Wo ist könig ludwig gestorben

München - Ist er tragisch ertrunken? Auf der Flucht erschossen worden? Einem preußischen Komplott zum Opfer gefallen? Oder hat der Kini seinem Leben doch selbst ein Ende gesetzt, nachdem er entmündigt und auf Schloss Berg unter Hausarrest gestellt worden war?

Bis heute, an seinem 132. Todestag, bleibt der Tod des beliebten bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. (1845-1886) im Starnberger See mysteriös – und fesselt nicht nur seinen Fanclub der bis heute "Königstreuen".

Jetzt verdichten sich womöglich die Belege, dass es doch ein Königsmord gewesen ist. Jedenfalls kommt der Ottobrunner Filmemacher Klaus Bichlmeier (70), Experte für Münchner historische Geschichten, zu diesem Schluss.

Für seinen neuen Doku-Film, der am Sonntag im Gasteig Premiere hat, hat er zwei bislang der Öffentlichkeit unbekannte alte Herren getroffen: Nachfahren von Kini-Zeitzeugen. Was die berichten, sagt er, sei "der Urknall der Ludwigsforschung". Und ist nun "hundertprozentig sicher": Es war Mord!

Willy Beyhl (96, links) hat früher auf Schloss Nymphenburg gelebt und sagt, er habe miterlebt, wie 1961 der Königsmantel verbrannt wurde. Foto:Klaus Bichlmeier

AZ: Herr Bichlmeier, es gibt schon zigtausende Seiten Ludwigsforschung und gefühlt 200 Film-Dokumentationen. Können Sie im Ernst noch etwas Neues bringen?
KLAUS BICHLMEIER: Und wie! Der König Ludwig ist erschossen worden, daran kann es jetzt überhaupt keinen Zweifel mehr geben.

Was macht Sie denn so sicher?
Für mich kam 2016 das große Erwachen, als das Bayerische Hauptstaatsarchiv Ludwigs Hilferuf-Brief veröffentlicht hat, den er drei Tage vor seinem Tod geschrieben hat. Damit war zum ersten Mal völlig klar: Er ist immer zu Unrecht für verrückt erklärt worden. Das hat mich veranlasst, ganz neu zu recherchieren.

Eine bemerkenswerte Geschichte in Ihrem Film ist die vom 96-jährigen Willy Beyhl, der mit seinem Vater im Schloss Nymphenburg gewohnt hat. Wie haben Sie ihn denn gefunden?
Das war großes Glück. Mich hat letzten Sommer eine 70-jährige Frau angeschrieben, die unterhalb vom Schloss Neuschwanstein wohnt. Sie schrieb, dass es einen Mann in der Nähe von Bad Aibling gibt, der noch nie erwähnt worden ist, und der aber sehr viel weiß über die Todesumstände.

Der Pfauenthron von König Ludwig II. ist wieder da

Was hat er Ihnen berichtet?
Willy Beyhls Vater war ein Handwerker der Wittelsbacher und hatte eine Dienstwohnung im Haus 8 auf Schloss Nymphenburg. Willy Beyhl erinnert sich, wie 1961 der Chauffeur Kunze der Wittelsbacher in einem Opel Admiral angefahren kam, mit einem Bündel.

Was war da drin?
Der restliche Nachlass vom Kini, den die Reichsgräfin Josephine von Wrbna-Kaunitz in ihrer Schwabinger Wohnung verwaltet hatte. Der Chauffeur sagte, dass das alles schnell im Keller der Beyhls verbrannt werden soll, weil dort der letzte noch beheizbare Kessel des Schlosses stehe.

Und dann haben die Beyhls alles vernichtet?
Ja. Ein Packerl Briefe und den Königsmantel, den der Ludwig am Tag seines Todes getragen hat. Vorher aber, so erinnert sich Willy Beyhl, haben sie im Mantel zwei Löcher entdeckt. Beyhls Vater war im Ersten Weltkrieg Sanitäter und hat die Löcher eindeutig als Einschusslöcher erkannt, sagt sein Sohn.

Das würde erklären, wohin der Mantel verschwunden ist, den schon mehrere Zeugen gesehen haben wollen.
Genau so ist es.

Wie haben Sie geprüft, ob der alte Herr die Wahrheit sagt?
Ich halte Willy Beyhl für absolut glaubwürdig. Ich habe ihm etliche Fangfragen gestellt. Er ist auf keine hereingefallen, das sieht man auch im Film.

Sie sind auch auf den Urenkel des Schlossverwalters Leonhard Huber getroffen, der den toten Kini damals aus dem See geborgen hat. Wie kam denn das?
Totaler Zufall. Ich saß in einer Wirtschaft bei Weyarn und bin mit einem 85 Jahre alten Mann, dem Ade Huber, ins Gespräch über den Ludwig gekommen. Da sagt er zu mir: "Wissen Sie, dass mein Uropa den Kini aus dem Wasser gefischt hat?"

Ade Huber (85), hier neben dem Bild seines Urgroßvaters Leonhard Huber. Der hatte den toten Ludwig aus dem Starnberger See geborgen. Foto:Klaus Bichlmeier

Sie kannten den Mann nicht?
Nein, und es kannte ihn überhaupt kaum jemand. Daheim hat er mir eine Originalurkunde gezeigt, aus der hervorgeht, dass sein Uropa, der Schlossverwalter Leonhard Huber, der ja Kronzeuge von Ludwigs Tod war, wenig später lebenslanges Wohnrecht auf Schloss Nymphenburg erhalten hat. Wir müssen annehmen, dass das ein Schweigegeld war, damit er nie die Wahrheit über die wirklichen Todesumstände erzählt. Er hat sich daran gehalten.

Einige Szenen sehen so authentisch aus, als hätten Sie heimlich gefilmt. Haben Sie?
Ich filme mit einer unauffälligen Sony-Digitalkamera, die ist so groß wie eine Zigarettenschachtel, damit sich die Leute nicht so erschrecken. Und natürlich habe ich nicht an allen Drehorten umständlich Genehmigungen eingeholt.

Premiere der neuen Kini-Dokumentation "Unerhörtes ist geschehen" (die nächstes Jahr ins Kino kommen soll) ist am Sonntag, 17. Juni, 15 Uhr, im Gasteig. Regisseur Klaus Bichlmeier ist anwesend und erklärt einzelne Filmszenen. Karten gibt es für 18,50 Euro bei München-Ticket, 089 548 181 81.

Lesen Sie hier: Der Kini war nicht verrückt!

Geschichte Mord oder Selbstmord?

Ertrunken oder erschossen? Seit dem Tod Ludwigs II. im Starnberger See 1886 streiten Anhänger und Gegner über den Fall. Nun will ein Ludwig-Forscher endgültige Klarheit erzwingen.

Veröffentlicht am 10.06.2016

„Seine Majestät sind in sehr fortgeschrittenem Grade seelengestört und zwar leiden Allerhöchstdieselben an jener Form von Geisteskrankheit, die den Irrenärzten wohl bekannt mit dem Namen Paranoia (Verrücktheit) bezeichnet wird.“ Ganze 24 Stunden brauchte Bernhard von Gudden, Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrie an der Universität München, um sein Gutachten zu formulieren und in ordnungsgemäßer Form seinem Auftraggeber zuzusenden. Das war die Regierung des Königreichs Bayern.

Am 7. Juni 1886 hatte sie den berühmten Professor um eine Expertise gebeten, ob König Ludwig II. noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte sei oder nicht. Am nächsten Tag lag das Papier samt dreier Unterschriften von Kollegen Guddens vor. Ein Tag später wurde der Inhalt dem Ministerrat vorgestellt. Ludwig II. wurde abgesetzt und Prinz Luitpold zum Regenten ernannt. In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni ertrankt der Ex-Monarch im Starnberger See – und mit ihm von Gudden.

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König Ludwig II. soll am 13. Juni 1886 Suizid begangen haben, indem er sich im Starnberger See ertränkte. Nach neuen Erkenntnissen könnte es jedoch auch Mord gewesen sein.

Quelle: picture-alliance / dpa

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Der Herrscher hinterließ Bayern herrliche Schlösser wie das weltweit bekannte Neuschwanstein, allerdings auch Schulden in Höhe von acht Millionen Reichsmark.

Quelle: picture-alliance / dpa

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Ein Kreuz erinnert an den bayerischen König, der hier im Starnberger See, zu Ludwigs Zeiten noch Würmsee, den Tod gefunden haben soll.

Quelle: Bildagentur Huber

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Der Münchner Autor Wolfgang Müller ist der Überzeugung, dass der "Kini" aus Versehen getötet wurde. In seinem Buch über den Tod Ludwigs berichtet er, dem arretierten König wäre ein... Beruhigungsmittel gespritzt worden, um ihn an der Flucht zu hindern. Als dieser trotzdem Richtung See stürmte, sei er im Wasser einem Herzversagen erlegen.

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Die Guglmänner, eine Splittergruppe der Königstreuen von König Ludwig II., bei einer Protestaktion am Gedenkkreuz des bayerischen Herrschers. Sie wollen erreichen, dass die mysteri...ösen Umstände, unter denen der König starb, endlich aufgeklärt werden.

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Dieses Bild enthält laut dem Kunsthistoriker Siegfried Wichmann Indizien, die darauf hinweisen, dass der Märchenkönig erschossen wurde. Unter anderem will der Experte eingetrocknet...es Lungenblut erkannt haben.

Quelle: picture-alliance / dpa

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Er soll den Tod von König Ludwig veranlasst haben, in dem er eine Verschwörung gegen den als verrückt geltenden Bayern anzettelte: Otto von Bismarck.

Quelle: picture-alliance / ©Selva/Leemag

War Ludwig der Mörder, der sich anschließend selbst umbrachte? Oder waren Auftragskiller eines hochgestellten Verschwörerkreises um den Vorsitzenden des Ministerrats, Johann Freiherr von Lutz, am Werk, die nicht nur den ungeliebten König, sondern auch ihren Gehilfen bei dessen Entmachtung für allezeit mundtot machen sollten? Die weltweite Gemeinde der Königstreuen, die eher der zweiten Version zuneigt, ist in den vergangenen 130 Jahren kaum kleiner geworden.

Zu ihr zählt auch der Berliner Geschichtsforscher Peter Glowasz, der die Internetseite „König Ludwig II. aktuell“ betreibt. „Diese Geschichte des Märchenkönig muss neu geschrieben werden. Die bisherigen Darlegungen in der Ludwig-II.-Literatur zum Tode des Königs sind nicht mehr haltbar und somit völlig wertlos“, ist das Resümee mehrerer Bücher, in denen Glowasz die These ausbreitet, Ludwig II. sei auf der Flucht hinterrücks erschossen worden.

Jetzt unternimmt er einen neuen Anlauf, Licht ins Dunkel und die endgültige Klärung der Todesursache des Märchenkönigs voranzubringen. „Das ist das große Anliegen vieler Millionen kunstsinniger Menschen aus aller Welt“, sagt Glowasz. Nach seiner Überzeugung kann durch eine virtuelle Autopsie – eine Durchleuchtung des Leichnams – festgestellt werden, „ob Ludwig erschossen wurde oder nicht“. Diese moderne Technik könne bei geschlossenem Sarkophag eingesetzt werden. „So können wir endlich zu einem Ergebnis kommen, ohne die Totenruhe zu stören.“

Die Idee ist nicht neu. Doch diesmal will Glowasz seine Forderung mit allen Mitteln durchsetzen. Sollte das Haus Wittelsbach der Überprüfung des königlichen Leichnams nicht zustimmen, will Glowasz ein Volksbegehren in Bayern initiieren. Er ist überzeugt, genug Verehrer des „Kini“ als Unterstützer zu finden: „König Ludwig ist eine öffentliche Person, die auf der ganzen Welt geliebt wird. Die Menschen haben ein Recht darauf, zu erfahren, wie er zu Tode gekommen ist.“

Glowasz verfolgt nach eigenen Angaben seit mehr als 35 Jahren das Ziel, den bayerischen Monarchen zu rehabilitieren. Offiziell gilt die Erklärung von 1886, wonach der gerade einmal 40 Jahre alte Ludwig in geistiger Umnachtung zuerst seinen Leibarzt Bernhard von Gudden ertränkt und danach Selbstmord begangen habe. „Diese verlogene regierungsamtliche Version gehört auf den Trümmerhaufen der Geschichte“, sagt Glowasz.

Ludwig II. wurde vor allem als Erbauer der Königsschlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee unsterblich. Kritiker – und zahlreiche Historiker – sehen allerdings in den ruinösen Kosten für die Bauwut das eigentliche Motiv von Hof und Regierung, den König abzusetzen. Der Heidelberger Psychologe Heinz Häfner kam 2008 zu dem Schluss, dass „die Vereinsamung, unterstützt durch die soziale Phobie und die homosexuellen Bedürfnisse … die Abhängigkeit von seiner Passion des Bauens beschleunigt“ hat. Der erzwungene Abbruch der Bautätigkeit habe Ludwig schließlich „mit Suizidgedanken“ erfüllt, schreibt sein Biograf Hermann Rumschöttl.

Ludwigs Leichnam liegt in einem Sarkophag in der öffentlich zugänglichen Fürstengruft der St.-Michaelskirche in München. Das ehemalige Herrscherhaus der Wittelsbacher weist seit Jahrzehnten alle Forderungen zurück, den Sarg öffnen zu lassen. „Aus Pietätsgründen werden weder vom Haus Wittelsbach noch vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds Untersuchungen an der Leiche König Ludwigs II. von Bayern gestattet“, teilt der Wittelsbacher Ausgleichsfonds mit.

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Das große Vorbild, dem es nachzustreben galt: Mit Ludwig IV. erlangte ein Wittelsbacher 1314 die deutsche Königskrone, 1328 wurde er gar vom Papst zum Kaiser gekrönt (Bild).

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Standeserhöhung um jeden Preis trieb auch Maximilian I. (reg. 1597-1651), Herzog von Bayern, als er gegen den Pfälzer Kurfürsten in den Krieg zog. 1623 gewann er dessen Kurwürde.

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Friedrich V. von der Pfalz (reg. 1610-1620) ließ sich von den aufständischen Böhmen zum König krönen und verlor gegen die Habsburger und Bayern Land und Kurhut.

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Max II. Emanuel (reg. 1679-1726) hielt als Statthalter der Spanischen Niederlande lieber im Norden Hof, spekulierte auf Spaniens Thron, wurde von den Habsburgern aus Bayern vertrie...ben.

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Seinem Nachfolger Karl Albrecht (reg. 1726-1745) ging es nicht besser. Zwar wählten ihn die Kurfürsten zum Kaiser. Aber am Ende musste er sich Maria Theresia geschlagen geben.

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Mit Karl Theodor (reg. 1777-1799) kam die Pfälzer Linie der Wittelsbacher per Erbvertrag in München an die Macht. Er verhandelte über einen Tausch Bayerns mit einer richtigen Krone..., scheiterte aber.

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Maximilian IV. Joseph (reg. 1799-1825) bekam die Königskrone 1806 von Napoleon geschenkt. Dafür ruinierte er das Alte Reich, gab seinem Land aber immerhin eine Verfassung und das O...ktoberfest.

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Ludwig I. (reg. 1825-1848) begründete den modernen bayerischen Beamtenstaat und stürzte schließlich über seine Affäre mit der Tänzerin Lola Montez. Sein Versuch ...

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... seinen Sohn Otto als König von Griechenland zu installieren (reg. 1832-1862), scheiterte schließlich in einer Revolution.

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Maximilian II. (reg. 1848-1864) führte das Aufbauwerk seines Vaters fort. Als liberaler Monarch ließ er sich von dem preußischen Staatshistoriker Leopold von Ranke unterrichten.

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Ludwig II. (reg. 1864-1886) trug Wilhelm I. von Preußen die Kaiserkrone an, wofür ihm Bismarck Geld überwies. Er ruinierte die Staatskasse, wurde entmündigt und ging ins Wasser.

Quelle: picture-alliance / Mary Evans Pi/Mary Evans Picture Library

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Otto I. (reg. 1886-1913) war wegen einer psychischen Erkrankung nicht regierungsfähig. Seine Rolle übernahmen Prinzregenten ...

Quelle: picture alliance / Prisma Archiv/Prisma Archivo

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... sein Onkel Luitpold (reg. 1886-1912) und dessen Sohn ...

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... Ludwig, der 1913 nach Ottos Tod die Krone übernahm. Mit Ludwig III. endete 1918 die Herrschaft der Wittelsbacher in Bayern.

Auch Glowasz scheiterte, als er vor Jahren schon einmal eine virtuelle Autopsie des königlichen Leichnams gefordert hatte. „Das haben die Wittelsbacher damals aus ethischen Gründen abgelehnt. Aber inzwischen ist die Technik so weit, dass man zu einem Ergebnis kommen kann, ohne den Leichnam des Königs zu berühren.“ Die Untersuchung will der Autor noch in diesem Sommer mithilfe von Rechtsmedizinern aus Bern durchführen. Im dortigen Institut sollen die Aufnahmen ausgewertet werden.

Als letzte Chance, Klarheit über den Tod des „Kini“ zu erlangen, könnte sich Glowasz vorstellen, ein Volksbegehren in Bayern auf den Weg zu bringen. Obwohl er in Berlin lebt, hätte er durchaus die Möglichkeit dazu: „Es ist völlig unerheblich, wo der Initiator wohnt. Damit der Antrag auf ein Volksbegehren zugelassen wird, muss er 25.000 Unterschriften von Stimmberechtigten in Bayern sammeln, die sein Vorhaben unterstützen“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in München. Im zweiten Schritt prüfe das Ministerium, ob das Volksbegehren rechtlich zulässig ist.

Ob allerdings die Untersuchung des Leichnams von König Ludwig II. als Volksbegehren eine Chance hätte, ist fraglich. Mit diesem Instrument können Bürger eigentlich Einfluss auf Landesgesetze nehmen. Nicht ausgeschlossen ist jedoch, dass für Personen des öffentlichen Interesses besondere Regelungen angewendet werden können.

Stefan Jetz, Landesvorsitzender der Königstreuen in Bayern, räumt dem Vorhaben Glowasz’ wenig Chancen ein. „Ich habe juristische Bedenken, dass ein Volksbegehren gegen einen Privatmann zugelassen wird.“ Obwohl er selbst davon überzeugt ist, dass Ludwig „beseitigt“ wurde, hält Jetz die Klärung der Todesursache nach 130 Jahren nicht für nötig. „Meiner Meinung nach sollte man nach so vielen Jahren den Mythos lassen.“

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