Autor: Philipp Hauer. Vollständige Neuerstellung vom Februar 2012. © (sofern nicht anders gekennzeichnet) Show AgendaInhaltsangabe von Steffen Kuntoff (Lizenz: cc by-sa)© Stefan Klaffehn/pixelio.de Jerusalem zur Zeit des Waffenstillstands nach dem 3. Kreuzzug. Der ebenso reiche wie weise und edelmütige jüdische Kaufmann Nathan kommt von einer langen Geschäftsreise zurück. Während seiner Abwesenheit brannte es in seinem Haus, und seine Pflegetochter Recha verdankt einem Christen ihr Leben. Von ihm wird erzählt, dass Sultan Saladin ihn als einzigen von zwanzig gefangenen Tempelherren am Leben ließ, weil er seinem verschollenen Bruder Assad ähnlich sehe. Nathan schickt Daja, die verwitwete christliche Erzieherin Rechas, um den Tempelherrn einzuladen, aber der lehnt es ab, mit Juden zu verkehren. Nathan passt ihn auf der Straße ab, und obwohl sich der Christ zunächst schroff abweisend verhält, gelingt es dem jüdischen Kaufmann allmählich, ihn durch seine tolerante Haltung für sich einzunehmen. Sultan Saladin träumt davon, seine Schwester Sittah mit einem Bruder und seinen Sohn Melek mit einer Schwester des englischen Königs Richard Löwenherz zu verheiraten, um Frieden zwischen Christen und Muslimen zu stiften. Weil seine Kassen leer sind, hat er allerdings nicht viel anzubieten. Deshalb sucht er einen Kreditgeber. Als Nathan zum Sultan gerufen wird, erwartet er, dass dieser wissen wolle, was er während seiner Reise beobachtet habe. Doch zu seiner Verblüffung fragt ihn Saladin nach einiger Zeit, welche Religion er für die wahre halte. Nathan wittert eine Falle und antwortet mit einem Märchen, der berühmten Ringparabel: In einer bestimmten Familie gehörte es zur Tradition, durch die Weitergabe eines kostbaren Rings jeweils einen der Söhne als zukünftiges Familienoberhaupt auszuwählen. Ein Vater aber konnte sich nicht zwischen seinen drei rechtschaffenen Söhne entscheiden und ließ deshalb zwei Duplikate anfertigen, die er selbst nicht vom Original zu unterscheiden vermochte. Nach seinem Tod kam es zum Streit zwischen den drei Brüdern. Der Richter weigerte sich, ein Urteil zu sprechen, riet aber jedem der drei Männer, an die Echtheit seines Ringes zu glauben und in vielen Jahren wiederzukommen. Jede der drei großen Religionen kann die "echte" sein. Jedenfalls sollten ihre jeweiligen Anhänger davon ausgehen und es durch Sittlichkeit und Nächstenliebe zu beweisen versuchen. Saladin reagiert betroffen und bietet dem Juden seine Freundschaft an. Während Nathan noch beim Sultan ist, folgt der Tempelherr seiner Einladung, weil er aber nur Recha und Daja im Haus des Kaufmanns antrifft -- und sich verwirrt eingesteht, wie sehr Recha ihm gefällt -- zieht er sich rasch wieder zurück. An Rechas Reaktion merkt Daja, dass auch sie sich verliebt hat. Ungeachtet der verschiedenen Religionen und seines Keuschheitsgelübtes hält der Tempelherr um die Hand Rechas an. Nathan reagiert ausweichend und erkundigt sich nach der Herkunft des Tempelherrn. Daja trifft sich heimlich mit dem Tempelherrn, der Nathans Zurückhaltung als durch den Glaubensgegensatz motivierte Ablehnung missdeutet, und verrät ihm, dass Recha nicht die leibliche Tochter Nathans ist, sondern ein christlich getauftes Kind, das dieser aufgezogen habe. Die Vorstellung einer von einem Juden erzogenen Christin entsetzt den Tempelherrn. In seiner Verwirrung denunziert der Tempelherr den jüdischen Kaufmann beim Patriarchen. Ein Klosterbruder warnt Nathan. Es handelt sich um den Mann, der ihm vor 18 Jahren in Darun ein Kind anvertraute, dessen Mutter -- eine Schwester des Tempelherrn Conrad von Stauffen -- gestorben war. Der Vater, Wolf von Filnek, fiel wenig später vor Askalon. Nathan hatte wenige Tage zuvor seine Frau und seine sieben Kinder bei einem Pogrom verloren. Sie waren im Haus seines Bruders in Darun verbrannt. Im Palast des Sultans klärt Nathan den Tempelherrn über dessen Herkunft auf. Sein Vater war Wolf von Filnek, seine Mutter eine Schwester des Tempelherrn Conrad von Stauffen. Bevor Wolf von Filnek nach Palästina ging, vertraute er seinem Schwager die Erziehung seines Sohnes Leu an. Recha heißt in Wirklichkeit Blanda von Filnek und ist die Schwester des Tempelherrn. Saladin vergewissert sich durch einen Blick in das Brevier Wolf von Filneks, das der Klosterbruder Nathan überbracht hat, und weiß nun, dass es sich beim Vater von Leu und Blanda um niemand anderen handelte als um seinen Bruder Assad, der vor vielen Jahren von einem Ausritt nicht zurückgekehrt war. Ein christlicher Tempelherr und die Pflegetochter eines Juden sind also in Wahrheit Neffe und Nichte eines muslimischen Herrschers: Obwohl sie drei verschiedenen Religionen angehören, sind sie Mitglieder ein und derselben Familie. Hintergrundinformation: JerusalemIn kaum einen anderem Ort der Welt finden sich die Heiligtümer unterschiedlicher Religionen so nah zusammen wie in Jerusalem. Lessing wählte wohl nicht ohne Grund Jerusalem als Schauplatz seines Dramas. Die Religionen und insbesondere Toleranz sind wesentliche Themen seines Werkes.
Illustration des Handlungverlaufs
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Vergrößern. Autor: Steffen Kuntoff (Lizenz: cc-by-sa) Szenenübersicht und SzenenanalyseAkt I
Zusammenfassung Akt I:
Akt II
Zusammenfassung Akt II
Akt III
Zusammenfassung Akt III:
Akt IV
Zusammenfassung Akt IV:
Akt V
Zusammenfassung Akt V:
Auflösung: Der StammbaumQuelle: Wikipedia, Stand: 2007 Literatur und weitere Links
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