Unser Naturteich existiert im August 7 Jahre. Er hat sich recht gut im Gleichgewicht gehalten, aber trotz fachgerechter Auswahl eigentlich nicht so wuchernder Pflanzen, war seit letztem Sommer nicht mehr viel Wasserfläche zu sehen. Vor allem das Schilf hatte sich breit gemacht. Sieht ja hübsch aus mit den Rohrkolben im Winter, aber zu viel ist zu viel. Also ran an den Frühjahrsputz im Teich! November 2020Da ich für diese Aktion das Wasser komplett abpumpen bzw. abschöpfen muss, um danach in den Teich zu steigen, musste ich passende Witterung abwarten. Das war leider erst Ende März der Fall, als es zumindest für einige Tage mal wärmer wurde. Zum Pinnen: Leider hatte die Krötenwanderung zu den Laichplätzen bereits begonnen und es war zu befürchten, das ich einige Frösche und Kröten bei der Paarungsanbahnung stören würde. Um das Schlimmste zu verhindern, kontrollierte ich den Teich auf Froschlaichballen oder den Laich von Erdkröten, der in Form von Schnüren abgelegt wird und wie eine Perlenkette aussieht. Noch nichts zu sehen, wäre auch etwas früh gewesen, aber sicher ist sicher! Man will ja nicht als Kindermörder da stehen 😉 Also nichts wie ran an den Frühjahrsputz!Am Montagabend versuchte ich, die Tauchpumpe an einer möglichst tiefen Stelle im Teich zu versenken. Gar nicht so einfach, wenn ihr Absinken von der Vegetation verhindert wird. Nach 2 Stunden lasse ich es gut sein und vertage die Fortsetzung auf den nächsten Nachmittag. Es wird immer mal wieder an der Pumpe gerüttelt, damit sie etwas absinkt und noch Wasser zieht. Als ich sie an Tag 2 ausschalte und aus dem Teich nehme, schaut mich vorwurfsvoll ein Frosch an. Er fürchtet wohl um seinen Laichgrund. Frosch neben der TauchpumpeAn Tag 3 wird deutlich, das sich SEHR viele Kröten und Frösche im Teich tummeln, die den Frühjahrsputz nicht gutheißen. Da müssen sie und ich jetzt durch und zwar heute noch! Vielstimmiges Protestquaken erreicht mein schuldbewusstes Ohr. Als die Pumpe nicht mehr fördert, schöpfe ich zunächst mühevoll mit einem Eimer weiter ab, bis ich mich hinab traue in das schlammige Restwasser. Gar nicht so einfach, auf der rutschigen Folie! Wer mich dabei gesehen hätte, hätte was zu lachen gehabt. Der Erstversuch der Tiefbereichsbesteigung wird schleunigst beendet, als mir das Wasser in die Gummistiefel läuft. Also zunächst an die Reinigung in den höheren Stufen.Mit einem alten Brotmesser und behandschuht arbeite ich mich mühsam durch den Schilfwust mit seinen sehr kräftigen Ausläufern. Ein Stück abtrennen, ohne dabei die Folie zu verletzten. Stück um Stück geht es voran, meine Brille ist inzwischen schlammbespritzt. Meine “Ernte” werfe ich ans Ufer, wo sich beachtliche Haufen bilden. Irgendwann hatte ich so viel Vegetation aus dem tiefsten Bereich ziehen können, das ich dort den Wasserstand noch etwas verringern konnte. Bei in Augenscheinnahme wurde klar, das ich auch (den inzwischen etwas angesetzten) dunklen Schlamm zu entfernen habe. Trotz alljährlicher (fast, im ersten Jahr nicht) Abdeckung mit einem Laubschutznetz sind durch absinkende Blätter und andere Bestandteile nährstoffreiche Ablagerungen entstanden, die bei der Gelegenheit entfernt werden. Nährstoffeintrag bedeutet für einen natürlichen Teiche irgendwann den Tod. Als ich genug Pflanzen und recht viel Schlamm entfernt habe, ist der Tag schon fortgeschritten. Die quakenden Bewohner sollen schnellstmöglich ihr Badewasser zurück haben. Über gleich 2 Schläuche heißt es jetzt Wasser marsch und irgendwann hat das Wasser sogar schon wieder die Flachstufe erreicht. Das Protestquaken weicht einem zufriedenen Gemurmel und ich lasse es für den Tag gut sein. Am nächsten Morgen noch vor der Arbeit im Homeoffice raus und Wasser anstellen, einlaufen kann das Wasser ohne meine Beobachtung. Die Bewohner sind wieder in ihrem Element und machen weiter mit ihren Balzversuchen, als sei nichts geschehen. Nachmittags freue ich mich mit Fröschen und Kröten über den neu gefüllten Teich und schaue zufrieden auf die nun wieder sichtbare Wasserfläche. Teich nach dem FrühjahrsputzVermutlich habe ich beim Ausräumen der Pflanzen auch einige der kleineren Wasserpflanzen dezimiert. Da werde ich noch für Nachschub sorgen. Und die vordere Seerose hat es 2 Blüten gekostet. Da ihr Korb zeitweise meine einzige Trittfläche war, habe ich ihr bestimmt zugesetzt. Mal schauen, ob sie das überlebt hat. Seerose in Juni 2020Ich hoffe, bis zur nächsten derartigen Aktion vergehen wieder 7 Jahre, mein Rücken war bedient und ich sah aus wie eine Drecksau. Da war zumindest die Brille gereinigt. die verdreckte GärtnerinFalls Du einen Teich hast, wie oft sind derartige Aktionen bei Dir notwendig? |