Wie viel verdient ein Arzt in Deutschland

Ärzte werden auch als Halbgötter in Weiß verehrt. Weil sie Leben retten oder Krankheiten heilen. Also suchen Menschen einen Arzt auf, wenn es ihnen schlecht geht. Und das schon seit Tausenden von Jahren. Natürlich waren die Methoden einst andere und früher wurde etwa von Heilkundigen gesprochen. Doch das Ansehen in der Gesellschaft war schon immer immens. Auch wenn sich wie in jeder Branche vereinzelt schwarze Schafe unter die Gewissenhaften mischen.

Damit wirklich nur die Geeigneten übrigbleiben, wird schon auf dem Weg zum Berufseinstieg gnadenlos ausgesiebt. So startet die Karriere mit einem sechs Jahre umfassenden Medizinstudium, für das ein perfektes Abitur vorgelegt werden muss, schreibt das Portal praktischarzt.de. Hier wird der Numerus Clausus, also der höchstzugelassene Abiturnotenschnitt, mit „kleiner als 1,3“ angegeben.

Als Schwerpunkte können etwa Chirurgie oder Radiologie gewählt werden. Das Studium wird in drei Abschnitte unterteilt: die Vorklinik über vier Semester, die Klinik über sechs Semester und ein abschließendes praktisches Jahr. Jeder Abschnitt beinhaltet am Ende eine ärztliche Prüfung: das Physikum, das Hammerexamen und einen mündlichen sowie einen praktischen Teil.

Auf das Studium folgt in der Regel eine Anstellung als Assistenzarzt in einem Krankenhaus, erklärt das Portal gehalt.de. In dieser Zeit findet die Weiterbildung statt, die nach fünf bis sechs Jahren als Facharzt endet. Erst dann ist es möglich eine eigene Praxis oder eine Gemeinschaftspraxis mit anderen Medizinern zu eröffnen. Neben Hausärzten gibt es dann auch Allgemeinmediziner mit einem Spezialgebiet wie Augen-, Hals-Nasen-Ohren-, Zahn- oder Kinderärzte.

Das Aufgabengebiet wird abseits der Untersuchung und Behandlung Erkrankter „mit unterschiedlichen Therapiemethoden“ so beschrieben: „Darüber hinaus erledigen Ärzte, neben ihren medizinischen Tätigkeiten, allgemeine Verwaltungsaufgaben im Rahmen des medizinischen Betriebs.“

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Es wird also ersichtlich, dass sich der Arbeitsumfang gewaschen hat. Je nach Einrichtung wird auch rund um die Uhr - und somit auch an Wochenenden oder Feiertagen - gearbeitet. Denn Krankheiten und Verletzungen lassen sich nun einmal nicht einplanen.

Gehalt als Arzt: Wie viel verdient man?

Womit wir bei der Frage wären, was ein Arzt für seine lebenswichtige Arbeit verdient. Laut dem Stepstone Gehaltsreport 2021, für den zwischen Januar 2019 und September 2020 rund 250.000 Gehaltsdaten verschiedener Branchen verglichen wurden, beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt 89.539 Euro brutto. Das entspricht im Monat knapp 7462 Euro.

Demnach verdienen Männer mit 91.877 Euro im Jahr im Durchschnitt mehr als Frauen, die auf 86.158 Euro kommen. Für Oberärzte wird ein jährliches Durchschnittseinkommen von 114.589 Euro angegeben - das sind fast 9550 Euro pro Monat. Fachärzte streichen der Studie zufolge im Schnitt 97.214 Euro ein, also gut 8100 Euro im Monat, Assistenzärzte landen bei durchschnittlich 65.490 Euro im Jahr, was einem Brutto-Monatsverdienst von 5457,50 Euro entspricht.

So entwickelt sich das durchschnittliche Jahresgehalt allein mit Blick auf die Berufserfahrung: Im ersten Jahr gibt es 56.542 Euro, im zweiten 61.528 Euro, mit drei bis fünf Jahren Erfahrung sind es schon 70.487 Euro, zwischen sechs und zehn Jahren im Job 84.019 Euro, vom elften bis 25. Berufsjahr 99.946 Euro und bei Ärzten mit mehr als einem Vierteljahrhundert Aktivität 108.531 Euro. Das heißt, das Gehalt kann sich im Laufe des Berufslebens durchaus verdoppeln.

Verdienst als Arzt im Krankenhaus: Unterschiede auch zwischen Art der Einrichtung

Bei praktischarzt.de wird darauf verwiesen, dass Ärzte in Krankenhäusern und Kliniken nach Tarifvertrag bezahlt werden. Dabei unterscheiden sich die Vertragswerke zwischen Universitätskliniken, kommunalen Krankenhäusern und privaten Krankenhäusern. Auch hier hängt das Gehalt nicht zuletzt von der Position und der Berufserfahrung ab.

Beispielsweise stieg ein Assistenzarzt im Jahr 2021 mit einem Bruttomonatsgehalt von 4938 Euro in Uni-Kliniken ein, In kommunalen Krankenhäusern waren es 4694 Euro, in privaten Krankenhäusern abhängig vom Träger sogar bis zu 5109 Euro. Nach fünf Jahren stehen in dieser Position laut dem noch bis Ende Juni 2022 geltenden Tarifvertrag in Unikliniken 6178 Euro zu, in kommunalen Krankenhäusern 6034 Euro.

Interessant ist auch der Vergleich für höhergestellte Kollegen. Fachärzte bekommen zum Start in Unikliniken 6518 Euro, in kommunalen Krankenhäusern dagegen 6196 Euro. Bei Oberärzten sind es 8164 Euro respektive 7761 Euro, bei Leitenden Oberärzten 9604 Euro beziehungsweise 9129 Euro.

Was verdienen Ärzte in Praxen? Reinertrag liegt im Jahr bei durchschnittlich 190.000 Euro

Bezogen auf die Arztpraxen lassen sich Gehälter nicht ganz so einfach bestimmen. Denn hier ist die Diskrepanz deutlich größer. Zudem müssen auch die Ausgaben wie Personalkosten berücksichtigt werden. Das Statistische Bundesamt gibt einen durchschnittlichen Reinertrag für deutsche Arztpraxen von jährlich etwa 190.000 Euro brutto an.

Die mit Abstand höchsten Einnahmen verzeichnen demnach Radiologen mit mehr als 2,3 Millionen Euro pro Jahr - nach Abzug der Kosten bleibt ein Reinertrag von 850.000 Euro. Dahinter liegt der Augenarzt mit 728.000 Euro Einnahmen, von denen 370.000 Euro an Reinertrag bleiben. Aufgelistet werden auch Hautarzt (543.000 Euro/ 284.000 Euro), Orthopäde (669.000 Euro / 311.000 Euro), Urologe (564.000 Euro / 302.000 Euro), Chirurg (611.000 Euro / 281.000 Euro), Internist (583.000 Euro / 282.000 Euro), HNO-Arzt (466.000 Euro / 223.000 Euro), Frauenarzt (415.000 Euro / 217.000 Euro), Allgemeinmediziner (405.000 Euro / 227.000 Euro), Kinderarzt (427.000 Euro / 228.000 Euro) und Neurologen/Psychiater (324.000 Euro / 180.000 Euro).

Zum Abschluss schauen wir auf die Bestverdiener. Laut Resümee von praktischarzt.de verdient in Krankenhäusern der außertariflich bezahlte Chefarzt 24.000 Euro brutto im Monat. Bei den Praxisvertretern kommt der Radiologe demnach auf ein monatliches Bruttogehalt von 31.000 Euro.

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Fachärzte und Fachärztinnen haben sich auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert – zum Beispiel die Radiologie oder die Kardiologie – und dafür eine fünf- bis sechs-jährige Weiterbildung abgeschlossen. Sie betreuen Patientinnen und Patienten, sind für die Diagnose sowie Behandlung zuständig und übernehmen außerdem verwaltungstechnische Aufgaben. Fachärzte und Fachärztinnen haben einen verantwortungsvollen Beruf, der tiefgründige Fachkenntnisse und gute soziale Kompetenzen erfordert.

Wie sieht das Gehalt in diesem Beruf aus? Alle Fragen rund um die Vergütung, wie zum Beispiel das Einstiegsgehalt, verschiedene Tarifverträge und Gehaltsunterschiede zwischen Bundesländern, werden in diesem Beitrag beantwortet.

Facharzt/-ärztin – Gehalt in der Ausbildung

Wer als Fachärztin oder als Facharzt tätig sein möchte, braucht zunächst ein abgeschlossenes Medizinstudium und die Approbation. Daraufhin beginnt man die Tätigkeit als Assistenzarzt bzw. Assistenzärztin, bei der man in fünf bis sechs Jahren die Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin abschließt.

Die Vergütung unterscheidet sich zum einen zwischen den Bundesländern, zum anderen zwischen verschiedenen Einrichtungen, da unterschiedliche Tarifverträge genutzt werden. So gelten im öffentlichen Dienst der TV-Ärzte VKA in Krankenhäusern und der TV-Ärzte TdL in Universitätskliniken. Private Kliniken, wie die Asklepios Klinik, haben oft hauseigene Tarife und auch kirchliche Einrichtungen, zum Beispiel die Diakonie, richten sich nach ihren eigenen Tarifen der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR).

Es gibt natürlich auch Einrichtungen, die eigene Gehälter festlegen und an gar keine Tarife gebunden sind. In diesem Fall muss man das Gehalt verhandeln, wobei man sich dabei an den bestehenden Tarifen orientieren kann. Im Gesamten liegen die Gehälter der verschiedenen Einrichtungen jedoch recht nah beieinander, wie in folgender Tabelle zu sehen ist.

Tarife Assistenzarzt 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
TV-Ärzte VKA (01/2021 – 09/2021) 4.695 € 4.961 € 5.151 € 5.480 € 5.873 € 6.035 €
TV-Ärzte TdL (10/2021 – 06/2022) 4.938 € 5.218 € 5.418 € 5.765 € 6.178 € 6.339 €
AVR DD Ärzte (ab 01/2021) 4.770 € 5.040 € 5.233 € 5.568 € 5.967 € 6.131 €
Asklepios (07/2021 – 06/2022) 4.830 € 5.110 € 5.310 € 5.630 € 6.035 € 6.195 €

Facharzt/-ärztin – Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Als ausgebildeter Facharzt oder ausgebildete Fachärztin kann man mit einem Gehalt von rund 6.200 Euro bis 6.500 Euro rechnen. Ebenso wie beim Gehalt der Assistenzarztstelle ist es auch bei Fachärztinnen und Fachärzten so, dass die Gehälter je nach Einrichtung variieren. So erhält man in einem öffentlichen Krankenhaus ein Einstiegsgehalt von 6.196 Euro. Bei der Diakonie verdient man im ersten Jahr 6.295 Euro. In privaten Kliniken liegt das Gehalt bei rund 6.300 Euro. In einer Universitätsklinik sind es 6.518 Euro und somit das höchste Einstiegsgehalt.

Ist man bei einer Einrichtung eingestellt, welche nicht tarifgebunden ist, kann man mit einem ähnlichen Gehalt rechnen und sich bei den Gehaltsverhandlungen an den bestehenden Tarifen orientieren. Des Weiteren wird das Gehalt vom Bundesland und der konkreten Stadt, in der die Einrichtung liegt, beeinflusst. Auch die Größe der Einrichtung, Mitarbeiter- und Bettenzahl einer Klinik spielen eine Rolle. Mit steigender Berufserfahrung wird das Gehalt in regelmäßigen Abständen erhöht, daher bleibt es nicht lange beim Einstiegsgehalt.

Facharzt/-ärztin – Gehalt nach Art der Einrichtung

Fachärzte und Fachärztinnen sind vor allem in Krankenhäusern, Kliniken oder Facharztpraxen anzutreffen. Sie können aber auch in Laboren tätig sein. Das Gehalt wird, wie bereits erwähnt, insbesondere von der Art der Einrichtung beeinflusst, da es verschiedene Tarifverträge gibt. So richten sich kommunale Krankenhäuser und Universitätskliniken nach verschiedenen Tarifen des öffentlichen Dienstes. Kirchliche Einrichtungen nutzen die Tarife der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). Private Kliniken haben häufig hauseigene Tarifverträge.

Lässt sich eine Fachärztin oder Facharzt in einer eigenen Praxis nieder oder übernimmt eine Praxis, hängt das Gehalt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe der Praxis, Fixkosten und der Patientenzahl. In diesem Fall können die Gehälter sehr unterschiedlich ausfallen.

Gehalt im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst gibt es zwei Tarifverträge, welche üblicherweise genutzt werden. In einem öffentlichen Krankenhaus gilt der TV-Ärzte VKA. Bei diesem Vertrag wird eine Fachärztin oder Facharzt, je nach Berufsjahr, mit 6.196 bis 7.958 Euro vergütet.

TV-Ärzte VKA 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
1 Assistenzarzt 4.695 € 4.961 € 5.151 € 5.480 € 5.873 € 6.035 €
1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
2 Facharzt 6.196 € 6.716 € 7.172 € 7.438 € 7.698 € 7.958 €
3 Oberarzt 7.761 € 8.217 € 8.870 €
4 leitender Oberarzt 9.130 € 9.782 €

Quelle: TV-Ärzte VKA (40 Wochenstunden), Jan. 2021 – Sept. 2021

Ist man in einer Universitätsklinik angestellt, findet die Vergütung nach dem TV-Ärzte TdL für Unikliniken statt. Das Gehalt beträgt hier 6.518 – 8.164 Euro. Somit verdient eine Fachärztin oder Facharzt in einer Uniklinik in der Regel am besten, wobei dieser Tarif von 42 statt 40 Wochenstunden ausgeht.

TV-Ärzte TdL 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
Ä1 Assistenzarzt 4.938 € 5.218 € 5.418 € 5.765 € 6.178 € 6.339 €
1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
Ä2 Facharzt 6.518 € 7.064 € 7.544 € 7.814 € 7.961 € 8.164 €
Ä3 Oberarzt 8.164 € 8.644 € 9.331 €
Ä4 leitender Oberarzt 9.604 € 10.290 € 10.837 €

Quelle: TV-Ärzte Unikliniken (42 Wochenstunden), Okt. 2021 – Juni 2022

Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen

Kirchliche Einrichtungen wie die Diakonie oder die Caritas richten sich nach den Tarifen der Arbeitervertragsrichtlinien (AVR). So verdient man zum Beispiel bei der Diakonie 6.295 – 8.085 Euro, abhängig von der Berufserfahrung.

AVR DD – Ärzte 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
EG1 Assistenzarzt 4.770 € 5.040 € 5.233 € 5.568 € 5.967 € 6.131 €
1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
EG2 Facharzt 6.295 € 6.823 € 7.287 € 7.557 € 7.821 € 8.085 €
EG3 Oberarzt 7.885 € 8.349 € 9.012 €
EG4 leitender Oberarzt 9.276 € 9.939 €

Quelle: AVR DD Ärzte (40 Wochenstunden), ab Jan. 2021

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Auch private Einrichtungen können sich an Tarifverträgen orientieren. So haben private Kliniken häufig hauseigene Tarife, welche denen des öffentlichen Dienstes oder der AVR meist recht ähnlich sind. Eine Fachärztin oder ein Facharzt wird zum Beispiel bei der Asklepios Klinik mit 6.370 – 8.060 Euro vergütet, bei der Rhön Klinik sind es 6.352 – 8.091 Euro.

Handelt es sich um private Einrichtungen, die nicht nach Tarifvertrag bezahlen, muss das Gehalt individuell verhandelt werden. Dabei kann man sich aber an den bestehenden Tarifen orientieren und mit einem ähnlichen Gehalt rechnen. Des Weiteren werden oft andere Benefits verhandelt, zum Beispiel eine betriebliche Altersvorsorge. Folgend sind die Gehälter nach den Tarifverträgen der Asklepios und Rhön Klinik abgebildet.

Asklepios 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
Assistenzarzt 4.830 € 5.110 € 5.310 € 5.630 € 6.035 € 6.195 €
1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
Facharzt 6.370 € 6.905 € 7.360 € 7.640 € 7.895 € 8.060 €
Oberarzt 7.985 € 8.440 € 8.860 €
leitender Oberarzt 9.375 €

Quelle: Asklepios Entgelttabelle (40 Wochenstunden), Juli 2021 – Juni 2022

Rhön 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
Assistenzarzt 4.879 € 5.165 € 5.364 € 5.638 € 5.886 € 6.095 €
1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
Facharzt 6.352 € 6.851 € 7.363 € 7.612 € 7.922 €  8.091 €
Oberarzt 7.954 € 8.385 € 8.817 €
leitender Oberarzt 9.177 €

Quelle: Rhön Entgelttabelle (40 Wochenstunden), Jan. 2022 – Dez. 2022

Gehalt nach Bundesländern

Das Onlineportal gehalt.de ermittelte für Fachärztinnen und Fachärzte ein Durchschnittsgehalt von 7.243 Euro brutto im Monat. Die Durchschnittsgehälter der Bundesländer variieren allerdings von rund 7.800 Euro bis knapp 5.500 Euro. Somit stellt das Bundesland, in dem man arbeitet, neben der Art der Einrichtung einen erheblichen Einflussfaktor dar. Am besten verdienen Fachärzte und Fachärztinnen in Baden-Württemberg und Hessen, denn in diesen Bundesländern verdienen sie im Schnitt 7.840 Euro monatlich. Das sind 600 Euro mehr als der deutschlandweite Durchschnitt.

Ebenfalls überdurchschnittlich gut verdient eine Fachärztin oder ein Facharzt in Hamburg und Bayern, dort liegt die Vergütung bei 7.690 Euro bis 7.612 Euro. Eher gering fällt das Gehalt dagegen mit rund 5.900 Euro bis 5.700 Euro in Thüringen, Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt aus. Das Schlusslicht bildet Mecklenburg-Vorpommern. Mit nur 5.585 Euro verdienen Fachärztinnen und Fachärzte etwa 1.650 Euro weniger als der Durchschnitt und rund 2.250 Euro weniger als Fachärztinnen und Fachärzte in Hessen. Das Ost-West-Gefälle kommt in diesem Berufsfeld deutlich zum Vorschein.

Die Abbildung stellt die Durchschnittsgehälter der jeweiligen Bundesländer und den bundesweiten Mittelwert dar.

Wie viel verdient ein Arzt in Deutschland

Quelle: Gehalt.de

Facharzt/-ärztin – Gehalt nach Alter und Geschlecht

Weitere Einflussfaktoren sind das Alter und Geschlecht, denn auch heute noch sind in vielen Berufen Gehaltsdifferenzen zwischen den Geschlechtern zu sehen. Ist man in einer tarifgebundenen Einrichtung angestellt, ist dasselbe Gehalt für die Geschlechter garantiert, da dieses sich lediglich nach der Berufserfahrung und Qualifikation richtet. Wird man nicht nach Tarif bezahlt, fällt diese Garantie weg. So verdienen laut gehaltsvergleich.com Fachärztinnen im Schnitt 900 Euro weniger als Fachärzte.

Auch das Alter spielt eine erhebliche Rolle bei der Vergütung, denn umso älter man ist, desto mehr Berufserfahrung hat man im Normalfall. So verdienen Fachärztinnen und Fachärzte mit bis zu drei Jahren Berufszugehörigkeit rund 5.000 Euro, ab sieben Jahren sind es bereits 5.984 Euro. Hat man mehr als neun Jahre Erfahrung in dem Beruf gesammelt, liegt das Durchschnittsgehalt bei rund 7.500 Euro.

Berufsjahre Bruttoentgelt
< 3 Jahre 5.009 €
3 – 6 Jahre 5.426 €
7 – 9 Jahre 5.984 €
> 9 Jahre 7.547 €

Quelle: Gehalt.de

Facharzt/-ärztin – Verdienst im Vergleich mit anderen Berufen

Mit durchschnittlichen 7.243 Euro brutto im Monat erhält eine Fachärztin oder ein Facharzt bereits ein vergleichsweise sehr gutes Gehalt. Ihr Verdienst fällt deutlich größer aus als das Gehalt von Fachkrankenpfleger/innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/innen oder Altenpflegehelfer/innen. Selbst in anderen gutbezahlten Berufszweigen wie der Medizininformatik oder im Medizincontrolling ist das Gehalt im Schnitt 2.000 Euro geringer als bei der Fachärztin oder dem Facharzt.

An die Vergütung eines Oberarztes oder das Gehalt eines Chefarztes kommt eine Fachärztin oder ein Facharzt jedoch nicht heran, denn diese haben die höchsten Positionen in der Ärzte-Hierarchie und dementsprechend weitaus höhere Gehälter.

Beruf Bruttogehalt
Chefarzt 20.703 €
Oberarzt 10.449
Facharzt 7.243 €
Assistenzarzt 5.468 €
Medizininformatiker/in 5.211 €
Medizincontroller/in 4.496 €
Fachkrankenpfleger/in 4.101 €
Gesundheits- und Krankenpfleger/in 3.645 €
Altenpflegehelfer/in 2.241 €

Quelle: Gehalt.de / Bundesagentur für Arbeit – Entgeltatlas

Mehr Gehalt durch Weiterbildungen

Fortbildungen sind für Ärztinnen und Ärzte eine Pflicht, denn der medizinische Stand entwickelt sich ständig weiter. Um seinen Beruf nach dem aktuellen Wissen ausführen zu können, sind Fortbildungen ein regelmäßiger Bestandteil des Berufsalltags. Möchte man als Fachärztin oder Facharzt einen weiteren Schritt in der Karriere gehen, bietet sich eine zusätzliche Weiterbildung an. Denn mit dieser erweitert man Fachkompetenzen und Qualifikationen, kann weitere Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen und eventuell auch die Position eines/-r Oberarztes/-ärztin anstreben.

Somit kann das Gehalt deutlich gesteigert werden. Es gibt etliche Zusatzweiterbildungen, die ein Facharzt oder eine Fachärztin absolvieren kann. Dabei kann es sich um allgemeine Weiterbildungen im gewählten Fachgebiet handeln, zum Beispiel der Geriatrie, der Intensivmedizin oder der Palliativmedizin. Es können aber auch spezifischere Teilbereiche gewählt werden, wie die Akupunktur, Diabetologie, Flugmedizin oder Handchirurgie. Auch Themen wie Sozialmedizin, ärztliches Qualitätsmanagement, Medizinische Informatik, psychosomatische oder suchtmedizinische Grundversorgung stehen zur Wahl. Hierzu kann man sich bei der jeweiligen Landesärztekammer informieren, um die passende Weiterbildung zu finden.

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