Die Schattenmorelle (Prunus cerasus subsp. acida), auch Große Lange Lotkirsche oder Nordkirsche, ist eine Sorte der Sauerkirschen. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und ist die am meisten angepflanzte Sauerkirschsorte. Sie ist eine spätreife Sorte und bringt hohe Erträge.
Die Schattenmorelle ist eine altbekannte Steinobstsorte aus der Gattung Prunus, die schon vor 1650 erwähnt und vor 1800 beschrieben wurde; sie stammt aus Frankreich und wird dort Griotte du Nord oder Chateau Morelle[1] genannt. Der Baum ist schwachwüchsig bis mittelstark, dünntriebig und strauchartig. FruchtDer Fruchtstiel ist mit einer Länge von etwa 40 mm mittellang und meist mit einem oder mehreren grünen Blättchen versehen. Die Steinfrucht ist je nach Behang groß bis sehr groß, rundlich bis schwach oval. Die Farbe der festen, stumpf glänzenden Haut ist zunächst rot und wird bei zunehmender Reife dunkler bis schwärzlich rot bei der Vollreife. Das Fruchtfleisch ist weich und sehr saftig bei dunkelroter Farbe. Es hat trotz des hohen Zuckergehalts bei einem pH-Wert von 3,4 einen ausgeprägt sauren Geschmack, welcher durch das Kochen noch verstärkt wird. Der Stein ist mit etwa 12,5 mm verhältnismäßig groß, langoval, löst sich sehr gut vom Fruchtfleisch und bleibt meist am Stiel hängen. Die Frucht reift in der 6.–7. Kirschwoche. Sonstige EigenschaftenDie Schattenmorelle ist selbstfertil und braucht daher selbst keinen Befruchter, kann aber andere spätblühende Kirschsorten, wie zum Beispiel 'Schneiders späte Knorpelkirsche', befruchten. StandortbedingungenDer Baum ist anspruchslos und auch für kühle und kalte Lagen geeignet, ist aber empfindlich gegenüber Hitze und Dürre. Er ist anfällig für die Monilinia-Spitzendürre. Anders als es der Name vermuten lässt, liebt die Schattenmorelle einen halbschattigen Standort. Die Frucht wird gerne zu Konfitüren und Konserven verarbeitet. Sie ist die meistgenutzte Kirschsorte für Backwaren aller Art, so zum Beispiel für die weltbekannte Schwarzwälder Kirschtorte. Auch für die Herstellung von Obstbrand, Kirschlikör und Pralinen findet die Schattenmorelle Verwendung. Es gibt vier Hypothesen zur Herleitung des Namens Schattenmorelle, die jeweils eine Lautverschiebung annehmen:
Wiktionary: Schattenmorelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen Normdaten (Sachbegriff): GND: 4179407-2 Standort und PflegeDabei mag es die Schattenmorelle im Garten gar nicht so schattig. Sonnig oder zumindest halb-schattig sollte der Standort für den Baum schon sein. Ansonsten ist die Schattenmorelle relativ anspruchslos und fühlt sich auch in etwas kühleren Regionen recht wohl – im Gegensatz zur Süßkirsche. Bei guter Pflege ist eine ertragreiche Ernte garantiert. Verbreitung, Aussehen, ReifezeitDie Schattenmorelle ist heute in ganz Europa verbreitet. Das Fleisch der vollreif dunkelbraunroten Früchte ist sehr saftig und trotz seines hohen Zuckergehalts vornehmlich säuerlich, aber dennoch sehr bekömmlich. Geerntet werden Schattenmorellen von Ende Juli bis Mitte August. Krankheitsresistente SortenSauerkirsche (Prunus cerasus): Die Sorte 'Morellenfeuer" gilt als krankheitsresistenter. (Quelle: McPhoto/imago-images-bilder)
Woher kommt der Name?Über die Herkunft des Namens gibt es einige Theorien. Die Sauerkirsche soll erstmals 1598 erwähnt worden sein und in den Gärten eines Château de Moreille in Frankreich gezüchtet worden sein, obwohl es keine Belege dafür gibt, dass es ein solches Schloss überhaupt gegeben hat. Schattenmorelle (Prunus cerasus subspecies acida): Sie schmeckt auf dem Kuchenboden besser als roh vom Zweig. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder) Allerdings gibt es einen Ort namens Moreilles, der aber erst seit dem 17. Jahrhundert über ein Château verfügt, das auf den Ruinen einer im 16. Jahrhundert zerstörten Abtei gebaut wurde. Möglicherweise entwickelte sich aus der Geschichte heraus die französische Bezeichnung Chatel Morel für die Kirschsorte, die als Schattenmorelle eingedeutscht wurde. In Frankreich heißt die Kirschsorte übrigens Griotte du Nord, was so viel wie Sauerkirsche des Nordens bedeutet. Video: So entkernen Sie frische Kirschen blitzschnell Eine andere These geht von dem lateinischen Begriff maurella aus, einer Verkleinerungsform des lateinischen Wortes maurus. Es steht für die heute veraltete Bezeichnung Mohr und nimmt auf die dunkelrote Farbe der Kirsche Bezug. Wie gesund sind Sauerkirschen?Zwar schmecken frische Sauerkirschen nicht so zuckrig wie Süßkirschen, sie enthalten dafür aber mehr gesunde Inhaltsstoffe. Zudem hat die kleine Frucht wenige Kalorien. Daher eignet sie sich auch für alle, die abnehmen wollen.
Sauerkirschen enthalten zudem Vitamine, Mineralien und Säuren – alles Stoffe, die der menschliche Körper braucht. Info Rezepte mit SauerkirschenWaffel mit Kirschkompott: Schmeckt lecker und ist schnell zubereitet. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder) |