Wie tief ist ein Grab in Deutschland

Als Grabarten werden die unterschiedlichen Formen einer Grabstätte bezeichnet. Es gibt beispielsweise Gräber für eine Urne (Urnengrab), in der Nähe eines Baumes (Baumgrab) oder ohne eine Kennzeichnung, wer an der Stelle bestattet wurde (anonymes Grab).

Die traditionellen Grabarten in Deutschland sind Wahlgräber, Reihengräber sowie die anonymen Gräber für eine namenlose Beisetzung. Bei der Wahl eines Grabes sollten Sie sich vorher überlegen, ob Sie eine Grabstelle wünschen, die Ihnen als Ort der Trauer und Erinnerung dienen soll oder Sie sich für eine anonyme Beisetzung entscheiden wollen.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Übersicht zu den Merkmalen eines Reihengrabs im Vergleich zu einem Wahlgrab. Diese Merkmale treffen im Normalfall auf die beiden Grabarten zu. Informationen zu den genauen Regelungen auf den jeweiligen Friedhöfen erhalten Sie von der zuständigen Friedhofsverwaltung.

Wie tief ist ein Grab in Deutschland

Alternativ zu den traditionellen Grabarten entscheiden sich mittlerweile aber auch viele Menschen für andere Möglichkeiten wie Baumgräber, Gruften, Röser, Stelen, Kolumbarien oder Felsengräber. Auch Rasengräber werden auf vielen Friedhöfen angeboten. Entscheidend für die Wahl der Grabart ist die Bestattungsart. Als Angehöriger können Sie sich für eine Feuer- oder eine Erdbestattung entscheiden. Meist kümmert sich der Bestatter hierbei um die Formalitäten. Die Nutzungszeit von Gräbern richtet sich im Wesentlichen nach der Bodenbeschaffenheit und der Bestattungsform. Gräber werden in Deutschland in der Regel für eine bestimmte Zeit gepachtet. Diese Informationen finden sie in den einzelnen Satzungen der Friedhöfe.

Bei einem Wahlgrab haben Sie die Möglichkeit eine freie Grabstelle auf einem Friedhof „auszuwählen“, welche Ihnen bezüglich der Entfernung vom Friedhofstor, Umgebung, Größe und Kosten am meisten zusagt. Das Wahlgrab klassifiziert man in zwei unterschiedliche Typen. Zum einen gibt es das Einzeltiefgrab, in dem bis zu zwei Särge bzw. bis zu vier Urnen Platz finden. Hier werden die Särge übereinander begraben. Zum anderen haben Sie die Möglichkeit ein Mehrfachwahlgrab zu erwerben. Hier sind bis zu vier Sargbestattungen und bis zu acht Urnenbestattungen möglich. Diese Gräber werden daher auch oft Familiengräber genannt.

  • Größe und Lage wählbar
  • Einzeltiefgrab
  • Mehrfachwahlgrab
  • Familiengrab

Eine günstigere Alternative zum Wahlgrab ist das sogenannte Reihengrab auf einem Friedhof. Hier können Sie allerdings nicht über die Größe entscheiden. Auch ist es nicht möglich mehrere Verstorbene in der selben Grabstätte zu begraben. Eine weitere Besonderheit ist, dass auf den meisten der deutschen Friedhöfe eine Verlängerung der Ruhezeit nach Ablauf nicht möglich ist. Reihengräber werden immer der Reihe nach vergeben, weshalb Sie in diesem Fall auch nicht die Möglichkeit haben, über die Lage des Grabes zu entscheiden. Dies sollten Sie bezüglich der späteren Pflege der Grabstätte bedenken.

  • Größe und Lage nicht wählbar
  • Einzelgrab
  • Keine Verlängerung der Ruhezeit

Die letzte traditionelle Grabart ist das anonyme Grab. Für diese Grabart sollten Sie sich entscheiden, wenn Sie die Kosten möglichst gering halten wollen und Ihnen die individuelle Gestaltung unwichtig ist. Das namenlose Grab wird dann in ein anonymes Grabfeld eingegliedert. Dies bedeutet, dass Sie als Angehöriger nicht genau wissen, wo der Verstorbene begraben wurde. Das Schmücken dieser Grabstätten oder das Aufstellen eines Grabsteins ist daher nicht möglich. Das Niederlegen von Blumen auf dem anonymen Grabfeld ist in den meisten Fällen jedoch kein Problem. Sollten Sie aber einen spirituellen Zugangspunkt zu dem Verstorbenen benötigen, ist ein nicht anonymes Grab meistens die bessere Wahl.

  • Kein Grabstein
  • Keine Grabpflege

Alternativ zu den traditionellen Bestattungsarten bieten viele Bestatter und Friedhöfe inzwischen auch Naturbestattungen wie die Baumbestattung an. Die Asche wird hier im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Die meisten dieser alternativen Bestattungs- bzw. Grabarten sind nur in Verbindung mit einer Kremation möglich. Die Ausnahme bildet hier die Beisetzung in einer Gruft. Bei einer solchen Bestattung würden Sie den Verstorbenen in einer gemauerten Grabanlage beisetzen lassen, die sich in den meisten Fällen auch als Gemeinschafts- bzw. Familiengrab nutzen lässt. Ein Kolumbarium hingegen wird mittlerweile auch von vielen Friedhöfen in Deutschland angeboten. Die Urne wird bei einer Beisetzung in einem Kolumbarium in eine Kammer gelegt und mit einer Steinplatte verschlossen. Auf dieser Steinplatte werden in der Regel der Name sowie der Geburts- und Todestag eingraviert. Die Urne können Sie auch in einer sogenannten Urnenstele beisetzen lassen, die ähnlich wie in einem Kolumbarium von einer Steinplatte verschlossen wird. In einigen Teilen Deutschlands können Sie sich auch für ein Steinhügelgrab, die sogenannte Röse, entscheiden. Hier werden die Urnen in einem Ring um den Steinhügel beigesetzt. Um eine Übersicht zu erhalten, welche Grabarten auf einem der Friedhöfe Ihrer Stadt oder Region verfügbar sind, nehmen sie am besten direkten Kontakt mit der zuständigen Friedhofsverwaltung auf.

  • Naturgrab
  • Gruft
  • Kolumbarium
  • Urnenstele
  • Röse

Ein wichtiger Faktor bei der Wahl des Grabes ist unter anderem die spätere Pflege des Grabes. Je nachdem für welche Bestattungsart Sie sich entscheiden, ist die Grabpflege mit unterschiedlichem Aufwand für Sie und die anderen Angehörigen verbunden. So ist ein Erdwahlgrab beispielsweise pflegeintensiver als ein Reihengrab. Wenn Sie das Grab nicht selbst pflegen möchten, können Sie einen Friedhofsgärtner mit der Grabpflege beauftragen. Natürlich sollte das gewünschte Grab auch von dem Friedhof angeboten werden, auf dem der Verstorbene beigesetzt werden soll. Nehmen Sie dafür am besten direkten Kontakt zur Friedhofsverwaltung auf, um eine genaue Übersicht der angebotenen Grabstätten zu erhalten.

  • Unterschiedlicher Aufwand
  • Friedhofsgärtner
  • Keine Grabpflege

Autor: Fabian Schaaf-Mehta - Bildquelle: © C. Sollmann / Bestattungen.de

Wie tief ist ein Grab in Deutschland

Ein Urnengrab ist eine etwa 80 x 80 cm große Grabstelle in der Erde für die Asche eines Verstorbenen. Voraussetzung für die Bestattung in einem Urnengrab ist die Kremation des Leichnams in einem Krematorium.

Die Ruhezeiten dieser Grabart liegen in der Regel zwischen 20 und 25 Jahren. Dabei ist ein Urnengrab je nach Friedhofssatzung unterschiedlich tief. Einige Satzungen schreiben eine Tiefe von 80 cm vor, andere Friedhöfe geben an, dass der oberste Punkt einer Urne mindestens 70 cm unter der Erde sein muss. Grund hierfür ist beispielsweise die unterschiedliche Bodenbeschaffenheit der jeweiligen Friedhöfe.

Die Kosten für eine Grabstelle sind in der Friedhofsgebührenordnung Ihres Friedhofs festgelegt. Diese finden Sie meist im Internet auf der Seite Ihrer Gemeinde oder der Stadt. Einige Friedhöfe haben auch einen eigenen Internetauftritt, wo Sie sich über die einzelnen Grabformen informieren können.

Die Kosten für ein Urnenreihengrab können zwischen 600,- und 1.500,- Euro liegen. Wahlgrabstellen sind in der Regel teurer, Kolumbarien oder anonyme Grabstellen hingegen günstiger. Ein Kolumbarium ist eine Art Wand, in der einzelne Fächer für Urnen sind, die mit einer Platte verschlossen werden.

Bei dem klassischen Urnengrab können Sie zwischen zwei verschiedenen Varianten wählen: dem Reihengrab und dem Wahlgrab. In einem Wahlgrab können mehrere Urnen beigesetzt werden. Das Reihengrab bietet diese Möglichkeit in der Regel nicht, hier ist nur eine Urne pro Grab zugelassen. Außerdem kann beim Wahlgrab, anders als beim Reihengrab die genaue Grabstelle ausgewählt werden. Reihengräber werden der Reihe nach vergeben, eine Auswahl ist hier nicht möglich. Für beide Grabarten kann ein Grabstein gewählt werden. Bei einem Gemeinschaftsgrab werden in der Regel alle Namen auf einen Grabstein graviert. Soll die Beisetzung anonym erfolgen, werden die Urnen meistens auf einer Rasenfläche ohne Grabstein beigesetzt.

Die folgende Grafik stellt die allgemeinen Merkmale eines Reihengrabs und eines Wahlgrabs übersichtlich dar. Informationen zu den genauen Bestimmungen kann Ihnen die zuständige Friedhofsverwaltung mitteilen.

  • Reihengrab
  • Wahlgrab
  • Kolumbarium
  • Anonymes Grab

Eine Grabplatte ist ein Grabmal, welches einen Teil oder sogar das komplette Urnengrab abdeckt. Auf dieser kann der Steinmetz die Daten des Verstorbenen eingravieren. Der Vorteil einer Grabplatte aus Naturstein ist der geringere Pflegeaufwand des Grabes. Die Abdeckung kann beispielsweise so gestaltet sein, dass Sie nur noch einen bestimmten Teil bepflanzen und somit pflegen müssen. Durch eine Art Aussparung in der Grabplatte können Sie hier Blumen pflanzen oder beispielsweise Kieselsteine einsetzen. Informieren Sie sich über die Gestaltungsvorschriften Ihres Friedhofs. Diese fordern meist, dass das Grab in das Gesamtbild der Anlage passen muss und nicht durch auffällige Farben Angehörige in Ihrer Trauer stört. Neben der Grabplatte können auf Urnengräbern auch Grabsteine aufgestellt werden.

Die Bepflanzung einer Grabstelle können Sie selbst vornehmen oder einen Friedhofsgärtner beauftragen. Überlegen Sie im Vorfeld, ob Sie eher eine pflegeleichte oder eine wechselnde Bepflanzung wünschen. Sie können das Grab passend zu der jeweiligen Jahreszeit umgestalten oder immergrüne Bodendecker wie Efeu verwenden. Der Buchsbaum wird ebenfalls gerne gepflanzt. Achten Sie bei den Pflanzen darauf, dass diese nicht wuchern und sich nicht über sogenannten Samenwurf verteilen, da andernfalls benachbarte Grabstellen befallen werden.

Als Alternative zum Urnengrab können Sie die Urne auch in einem Kolumbarium beisetzen lassen. Kolumbarien sind Urnenwände, die häufig auf Friedhöfen zu finden sind. Hier können die Urnen in kleinen Kammern in dieser Wand beigesetzt werden. Auf einigen Friedhöfen ist die Ascheverstreuung auf einem anonymen Grabfeld gestattet.

Eine andere Alternative ist die See- oder Baumbestattung. Hier wird die Asche des Toten auf dem Meer verstreut beziehungsweise im Bereich der Baumwurzeln beigesetzt.

  • Kolumbarium
  • Anonyme Bestattung
  • Seebestattung
  • Baumbestattung

Autor: Annika Wenzel - Bildquelle: © C. Sollmann