Wo wird es zu ostern besonders nass?

Nach den sonnigen, warmen Frühlingstagen schlägt das Wetter ausgerechnet über die Ostertage um. Es wird nass und kalt – sogar in der Stadt St.Gallen sind Schneeflocken möglich.

Maria Kobler-Wyer 12.04.2017, 13.22 Uhr

Ein Velofahrer im Osterhasenkostüm: An Ostern wird es kalt und nass. (Bild: Keystone)

Draussen sitzen, grillieren, Glace schlecken: In den vergangenen Tagen zeigte sich der Frühling von seiner schönsten Seite. Doch damit ist es bald vorbei. Deshalb gilt es, den Mittwoch besonders zu geniessen. «Mit 15 Grad ist der Mittwoch der schönste Tag der Woche», sagt Daniel Köbele, Meteorologe und Prognostiker bei Meteogroup Schweiz in Appenzell. Danach sinken die Temperaturen kontinuierlich. Besonders dick kommt es am Ostersonntag: «Der Ostersonntag wird trüb, wolkenverhangen und regnerisch mit Temperaturen um die 10 Grad», sagt Köbele. Die Eiersuche im Garten fällt damit ins Wasser. Am Montagvormittag und um den Mittag kann man mit trockenen Abschnitten rechnen. Die Temperaturen sinken am Ostermontag und Dienstag allerdings auf 5 bis 6 Grad. «In den Bergen im Alpstein und im Toggenburg schneit es, sogar in der Stadt St.Gallen können sich vorübergehend Schneeflocken unter den Regen mischen», sagt Köbele. Damit zeigt sich an Ostern das gleiche Bild wie in den vergangenen Jahren: An Weihnachten war es wärmer. Am Stephanstag wurden in St.Gallen 11 Grad gemessen, für den Ostermontag werden 6 Grad vorausgesagt. Laut Köbele werden damit die Ostertage im Durchschnitt 6 bis 8 Grad kälter sein als zu dieser Jahreszeit üblich. «Da wir uns jetzt bereits im Frühlingsmodus befinden, wird das Wetter dann als besonders schlecht empfunden», sagt der Meteorologe. Hoffnungen machen, dass das Wetter doch noch besser wird als prognostiziert, kann Daniel Köbele kaum machen. «Dass es einen Knick geben wird, steht fest.» Wer über Ostern mehr Frühling und weniger Niederschlag will, muss in den Süden reisen. «Es handelt sich um eine nördliche Strömung, daher bleibt es im föhnigen Tessin wärmer und sonniger.» Für den Ostersonntag sagt Daniel Köbele knapp 20 Grad voraus.

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Wo wird es zu ostern besonders nass?


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Na das kann ja was werden. Laut der aktuellen Prognosen für die kommenden 42 Tage sieht es nach einem sehr nassen ersten Sommermonat aus. Gerade im Norden und Süden werden die Regensummen wohl locker erreicht. Die Temperaturen erinnern da schon eher an einen Sommermonat. Meist liegen diese bei 25 Grad und mehr. Vielleicht tut eine Abkühlung ja dann auch ganz gut.

Oben im Video: Sommertage, Hitzetage, Tropennächte – das ist normal in Deutschland

Was der Frühling bisher nicht brachte, scheint der meteorologische Sommer nun nachholen zu wollen: viel Regen. Zumindest sieht es in den aktuellen Prognosen für Hamburg, stellvertretend für den Norden so aus. Gerade im letzten Monatsdrittels des Juni kommt nochmal ordentlich was runter. Aber auch davor fällt schon einiges. Ausgehend von diesen Prognosen wären die nötigen Regensummen schnell erreicht. Auch der Juli setzt da nahtlos an und bringt noch mehr Niederschlag. Bei den Temperaturen bleiben die Norddeutschen meist über der 20-Grad-Marke. Sommerliche Temperaturen von mehr als 25 Grad sind auch verzeichnet.

Wo wird es zu ostern besonders nass?

42-Tage-Wettertrend für den Westen am Beispiel von Köln (Stand 29. Mai 2022)

Im Westen sehen die Prognosen schon eher nach einem Sommer aus, wenn auch hier einiges an Regen verzeichnet ist. Den meisten Niederschlag gibt es wohl im letzten Junidrittel. Aber auch Anfang Juli kommt noch mal eine ganze Menge Wasser vom Himmel. Nebenbei legen die Temperaturen deutlich zu. Fast ausschließlich können die Kölner sich über wenigstens 20 Grad freuen. Meist liegen die Temperaturen aber im sommerlichen Bereich von 25 Grad und mehr. Einen kleinen Temperatursturz gibt es dann Anfang Juli, wenn die Temperaturen um mehr als 10 Grad in kurzer Zeit fallen.

Wo wird es zu ostern besonders nass?

42-Tage-Wettertrend für den Osten am Beispiel von Berlin (Stand 29. Mai 2022)

Im Osten sieht es nicht so regnerisch aus, wie das Beispiel Berlin zeigt. Zwar sind auch hier ein paar Regentage zu sehen, allerdings bleibt abzuwarten, ob damit die nötigen Regensummen erreicht werden. Die meisten Schauer gibt es im letzten Junidrittel. Allerdings auf einem wesentlich niedrigerem Niveau als im Norden oder Westen. Temperaturtechnisch hält sich der Osten im sommerlichen Bereich auf. Rund 25 Grad sind fast durchgehend im Juni zu sehen. Einmal Hitze von 30 Grad sind auch verzeichnet, wobei diese sich nicht lang halten und dann gleich wieder um 10 Grad nach unten fallen.

Wo wird es zu ostern besonders nass?

42-Tage-Wettertrend für den Süden am Beispiel von München (Stand 29. Mai 2022)

Erwartungsgemäß sieht es im Süden sommerlicher aus, als in anderen Teilen Deutschlands. Und trotzdem kommt auch der Süden im Juni nicht aus. Die Niederschlagssignale sind im ersten Sommermonat schon reichlich vertreten. Die meisten Schauer scheint es aber zum Ende des Monats zu geben. Anfang Juli sind zwar auch noch Signale verzeichnet, aber das ist gering im Vergleich zum Vormonat. Die Temperaturen kratzen ein paar mal an der Grenze zur Hitze (30 Grad). Darüber liegen sie aber erst Anfang Juli. Ansonsten tummeln sich die Temperaturen mit kurzen Aufs und Abs rund um die 25 Grad.

Hier ein kleiner Klimacheck für unsere Sommermonate Juni, Juli und August:

  • meteorologischer Sommeranfang ist der 1. Juni, das Ende ist am 31. August
  • in dieser Zeit bekommen wir im Deutschlandschnitt normalerweise um die 230 Liter Regen pro Quadratmeter
  • in Sachen Sonnenschein ergattert jeder Sommermonat im Schnitt um die 210 Sonnenstunden, so dass es am Ende gerne mal um die 630 Stunden Sonne sind
  • besonders heiße Sommer waren beispielsweise der Sommer 2003 (Durchschnittstemperatur über 19,5 Grad) oder die Sommer 2018 und 2019 (im Mittel knapp 19,3 Grad)
  • außergewöhnliche Trockenheit brachten uns in Summe unter anderem die Sommermonate in den Jahren 2018 und 2019
  • sehr nass verliefen zum Beispiel die Sommer 2011, 2017 oder 2021. Aber auch in den Sommern 2015 oder 2016 gab es regional etliche regenintensive Unwetterlagen
  • die heißeste Phase mit vielen Stationen von um die 40 Grad und mehr erlebten wir im Juli 2019 als mit 41,2 Grad in Duisburg-Baerl auch der aktuelle deutsche Hitzerekord aufgestellt wurde
Lese-Tipp: Das Wetter im Juni – das alles kann der erste Sommermonat

Bevor sich die Menschen Gedanken um die Vorhersage von Wetter gemacht haben, sind ihnen schon gewisse Regelmäßigkeiten aufgefallen. Hieraus sind dann auch Bauernregeln entstanden. Das waren – wenn man so will – auch die ersten Formen der Langfrist-Wettervorhersagen. Bis heute ist in diesem Gebiet natürlich rasant viel passiert und wir sind Lichtjahre von den Ursprüngen entfernt.

Erste Wetterbeobachtungen und das Erkennen von Zusammenhängen und physikalischen Gesetzen gründeten die moderne Form der Wettervorhersage. Und die hat definitiv richtig viel zu bieten. Ein Teil der Vorhersagen zielt dabei auf Langfristprognosen ab. Ursprünglich vor allem für die Energiewirtschaft entwickelt, halten sie auch in unserer alltäglichen Wetterwelt mehr und mehr Einzug. Die experimentellen Monats- und Jahreszeiten-Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA beispielsweise. Und auch unser 42 Tage-Trend geht – basierend auf dem europäischen Wettermodell – in den Bereich von mehreren Wochen mit den Charts für Höchsttemperatur, Tiefsttemperatur und Niederschlag. Kombiniert mit dem Fachwissen unserer Meteorologen/-Innen und Redakteure/-Innen, um Ihnen einen Blick über die aktuellen Trends und Fakten für die kommenden sechs Wochen zu geben.

Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Wie sich das Wetter kurzfristig entwickelt, können Sie in unserem Wetterbericht für drei Tage lesen. Diese werden täglich aktualisiert. Vielleicht interessiert Sie eher wie sich das Klima in den vergangenen Monaten verhalten hat und wie die Prognose für das restliche Jahr aussieht. Dafür haben wir unseren Klimatrend für Deutschland.

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