Was ist die giftigste Spinne in Deutschland?

Erstellt: 22.02.2022, 12:43 Uhr

Von: Svenja Wallocha

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Die giftige Ammen-Dornfingerspinne sorgt in Deutschland für Unbehagen. Doch wie gefährlich ist sie wirklich?

Kassel – Bei giftigen Tieren denken viele zunächst an Spinnen und Schlangen aus tropischen Regionen. Doch auch hierzulande gibt es ein paar unangenehme Vertreter. Einer davon ist der Ammen-Dornfinger. Er zählt zu den giftigsten Tieren in Deutschland. Ein Biss ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann für Menschen auch gefährlich werden. Einige Dinge sollte man deshalb beachten.

Der Ammen-Dornfinger, häufig auch nur Dornfinger genannt, ist laut dem Nabu Brandenburg „die einzige heimische Spinne, die in der Lage ist, die menschliche Haut mit ihren Kieferklauen zu durchdringen“ und so ihr Gift zu injizieren. Beißt die Spinne zu, kann das auch für Menschen recht unangenehm sein. Schon seit den 50er Jahren ist die Spinnenart in Deutschland ansässig. Seitdem nimmt ihre Population zu, was auch mit steigenden Temperaturen zusammenhängt. Denn eigentlich ist der Ammen-Dornfinger im Mittelmeer-Raum zuhause.

Wie gefährlich ist der Ammen-Dornfinger? Giftspinne in Deutschland – Population nimmt zu

Vor allem auf Waldlichtungen, Äckern und Wiesen ist der Ammen-Dornfinger zu finden – wenn auch eher selten. Denn die giftige Spinne gilt als äußerst scheu und beißt nur zu, wenn sie massiv gestört wird. Kommt es dennoch dazu, soll der Biss laut Betroffenen ähnlich schmerzhaft sein, wie ein Wespenstich.

Das berichtet auch Arachnologe Dr. Peter Jäger gegenüber dem MDR. „Die kommen sehr wohl und gut durch unsere Haut. Da ist es tatsächlich so, dass so ein Schmerz bis zu zwei Tage anhalten kann, dann aber ohne Nachwirkungen wieder verschwindet“, beschreibt der Spinnenforscher den Biss der Spinne. Neben Schmerzen und Schwellungen an den betroffenen Stellen, kann es in seltenen Fällen auch zu Symptomen wie Fieber, Kreislaufversagen, Schwindel, Schüttelfrost oder Erbrechen kommen. Spätestens nach drei Tagen sollten diese aber vollständig verschwunden sein. Generell gilt: Wer sich nach einem Stich oder Biss eines Tieres unwohl fühlt, sollte immer mit einem Arzt Kontakt aufnehmen.

Ammen-DornfingerCheiracanthium punctorium
OrdnungWebspinnen
KörperlängeBis zu 1,5 Zentimeter
Farbegrün-orange-braun

Ammen-Dornfinger: Wo die Spinne zu finden ist und was man beachten sollte

In Panik braucht man beim Ammen-Dornfinger allerdings nicht zu fallen. Man muss die Spinne schon sehr ärgern, bis sie zubeißt. Denn ihr Gift nutzt sie eigentlich nur für die Jagd oder Verteidigung, erklärt der Nabu Baden-Württemberg. Zudem lebt die Spinne sehr zurückgezogen und ist nachtaktiv, wie auch br.de berichtet. Meist versteckt sich die etwa 1,5 Zentimeter große Spinne in hohem Gras, wo auch ihre Gespinste zu finden sind. Denen sollte man nicht zu nahe kommen und sie auf keinen Fall zerstören.

Wer vor allem im Hochsommer im hohen Gras unterwegs ist, sollte also Ausschau nach den etwa hühnereigroßen geschlossenen Brutgespinsten halten und einen großen Bogen um sie machen. Zudem ist der Biss der giftigen Spinne zwar schmerzhaft und kann unangenehme Folgen haben, aber laut Nabu sind bisher keine gravierenden Schäden bei Betroffenen bekannt.

Was ist die giftigste Spinne in Deutschland?

Eine Ammen-Dornfinger-Spinne (Cheiracanthium punctorium) krabbelt durch eine Wiese in Briesen (Brandenburg). (Archivbild) © Patrick Pleul/dpa

Erkennen kann man den Ammen-Dornfinger an seiner grün-orange-braunen Farbe. Auffällig sind zudem die beiden Kieferklauen. Mit etwa 1,5 Zentimetern Körperlänge ist die Spinnenart allerdings relativ klein. Zum Vergleich: Eine Vogelspinne kann zwischen fünf bis zehn Zentimeter groß werden.

Auch die Lebenszeit der giftigen Spinne ist recht kurz. Sie lebt laut Nabu nur ein Jahr. Männchen trifft man von Juni bis September und Weibchen von Juli bis November an. Nach dem Paarungsakt stirbt das Männchen. Das Weibchen kann bis zu 165 Eier legen. Neben dem Ammen-Dornfinger gibt es auch noch weitere giftige Tiere in Deutschland*. Darunter etwa die Wasserspinne oder die Aspisviper. (svw) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Es wird immer wärmer in Deutschland und durch die Globalisierung gelangen auch immer mehr exotische Tiere nach Deutschland. Die eine oder andere exotische Spinnenart gehört auch dazu. Spinnen lösen bei vielen Menschen Angst und Unbehagen aus. Andere freuen sich hingegen, dass es auch hier mehr Spinnenarten gibt. Rund um Giftspinnen halten sich auch hartnäckig einige Mythen. So sollen beispielsweise giftige Bananenspinnen in den Kartons bis in den heimischen Supermarkt gelangen. Mancher hat deshalb Angst oder zumindest Respekt beim Kauf von Bananen an der Obsttheke. Diese Angst ist jedoch unbegründet, denn Bananen werden mit Gas behandelt und daher ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Bananenspinnen im Supermarkt anzutreffen sind. Richtig ist aber auch, dass Bananenspinnen zu den besonders giftigen Spinnen gehören. Auch in Deutschland sind einige Vertreter der giftigen Spinnen vertreten – hier erfahrt ihr Wissenswertes zu den heimischen Giftspinnen und wie man Spinnen loswerden kann lesen Sie in unserem Artikel “Spinnen loswerden“.

Eigentlich alle Spinnentiere fühlen sich draußen wohl, solange es warm ist. Dann finden sie dort auch genug Nahrung. Wenn es jedoch im Herbst beginnt kühl und feucht zu werden, suchen sich die Spinnen angenehmere Plätze. Hier kommt nun auch der Wohnraum der Menschen ins Visier, denn in der kühlen Jahreszeit sind Spinnen vermehrt in Häusern und Wohnungen zu finden. Wer eine Spinnenphobie hat, gerät dann schnell in Panik. Es macht keinen Unterschied, ob die Spinne giftig ist oder nicht. Gerade in Deutschland gibt es aber viele verschiedene Spinnenarten und nur ein sehr kleiner Teil von ihnen ist wirklich giftig. Dazu zählen die Kreuzspinne oder die Dornfingerspinne. Der Biss ihrer Kierferklauen ruft meist schwache bis gar keine Reaktionen hervor. Vorsicht ist aber trotzdem hilfreich.

Von den hier heimischen Giftspinnen wird keine Art ohne Grund zubeißen. Sie beißen nur, wenn sie sich oder ihr Nest bedroht fühlen und keinen anderen Ausweg kennen. Trotz, dass sie nicht Angriffslustig sind, sind die achtbeinigen Mitbewohner meist unerwünscht.

Die Kreuzspinne ist eine der einzigen, hier beheimateten Giftspinne. Sie lässt sich leicht durch ihre kreuzähnliche Musterung auf dem Rücken erkennen, ist aufgrund ihres schwachen Gifts und Bisses aber ungefährlich.

Der Biss der Wasserspinne ist ebenfalls in der Regel ungefährlich. Sie hat ihren Namen von ihrer Lebensweise: Sie ist die einzige im Wasser lebende Spinne und steht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Daher ist eine Begegnung mit der Wasserspinne eher unwahrscheinlich.

Auch der Klimawandel zeigt seine Spuren in Deutschland, denn seit einigen Jahren finden sich auch neue Arten von Giftspinnen hierzulande.

Wenn es drinnen mollig warm ist, macht sich in den letzten Jahren auch immer öfter die Hauswinkelspinne es sich in Wohnungen und Häusern gemütlich. So flieht sie vor dem für sie widrigen Wetterbedingungen, wenn die Nächte ihr zu kalt werden. Bei dieser Spinne gilt es jedoch vorsichtig zu sein, denn sie gehört zu den heimischen Giftspinnen. Dabei beeindruckt sie aber zunächst auch mit ihrer Größe, denn sie kann bis zu 10 Zentimeter groß werden.

Wie fast alle heimischen Spinnenarten sind auch Hauswinkelspinnen nicht besonders aggressiv und beißen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Zwar verfügen sie über ein gewisses Giftpotential, aber sie können mit ihren Beißklauen die menschliche Haut nur schwer durchdringen. Wenn sie es dennoch schafft, dann ist der Schreck oftmals größer als die Folgen. Ein Biss ist mit einem Nadelstich vergleichbar und hat eigentlich keine schlimmen Wirkungen. Bevor es dazu kommt, sollte Ruhe bewahrt werden, denn diese Mitbewohner fängt man am besten mit einem Glas oder einer Zeitung. So passiert weder der Spinne noch dem Menschen Unheil. Spinnenfreunde wissen schon lange, dass Spinnen wichtige Nachbarn sind und so manche Fliege oder Mücke wegfangen. Damit leisten Spinnen einen wichtigen Beitrag zu einer funktionierenden Umwelt. Das sollte jeder beherzigen, der einen unliebsamen Mitbewohner wieder loswerden will. Eine im Glas gefangene Spinne lässt sich leicht und unkompliziert draußen wieder aussetzen.

Das klingt jetzt erstmal relativ aufregend, aber diese Spinnen sind für den Menschen kaum gefährlich. Im Gegensatz dazu findet sich mit dem Ammen-Dornfinger eine Giftspinne vor allem im Süden der Bundesrepublik, die mit ihrem kräftigen Biss dem Menschen wirklich Gift verabreichen kann. Sie hält sich jedoch lieber draußen auf. Wer von einem Ammen-Dornenfinger gebissen wurde, sollte sich auf jeden Fall an einen Arzt wenden. Der Biss ähnelt zwar auch hier erstmal nur einem Wespenstich im Schmerz, kann aber auch andere Folgen, wie zum Beispiel Schwindel, aufweisen. Der Ammen-Dornfinger ist zwar relativ klein, aber an seiner roten und orangen Färbung gut zu identifizieren. Diese Tiere leben vor allem an Wegrändern oder Grabenrändern. Dort legen sie auch ihre Eier in einem Nest, dass einem „Cocoon“ gleicht und so groß wie ein Hühnerei werden kann.

Die Schwarze Witwe kann mit ihrem Biss teils heftigere Schmerzen auslösen. Da sie zu den Webspinnen gehört, spinnt sie Netze, um Beute zu fangen: Diese befinden sich meist am Boden. Die Europäische Schwarze Witwe, welche inzwischen ebenfalls in Deutschland zu finden ist, hat einen leuchtend roten Hinterleib und schwarze Flecken, an denen sie gut zu erkennen ist. Die Weibchen werden vier Zentimeter groß, die Männchen sind dagegen nur halb so lang.

Mit der Kräuseljagdspinne hat eine weitere Giftspinne vor allem im Süden und Westen Deutschlands eine neue Heimat gefunden. Ursprünglich kommt die Spinne, die auch als Nosferatu-Spinne bekannt ist, aus dem Mittelmeerraum. Sie ist ungefähr so groß wie eine Tarantel. Sie ist leicht an ihrer starken Behaarung zu erkennen und verfügt über Gift. Sie geht nicht mit einem Netz auf die Jagd. Sie streift nachts durch die Gegend und erlegt ihre Beute mit einem giftigen Biss. Vor allem am Oberrhein und rund um München wurde diese Spinnenart schon häufiger gesichtet. Vereinzelt hat sie es jedoch auch schon bis nach Norddeutschland geschafft. Leider kommt sie auch in menschliche Häuser, wenn es ihr zu kalt wird. Schon vor über zehn Jahren wurden die ersten Fälle bekannt. Internationale Transporte hat sie wohl einfach als „Taxi“ in einen neuen Lebensraum genutzt. Kräuseljagdspinnen sind gute Kletterer, weshalb sie auch problemlos in höhere Stockwerke gelangen können. Mit einem Körper, der auch an eine Vogelspinne erinnern könnte und einer Spannweite der Beine von bis zu 6 cm ist sie recht gut auszumachen. Ihr Biss ist recht stark – in etwa vergleichbar mit einem Wespenstich und kann eine starke schmerzhafte Schwellung verursachen. Manchmal treten bei den Gebissenen auch allergische Reaktionen auf.

Nach einem Biss gibt es in der Regel eine Rötung, die zwei typischen Einstichpunkte sind nur schwer zu erkennen. Diese entstehen, indem sich die Kieferklauen in die Haut bohren und ihr Gift absondern. Zunächst tut ein Biss auch weh. Der Schmerz lässt sich je nach Spinne mit einem Nadelstich bis zu einem Wespenstich vergleichen. Meistens ist es mit einer Schwellung getan, doch wer allergisch auf Spinnen reagiert, sollte unter Umständen einen Arzt aufsuchen. Teils können Spinnenbisse, wie die des Dornfingers oder der Schwarzen Witwe, auch starke Reaktionen, wie Schüttelfrost, Schmerzen oder Krämpfe auslösen.

Zu den Symptomen von Spinnenbissen zählen:

  • Rötung
  • Juckreiz
  • Schwellung

In einzelnen Fällen können auch stärkere Reaktionen wie

  • Schwindel
  • Fieber & Schüttelfrost
  • Krämpfe
  • Erbrechen
  • Schockzustände

auftreten.

Nach einem Biss hilft erstmal Ruhe. Die meisten Spinnen reagieren dann auch ruhig und können gefangen werden. So lassen sich Bisse vermeiden. Sollte man dennoch gebissen werden, dann darf man sich auch trotz Jucken nicht Kratzen. Der Biss sollte mit klarem Wasser ausgespült und eventuell mit Jod desinfiziert werden. Kühlen ist dann das erste Mittel der Wahl. Kühl-Pad oder Eiswürfel sollten Abhilfe schaffen. Auch Hitze kann helfen: Diese zerstört die giftigen Eiweiße im Gewebe der Bisswunde. Meistens sind Schmerz und Schwellung bereits nach einer halben Stunde oder einer Stunde verschwunden. Eine schmerzlindernde Salbe kann zusätzlich helfen.

Hilfreich Maßnahmen bei Spinnenbissen sind Folgende:

  • Hitze
  • Kälte
  • Wunddesinfektion
  • schmerzlindernde Salbe
  • Antiallergikum
  • aufgeschnittene Zwiebel auflegen
  • nicht kratzen, um Infektionen zu vermeiden

Präventiv können Fliegengitter angebracht werden und eine „Bürste“ an der Tür, denn so bleiben Spinnen außerhalb. Lavendel wirkt zudem nicht nur gegen Motten, weil auch viele Spinnen diesen Geruch nicht mögen. Auch regelmäßiges Reinigen der Wohnung sorgt dafür, dass keine unliebsamen Mitbewohner Fuß fassen können. Das Spinnenspray von DFNT ist ebenfalls eine wirksame Möglichkeit, Giftspinnen fernzuhalten und zu vertreiben.

Giftspinnen besitzen zwar eine gewisse Menge Gift, meist ist aber der Schreck vor ihnen größer als der Schmerz des Bisses. Auch tritt der Fall eines Spinnenbisses selten ein: Giftspinnen in Deutschland beißen meist nur, wenn sie keinen anderen Ausweg sehen, sich ins Haus verirren oder bei der Gartenarbeit ihr Nest bedroht wird. Der Ammen-Dornfinger allerdings kann dem Menschen tatsächlich gefährlich werden und leichte Gesundheitsprobleme auslösen. Ein wirksamer Schutz vor Spinnen ist das Spinnenspray von DFNT.

Sind unsere einheimischen Spinnen giftig und gefährlich?

Einheimische Spinnen, wie beispielsweise die Kreuzspinne, sind zwar giftig, aber nicht wirklich gefährlich für den Menschen. Erstens ist ihr Gift oft zu schwach und zweitens gehen sie nicht aktiv gegen den Menschen vor. Auch bei ihrer Verteidigung können einheimische Spinnenarten die menschliche Haut nur schwer durchdringen. Unter Wasser lebt zudem die Wasserspinne, die aber nur als schwach giftig einzuschätzen ist und bis nach Japan verbreitet ist.

Wie giftig ist der Ammen-Dornfinger? Was passiert bei einem Biss?

In ganz Europa ist dies die einzige Giftspinne, die dem Menschen wirklich gefährlich werden kann. Neben Schwellungen können hier als Folgeerscheinungen von einem Biss Schüttelfrost und Fieber auftreten. Nicht selten führt ein Biss auch zu Erbrechen. Doch auch hier gibt es bisher keine Berichte über nachhaltige Schäden oder einen Tod durch das Gift des Ammen-Dornfinger. In einem schlechten Fall kann es aber durchaus zu einem anaphylaktischen Schock kommen, dann sollte schnell ein Arzt zu Hilfe geholt werden.

Welche anderen großen Spinnen gelangen zu uns?

Zu uns hat es auch die Falsche Witwe geschafft. Sie kommt ursprünglich von den Kanaren und sieht der Schwarzen Witwe sehr ähnlich. Von den anderen Spinnen, die zu uns gelangen, ist die Hauswinkelspinne mit Sicherheit die Größte in der freien Wildbahn. Wer dagegen im Zoo das Glück hat, eine Riesenkrabbenspinne zu sehen, kann durchaus das Gruseln bekommen. Sie werden nämlich über 30 cm groß. Doch noch fühlen sich solche Spinnen in Südostasien zu Hause.

Was ist die giftigste Spinne in Deutschland?