Ab welchem einkommen gilt man als reich

Erstellt: 17.05.2022, 11:24 Uhr

Von: Juliane Gutmann

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Ab welchem einkommen gilt man als reich

Sie gönnen sich oft teuren Markenschmuck? Dann zählen Sie vermutlich zur wohlhabenden Schicht. © Manuel Geisser/Imago

Je nach Erhebung schwanken die Angaben über das durchschnittliche Gehalt der Deutschen. Eine neue Studie zeigt jetzt, wer zur einkommensstärksten Gruppe gehört.

Sie haben sich schon immer gefragt, zu welcher Einkommensschicht in Deutschland Sie gehören? Eher zur wohlhabenden oder eher zur ärmeren Bevölkerungsschicht? Dass in Deutschland nicht über Geld und Gehalt gesprochen wird, erschwert die Einschätzung. Doch es gibt diverse Erhebungen, die sich mit dem Thema befassen. Etwa eine aktuelle Studie der Forscher Judith Niehues und Maximilian Stockhausen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Die zwei Wissenschaftler haben analysiert, welche Gruppen zu den reichsten in Deutschland zählen. Dafür haben sie sich die Nettoeinkommen* von 35.000 Deutschen vorgenommen.

Ein wenig erstaunliches Ergebnis vorweg: Alleinstehende ohne Kinder zählen zu den oberen zehn Prozent. Doch ab welchem Einkommen? Dank der Studie haben Bürger jetzt die Möglichkeit, ihr Einkommen zu vergleichen. Hier geht‘s zum Vergleich.

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Wer rund 4.000 Euro im Monat verdient, zählt zur wohlhabenden Bevölkerungsschicht

Sie leben mit Ihrem Partner in einem Haushalt und haben gemeinsam ein Haushaltsnettoeinkommen (Einnahmen der Haushaltsmitglieder insgesamt) von rund 3.000 Euro zur Verfügung? Mit diesem Betrag liegen Sie im Mittelfeld: Im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung sind 50 Prozent der Menschen reicher und 50 Prozent ärmer. Wenn das Haushaltsnettoeinkommen doppelt so hoch ist, also bei 6.000 Euro liegt, sind nur acht Prozent der Deutschen reicher. Sie sind Single und haben monatlich Einnahmen von rund 3.000 Euro zur Verfügung? Nur 18 Prozent der Gesamtbevölkerung sind in diesem Fall wohlhabender.

Weitere interessante Studienergebnisse, die unter anderem in der Wirtschaftswoche (WiWo) veröffentlicht wurden: Paare ohne Kind sind im oberen Einkommensbereich überdurchschnittlich stark vertreten. 11,4 Prozent der obersten zehn Prozent, also der einkommensreichsten Deutschen, sind kinderlose Paare. Auch Singles zählen verhältnismäßig oft zur reichsten Bevölkerungsschicht. Alleinstehende mit einem Nettoeinkommen von 3.700 Euro zählen bereits zu den oberen zehn Prozent. Mit 4.560 Euro gehören sie zu den reichsten fünf Prozent.

Zusammenfassend lässt sich der Studie zufolge sagen: Bei den oberen zehn Prozent liegt das durchschnittliche Netto-Einkommen pro Kopf bei monatlich 4.070 Euro. Die einkommensreichsten fünf Prozent haben 5.460 Euro und das oberste Prozent im Durchschnitt 12.760 Euro monatlich zur Verfügung. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Aktualisiert: 14.02.2022 - 16:59

Aktualisiert: 14.02.2022 - 16:59

Ab welchem einkommen gilt man als reich
Ab welchem einkommen gilt man als reich

Foto: Getty Images/peterschreiber.media

Wissenschaftler:innen haben berechnet, wann man in Deutschland als reich gilt. Die Grenze liegt dabei deutlich niedriger, als viele wahrscheinlich vermuten würden.

Villa, Sportwagen und Privatjet: Wer sich all das leisten kann, ist vermutlich sehr vermögend. Doch um als reich zu gelten, sind diese Dinge gar nicht nötig. Denn ab diesem Einkommen gilt man hierzulande als reich.

Die meisten Deutschen würden sich selbst wahrscheinlich nicht als besonders wohlhabend bezeichnen. Denn schließlich fahren die wenigsten mit dem Ferrari zur Arbeit oder machen Urlaub auf ihrer eigenen Yacht. Doch um hierzulande als reich zu gelten, sind all diese Dinge nicht unbedingt nötig. Denn um zu den einkommensstärksten 10 Prozent zu gehören, reichen wenige Tausend Euro im Monat bereits aus. Wir erklären Ihnen, welches Einkommen Sie aufweisen müssen, um in Deutschland als reich zu gelten.

Ab wann gilt man in Deutschland als reich?

Ab wann gilt man in Deutschland eigentlich als reich? Wenn der eigene Ferrari vor dem luxuriösen Anwesen steht? Mit Sicherheit. Doch in Deutschland ist weitaus weniger vonnöten, um auf dem Papier als einkommensreich zu gelten. Denn in erster Linie kommt es darauf an, wie Sie mit Ihrem Einkommen im bundesweiten Durchschnitt dastehen. Um herauszufinden, wo eigentlich die zu den oberen 10 Prozent verläuft und mit welchem Einkommen man als Single oder als Paar als vermögend gilt, haben Ökonominnen und Ökonomen vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln rund 16.000 private Haushalte hinsichtlich ihres Einkommens, Jobwechsels und Gehaltsentwicklungen befragt.

Das Ergebnis der Studie dürfte so manch einen überraschen. Denn Singles gehören bereits mit einem Netto-Einkommen von 3700 Euro im Monat zu den oberen zehn Prozent und gelten somit durchaus als wohlhabend. Ab einem Verdienst von von 4560 Euro dürfen sich Alleinstehende zu den reichsten fünf Prozent zählen – und ab 7190 Euro sogar zum reichsten ein Prozent.

Paare ohne Kinder sind am reichsten

Bei Paaren, die sich gemeinsam einen Haushalt teilen, wird das Nettoeinkommen gemeinsam betrachtet. Daher scheint es in diesem Zusammenhang auch nicht allzu verwunderlich, dass insbesondere Paare ohne Kinder deutlich bessere Chancen aufweisen, um hierzulande als reich zu gelten. Denn schließlich kosten Kinder eine ganze Stange Geld. Aber auch andere alltägliche Kosten, wie zum Beispiel die Miete, werden von Paaren gemeinschaftlich geteilt.

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Diese Faktoren spiegeln sich natürlich auch in der Statistik wider. So gehört ein Paar ohne Kinder ab einem gemeinsamen Nettoeinkommen von 5.550 Euro zum reichsten Zehntel der deutschen Bevölkerung. Ab einem gemeinsamen Einkommen von 10.790 Euro im Monat sogar zum reichsten ein Prozent Deutschlands. Generell lässt sich aus der Studie ablesen: Paare mit doppeltem Einkommen ohne Kinder führen die Einkommensspitze in Deutschland an. Anders sieht es hingegen bei Alleinerziehenden aus. Sie sind nur in den seltensten Fällen unter den oberen zehn Prozent wiederzufinden. Sogar ganz im Gegenteil: Insbesondere alleinerziehende oder alleinstehende Frauen sind oftmals von Armut bedroht. Doch was bedeutet Armut in Deutschland? Mit diesem Einkommen gelten Sie offiziell als arm.

Sie möchten nun wissen, wo Sie mit Ihren Einkommen stehen. Mit dem folgenden Rechner, können Sie ermitteln, wie reich Sie im Vergleich zu den anderen deutschen Bundesbürgerinnen und Bürgern sind:

Reichtum nicht automatisch über das Einkommen definierbar

Doch sagt das monatliche Einkommen wirklich immer etwas darüber aus, ob man nun besonders reich ist oder nicht? Vermutlich nicht. Denn das Instituts der deutschen Wirtschaft vernachlässigt in seiner Studie viele Aspekte, die eventuell Einfluss auf die eigenen Finanzen und den Lebensstil haben. Denn wer zum Beispiel Schulden oder Kredite aus der Vergangenheit zurückzahlen muss (z.B: BAföG), dem bleibt nach allen Abzügen deutlich weniger zum Leben. Zudem macht es einen gewaltigen Unterschied, ob jemand zur Miete wohnt oder aber ein Eigenheim besitzt. Andere Untersuchungen zeigen darüber hinaus, dass ein Großteil des Reichtums immer noch vererbt wird.

Abschließend kann daher festgehalten werden: Das Nettoeinkommen ist nur einer von vielen Faktoren, die am Ende bestimmen, ob eine Person als reich gilt oder wohl eher der Mittelschicht angehört. Doch eines steht fest: Mit einem guten Einkommen kann man sich mit den richtigen Spartipps ein solides Vermögen Schritt für Schritt aufbauen.

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Quellen: focus.de, businessinsider.de und spiegel.de

Viel Geld zu verdienen, sich schöne Dinge leisten zu können, in den Luxusurlaub zu jetten: Wer träumt nicht davon, einfach richtig reich zu sein? Wenn es nach Michael Hausenblas ginge, könnten viel mehr Menschen in diesen Genuss kommen. Der Experte hat mit BILD der FRAU gesprochen und seine Tipps verraten, wie jeder Millionär werden kann.

Eine Finanzexpertin hat für BILD der FRAU ebenfalls exklusive Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Finanzen verbessern. Lesen Sie die fünfteilige Reihe:

So verbessern Sie Ihre Finanzen! 1.: Überblick verschaffen

So verbessern Sie Ihre Finanzen! Teil 2: Diese Zahl müssen Sie wissen

So verbessern Sie Ihre Finanzen! Teil 3: Wie Sie Ihre Ausgaben reduzieren

So verbessern Sie Ihre Finanzen! Teil 4: Einkommen erhöhen

So verbessern Sie Ihre Finanzen! Teil 5: Welche Rolle Geldglaubenssätze spielen

Aktualisiert: 14.02.2022, 16:59 Di, 02.02.2021, 12.37 Uhr

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