Was passiert wenn man eine 5 auf dem Zeugnis hat Gymnasium

Lesen Sie nach, was Sie gegen schlechte Schulnoten tun können und wie Sie reagieren sollten, wenn Ihr Kind mit einer Fünf nach Hause kommt!

Was passiert wenn man eine 5 auf dem Zeugnis hat Gymnasium
Was passiert wenn man eine 5 auf dem Zeugnis hat Gymnasium

Klappt es in der Schule nicht, gibt es oft schon im Halbjahreszeugnis einen ersten Hinweis darauf, dass das Kind versetzungsgefährdet ist. Zeichnet sich im Verlauf des zweiten Halbjahrs das Sitzenbleiben ab, trudelt die Vorwarnung in Form eines blauen Briefs ins Haus. Meist wird dieser um die Osterferien herum verschickt. Bei volljährigen Schülern werden die Eltern nicht mehr schriftlich informiert. Übrigens: Die häufigsten Probleme treten meist im Fach Mathe auf, dicht gefolgt von Englisch und Deutsch.

Versetzungsgefährdet in der Grundschule

In der Grund- und Sekundarschule ist das klassische Sitzenbleiben grundsätzlich nicht vorgesehen. Hier wird ein Schüler nur in einem „begründeten Ausnahmefall“ nicht in die nächste Klasse versetzt. Zum Beginn der Schulzeit, in der sogenannten Schulanfangsphase, gibt es eine besondere Regelung: Diese kann auch in drei statt in zwei Jahren absolviert werden, ohne dass dies als ein Sitzenbleiben gilt. Man spricht in diesem Fall von „Verweilern“.

Versetzungsgefährdet in der Realschule

In der Realschule bleibt man nur dann sitzen, wenn man mindestens eine Fünf hat und diese nicht ausgleichen kann. Auch bei zwei Fünfen ist ein Ausgleich möglich. Ab drei Fünfen wird man allerdings nicht mehr in die nächste Klasse versetzt. Ausgleich bedeutet, dass mangelhafte Leistungen in zwei Schulfächern durch zumindest befriedigende Leistung in zwei anderen Fächern ausgeglichen werden; beziehungsweise, dass das „Ungenügend“ in einem Fach durch mindestens zwei „Gut“ in zwei anderen Fächern kompensiert wird. Dabei lässt sich nur maximal eines der Fächer Mathematik, Deutsch, Erste Fremdsprache oder Wahlpflicht durch ein anderes Kernfach ausgleichen. Der Ausgleich von zwei Kernfächern durch zwei andere Kernfächer ist also nicht möglich. Bei einer Gesamtnote 6 im Fach Deutsch ist der Notenausgleich ebenfalls ausgeschlossen.

Versetzung gefährdet im Gymnasium

Wer drei oder mehr Fünfen in seinem Gymnasialzeugnis hat, muss wiederholen. Hat ein Schüler zwei Fünfen, kann er das durch zwei Dreien in anderen Fächern ausgleichen. Möchte man eine Fünf in einem der Kernfächer Mathematik, Deutsch sowie erste und zweite Fremdsprache ausgleichen, benötigt man zumindest eine Drei in einem anderen Kernfach. Bei einer Sechs oder zwei Fünfen in diesen Fächern muss man wiederholen.

In der gymnasialen Oberstufte kann der Schüler auf freiwilliger Basis ein Jahr zurückgehen, sollte das Abitur gefährdet sein.

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Versetzungsgefährdet und was tun?

Zoff und Vorwürfe sind beim Sitzenbleiben immer die schlechteste Lösung. Das Kind leidet unter dem Misserfolg ohnehin und braucht die Unterstützung seiner Eltern. Die folgenden Tipps helfen dabei, diese Herausforderung zu meistern. Als Alternative dazu, kann es ratsam sein, über einen Privatunterricht von einem Hauslehrer oder zumindest einer Hausaufgabenhilfe nachzudenken.

In der Regel ist es mit einem guten Nachhilfelehrer, der auch die nötige pädagogische Erfahrung mitbringt, möglich, die Note binnen weniger Monate um 1-2 Notenstufen anzuheben.

Versetzungsgefährdet und Tipps für Eltern

  • Versuchen Sie, gemeinsam mit Ihrem Kind Stärken, die häufig nicht auf Anhieb sichtbar sind, zu erkennen! Das kann auch zur Wahl einer anderen Schulform führen, da die falsche Schulart oft zu einer permanenten Überforderung und schlechten Noten führt. Sitzenbleiben sollte immer ein Anlass sein, um über einen Schulwechsel oder eine andere Ausbildungsform nachzudenken.

  • Vor allem die Ursachenforschung ist wichtig: Versuchen Sie, gemeinsam mit Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter herauszufinden, warum sich die schulischen Leistungen so massiv verschlechtert haben! Vielleicht spielt eine bestimmte Lehrkraft eine Rolle oder auch Mobbing. Ergründen Sie, warum Ihr Kind die Leistungsanforderungen nicht mehr erfüllen konnte!

  • Hat Ihr Kind die schlechte Nachricht erst einmal etwas „verdaut“, können Sie den Blick auf das kommende Schuljahr richten. Überlegen Sie gemeinsam, wie es weitergehen kann und legen Sie Ziele fest! Das können auch erste Teilziele sein wie zum Beispiel eine gute Leistung in einem Problemfach bei der ersten Klassenarbeit.

  • Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind feste Lernzeiten! Das sorgt für Struktur und Kontinuität beim Lernen.

  • Intelligente Lernmethoden können jetzt eine große Hilfe sein. Unterstützen Sie Ihr Kind zudem, indem Sie bei der Erledigung der Hausaufgaben sein Ansprechpartner sind! Lernen Sie gemeinsam Vokabeln und bekunden Sie durch einen regelmäßigen Blick in die Schulhefte Ihr Interesse an seinen Lernfortschritten! Auch Experten wie Schulpädagogen, die so manchen Trick gegen Schulprobleme wissen, können helfen. Ein privater Nachhilfelehrer bietet ebenfalls wertvolle Unterstützung.

  • Generell sollte man immer daran denken, dass Sitzenbleiben keine Katastrophe und keine Einbahnstraße ist. Mitunter ist das für Schüler so etwas wie ein heilsamer Schritt und hilft ihnen beim Ausgleich von Defiziten. Dass das oft klappt, belegt das Beispiel vieler „Sitzenbleiber“, die im späteren Verlauf ihres Lebens beruflich sehr erfolgreich waren.

Gerne unterstützen wir Sie und finden schnellstmöglich den passenden Nachhilfelehrer. Sie können hier eine unverbindliche Anfrage absenden, um kostenlos einmal den/die entsprechende/n Nachhilfelehrer/in kennenzulernen - dies ist ganz ohne Bindung bei uns.

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3. Wenn nach dem Kennenlernen alles für Sie passt, können Sie flexibel Unterrichtstermine vereinbaren.

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Lehrer finden

Als Miriam* in die neunte Klasse ihres Gymnasiums kam, hatte sie zwei neue Mitschüler: zwei Jungen, die sitzen geblieben waren. „Sie taten so, als ob sie ziemlich cool seien, weil sie wiederholt haben. Und unsere Jungs haben sich ihnen im Verhalten schnell angeschlossen“, erzählt die 15-Jährige. Gebracht hat es den beiden aber offenbar nicht so viel. Der eine sei recht bald wieder verschwunden. Und der andere schreibe nach wie vor schlechte Noten.

So wie den beiden Jungen geht es rund 3000 Schülern in Berlin. So viele wurden jeweils in den vergangenen beiden Schuljahren nicht in die nächsthöhere Klasse versetzt. Dazu kamen im vergangenen Jahr noch rund 1075 Schüler, die freiwillig wiederholten.

Für die Bildungsforscherin Nina Kolleck, die an der Freien Universität lehrt, ist der Fall der beiden sitzen gebliebenen Jungen ziemlich typisch. „Studien zeigen, dass Sitzenbleiben einen eher negativen Effekt hat“, sagt Kolleck. Nach einer kurzen Zeit mit besseren Leistungen verschlechtern sich die Schüler wieder. Die Kinder und Jugendlichen erlebten das Sitzenbleiben als Bestrafung, erläutert die Bildungsforscherin. Dadurch würden sie in ihrem Selbstwertgefühl beeinträchtigt. „Dabei ist gerade Selbstbewusstsein für gute Leistungen ganz entscheidend.“

Einige Bundesländer, zum Beispiel Hamburg, haben das Sitzenbleiben weitgehend abgeschafft. Wie ist das in Berlin? Wir beantworten die wichtigsten Fragen

Wo kann man sitzen bleiben?

Eigentlich passiert das in Berlin fast nur noch an Gymnasien und in der Oberstufe der Sekundarschulen und Fachoberschulen. „Grundsätzlich rücken die Schüler jeweils mit Beginn des neuen Schuljahres in die nächsthöhere Jahrgangsstufe auf“, heißt es im Schulgesetz. In Grund- und Sekundarschulen werden Schüler nur in „begründeten Ausnahmefällen“ nicht versetzt. Eine besondere Regelung gibt es gleich zu Beginn der Schulzeit. Die sogenannte Schulanfangsphase kann man auch statt in zwei auch in drei Jahren absolvieren, ohne dass es als Sitzenbleiben gilt. Man spricht auch von „Verweilern“.

Mit welchen Noten bleibt man sitzen?

Wer im Gymnasium drei oder mehr Fünfen im Zeugnis hat, bleibt sitzen. Wer zwei Fünfen hat, kann das ausgleichen, wenn er zwei Dreien in anderen Fächern aufweisen kann. Als Ausgleich für eine Fünf in einem der Kernfächern Deutsch, Mathematik, erste und zweite Fremdsprache braucht man mindestens eine Drei in einem anderen Kernfach. Bei zwei Fünfen oder einer Sechs in diesen Fächern bleibt man sitzen. Ansonsten braucht man für eine Sechs zwei Zweien aus Ausgleich.

Am Gymnasium gibt es noch eine Besonderheit, nämlich das Probejahr in der siebten Klasse. Wer das nicht schafft, kann die Stufe nicht auf dem Gymnasium wiederholen, sondern muss auf eine Sekundarschule wechseln und dort in der achten Klasse weiterlernen.

Wer entscheidet über die Versetzung?

Darüber entscheidet die Klassenkonferenz, das heißt die Lehrer, die in der Klasse unterrichten. Die Entscheidung fällt frühestens zwei Wochen vor Schuljahresende. Die Schulen sind aber verpflichtet, Schüler und Eltern schon früher über die Leistungsentwicklung zu informieren und Fördermaßnahmen einzuleiten. „Es ist ein zentrales Anliegen des Schulgesetzes, im Interesse der Schüler bei deutlichen Leistungsrückständen schon im laufenden Schuljahr zu handeln und gegenzusteuern“, sagt Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD).

Kann man freiwillig wiederholen?

Ja. Die Eltern müssen dafür einen Antrag stellen. Man kann auch während des ersten Halbjahres in die nächstniedrige Klasse wechseln. Die Lehrer können dem Antrag zustimmen, wenn sie erwarten, das sich der Schüler dadurch stabilisiert oder verbessert. Die weitaus meisten freiwilligen Wiederholungen gibt es in der zehnten Klasse der Sekundarschulen. Im vergangenen Jahr entschieden sich rund 850 Zehntklässler dafür. Viele hoffen, so einen besseren Abschluss oder die Qualifikation für die Oberstufe zu schaffen.

Wie oft darf man sitzen bleiben?

Für die Klassen 7 bis 10 darf man laut Schulgesetz höchstens sechs Jahre brauchen, das macht zweimal Sitzenbleiben. Ausnahmen sind aber möglich, wenn man erwarten kann, dass ein Schüler dann noch einen Abschluss schafft. Wer zweimal in der gleichen Stufe sitzen bleibt, muss das Gymnasium verlassen. Und wer zweimal in der Einführungsphase der Oberstufe scheitert, muss ebenfalls gehen.

Welche Alternativen gibt es?

Sitzenbleiben ist teuer. Die Bertelsmann-Stiftung hat 2009 ausgerechnet, dass die Bundesländer knapp eine Milliarde Euro jährlich dafür ausgeben. „Es wäre viel sinnvoller, das Geld in Förderunterricht zu stecken“, sagt Bildungsforscherin Nina Kolleck. Viele Grund- und Sekundarschulen bieten das an, es sollte aber auch an Gymnasien ausgebaut werden. Manchen Schülern helfe es, in eine andere Klasse desselben Jahrgangs zu wechseln. „Das Schulsystem reagiert leider zu oft mit Sanktionen. Das bringt aber nicht viel. Viel besser ist es, Kinder zu stärken.“

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*Name geändert