Welche rechtsschutzversicherung sollte man haben

  • Viele Rechtsschutz­versicherungen mit Top-Bewertungen
  • Hohes Leistungsniveau – Kosten variieren jedoch stark
  • Mit Preisvergleich mehr als 100 Euro pro Jahr einsparen

Für den

Privat­rechtsschutz

Für den

Berufs­rechtsschutz

Für den

Verkehrs­rechtsschutz

Für den

Vermieter­­rechtsschutz

Bei der Rechtsschut­z­versicherung stellen Interessierte ihren Rechtsschutz individuell zusammen und bestimmen selbst, für welche Lebensbereiche sie geschützt sein wollen. Beim Vergleich der Stiftung Warentest vor drei Jahren wurden beispielsweise nur Tarife für den Verkehrs­rechtsschutz geprüft, beim Test 2022 dagegen für die Bereiche Privat, Beruf und Verkehr.

Der Test von Focus-Money konzentriert sich dagegen darauf, wie zufrieden Versicherte mit ihrem Versicherer sind. Beim Handelsblatt und der WirtschaftsWoche steht das Preis-Leistungs-Verhältnis der Rechtsschutz­versicherungen auf dem Prüfstand –  genauso wie beim Deutschen Institut für Service-Qualität Anfang 2021.

Während viele Rechtsschutz­versicherungen in Tests oftmals sehr gut abschneiden, vergibt die Stiftung Warentest in ihrem Vergleich 2022 an keinen der 60 geprüften Tarife eine Top-Bewertung (Finanztest 04/2022).

Die Verbraucher­organisation untersuchte, welche Versicherer Top-Leistungen für Familien in den Bereichen Privat-, Berufs- und Verkehrs­rechtsschutz bieten. Die Versicherungs­bedingungen machen dabei 90 Prozent des Gesamtergebnisses aus. Zehn Prozent entfallen darauf, wie verständlich die Bedingungen für Laien sind. Damit konzentriert sich das Rating auf die Leistungen und lässt die Versicherungskosten außen vor.

Für ihren Test ermittelte die Stiftung Warentest einen Mindestschutz, den alle Rechtsschutz­versicherungen aufweisen müssen.

    • Beratungs­rechtsschutz im Erb- und Familienrecht
    • Rechtsschutz (auch außergerichtlich) im Vertrags- und Sachenrecht
    • Ordnungs­widrigkeiten­rechts­schutz
    • Weltweite Deckung für Schadenersatz­rechtsschutz
    • Strafrechtsschutz
    • Steuer­rechtsschutz vor Gerichten
    • Disziplinar- und Standes­rechtsschutz
    • Verwaltungs­rechtsschutz in Verkehrssachen
    • Arbeitsrechtsschutz
    • Sozialgerichts­rechtsschutz

Die Selbstbeteiligung setzten die Tester auf 150 Euro fest. Zudem prüften sie, welche Anbieter nicht Mitglied bei der Schlichtungsstelle Versicherungsombudsmann e.V. sind. Dies führt dazu, dass Kunden bei Streit mit dem Versicherer Probleme bekommen können.

Die gute Nachricht lautet: Als einziger Anbieter ist die ADAC dort nicht Mitglied. Das kostet der Rechtsschutzversicherung 0,1 Punkte Abzug in der Note. Der Versicherer muss sich so den ersten Platz mit zwei weiteren Anbietern teilen.

Im Gesamtergebnis sind 26 Rechtsschutz­versicherungen aus Sicht der Tester gut. Im Vergleich zur letzten Untersuchung vor zwei Jahren ist dies eine Steigerung. Damals erreichten nur 20 Tarife ein gutes Ergebnis.

2022 erhalten weitere 33 Angebote eine befriedigende Bewertung, eines kommt dagegen nicht über ein ausreichend hinaus. Die besten drei Rechtsschutzversicherungen erhalten die Finanztest-Note 1,9. Diese sind:

Die Allianz („Privat Premium“) muss sich aus der Top 3 verabschieden. Gleiches gilt für Condor („Comfort“) und R+V („Comfort“). Allianz und Condor erhalten aber weiterhin eine gute Bewertung.

Mit Blick auf die Kosten zeigen sich große Unterschiede. Eine günstige und gute Rechtsschutzversicherung ist laut Stiftung Warentest bereits ab unter 300 Euro im Jahr zu haben. Preissensible Interessierte sollten daher unbedingt mehrere Tarife vergleichen, um einen günstigen sowie leistungsstarken Rechtsschutz zu finden.

In der Finanztest-Ausgabe 01/2019 hat die Stiftung Warentest einen weiteren Test veröffentlicht, in dem nur Verkehrs­rechtsschutz­versicherungen berücksichtigt wurden. Diesen Rechtsschutz können Interessierte separat abschließen, um sich beispielsweise in folgenden Fällen zu schützen:

Der Rechtsschutz richtet sich nicht nur an Autofahrer, sondern auch an Radfahrer und Fußgänger. Schließlich kann jeder von ihnen in einen Unfall verwickelt werden, der einen Rechtsstreit nach sich zieht. Sehr gute Tarife gibt es bereits ab 49 Euro im Jahr.

Die Stiftung Warentest hat insgesamt 130 Rechtsschutz­versicherungen für Familien und Alleinstehende untersucht. Wie bei ihrem Vergleich im Vorjahr lag der Fokus zu 90 Prozent auf die Versicherungs­bedingungen. Die Verständlichkeit des Vertrags floss zu zehn Prozent in das Gesamtergebnis ein.

Für Familien erreichen neun von 47 Rechtsschutz­versicherungen eine sehr gute Bewertung. Zehn Tarife schneiden nur mit ausreichend ab, sodass Interessierte bei der Wahl ihres Verkehrs­rechtsschutzes genau auf die Leistungen der Angebote achten sollten. Bei einigen ausreichenden Tarifen ist beispielsweise die Deckungssumme mit nur 300.000 Euro oder weniger zu niedrig angesetzt.

Bei Singles, die mit ihrem Auto unterwegs sind, erzielen zehn Verkehrs­rechtsschutz­versicherungen ein sehr gutes Ergebnis.

Die Top 3 im Überblick:

Quelle: Finanztest 01/2019

Jahresbeitrag mit 150 Euro Selbsterhalt

  • LVM "§21 (3) + §22 Plus" - 127 €

„Eine Rechtsschutzversicherung ist sinnvoll, damit Sie im Ernstfall mit einem finanzstarken Gegner auf Augenhöhe streiten können.”

Stiftung Warentest, Finanztest 05/2020

Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) hat im Januar 2021 einen Blick auf 13 Rechtsschutzversicherer und ihre Basis- sowie Premium-Tarife geworfen. Im Fokus der Untersuchung standen die Leistungen, die 60 Prozent der Gesamtnote ausmachten. Was der Rechtsschutz kostet, floss zu 40 Prozent ins Endergebnis ein.

Generell gibt es eine Reihe von Rechtsschutzversicherungen, die sowohl mit sehr guten Leistungen als auch niedrigen Beiträgen überzeugen. Am besten bewertet das Institut das Preis-Leistungs-Verhältnis bei diesen fünf Anbietern:

  • Auxilia – Privat-, Berufs-, Verkehrs-RS inkl. VorsorgeRechtsschutz und JurPrivat
  • Roland Rechtsschutz – Top-RS Basis und Top RS-Premium
  • WGV – Privat-, Berufs- und Verkehrs-Rechtsschutz-Basis-Tarif und Optimal-Tarif
  • Adam Riese – L und XL
  • Itzehoer – Privat comfort

Wie die Tabelle verdeutlicht, sind die Preisunterschiede teils immens. Bei den Familientarifen reicht die Kostenspanne der untersuchten Rechtsschutzversicherungen zwischen 324 Euro und 850 Euro im Jahr, bei den Single-Tarifen zwischen 224 Euro bis 314 Euro.
Entsprechend sinnvoll ist es, vor Vertragsabschluss mithilfe eines Tarifrechners zu überprüfen, welche Versicherungs­gesellschaften Interessierten bei Preis und Leistung zusagen.

Eine häufige Kombination der Rechtsschutz­versicherung ist das Zusammenspiel aus Privat-, Verkehrs-, Miet- und Berufsrechtsschutz. So greift der Schutz der Versicherung in vielen Lebenslagen. Welcher Anbieter hier ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat, ließ das Handelsblatt im März 2021 von der Ratingagentur Franke und Bornberg prüfen. Der Test berücksichtigt sowohl Angebote für Alleinstehende als auch solche für Familien.

Insgesamt neun Familien-Rechtsschutz­versicherungen überzeugen im Test mit einer sehr guten Bewertung und damit eine weniger als im Vorjahr. Für Singles sind es acht Angebote – drei mehr als 2020.

Zu den Testsiegern zählen:

  • Deurag „PBVW SB 150“
  • Arag „Komfort“
  • Auxilia „Rechtsschutz inklusive KS Automobilclub“
  • Allrecht „Rechtsschutz für das Privatleben“
  • Itzehoer „comfort / erweiterte Leistungen“
  • DMB „Prestige“
  • Badische „proComfort Exklusiv-Tarif“
  • ÖRAG „Rundum-Schutz“

Nur für Familien

Für Alleinstehende kosten die Top-Rechtsschutz­versicherungen zwischen 299 Euro und 347 Euro im Jahr. Soll der Rechtsschutz für mehrere Personen greifen, reicht die Preisspanne von 323 Euro bis 397 Euro.

Tipp:

Auch wenn der umfassende Schutz der Rechtsschutz­versicherung vergleichsweise günstig ist, sollten Interessierte nicht nur auf den Preis achten. Wichtig ist vor allem, dass die Leistungen zum Versicherungsnehmer passen. Mit einem unverbindlichen Tarifvergleich lassen sich die Kosten und das Leistungsniveau verschiedener Angebote einfach und unkompliziert gegenüberstellen.

Ein weiterer Vergleich von der Börsenzeitschrift Börse Online im November 2020 verdeutlicht die großen Preisspannen. Für den Test wurden die Leistungen und Kosten von 27 Rechtsschutzversicherungen für Singles und Familien zu jeweils 50 Prozent bewertet. Hier zeigt sich, dass ein guter Rechtsschutz nicht teuer sein muss.

So kosten die Familien-Testsieger Auxilia („JURPrivat inklusive KS-Cubleistungen“) und Deurag („SB-150“) 333 Euro beziehungsweise 332 Euro im Jahr. Für den teuersten Tarif werden dagegen 525 Euro fällig. Er bietet dabei nur leicht bessere Leistungen. Der Jahresbeitrag der leistungsstärksten Rechtsschutzversicherung beläuft sich auf 455 Euro.

Bei den Single-Tarifen gewinnt mit Adam Riese („XL (Single) – schadenfrei“) die günstigste Rechtsschutzversicherung (223 Euro im Jahr). In der Kategorie Leistung setzt sich dagegen Ergo („Rechts­schutz Best“) durch (422 Euro im Jahr). Zum Vergleich: der teuerste Rechtsschutz im Test kostet 488 Euro.

Neben objektiven Kriterien wie Leistungen und Kosten können Verbraucher die Rechtsschutz­versicherer auch anhand ihrer Kundenbewertungen miteinander vergleichen. Viele Personen, die nach einem passenden Rechtsschutz suchen, verlassen sich bei ihrer Wahl oftmals auf Erfahrungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.

Die Zeitschrift Focus-Money hat daher zusammen mit dem Analyseinstitut Service Value im März 2021 geprüft, auf welche Versicherer im Ernstfall Verlass ist. Verbraucher mit einer Rechtsschutz­versicherung bewerteten dabei diese vier Kategorien:

  • Kundenservice
  • Produktqualität
  • Kundenbetreuung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Acht der 22 getesteten Versicherungs­unternehmen erhalten von ihren Kunden eine sehr gute Bewertung. Zu diesen zählen:

  • Advocard
  • Allianz
  • ADAC
  • Concordia
  • DEVK
  • LVM
  • Arag

Weitere drei Anbieter werden von ihren Kunden mit gut bewertet.

Der Test von Service Value und die anderen Untersuchungen geben Interessierten eine erste Orientierung, welche Rechtsschutz­versicherungen empfehlenswert sind. Allerdings haben diese Vergleiche einen Nachteil: Die eigenen Wünsche an die Versicherung können andere sein, als in den Analysen untersucht wurden. Nicht jeder Testsieger stellt daher automatisch eine gute Wahl dar.

Darüber hinaus zeigen die Tests, dass die Preisspanne bei der Rechtsschutz­versicherung sehr groß ist. Wer im Vorfeld mehrere Anbieter vergleicht, spart nicht nur viel Geld, sondern findet auch eine Versicherung mit hohem Leistungsniveau. Unser Tarifrechner zeigt Interessierten schnell und unkompliziert den Leistungsumfang unterschiedlicher Versicherer und ermöglicht einen unverbindlichen Preisvergleich.

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