Warum spricht robby naish so gut deutsch

Robert „Robby“ Staunton Naish (* 23. April 1963 in La Jolla) ist ein amerikanischer Surfer und mehrmaliger Weltmeister im Windsurfen.

Naish wurde im Stadtteil La Jolla, nördlich der Innenstadt San Diegos geboren. Sein Vater Rick Naish war ein Surfer, der bereits 1959 die größten damals bekannten Wellen in Waimea Bay abritt und in der ersten Ausgabe der Zeitschrift „surfer“ porträtiert wurde. Rick hat mit Carol Naish drei weitere Kinder. Robby Naish war zweimal verheiratet und ist Vater zweier Töchter (* 1983 und * 2007).

Mit der Segelnummer US-1111 wurde er insgesamt 24 mal Windsurf-Weltmeister. Er gilt als Pionier des Windsurfens und war maßgeblich an der Entwicklung kürzerer Surfbretter beteiligt. Weitere Innovationen waren das Sichtfenster im Segel, die Fußschlaufen und das Trapez.

Später begann er mit dem Kitesurfen und wurde 1998 Weltmeister im Slalom, im darauffolgenden Jahr Weltmeister im Slalom und im Sprungwettbewerb. Auch in diesem Sport hat er die Weiterentwicklung des Materials maßgeblich beeinflusst. 2001 stellte Naish mit 70,37 km/h (38,4 Knoten) vor Gran Canaria einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord im Kite-Surfen auf. Nach 16 Jahren zog sich Naish 2001 aus dem Profisport zurück und wurde am 5. November 2002 zusammen mit Jim Drake und Hoyle Schweitzer in die Hall of Fame der Professional Windsurfers Association (PWA) aufgenommen.

Robby Naish spricht sehr gut Deutsch und gehört dem Jury-Komitee des Laureus World Sports Awards an.

Nachdem 1979 die Windsurfboardproduktion dem „Garagenfirma“-Maßstab entwachsen war, gründete Rick Naish Naish Hawaii Ltd. die zunächst nur Windsurfboards mit dem Know-how von Robby herstellte. 1999 gründete Robby Naish sein erstes Unternehmen „Naishsails“. Inzwischen stellen seine Firmen Produkte und Zubehör für Wind-, Kite-, Wing- und Stand Up Paddle Surfing her und sind unter der Nalu Kai Incorporated zusammengefasst.

2013 gab der inzwischen 50-Jährige Naish, der seinen runden Geburtstag bewusst nicht gefeiert hat, am Rande des 30. Windsurf World Cup Sylt ein Kurz-Comeback auf der Tour der Profis bekannt. Er startete nach 12 Jahren Pause in seiner Heimat Maui beim PWA-Tour Wettbewerb Aloha Classic 2013 in Hoʻokipa mit einer Wildcard und erreichte einen geteilten 17. Platz bei insgesamt 32 Teilnehmern. Beim Aloha Classic 2014 erreichte Naish nach der Double-Elimination den 7. Platz von 29 Teilnehmern und 2015 den 11. Platz von 48 Teilnehmern. Im Mai 2016 zog Naish sich einen Beckenbruch beim Kitesurfen zu, konnte aber am Aloha Classic 2016 im November teilnehmen. Er erreichte unter anderem mit Jason Polakow den geteilten 17. Platz von 48 Teilnehmern.

  • Weltmeister im Windsurfen von 1976–1979 und 1983–1987 (vor Gründung der PWA)
  • PWA-Wave Weltmeister 1988, 1989 und 1991
  • 1998 und 1999 Weltmeister im Slalom-Kitesurfen
  • 1999 Weltmeister im Kitesurf-Sprungwettbewerb
  • 2001 Geschwindigkeits-Weltrekord im Kitesurfen
  • Robby Naish, Peter Brockhaus, Peter Naish: Windsurfing mit Robby Naish mit Fotos von Uli Seer. Delius Klasing Verlag, 1981, ISBN 978-3-7688-0364-9.
  • Robby Naish, Ulli Seer: Robby Naish, Superstar. Neueste Funboard Fahrtechnik. Delius Klasing Verlag, 1987, ISBN 978-3-7688-0484-4.
  • Rip., VHS, Delius Klasing Verlag, 45 Minuten, 1995
  • Powerlearning Windsurfing, DVD, Delius Klasing Verlag, 2009
  • Powerlearning Kiteboarding, DVD, Delius Klasing Verlag, 2009
  • The Longest Wave, Dokumentarfilm von Joe Berlinger, 103 Minuten, 2019

Commons: Robby Naish – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • in der Internet Movie Database (englisch)
  • , Englisch
  • , windsurfing.tv, 16. September 2020, englisch
  • , Kite Magazin, 21. August 2018
  • , Video, YouTube, Oktober 2013, Englisch
  • , Interview von Melanie Haack, welt.de, 25. September 2013
  1. (Englisch) Professional Windsurfers Association. Abgerufen am 3. Oktober 2009.
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  16. (Deutsch) Munzinger-Archiv. Abgerufen am 21. Oktober 2013.

Normdaten (Person): GND:(, ) | NDL: | VIAF: |Wikipedia-Personensuche

Personendaten
NAME Naish, Robby
ALTERNATIVNAMEN Naish, Robert Staunton; Naish, Robby (Spitzname)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Surfer und vielfacher Weltmeister im Windsurfen
GEBURTSDATUM 23. April 1963
GEBURTSORT La Jolla

Warum spricht robby naish so gut deutsch

AZ-Interview mit Robby Naish: Die Windsurf-Legende aus Hawaii ist mehrfacher Weltmeister und nimmt auch mit 57 Jahren immer noch an Wettkämpfen teil.

AZ: Aloha, Mister Naish, wie geht's Ihnen? Wie ist das Leben für eine Surf-Ikone derzeit in den Vereinigten Staaten?
ROBBY NAISH: Oh, gut. Abgesehen davon, dass es zur Zeit überall ein bisschen verrückt ist. Aber wenn man schon diesen Shit durchstehen muss, dann ist Hawaii ein ziemlich guter Ort dafür.

Über die Jahrzehnte Ihrer Karriere haben Sie so viele Flugmeilen gesammelt wie wohl nur wenige Menschen auf diesem Planeten. Seit einer Weile ist es mehr oder weniger vorbei mit dem Rumgereise. Wie gehen Sie damit um?
Ich vermisse das in der Tat, und es ist schon seltsam: Mein ganzes Erwachsenenleben war ich praktisch von einem Trip zum nächsten unterwegs, quer über den Erdball. Und jetzt so lange zu Hause! Mein Terminkalender war knallvoll, ich musste so viele Termine absagen - eine irgendwie interessante Erfahrung. Aber zum Glück hatten wir hier den ganzen Sommer über richtig gute Bedingungen für alle Arten von Wassersport und vergleichsweise wenig Einschränkungen wegen Corona. Wir durften ins Wasser gehen, es war kaum etwas los, viel weniger Verkehr, fast gar keine Touristen.

"Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis der Film fertig war"

Neu ist "The longest wave", eine Dokumentation über Sie, die eigentlich schon längst im Kino sein sollte.
Es gibt wohl keinen schlechteren Zeitpunkt, um einen Kinofilm zu rauszubringen als im Jahr 2020. Fast fünf Jahre hat es gedauert, bis der Film fertig war - und dann so was! Den ganzen September über wäre ich in Deutschland, Österreich und der Schweiz gewesen, um den Film zu promoten - alles auf 2021 verschoben.

Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis? Sie wollten ja keinen klassischen Action-Surf-Film.
Es ist sicher nicht das, was die Leute erwarten. Es ist kein "Schau, bin ich nicht toll?!"-Film. Das wollte ich wirklich nicht. Als Red Bull vor ein paar Jahren mit der Idee kam, sagte ich: ‚Nein, ich bin noch nicht so weit, um zurückzuschauen." Mit der Zeit habe ich mich mit der Idee angefreundet - solange der Film etwas anders sein könnte. Dann kam Joe Berlinger als Regisseur an Bord. . .

. . .der Oscar-prämierte Dokumentarfilmer.
Er hat so einen ganz anderen Hintergrund, hat noch nie einen Sportfilm gemacht, sondern Dokus über Metallica und völlig andere tiefgründige Themen wie den juristischen Kampf der Ureinwohner im ecuadorianischen Amazonasgebiet gegen Texaco. Da wusste ich: Der wird einen ganz anderen Film machen.

"Es gab einige Herausforderungen, aber am Ende bin ich sehr zufrieden"

Wie lief die Zusammenarbeit?
Ich habe ihm sozusagen die Autoschlüssel in die Hand gedrückt. Es ist sein Film, ich habe nichts mit der Struktur des Films zu tun. Es hat sich alles mit der Zeit entwickelt. Am Anfang wussten wir nicht mal, um welchen Sport es gehen sollte: Windsurfing, Kite, Stand-Up- Paddling. Wir ließen die Idee organisch wachsen. Es gab einige Herausforderungen, aber am Ende bin ich sehr zufrieden. Der Film zeigt eine ziemlich herausfordernde Periode meines Lebens. Es ist eher ein Film über unsere Beziehung zur Zeit: Was passiert, wenn wir älter werden? Wie gehen wir damit um? Es ist ein überraschender Film - genau das, was ich wollte.

Wie war es, erstmals den fertigen Film zu sehen?
Beängstigend. Ich war nie im Schneideraum, wusste nicht, welche Musik gewählt wurde, ich wusste gar nichts. Ich habe mein Leben praktisch einem Fremden in die Hand gegeben. Auch wenn es jemand ist, von dem ich wusste, dass er sehr gut ist in dem, was er tut.

Kurz vor Beginn der Dreharbeiten hatten Sie bei einem Foto-Shooting im Mai 2016 auf dem Brett diesen fürchterlichen offenen Beckenbruch, an dem Sie fast verblutet wären…
Wir wollten mit der Filmcrew gerade los zu einem Trip nach Namibia, als das passiert ist. Der Umgang mit der Verletzung, die Reha: All das ist im Film. Es war die erste Verletzung in meiner ganzen Karriere - interessant, das im Film nochmal zu erleben. Und danach gleich noch eine Verletzung: ein gebrochener Fuß, genau ein Jahr später. Sieben Monate konnte ich nicht aufs Wasser! Länger als nach dem Beckenbruch.

Auch als Geschäftsmann ging es Ihnen in dieser Zeit nicht gut, dazu die Scheidung von Ihrer zweiten Frau - als wollte Ihnen ein gemeiner Drehbuchschreiber das Leben schwer machen.
Oh Mann, in der Zeit war wirklich was los! Es wird viele überraschen, dass wir ausgerechnet in dieser Zeit den Film gedreht haben! Aber so ist das Leben, so ist mein Leben: nicht immer perfekt. Ich wollte die dunklen Seiten nicht verstecken. Der Film zeigt, wie ich schlimm zugerichtet werde - und wie ich da wieder raus kam, zu neuen hundert Prozent, in und außerhalb des Wassers.

Bild aus glücklicheren Tagen: Robby Naish und seine Ex-Frau Kathy.Bild aus glücklicheren Tagen: Robby Naish und seine Ex-Frau Kathy.

Bild aus glücklicheren Tagen: Robby Naish und seine Ex-Frau Kathy. © imago images/Jan Huebner

"Wasser ist nachsichtig. Du fällst, stehst wieder auf und probierst es nochmal"

Wie war eigentlich die Rückkehr aufs Wasser nach dem Beckenbruch? Waren Sie Ihrem Lieblingselement nicht ein bisschen böse?
Wasser ist so nachsichtig, so versöhnlich. Wenn du dich verletzt, tust du das selbst. Ich habe sehr lange unheimlich viel Glück gehabt. Hätte ich mir irgendeinen anderen Sport ausgesucht, mein Körper wäre schon längst völlig zerstört. Stürze auf Eis, Schnee, Beton oder Erde! Sogar Tennis oder Golf: Schultern und Ellbogen sind irgendwann hinüber! Wasser dagegen ist nachsichtig. Du fällst, stehst wieder auf und probierst es nochmal.

Kein Gedanke daran zumindest mal die Wettkämpfe bleiben zu lassen?
In meinem Kopf habe ich die Wettkämpfe schon immer nur gegen mich selbst bestritten. In meinem Sport geht es nicht darum, einen anderen Typen zu besiegen. Das ist wie, wenn man von einer Verletzung zurückkommt: ‚Ich schaffe das! Ich komme zurück auf mein Level!' Es ist nicht so, dass ich mein Karriereende herbeisehne, um Zeit für etwas anderes zu haben - Fischen gehen oder Gärtner werden. Es gibt keine verborgene Leidenschaft, die nach außen drängt. Ich will immer noch auf dem Wasser sein.

Es gibt kein Alterslimit auf dem Brett?
Freunde von mir stehen mit 70 oder 80 immer noch auf dem Brett und genießen Wind und Wellen.

Sie haben allerdings jeden Morgen die große Qual der Wahl: Kite, Windsurfing oder SUP.
Es kommt immer auf die Bedingungen an - und auf den Zeitplan der Entwicklungen und den Produktzyklus. Ich bin ständig am testen. Es ist ein Nonstop-Mix. Und es gilt immer der Satz: Du bist nie zu alt, um Spaß zu haben!