Das Leben ist wie ein Stück Papier Kommentar

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Bremen. Istanbul ist seit einigen Jahren aufgerückt in die Riege der angesagten Städte, in die es das polyglotte Partyvolk zieht. Die Metropole am Bosporus ist schon längst nicht mehr nur spannend für Kulturtouristen, sondern auch für Künstler, Neureiche, Jet-Set. Jedenfalls bis vor der Pandemie.

Mit ein bisschen Glamour beginnt auch der türkische Spielfilm „Das Leben ist ein Stück Papier“ (Kâğıttan Hayatlar), die ersten Szenen zeigen einen Cabriofahrer, der vor einem hippen Club losfährt, aber schon bald in eine der engen, dunklen Gassen biegt. Und sich über einen der Wertstoffsammler ärgert, der ihm den Weg versperrt.

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Mehmet (stark: Çağatay Ulusoy) kann von Sportwagen mit offenem Verdeck oder Cocktails in schicken Bars nur träumen. Er gehört zu denjenigen, die in den ärmlichen Vierteln der Stadt leben, die geschätzt 16 oder vielleicht auch schon 18 Millionen Einwohner hat. Von Mehmet und den anderen im Stadtteil Tarlabaşı, die sich mehr schlecht als recht durchschlagen, erzählt Regisseur Can Ulkay in seinem Film, der beim Streaming-Dienst Netflix zu sehen ist. In Deutschland hat er es bereits unter die derzeit meist gesehenen neuen Produktionen geschafft.

Mehmet betreibt ein Restmülllager. Mit einer bunten Truppe ähnlich entwurzelter Jungs und junger Männer, viele davon obdachlos, durchstreift er jeden Tag die Stadt auf der Suche nach Altpapier, Pappe, Altkleidern, Flaschen. Sie sind füreinander das, was die meisten nie hatten: Familie. Und Mehmets bester Freund Gonzales, genannt Gonzi (Ersin Arıcı) ist wie ein fürsorglicher Bruder. Den braucht Mehmet auch, weil er schwer nierenkrank ist, aber zwar auf andere, aber nicht unbedingt auf sich achtet. Eines Tages entdeckt Mehmet den kleinen Ali (Emir Ali Doğrul) in einer der großen Papiersammel-Sackkarren. Der Junge wurde offenbar misshandelt und von seiner Mutter ausgesetzt. Alis Schicksal rührt Mehmet, es erinnert ihn an seine eigene desolate Kindheit. Er beginnt, sich aufopfernd um den Sechsjährigen zu kümmern. Doch irgendetwas ist merkwürdig an dem Jungen und seiner Geschichte.

Regisseur Can Ulkay gelingt es, die Schäbigkeit und die Hoffnungslosigkeit dieser Szenerie am Rande der Gesellschaft einzufangen, den Menschen dabei aber nie ihre Würde abzusprechen. Er beschönigt nichts - es gibt überfüllte Abbruchhäuser mit bröckelnden Fassaden, Straßenkinder, die Klebstoff schnüffeln und eine unendliche Leere im Blick haben. Es gibt Revierstreitigkeiten mit anderen Wertstoffsammlern, die in blutigen Konflikten münden. Doch es gibt auch gemeinsame Feste und Gonzis kleine Eulenspiegeleien. Mehmets zunehmende Vernarrtheit in Ali allerdings wird zunehmend zur Obsession. Und schließlich verschränken sich Realität und Traum ineinander.

Die Geschichte und ihre Volte kurz vor Schluss kranken leider an einigen Stellen an Ulkays Hang zum Pathos. Streitigkeiten arten schnell in Geschrei aus, die Musik ist eine eher gewöhnungsbedürftige Soße. Sehenswert ist diese anrührende Geschichte trotzdem. Weil sie von der großen Sehnsucht erzählt, sich im Leben irgendeinen festen Platz zu erkämpfen. Und etwas Geborgenheit.

Das Leben ist wie ein Stück Papier - Kâğıttan Hayatlar. 97 Minuten. Anbieter: Netflix.