Wie viel meter Darm hat eine Kuh

Der Dünndarm ist etwa 5-6 Meter lang und gliedert sich in 3 Hauptabschnitte:

  • Zwölffingerdarm (Duodenum)
  • Leerdarm (Jejunum)
  • Krummdarm (Ileum)

Der Zwölffingerdarm liegt im Oberbauch und ist etwa 30 Zentimeter lang. In ihn münden die großen Verdauungsdrüsen Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Im Unterbauch liegen Leer- und Krummdarm, die aufgrund ihrer Länge viele Schlingen bilden.

Funktion

Im Dünndarm wird der Nahrungsbrei weiter verdaut und die gewonnenen Nährstoffe aufgenommen. Die Nahrung bleibt viele Stunden im Dünndarm und bekommt dadurch engen Kontakt mit den Verdauungsenzymen und der Darmoberfläche, die die Nährstoffe aufnimmt.

Um die Nährstoffe noch besser aufnehmen zu können, ist die Schleimhaut des Dünndarms stark gefaltet. Auf der gesamten Oberfläche und den Falten befinden sich warzenförmige Erhebungen, die Darmzotten, welche die Oberfläche noch einmal vergrößern. Die Darmoberfläche beträgt dadurch 400-500 Quadratmeter. In den etwa 4 Millionen Zotten werden die Nährstoffe in Blut und Lymphe aufgenommen.

Wie im Magen sorgen auch im Dünndarm rhythmische Bewegungen (Peristaltik) für die Durchmischung und den Weitertransport des Speisebreis.

Eine weitere wichtige Funktion ist die Wasseraufnahme: Im Dünndarm wird dem Nahrungsbrei 80% des Wassers entzogen. Dadurch wird er stark eingedickt. Die restlichen 20% werden vom Dickdarm aufgenommen. Von den bis zu 9 Litern Wasser, die dem Nahrungsbrei so täglich entzogen werden, stammen etwa 7 Liter aus dem Magensaft und 2 Liter aus der Nahrung selbst.

Gleichzeitig ist der Dünndarm sehr reich an hormonbildende Zellen. Dazu zählt z. B. das Serotonin, das die Beweglichkeit der Muskelwand steigert. Andere wiederum wirken auf die umliegenden Organe wie Bauchspeicheldrüse, Magen und die Produktion der Gallenflüssigkeit.

Eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Viren, Bakterien und schädlichen Fremdstoffen spielt das so genannte darmassoziierte lymphatische Gewebe. Es besteht aus zahlreichen einzelnen Lymphknoten in der Schleimhaut.

Der Dickdarm ist dicker als der Dünndarm. Er ist circa 1 Meter lang und umgibt den Dünndarm wie ein Rahmen.

Er wird in folgende Abschnitte eingeteilt:

  • Blinddarm (Coecum oder Caecum) mit Wurmfortsatz (Appendix)
  • Enddarm:
    • Grimmdarm (Kolon) mit 4 Unterabschnitten:
      • Aufsteigender Teil (Colon ascendens)
      • Querteil (Colon transversum)
      • Absteigender Teil (Colon descendens)
      • S-förmiger Teil (Sigma)
    • Mastdarm (Rektum) mit Ausgang (After bzw. Analkanal)

Die Bezeichnung Grimmdarm wird vom Internisten wenig gebraucht, selbst in der Umgangssprache wird mittlerweile der Begriff Kolon verwendet. Wenn vom Dickdarm gesprochen wird ist meistens das Kolon gemeint.

Funktion

Im Dickdarm wird dem Speisebrei Wasser entzogen und dieser dadurch eingedickt. Parallel dazu wird ihm Schleim beigemengt, um ihn als Kot gut gleitfähig zu machen. Der Schleim wird von den sogenannten Becherzellen gebildet, die überall im Magen-Darm Trakt für die Schleimproduktion zuständig sind. Bei Entzündungen des Dickdarms kann die Schleimabsonderung so stark werden, dass reine „Schleimstühle" abgesetzt werden. Auch ohne Nahrungszufuhr produziert der Darm durch diesen Schleim und abgestoßene Darmzellen regelmäßig Stuhl.

Die Schleimhautoberfläche ist nicht durch Zotten vergrößert, da die meisten verdaulichen Stoffe bereits im Dünndarm aufgenommen wurden. Stattdessen weist die Muskelwand des Dickdarms bandartige Wandverstärkungen und Ausbuchtungen auf.

Im Mastdarm findet keine Verdauung mehr statt. Ähnlich wie der Magen hat er Speicheraufgaben: Er verwahrt den Kot, damit dieser nicht ständig in kleinen Mengen, sondern nur einmal täglich ausgeschieden werden muss. Er kann dort bis zu 5 Tagen bleiben, bevor er ausgeschieden wird.

Der 3-4 Zentimeter lange Endabschnitt des Verdauungskanals, der After bzw. Analkanal dient dem gasdichten Verschluss. Die Muskelschicht ist in diesem Bereich verstärkt und besteht aus Muskulatur, die den After ohne bewusste Kontrolle durch das Gehirn verschließen kann. Ein anderer Muskeltyp sorgt darüber hinaus dafür, dass wir den Stuhlgang bewusst kontrollieren können. Etwas oberhalb des Afters liegen polsterartige Venenknäuel in der Wand, die ebenfalls für einen dichten Verschluss des Afters sorgen.

Die Menge des Stuhls schwankt mit der Zusammensetzung der Nahrung. Ballaststoffreiche Kost ergibt beispielsweise viel Stuhl. Dementsprechend variiert auch die Häufigkeit des Stuhlgangs.

Im Dickdarm leben eine Vielzahl unterschiedlicher Bakterien, Einzeller und Viren. Die Gesamtheit aller im Darm vorkommenden Mikroorganismen nennt man auch Darmflora. Im Dickdarm leben mehr als 400 Bakterienarten, ihre Anzahl wird auf etwa 10 Billionen geschätzt. Insgesamt beherbergt der menschliche Körper im Darm 1,5 Kilogramm Bakterien, der Stuhl besteht sogar fast zur Hälfte aus Bakterien. Im Darm sind diese Mikroorganismen meist harmlos, wenn sie jedoch von dort in andere Organe gelangen (z. B. ins Blut), können sie gefährliche Entzündungen hervorrufen.

Die meisten Mikroorganismen sind unentbehrlicher Bestandteil des Verdauungssystems, da sie dem Körper helfen, schwer verdauliche Stoffe zu verwerten, wie z. B. Zellulose. Für den Menschen ist eine gesunde „Darmflora" deshalb für eine geregelte Verdauung sehr wichtig. Wird diese normale Darmflora z.B. durch Antibiotika gestört, kann es schnell zu Stuhlunregelmäßigkeiten in Form von Durchfall kommen.

Der Blinddarm ist darüber hinaus Teil des Immunsystems des Körpers. Er enthält in seiner Wand reichlich Lymphgefäße. Dieses kommt zwar in allen Darmabschnitten vor, aber in dieser Region ist es besonders stark vertreten. Somit dient der Wurmfortsatz als Abwehrorgan und kann eindringende Krankheitserreger oder Parasiten abwehren.

Wie viel meter Darm hat eine Kuh
Die Kuh frisst Gras, Heu, Silofutter, Getreide, Mais, und Rüben.

Da sie ein Wiederkäuer ist, schluckt sie ihre Nahrung zuerst unzerkaut.

Der Darm (lateinisch Intestinum, altgriechisch ἔντερον enteron; auch Gedärm genannt) ist der wichtigste Teil des Verdauungstraktes von höheren vielzelligen Tieren einschließlich des Menschen. Er erstreckt sich vom Magenpförtner bis zum After, davor liegen der Magen, die Speiseröhre und die Mundhöhle. Der Darm ist beim erwachsenen Menschen etwa 5½ bis 7½ Meter lang und besitzt wegen der feinen Darmzotten eine Oberfläche von etwa 32 m².[1] Die Gesamtheit der Mikroorganismen im Darm ist die Darmflora.

Die Darmlänge im Verhältnis zur Körperlänge einer Tierart ist von mehreren Faktoren abhängig. Von Bedeutung sind unter anderem gruppenspezifische und phylogenetische Faktoren, wie weit die Nahrung im Magen aufbereitet wird, der Nahrungsbedarf, die absolute Körpergröße sowie Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung der Verdauungssäfte und in der Resorptionsfähigkeit. Dabei ist die Darmlänge gruppenspezifisch in relativ engen Grenzen vorgegeben und weist nur eine geringe Modifizierbarkeit auf.[2]

Zwar bestehen Zusammenhänge zwischen Ernährungsart und Morphologie des Darmkanals, die weitverbreitete Meinung, dass es auch einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Ernährungsart und Darmlänge gäbe, ist jedoch unhaltbar, ebenso wie die Faustregel, nach der Fleischfresser kurze und Pflanzenfresser lange Därme besäßen. Diese Faustregel trifft nur zu, wenn Haustiere wie Hund, Katze, Schaf, Rind oder Kaninchen betrachtet werden; sie trifft jedoch bereits dann nicht mehr zu, wenn weitere Säugetiere miteinander verglichen werden. So besitzen beispielsweise die Fleisch fressenden Robben außerordentlich lange Därme, die ausschließlich Blätter fressenden Faultiere dagegen sehr kurze Därme und auch der sich im Wesentlichen von Bambusschößlingen ernährende Große Panda weist einen deutlich kürzeren Darm auf als andere Bären.[2]

 

1 = Magen
2 = Dünndarm
3 = absteigender Teil des Dickdarms
4 = aufsteigender Teil des Dickdarms
5 = Wurmfortsatz
6 = Mastdarm
7 = After

Der Darm ist unterteilt in den

  • Dünndarm (lateinisch Intestinum tenue), bestehend aus
    • Zwölffingerdarm (Duodenum) und
    • Gekrösedarm, bestehend aus
      • Leerdarm (Jejunum) und
      • Krummdarm (Ileum),
  • sowie den Dickdarm (Intestinum crassum), bestehend aus
    • Blinddarm (Caecum) mit dem Wurmfortsatz (lat. Appendix vermiformis, umgangssprachlich fälschlich als „Blinddarm“ bezeichnet), und
    • Grimmdarm (griechisch-lateinisch Colon) mit aufsteigendem (Colon ascendens), querverlaufendem (Colon transversum) absteigendem (Colon descendens) und S-förmig verlaufendem (Colon sigmoideum, genannt auch Sigma) Teil,
  • und den Mastdarm (Rectum), auch als Enddarm bezeichnet, bestehend aus
    • Pars ampullaris und Analkanal (Canalis analis).[3]

Auf den Mastdarm folgt der After (lateinisch Anus), der aber feingeweblich kein Darmbestandteil im engeren Sinne ist, da er von äußerer Haut und nicht von Schleimhaut ausgekleidet ist. Der After bildet mit dem endständigen Venengeflecht des Mastdarmes und dem inneren und äußeren Schließmuskel zusammen das Kontinenzorgan.

  • Verdauung und Nährstoffresorption
  • Regulation des Wasserhaushaltes
  • Ausbildung eines Großteils der Abwehrzellen des Immunsystems
  • Produktion von Hormonen und Botenstoffen

Die Darmwand zeigt den typischen dreischichtigen Aufbau eines häutig-muskulösen Schlauches. Der Innenraum wird durch eine Schleimhaut (Mukosa) ausgekleidet. Ihr liegt außen eine zweischichtige Tunica muscularis an, die aus einer inneren Ring- und äußeren Längsmuskelschicht besteht. Zwischen Mukosa und Muskelschicht befindet sich der Plexus submucosus, zwischen den beiden Muskelschichten der Plexus myentericus – beides Anteile des darmeigenen Nervensystems. Außen grenzt – je nach Lage des Darmabschnitts – entweder eine Tunica serosa oder eine Tunica adventitia das Organ ab.

Der Darm ist zum Teil abtastbar und abhörbar. Weitergehende diagnostische Möglichkeiten bieten die Ultraschalluntersuchung (Sonografie), Kontrastmitteluntersuchungen, Darmspiegelung (Koloskopie) und Computertomografie (CT) bzw. Magnetresonanztomografie (MRT). Zusätzlich kann durch eine zu schluckende Endokapsel mit Funk-Minikamera(s) der Dünndarm und auch der Dickdarm untersucht werden.

Weitere diagnostische Hinweise bietet die Untersuchung des Stuhlgangs, Gewebeprobenentnahme und Blutuntersuchung.

In der Jägersprache werden Weiddarm (insbesondere der Mastdarm), Harnblase und innere Geschlechtsorgane als kleines Gescheide bezeichnet.[4]

Die allgemeine Bezeichnung für eine Krankheit des Darmes ist Enteropathie.

  • Fehlbesiedelung des Dünn- oder Dickdarms
  • Reizdarm
  • Befall mit Darmparasiten
  • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
    • Morbus Crohn
    • Colitis ulcerosa
  • Nahrungsmittel-Intoleranzen
    • Laktoseintoleranz
    • Fruktosemalabsorption
    • Nahrungsmittel-Intoleranz
    • Zöliakie
  • Blähungen (Flatulenz)
  • Verstopfung (Obstipation) und Darmträgheit
  • Durchfall (Diarrhoe)
  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)
  • Hermansky-Pudlak-Syndrom
  • Darmtumoren wie Polypen (zum Beispiel Familiäre adenomatöse Polyposis), bösartige Tumoren wie kolorektales Karzinom

Diese Liste versteht sich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Darmverengung bis zum Darmverschluss
  • Darmverletzungen wie die Darmperforation
  • Ausdärmen – Eine qualvolle Hinrichtungsmethode
  • Wursthülle aus Naturdarm
  • Viszeralchirurgie
  • Giulia Enders: Darm mit Charme. Alles über ein unterschätztes Organ. Ullstein, Berlin 2014, ISBN 978-3-550-08041-8.
  • Hans Adolf Kühn: Krankheiten des Darmes. In: Ludwig Heilmeyer (Hrsg.): Lehrbuch der Inneren Medizin. Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 804–841.
  • Nikolaus Papastavrou: Darm. In: Franz Xaver Sailer, Friedrich Wilhelm Gierhake (Hrsg.): Chirurgie historisch gesehen. Anfang – Entwicklung – Differenzierung. Dustri-Verlag, Deisenhofen bei München 1973, ISBN 3-87185-021-7, S. 107–131.
  • Mary Roach: Schluck. Auf Entdeckungsreise durch unseren Verdauungstrakt. Aus dem amerikanischen Englisch von Katrin Behringer. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2014, ISBN 978-3-421-04640-6 (Originaltitel: Gulp.).
  • Franz-Viktor Salomon: Darm, Intestinum (Enteron). In: Franz-Viktor Salomon, Hans Geyer, Uwe Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Enke, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1, S. 293–311.
  • Julia Seiderer-Nack: Was passiert im Darm? Neues Wissen für mehr Darmgesundheit. Darmbarriere, Bauchhirn, Immunsystem und die richtige Ernährung. Südwest, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-517-08959-1.

 Wiktionary: Darm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

 

Commons: Intestines – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

  • Ältestes Gedärm der Welt entdeckt
  1. Herbert F. Helander, Lars Fändriks: Surface area of the digestive tract – revisited. In: Scandinavian Journal of Gastroenterology. Bd. 49, Nr. 6, 2014, S. 681–689, doi:10.3109/00365521.2014.898326.
  2. ↑ a b Dietrich Starck: Lehrbuch der Speziellen Zoologie. Band II: Wirbeltiere. 5. Teil: Säugetiere. Gustav Fischer, Jena 1995, ISBN 3-334-60453-5 (S. 185–186).
  3. Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. De Gruyter, 255. Aufl., Berlin/New York 1986, ISBN 3-11-007916-X, S. 323.
  4. Deutsches Jagd-Lexikon: Gescheide.

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