Welche farben machen einen raum größer

Trick 1: Beschränken Sie sich auf eine helle Farbpalette
Helle Wände und Decken lassen Räume zwar größer wirken. Ist der Raum aber vorwiegend mit dunklen Holzmöbeln eingerichtet oder hängt vor dem Fenster ein dunkelgrauer Vorhang, ist der großzügige Eindruck schnell zunichtegemacht. Möbel in hellen Tönen oder lichtreflektierende, glänzende Oberflächen tun kleinen Räumen gut. Bei einer geringen Raumhöhe spielt auch die Höhe der Einrichtungsgegenstände eine wichtige Rolle. Verzichten Sie auf hohe Schränke und setzen Sie farbliche Akzente in niedrigen Räumen nur im untersten Drittel des Raumes, um eine einengende Wirkung zu vermeiden – so wie es Innenarchitektin Ute Günther in dieser Wohnung in Konstanz gelungen umgesetzt hat.

Kathy Kunz Interiors

Trick 3: Arbeiten Sie Ton in Ton
Starke Kontraste sollten Sie in kleinen Räumen möglichst vermeiden. Das heißt jedoch keineswegs, dass Sie komplett auf Farbe verzichten müssen. Für eine raumvergrößernde Wirkung ist jedoch eine möglichst harmonische Gestaltung das A und O. Wählen Sie stattdessen wie Interior Designerin Kathy Kunz in diesem Berliner Wohnzimmer verschiedene Nuancen eines Farbtons für eine lebendige Gestaltung. Auch weiche Abstufungen in Helligkeit oder Sättigung bringen Lebendigkeit in den Raum.

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Trick 4: Gestalten Sie den Fußboden dunkler als die Wände
Denn das entspricht unseren natürlichen Sehgewohnheiten und schafft optisch eine sichere Ausgangsbasis. Deshalb sollten Sie dunkle Farbtöne im unteren Bereich des Raumes ansiedeln, zum Beispiel als Teppich, Sideboard oder Bodenkissen. Ist umgekehrt der Boden heller als die Wände, treten diese stärker in den Vordergrund und lassen den Raum kleiner wirken. In dieser Wohnung ließ Architektin Margit Renatus von Blaufisch Architekten anthrazitfarbenes Linoleum auf dem Boden verlegen.

Diesen Effekt sollten Sie auch bei der Küchenplanung berücksichtigen. Sie liebäugeln schon lange mit dunklen Küchenschränken, haben aber eine kleine Küche? Dann kombinieren Sie, wie in diesem Beispiel, eine dunkle Küchenzeile mit weißen Oberschränken – oder verzichten Sie gleich ganz auf Oberschränke und gestalten Sie die Wände in hellen Farbtönen.

Trick 5: Streichen Sie die Heizkörper in Wandfarbe
Ein einfacher aber effektiver Tipp zur farblichen Gestaltung kleiner Räume zeigen die Profis von Cocottes Studio in Paris: Heizkörper passend zur Wandfarbe. Lassen Sie Ihre Heizkörper vom Maler in exakt dem Farbton der Wände lackieren, verschwindet dieser optisch, und das Auge wird nicht unnötig abgelenkt. Kleine Räume wirken durch diesen Trick sofort ruhiger und aufgeräumter.

Thellefsen

Trick 6: Streichen Sie Regale und Schränke in Wandfarbe
Das Gleiche gilt natürlich auch für in Wandfarbe gestaltete Regale, Wandschränke oder Vorhänge. Weil sie optisch mit der Wand verschmelzen, findet das Auge hier keinen Halt. Der Raum wird als Einheit wahrgenommen und wirkt automatisch größer – inklusive der Einrichtungsgegenstände in Wandfarbe.

Vertebrae Architecture

Trick 7: Wählen Sie einen hellen Farbton als Kontrastfarbe
Wenn Ton in Ton nicht so ganz Ihrem Geschmack entspricht, sollte die (sparsam) eingesetzte Kontrastfarbe heller sein als der überwiegende Teil des Raumes. So entstehen Lichtpunkte, die den Raum optisch weiten.

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Haben Sie weitere Tipps für die Farbgestaltung kleiner Räume? Teilen Sie mit uns Ihre Ideen und Erfahrungen.

Veröffentlicht am 10.12.2019

Welche farben machen einen raum größer
Welche farben machen einen raum größer

Denn nur weil ein Raum klein ist, muss er nicht so ungemütlich wie eine Hundehütte sein

Quelle: Getty Images/Catherine Ledner

Dunkle Wandfarben sind nicht erlaubt? Und man darf nur kleine, helle Möbel kaufen? Alles Unsinn. Welche Regeln überholt sind und warum man sich in einer kleinen Wohnung mehr trauen kann, als man denkt.

Es gilt als Interior-Gesetz, dass helle Farben jeden Raum größer und weiter wirken lassen. Cremige Pastellfarben wirken wohnlich und Weiß intensiviert Tageslicht und rückt Wände auseinander. Aber das bedeutet nicht, dass dunkle Töne keinen gemütlichen oder raumerweiternden Effekt haben können: Dunkle Töne lassen Konturen verschwimmen, wie zum Beispiel ein kräftiges Petrol, Moosgrün oder Dunkelblau. Aber nur, wenn man einen Trick bei der Wahl der Einrichtung beachtet, siehe Punkt 2.

Welche farben machen einen raum größer

Hotelzimmer als gutes Vorbild für kleine Räume: Samtbetten im Gramercy Park Hotel in New York

Quelle: Designhotels Gramercy Park Hotel

Besonders im Schlafzimmer kann man sich an schweren Materialien wie Samt und gestrichenem Holz versuchen, um einen behaglichen, kuscheligen Raum zu bekommen. Dabei sollte man nicht explizit auf ein kleines Bett oder einen winzigen Schrank setzen. Denn wer seine Möbel zu klein kauft, erzielt oft ungewollt den ungewünschten „Puppenhauscharakter.” Ein hochwertiges Stück macht oft viel mehr her, man muss aber folgenden Trick beachten: Bei dunklen Wandfarben sollten das Bett oder Sofa in einem ähnlichen Farbton gewählt sein. Dann wirkt das - eigentlich sehr große Möbelstück - wie eine zweite Ebene im Raum. Und wenn ein Raum optisch mehrere Ebenen hat, wird dem Auge mehr Tiefe simuliert.

Im Esszimmer nur Hocker aufstellen, weil das Platz spart? Die fehlende Lehne ist nicht nur unbequem, auch können „richtige“ Stühle einen Raum durchaus wohnlicher machen. Man sollte nur darauf achten, dass es ein „leichter“ Stuhl mit filigranen Beinen und schmaler Holzlehne ist. Darum Finger weg von schweren Samtstühlen oder „Eames“-Schalenstühlen, die den Blick versperren. Auch durchsichtige Acrylstühle (hier kaufen)* eignen sich hervorragend für den Esstisch.

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Kaffeehausstühle im Vintage-Look in einem Café in Los Angeles

Wer sich ein großes Sofa, Bett oder Tisch zulegen möchte, sollte darauf achten, dass diese Möbel immer einen versteckten Stauraum mit sich bringen. Ein paar Kaufempfehlungen: Die Polsterbetten* von Made, deren Schubladen unter der Matratze auf den ersten Blick nicht erkennbar sind. Oder man wählt die altbewährten 2-in-1-Möbel, von denen es mittlerweile sehr bequeme Designs gibt. Als Abwechslung zum Bettsofa gibt es beispielsweise den ausklappbaren Schlafsessel (hier kaufen)* oder ausziehbare Polsterbänke (hier kaufen)*.

So schön Bücherrücken und kleine Dekorationsstücke auch sind, die in einem Regal stehen, so unruhig und unaufgeräumt wirkt ein offener Stauraum. Darum sollte man lieber eine geschlossene Variante wählen. Falls ein Regal aber unabdingbar ist, die Bücher ordentlich sortieren und die Regalbretter in einem warmen Grauton streichen, damit sie optisch in den Hintergrund rücken. Auf diese Weise werden sie nicht wie ein so großer „Raumfresser“ aussehen. Ähnliches gilt für zu viele Bilder an der Wand. Mehrere kleine Rahmen erzeugen ein unruhiges Gesamtbild und können den Raum eng und vollgepackt erscheinen lassen. Stattdessen wenige, große Bilder wählen.

Flamingodruck, Urwaldmuster oder geometrische Formen auf der Tapete? Ja, das ist auch bei kleinen Räumen erlaubt. Vorausgesetzt man bringt diese nur an einer Wand im Raum an, mit raumfüllenden Tapeten erzielt man einen klaustrophobischen Effekt. Wichtig ist auch, dass in diesem Fall die Decke stets Weiß bleibt und ansonsten möglichst nur weiße Textilien und Möbel verwendet werden. In kleinen Wohnungen muss man übrigens auch vor auffälligen Bodenbelägen und Teppichen nicht Halt machen. Den Boden am besten mit Quer- oder Diagonalstreifen betonen. Das streckt den Raum optisch.

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Bekannt für seine gemusterten Tapeten auf kleinem Raum: das Designhotel "The Dwell" in Chattanoga, USA

Quelle: The Dwell Designhotels

Statt nur auf eine große Deckenlampe zu setzen, sollte man in engen Wohnung viele, kleinere Lichtquellen an den Wänden platzieren. Wer keinen Platz für Standleuchten hat, kann sich hier mit platzsparenden Wandleuchten aushelfen. Und wer etwas mehr Geld investieren möchte: Beleuchtete Regalseiten, besonders wenn es von der Rückseite an die Decke scheint, reflektieren das Licht zusätzlich und geben dem Raum so mehr Tiefe. Besonders bei dunklen Räumen gilt es, dass man die Wand und die Decke mit extra Spots beleuchtet um mehr Höhe zu simulieren.

Grundregel: Man sollte sich auf wenige Farben beschränken. Nicht zu viele Farben und Muster miteinander kombinieren, die zuvor genannte Statement-Tapete sollte die Ausnahme bilden. Wer seine Accessoires und Textilien, wie zum Beispiel Vorhänge, Teppiche und Tagesdecken, passend zur Nuance der Möbel wählt, wird eine besonders harmonische Wohnung erhalten. Auch bei der Wahl der Materialien sollte man sich beschränken, Glas und Metall reflektieren das Licht besonders gut. Wer unbedingt Holz in der Einrichtung möchte, sollte kein schweres Kirschbaumholz wählen, sondern stattdessen auf helles Eichenholz setzen.

Welche farben machen einen raum größer

Ob Pastellfarben oder dunkle Töne: monochrome Einrichtung ist in kleinen Räumen empfehlenswert

Quelle: Getty Images/Westend61

Die Oberschränke einer Küche verkleinern den Raum optisch. Lieber hübsche Details wie Gewürze, Tassen und Teller auf kleinen Regalen drapieren, dafür mehr Staufläche - für die optisch weniger ansprechenden Dinge wie Töpfe und Pfannen - in den unteren Schränken verwenden. Und wenn es möglich ist, für zusätzlichen Stauraum in der Wohnung Einbauschränke planen lassen. Hört sich spießig an, aber wenn er hochwertig eingebaut ist, kann man so viel Platz sparen und außerdem die „Unordnung“ hinter den Schranktüren verstecken kann. Wenn der Einbauschrank zusätzlich mit Spiegeln versehen oder in der Farbe der Wand bemalt wird, wirkt er weniger wuchtig.

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Statt monströser Schränke: hübsch dekorierte Regale in der Küche geben optisch mehr Raum

Quelle: uliana-kopanytsia

Zum Abschluss einer der bewährtesten Tricks: Spiegel lassen das Licht um einen Raum größer wirken und erhalten die Illusion aufrecht, dass es einen „weiteren“ Raum gibt, wo in Wirklichkeit keiner ist. Besonders bei großen Wandspiegeln, die bis zum Boden reichen, ist dieser Effekt gegeben. Aber auch viele kleine Design-Spiegel in einem hellen Raum können die Wohnung größer wirken lassen, da sie durch die Reflektion des Lichts wie kleine, zusätzliche Fenster wirken.

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