsig bis mittelstark, dünntriebig und strauchartig.

Frucht

Der Fruchtstiel ist mit einer Länge von etwa 40 mm mittellang und meist mit einem oder mehreren grünen Blättchen versehen. Die Steinfrucht ist je nach Behang groß bis sehr groß, rundlich bis schwach oval. Die Farbe der festen, stumpf glänzenden Haut ist zunächst rot und wird bei zunehmender Reife dunkler bis schwärzlich rot bei der Vollreife. Das Fruchtfleisch ist weich und sehr saftig bei dunkelroter Farbe. Es hat trotz des hohen Zuckergehalts bei einem pH-Wert von 3,4 einen ausgeprägt sauren Geschmack, welcher durch das Kochen noch verstärkt wird. Der Stein ist mit etwa 12,5 mm verhältnismäßig groß, langoval, löst sich sehr gut vom Fruchtfleisch und bleibt meist am Stiel hängen. Die Frucht reift in der 6.–7. Kirschwoche.

Sonstige Eigenschaften

Die Schattenmorelle ist selbstfertil und braucht daher selbst keinen Befruchter, kann aber andere spätblühende Kirschsorten, wie zum Beispiel 'Schneiders späte Knorpelkirsche', befruchten.

Standortbedingungen

Der Baum ist anspruchslos und auch für kühle und kalte Lagen geeignet, ist aber empfindlich gegenüber Hitze und Dürre. Er ist anfällig für die Monilinia-Spitzendürre. Anders als es der Name vermuten lässt, liebt die Schattenmorelle einen halbschattigen Standort.

Die Frucht wird gerne zu Konfitüren und Konserven verarbeitet. Sie ist die meistgenutzte Kirschsorte für Backwaren aller Art, so zum Beispiel für die weltbekannte Schwarzwälder Kirschtorte.

Auch für die Herstellung von Obstbrand, Kirschlikör und Pralinen findet die Schattenmorelle Verwendung.

Es gibt vier Hypothesen zur Herleitung des Namens Schattenmorelle, die jeweils eine Lautverschiebung annehmen:

  1. von Château de Moreilles: Angeblich soll bereits 1598 im Garten dieses Schlosses diese Sauerkirschenart gezüchtet worden sein. Es gibt kein bekanntes Château de Moreilles in Frankreich. Heute existiert das Château de L’Abbaye[2] in Moreilles[3] (im 17. Jahrhundert wieder aufgebauter Teil der ehemaligen Abtei Beata Maria de Moroliis, die im 100-jährigen Krieg (1453) fast vollständig und in den Religionskriegen (1580) vollständig zerstört wurde);
  2. von lateinisch amarus, engl. morello, ital. amarello („bitter“): Die Schattenmorelle ist allerdings nicht bitter, sondern sauer;
  3. spätlateinisch maurella, Verkleinerungsform von maurus („Mohr“), was sich auf die dunkle Farbe der Frucht bezieht: Die Schattenmorelle ist hellrot bis rot während der Reife, erst im vollreifen Zustand wird sie dunkelrot;[4]
  4. von Chatel Morel (synonym zu Griotte du Nord):[5] Der französische Name der Schattenmorelle.[6]
  1. Chateau Morelle. Abgerufen am 30. Januar 2022 (deutsch). 
  2. Le Château de l’Abbaye, Moreilles
  3. La commune de Moreilles (franz. WP)
  4. Duden online
  5. Pollinisation croisée des cerisiers. Abgerufen am 2. Dezember 2012 (französisch). 
  6. Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen Genf, Sauerkirsche, S. 28 (PDF; 360 kB)

 Wiktionary: Schattenmorelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schattenmorelle&oldid=224085069“

Standort und Pflege

Dabei mag es die Schattenmorelle im Garten gar nicht so schattig. Sonnig oder zumindest halb-schattig sollte der Standort für den Baum schon sein. Ansonsten ist die Schattenmorelle relativ anspruchslos und fühlt sich auch in etwas kühleren Regionen recht wohl – im Gegensatz zur Süßkirsche. Bei guter Pflege ist eine ertragreiche Ernte garantiert.

Verbreitung, Aussehen, Reifezeit

Die Schattenmorelle ist heute in ganz Europa verbreitet. Das Fleisch der vollreif dunkelbraunroten Früchte ist sehr saftig und trotz seines hohen Zuckergehalts vornehmlich säuerlich, aber dennoch sehr bekömmlich. Geerntet werden Schattenmorellen von Ende Juli bis Mitte August.

Krankheitsresistente Sorten

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Sauerkirsche (Prunus cerasus): Die Sorte 'Morellenfeuer" gilt als krankheitsresistenter. (Quelle: McPhoto/imago-images-bilder)

  • 'Gerema'
  • 'Karneol'
  • 'Morina'
  • 'Morellenfeuer'
  • 'Safir'

Woher kommt der Name?

Über die Herkunft des Namens gibt es einige Theorien. Die Sauerkirsche soll erstmals 1598 erwähnt worden sein und in den Gärten eines Château de Moreille in Frankreich gezüchtet worden sein, obwohl es keine Belege dafür gibt, dass es ein solches Schloss überhaupt gegeben hat.

Was ist der Unterschied zwischen Süßkirschen und Schattenmorellen?

Schattenmorelle (Prunus cerasus subspecies acida): Sie schmeckt auf dem Kuchenboden besser als roh vom Zweig. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder)

Allerdings gibt es einen Ort namens Moreilles, der aber erst seit dem 17. Jahrhundert über ein Château verfügt, das auf den Ruinen einer im 16. Jahrhundert zerstörten Abtei gebaut wurde. Möglicherweise entwickelte sich aus der Geschichte heraus die französische Bezeichnung Chatel Morel für die Kirschsorte, die als Schattenmorelle eingedeutscht wurde. In Frankreich heißt die Kirschsorte übrigens Griotte du Nord, was so viel wie Sauerkirsche des Nordens bedeutet.

Video: So entkernen Sie frische Kirschen blitzschnell

Eine andere These geht von dem lateinischen Begriff maurella aus, einer Verkleinerungsform des lateinischen Wortes maurus. Es steht für die heute veraltete Bezeichnung Mohr und nimmt auf die dunkelrote Farbe der Kirsche Bezug.

Wie gesund sind Sauerkirschen?

Zwar schmecken frische Sauerkirschen nicht so zuckrig wie Süßkirschen, sie enthalten dafür aber mehr gesunde Inhaltsstoffe. Zudem hat die kleine Frucht wenige Kalorien. Daher eignet sie sich auch für alle, die abnehmen wollen.

Nährstoffe pro 100 Gramm
Energie (Kilokalorien) 52 kcal
Fett 500 mg
Kohlenhydrate 9.880 mg
Eiweiß (Protein) 900 mg
Ballaststoffe 1.100 mg

Sauerkirschen enthalten zudem Vitamine, Mineralien und Säuren – alles Stoffe, die der menschliche Körper braucht.

Info
Die Früchte sind besonders reich an den Vitaminen A (Beta-Carotin), B3 (Niacin, Nicotinsäure) und C (Ascorbinsäure).

Rezepte mit Sauerkirschen

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Waffel mit Kirschkompott: Schmeckt lecker und ist schnell zubereitet. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder)