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Wenn auf Deinem Girokonto regelmäßig Geld eingeht, bekommst Du von der Bank ein wenig Freiheit: Du kannst Dein Konto auch einmal überziehen – und Deine Abbuchungen oder Zahlungen gehen trotzdem durch. Bist Du mit Deinem Konto im Minus, nimmst Du den sogenannten Dispositionskredit in Anspruch, kurz Dispo. Die Bank stellt Dir mehr Geld zur Verfügung (Disposition), als Du eigentlich Guthaben hast. Das Ganze gibt es natürlich nicht umsonst. Der Dispo ist ein Kredit, also werden auch Kreditzinsen fällig. Eine Stichprobe von Forbes Advisor im Januar 2021 hat gezeigt, dass der Dispozins bei bekannten bundesweiten Banken zwischen 6,5 und 11% pro Jahr liegt. Greifst Du also regelmäßig auf den Dispo zurück, kann das teuer werden. Besser, Du siehst Dir mit uns günstigere Möglichkeiten an: eine spezielle Kreditkarte oder eine Kombination aus Raten- und Rahmenkredit. Welche Alternative für Dich infrage kommt, hängt davon ab, wie und in welchem Umfang Du Deinen Dispo nutzt. 1. Dispo vermeiden: Kreditkarte mit TeilzahlungDu rutschst nur gelegentlich mit Deinem Kontostand ins Minus? Und vor allem dann, wenn Du mal eine größere Summe auf einmal ausgibst? Etwa für ein schickes neues Rad oder ein Möbelstück, um zum Beispiel Dein Homeoffice einzurichten. Bis Dein Konto wieder ausgeglichen ist, kann es dann schon mal zwei, vielleicht drei Monate dauern. Denn Dein Gehalt geht zwar regelmäßig ein, kann aber monatlich nur einen Teil Deiner Dispo-Schulden begleichen. Den Rest brauchst Du für Miete und andere fixe Ausgaben. Beispiel: Anschaffung über 1.500 Euro Dispo langsam abbauen: Das kann es kosten Nun kannst Du sagen: 22,50 Euro in drei Monaten sind nicht der Rede wert. Am Ende macht aber bekanntlich auch Kleinvieh Mist. Eine Möglichkeit, um solche lästigen Gebühren zu sparen, könnte eine Kreditkarte sein, die Dir einen gewissen finanziellen Spielraum für eine Weile kostenlos überlässt. Infrage kommen vor allem Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion, die ohne Grundgebühr auskommen. Welche das sind, haben wir Dir in einer Tabelle im Artikel zu den Kosten von Kreditkarten zusammengetragen. Zahlungsfrist von mehreren Wochen, rechtzeitige Rückzahlung Du hast also bestenfalls zwei Gehälter lang Zeit, um den Betrag anzusparen und rechtzeitig aufs Kreditkartenkonto zu überweisen. Die Betonung liegt hier allerdings auf rechtzeitig. Vergisst Du die Überweisung oder hast zum Stichtag das nötige Geld nicht zusammen, zahlst Du leicht doppelt so hohe Zinsen wie beim Dispo. Für wen die Option Kreditkarte infrage kommt 2. Dispo umschulden mit einem RatenkreditAnders sieht es aus, wenn Du Deinen Dispositionskredit dauerhaft in Anspruch nimmst – also das ganze Jahr über im Minus bist. Eine kurzfristige „Zwischenfinanzierung“ mit einer Kreditkarte hilft Dir hier nicht weiter. Nehmen wir wieder obiges Beispiel, so kosten Dich 1.000 Euro „Miese“ bei 9% effektivem Jahreszins im Jahr 90 Euro, bei 2.000 Euro bereits das Doppelte. Um diese laufenden Zinskosten dauerhaft zu reduzieren, musst Du einmalig aus dem Dispo raus – ihn komplett „ablösen“. In einer Umfrage im März 2021 haben wir herausgefunden, dass zahlreiche Banken Online-Ratenkredite bereits ab 1.000 Euro für eben solche Zwecke anbieten: um den bestehenden Dispo (in der Fachsprache) umzuschulden. Beispiel: 2.000 Euro umschulden und sparen Wie könnte so eine Umschuldung konkret aussehen? Du würdest einen (Online-)Kredit bei einer Bank abschließen. Du bekommst die 2.000 Euro ausbezahlt und benutzt sie, um Dein Konto auszugleichen. Die Kreditschuld kannst Du dann über ein oder zwei Jahre in Raten zurückzahlen. Die Tabelle zeigt, wie viel Dich das kosten würde: Kosten Dispo- versus Ratenkredit Tilgst Du Deine Schuld beim Dispo ein gesamtes Jahr lang nicht, kostet Dich das bei 2.000 Euro Miesen im Jahr 180 Euro Zinsen. Schuldest Du mit Hilfe eines Ratenkredits um und zahlst diesen dann über zwölf Monate zu günstigen 3% Zinsen ab, reduzierst Du Deine Schuld kontinuierlich und kommst auf insgesamt gut 32 Euro Zinskosten. Ist Dir die Rate für den 12-Monats-Kredit mit knapp 170 Euro zu hoch, kannst Du zum Beispiel auch über zwei Jahre finanzieren. Du zahlst dann etwa 86 Euro monatlich. Im ersten Jahr gibst Du gut 45 Euro Zinskosten an die Bank, im zweiten noch gut 16 Euro. Mit insgesamt rund 62 Euro ist der 24-Monate-Kredit deutlich günstiger, als hättest Du Deinen Dispo zwei Jahre weitergenutzt. Worauf Du bei einem Darlehen von der Bank generell achten kannst, liest Du in unserem Einmaleins zum Ratenkredit. Du kannst auch einen teuren Ratenkredit durch einen günstigeren ablösen. Mehr dazu findest Du im Ratgeber Raus aus dem teuren Ratenkredit. 3. Dispo vermeiden: Kontocheck und RahmenkreditDu hast schon viel erreicht, wenn Du Deinen Dispo einmal durch einen Ratenkredit abgelöst hast. Nun heißt es aber: keine neue Disposchulden aufbauen. Geh erst einmal pragmatisch vor. Ein erster Schritt kann sein, dass Du Dir Einnahmen und Ausgaben in einem Haushaltsbuch festhältst und schaust, wo Du vielleicht – ohne es zu merken – gern einmal ein paar Euro zu viel ausgibst.
Wenn Du dennoch bemerkst, dass Du hin und wieder beim Girokonto ins Minus rutschst, gibt es noch eine weitere Möglichkeit: den sogenannten Rahmenkredit. Einige wenige Banken haben diesen im Programm, darunter die kundenstärkste Direktbank in Deutschland, die ING. So funktioniert ein Rahmenkredit Der Unterschied: Du brauchst bei der Bank in der Regel kein Girokonto, der Kreditrahmen ist in der Regel höher (bis zu 20.000 Euro) und die Zinsen etwas günstiger als beim Dispo. Alternative für Selbstständige Was Du aus dem Text mitnehmen kannstBeim sogenannten Dispositionskredit stellt Dir Deine Bank mehr Geld zur Verfügung, als Du Guthaben hast. Das Überziehen Deines Girokontos kostet Gebühren. Ein sehr günstiger Dispo startet bei 6% jährlicher Zinsen – aber doppelt so teuer gibt es auch. Nutzt Du den Dispo, um eine Anschaffung zwischenzufinanzieren und kannst Du den Betrag in wenigen Wochen wieder ausgleichen, steckst Du in keinen großen Schwierigkeiten. Möchtest Du Dir trotzdem (kleine, zweistellige) Gebühren sparen, kannst Du darüber nachdenken, eine Kreditkarte zur Hilfe zu nehmen. Manche Karten kommen ohne Grundgebühr aus und erlauben Dir, Ausgaben bis zu zwei Monaten kostenlos zu finanzieren. Nutzt Du so eine Karte mit Teilzahlungsfunktion statt Dispo, achte darauf, dass Du rechtzeitig Geld auf das Kreditkartenkonto überweist – andernfalls zahlst Du ggf. sogar drauf. Nutzt Du den Dispo dauerhaft, hilft keine Zwischenfinanzierung. Du musst die Schulden dann loswerden. Am besten, indem Du einen günstigen Ratenkredit aufnimmst und das Geld zur Rückzahlung benutzt. Den Ratenkredit kannst Du dann über 12 oder mehr Monate tilgen: Das kann erheblich Kosten sparen. Um anschließend nicht wieder in den Dispo zu rutschen, solltest Du zunächst Deine Finanzen optimieren. Kündige überflüssige Abos und vergleiche Strom- und Handytarife. Die Chancen stehen gut, dass Du dabei sparen kannst. Zusätzlich kannst Du über einen Rahmenkredit nachdenken. |