Wo kann man farbe entsorgen

Haben Sie mal wieder ein Zimmer gestrichen? Das Zimmer fürs Neugeborene in Babyblau oder Zartrosa gestaltet? Oder dem Schlafzimmer mal wieder einen schönen neuen Glanz verpasst? Oder haben Sie einfach noch eimerweise alte Farbe im Keller stehen, weil man ja schließlich nie weißt, wo hin eigentlich damit? Denn ein wenig Farbe bleibt eigentlich immer übrig, denn diese 10 oder 20 Liter Farbeimer genau passend zu kaufen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nun stellt sich die Frage: wie entsorgt man das eigentlich richtig?

Plastikmüll? Oder was kann man mit Farbeimer sonst noch so anstellen?

Zunächst einmal muss man wissen, dass die Farbe und die Eimer grundsätzlich unterschiedlich zu entsorgen sind. Denn der Eimer, so er denn keine Farbreste mehr enthält, ist natürlich einfach nur Plastikmüll. Waschen Sie also den Eimer einfach aus und dann kann der mit zum Plastikmüll. Wenn Sie alles richtig machen wollen, trennen Sie noch den Tragebügel aus Eisen vorher ab. Aber bedenken Sie auch: wollen Sie den leeren Eimer eigentlich wirklich wegwerfen? Eimer kann man schließlich immer ganz gut im Haushalt gebrauchen. Die Lego-Sammlung der Kinder findet dort Platz drin, zum Putzen eignet sich so ein wiederverwerteter Farbeimer auch ganz hervorragend. Und noch ein Tipp: aus alten Farbeimer lassen sich für die Kinder ganz tolle Schlagzeug-Sets zusammenstellen. Ein paar alte Töpfe und Pfannen dazu und der Nachwuchs wird zum Rockstar.

Wandfarbe entsorgen. Aber richtig!

Meistens befinden sich in den ´leeren´ Farbeimern ja noch Reste an Wandfarbe. Diese können nicht einfach mit in den Plastikmüll. Un diese richtig zu entsorgen geht auf zwei Arten. Sie können:

A: Die flüssigen Farbreste aus dem Eimer in einen festen Plastiksack schütten und diesen dann beim örtlichen Wertstoff- oder Schadstoffhof abgeben. Natürlich fällt hierfür eine kleine Gebühr an, welche von Region zu Region unterschiedlich hoch ist. Achten Sie darauf, dass der Plasticksack, welchen Sie dafür verwenden, unbedingt dicht ist. Sonst gibt es eine riesige Sauerei im Auto oder sogar schon in der Wohnung. Am besten, Sie verpacken den Sack nochmal in einen zweiten Sack. Sicher ist sicher.

B: Sie können die Farbreste auch einfach trocknen lassen. Dafür lassen sie natürlich den Farbeimer offen und stellen ihn dann in die Sonne oder einen gut geheizten Raum. Je nach Menge, trocknet die Wandfarbe dann in einer gewissen Zeit ( ein paar Stunden bis ein paar Tage) bis unten durch. Anschließend müssen Sie die Farbe mit einem Eispickel, einem stabilen Spachtel oder etwas ähnlichem zerstossen und auskratzen. Diese festen Farbreste können Sie einfach in einen Plastiksack geben und diesen dann mit zum Restmüll geben. Aber Achtung: das gilt nur für Wandfarbe! Lacke gelten als Sondermüll und müssen dementsprechend entsorgt werden.

Bei Renovierungen und bei malermäßigen Instandsetzungen im Innen- und auch im Außenbereich von Wohnungen fallen regelmäßig Farbreste an, welche nicht mehr benötigt werden. Gerade Lacke und sogenannte Dispersionsfarben, die teilweise große Mengen an Formaldehyd enthalten, dürfen jedoch keinesfalls über die Toilette entsorgt werden. Hierdurch gelangen die teilweise gefährlichen Stoffe und Substanzen, welche in vielen modernen Farben und Lacken enthalten sind, nämlich in das Grundwasser und über dieses dann letztendlich in die Nahrungsketten. Auch sollten Farbreste und die meist aus PVC bestehenden Farbeimer stets getrennt voneinander entsorgt werden.

Die Entsorgung bereits eingetrockneter Farbreste

Es macht aus der Sicht des Gesetzgebers einen ganz erheblichen Unterschied, on Farbreste bereits vollständig eingetrocknet sind oder ob sie sich noch im flüssigen Zustand befinden. Bereits vollständig eingetrocknete Farbreste sind nämlich weitaus weniger gefährlich und können daher in der Regel auch über den normalen Hausmüll entsorgt werden. Es genügt hier, sie aus dem Farbeimer heraus zu kratzen, in eine Plastiktüte einzubringen und sie dann in dieser Verpackung über den normalen Hausmüll zu entsorgen. Der Plastikeimer, in welchem sich die eingetrockneten Farbreste jedoch befunden haben, muss gründlich gereinigt werden, ehe er dann schließlich in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne gegeben werden kann.

Die Entsorgung flüssiger Farbreste

Flüssige Reste von Lacken oder von Farbe gehören weder in die Toilette, noch in den Hausmüll. Es gibt für den Verbraucher im Prinzip nur zwei relativ simple Möglichkeiten, wie er seine flüssigen Farbreste entsorgen kann. Der kostenintensivere Weg besteht darin, flüssige Farbreste samt Farbeimer entweder kostenpflichtig beim Schadstoff-Mobil abzugeben oder sie zur Entsorgung in den nächstgelegenen Wertstoffhof oder Recyclinghof zu verbringen.

Möchte sich der Verbraucher die vergleichsweise hohen Kosten dieser speziellen Entsorgung alter Farbreste als Sondermüll sparen, so muss er Sorge dafür tragen, dass die flüssige Farbe vollständig eintrocknet, weil dann ihre Entsorgung gemeinsam mit dem normalen Hausmüll möglich wird.

Um flüssige Farbreste jedoch eintrocknen zu lassen, braucht der Verbraucher einfach nur den Deckel des Farbeimers offen zu lassen. Abhängig von der jeweils im Farbeimer befindlichen Restmenge, setzt schließlich allmählich der Eintrocknungsvorgang ein. Ist die Farbe dann schließlich vollkommen ausgehärtet, so kann sie heraus gekratzt und im Hausmüll entsorgt werden. Der leere und gut gereinigte Farbeimer gehört hingegen in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne.

Wem es jedoch zu lange dauert, auf das vollständige Eintrocknen überschüssiger flüssiger Farbreste zu warten, der kann dem Vorgang etwas auf die Sprünge helfen. Hierbei hat es sich in der Vergangenheit stets bewährt, sofern einige Hände voller Sand in den Farbeimer eingebracht werden. Der Sand bindet die flüssige Farbe rasch, so dass sie eintrocknet und ein Farbrest von krümeliger Konsistenz im Eimer zurück bleibt. Dieser kann durch den Heimwerker gleichfalls heraus gekratzt und einfach gemeinsam mit dem konventionellen Hausmüll entsorgt werden. Der leere Farbeimer aus PVC wird wiederum gründlich gereinigt und kann dann im sauberen Zustand entweder in den Gelben Sack oder in die Gelbe Tonne gegeben werden.

Fazit

Flüssige Farbreste sind grundsätzlich Sondermüll und gehören als solcher entweder in das Schadstoff-Mobil oder auf den nächstgelegenen Recycling- oder Wertstoffhof. Getrocknete Farbreste gehören in den Hausmüll. Der gründlich gereinigte Farbeimer sollte in den Gelben Sack gegeben werden.

Farben entsorgen - gewusst wie

Wo kann man farbe entsorgen
© Joachim Schiermeyer - Fotolia.comDie Voraussetzung dafür ist, dass sich die darin enthaltenen Lösungsmittel verflüchtigt haben, die Farbe oder der Lack also eingetrocknet ist. Das gilt auch für mit Farbe verschmierte Pinsel und Rollen, die nach dem Streichen entsorgt werden sollen. Auch hier muss abgewartet werden, bis die Farbe komplett eingetrocknet ist.

Danach kann man auch Pinsel und Farbroller bedenkenlos über den normalen Hausmüll zusammen mit den Farben entsorgen. Um dies zu erreichen bzw. zu vereinfachen, sollte man die Farbreste eine Zeit lang offen lagern, am besten auf dem Balkon oder der Terrasse, um die Gerüche zu minimieren.

Wohin nicht eingetrockneten Farben entsorgen?

Anders verhält es sich beim Farben entsorgen, wenn noch Reste in den Eimern oder Dosen vorhanden sind, die nicht so ohne weiteres eintrocknen. In solchen Fällen müssen die Farben oder Lacke zu Sammelstellen gebracht und dürfen nicht einfach in den Hausmüll gegeben werden. Das gilt übrigens auch für Pinselreiniger und Verdünner, denn auch hierbei handelt es sich um Sondermüll, der keinesfalls über den Restmüll oder gar über Waschbecken oder WC dem Abwasser zugeführt werden sollte.

Verbraucher, die Farben entsorgen möchten, sollten sich also vorab erkundigen, wo sich die nächste Sammelstelle befindet. Gegebenenfalls können gleich Mitarbeiter des Baumarktes danach gefragt werden, da diese in der Regel recht gut wissen, wie man übrig gebliebene Farben entsorgen kann. Bei manchen Händlern ist es sogar üblich, Reste von ihren Kunden entgegenzunehmen und selbst zu entsorgen. Ansonsten verfügen viele Gemeinden zentral gelegene Sammelstellen, auch Wertstoffhöfe genannt, die zu Entsorgungszwecken und in den meisten Fällen kostenlos in Anspruch genommen werden dürfen. Wo eine solche Stelle fehlt, fahren meist sogenannte Schadstoffmobile in regelmäßigen Abständen durch die Ortschaften, bei denen man neben anderem Sondermüll und Lacken auch Farben entsorgen kann. Adressen und Termine können beim lokalen Abfallentsorger telefonisch oder im Internet in Erfahrung gebracht werden.

Alternative zum Farben entsorgen: Behalten

Oftmals ist es aber gar nicht nötig, Lacke und Farben entsorgen zu müssen. Richtig gelagert können diese noch ein bis zwei Jahre später für Ausbesserungsarbeiten verwendet werden. Gerade bei abgetönter Dispersionsfarbe bzw. Wandfarbe ist es besonders wichtig, immer noch einen kleinen Vorrat zu behalten, da es sehr schwierig ist, exakt denselben Farbton noch einmal zu mischen. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die Eimer und Dosen luftdicht verschlossen sind und an einem kühlen und trockenen Ort gelagert werden.

Vor dem Entsorgen muss man die Farben entfernen. Auch hier steht ihnen der erfahrene Malerbetrieb gern zur Verfügung.

Weiterlesen zum Thema "Entfernen"

  • Leere Farbeimer
    Sogenannte restentleerte Dosen und Eimer, das heißt pinselrein, spachtelrein, tropffrei oder rieselfrei, können in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack entsorgt werden. Die Restanhaftungen oder Restinhalte dürfen aber nicht mehr als 0,5 Prozent des Gesamtinhalts betragen.
  • Getrocknete Wandfarbreste
    Bei vielen Innenfarben wird Wasser als Lösungsmittel verwendet. Zudem sind diese sogenannten wasserbasierten Wandfarben oftmals mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" versehen. Solche Farbreste können im Hausmüll entsorgt werden – vorausgesetzt, dass die Reste vollständig getrocknet sind. Dazu gehören laut der Verbraucherzentrale auch angetrocknete Dispersionsfarben, die zum Streichen von Raufasertapeten verwendet werden. Oder auch Latexfarben, die in Küche und Bad verwendet werden.
  • Flüssige Wandfarbe
    Flüssige Dispersionsfarben sind zu einem Wertstoff- oder Recyclinghof beziehungsweise zu einer mobilen Schadstoffsammlung zu bringen.

Unser Tipp
Das Umweltbundesamt empfiehlt, Reste von Wand- beziehungsweise Dispersionsfarben nicht vorschnell zu entsorgen. Diese Farbsorten lassen sich, gut verschlossen und kühl gelagert, für längere Zeit einlagern ‒ zum Beispiel als Anstrichmittel zum Nachbessern oder für spätere Renovierungsmaßnahmen.

Lacke entsorgen

Im Unterschied zu Wand- und Deckenfarben versiegeln Lackfarben die Oberfläche mit einer dünnen, undurchlässigen Schicht. Lacke bestehen aus flüchtigen Komponenten (Lösemittel) sowie aus nicht flüchtigen Bindemitteln, Füllstoffen und Farbpigmenten.

Organische Lösungsmittel in Lacken können allerdings die Gesundheit schädigen. Deshalb wird verstärkt Wasser als Lösemittel verwendet (sogenannte Acrylharzlacke). Beim Entsorgen kommt es vor allem darauf an, in welchem Zustand sich die Lackfarben befinden:

  • Leere Lackfarbdosen
    Sogenannte restentleerte Dosen und Eimer können wie Dispersionsfarben in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack entsorgt werden. Die Farbreste dürfen auch hier nicht mehr als 0,5 Prozent des Gesamtinhalts betragen.
  • Getrocknete Lackfarbreste
    Wenn sich auf dem Dosenboden noch eingetrocknete Reste von Lackfarbe befinden, sollten Sie diese vorsichtig lösen und danach im Restmüll entsorgen. Die jetzt restentleerten Dosen gehören in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne.
  • Flüssige Lackfarbreste
    Laut dem Umweltbundesamt müssen flüssige Lacke in einer Schadstoffsammelstelle entsorgt werden. Das sind örtliche Recycling- und Wertstoffhöfe, in denen Sie Reste abgeben können. Es ist generell verboten, flüssige Lackfarben im Restmüll zu entsorgen oder in die Kanalisation zu kippen. Grund sind die darin enthaltenen giftigen Bestandteile, die in die Umwelt gelangen – und Mensch und Tier schaden können.

Farbrolle, Pinsel, Klebeband entsorgen

Wenn Malerarbeiten mehrere Tage andauern, sollten Sie das Werkzeug, wie Farbrolle oder Pinsel, nicht reinigen, sondern luftdicht einpacken. So wird kein Wasser verschwendet. Zum vorübergehenden Aufbewahren eignen sich ein Plastikbeutel oder eine Folie. Beides können Sie später im Hausmüll entsorgen. Voraussetzung ist aber, dass die Farbe an Beutel und Folie bereits getrocknet ist.

Sind die Malerarbeiten beendet, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie lassen Pinsel oder Farbrolle vollständig trocknen und entsorgen alles im Hausmüll, oder Sie reinigen Ihr Zubehör, um es später nochmal wiederzuverwenden.

Generell gilt: Vor dem Trocknen beziehungsweise Reinigen des Zubehörs sollten Sie immer soviel Farbe wie möglich am Rand des Farbtopfs oder -eimers abstreifen.

Wasserbasierte Farben oder Lacke können Sie mit Wasser reinigen. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Füllen Sie einen Behälter mit lauwarmem Wasser.
  2. Weichen Sie Pinsel oder Farbrolle darin zwei Stunden lang ein.
  3. Nehmen Sie beides heraus und streichen beziehungsweise rollen Sie die Utensilien trocken. Dafür eignet sich altes Zeitungspapier als Streich- oder Rollunterlage.
  4. Lassen Sie danach Pinsel oder Farbrolle an der Luft trocknen.

Wo entsorgt man Wasser mit Farbe?

Auch wenn es sich um wasserbasierte Farben oder Lacke handelt: Das Reinigungswasser gehört jetzt zum Sondermüll – etwa wie flüssige Farb- oder Lackreste. Dieser Sonderabfall ist im örtlichen Wertstoff- oder Recyclinghof zu entsorgen. Wenn Ihnen das zu aufwändig ist, können Sie das Reinigungswasser auch an der Luft verdunsten lassen und den leeren Behälter danach im Hausmüll entsorgen.

Info
Wenn Sie das Malerwerkzeug mit Verdünnungsmittel reinigen, muss dieses auch bei einem Abfalldienstleister entsorgt werden.

Im Unterschied dazu können Sie Abklebeband, auch Malerabdeckband genannt, Malerkrepp, Abdeckfolie oder Putzlappen, an denen die Farbe getrocknet ist, in den Restmüll werfen.

Farben und Lacke: Wo abgeben und wie viel kostet es?

Wenn Sie als privater Haushalt alte Farben oder Lacke entsorgen möchten, kommen verschiedene Möglichkeiten infrage. Obwohl es regionale Unterschiede gibt, lässt sich allgemeingültig Folgendes zu Entsorgungsmöglichkeiten und Kosten festhalten:

Sind die Farb- oder Lackreste angetrocknet, können Sie aus Eimer und Dose vorsichtig herausgekratzt und in der grauen Restmülltonne entsorgt werden. Zusätzliche Kosten außer die Gebühr für die graue Tonne fallen nicht an.

Unser Tipp
Lassen Sie die Reste im Farbeimer an der Luft trocknen oder geben Sie eine Handvoll Sand hinzu, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Anschließend können Sie die getrocknete und zerbröselte Wandfarbe entsorgen – ebenfalls im Hausmüll.

Mittlerweile bieten einige Baumärkte die Möglichkeit an, auch Farbreste an sogenannten Werkstoff-Rückgaben oder Entsorgungs-Services abzugeben. Ob dieses Angebot nur für Ware gilt, die dort auch gekauft wurde und ob eine Rückgabe mit Kosten verbunden ist, sollten Sie vor Ort erfragen. Am besten den Kassenbon beim Farbenkauf aufbewahren!

Problemabfälle, wie noch flüssige Farb- und Lackreste, können Sie privat in sogenannten kommunalen Schadstoffmobilen abgeben. Das sind Fahrzeuge von Städten und Gemeinden, die Problemabfälle in haushaltsüblichen Mengen sammeln. Wann diese Schadstoffmobile unterwegs sind und ob die Abgabe kostenlos ist, erfahren Sie bei Ihrer Gemeinde.