Wie lange ist kokain im urin nachweisbar 2014

Substanzen, die zentrale und periphere Funktionen des Körpers verändern und zu psychischen und physischen Störungen führen. Drogen können in der Regel eine Sucht mit teilweiser Toleranzentwicklung erzeugen. Wirkeintritt und -dauer ist abhängig von der Dosis und Applikation der jewiligen Droge.

Welche Drogen werden häufig konsumiert?

Neben den Alltagsdrogen Nikotin und Alkohol sowie den Schnüffelstoffen wie Ether, Aceton, Benzin, Benzol usw. sind das vor allem:
Psychostimulazien

Amphetamine und deren Derivate:
Dabei handelt es sich um synthetische Produkte mit Strukturähnlich­keit zu den Katecholaminen. Amphetamine und deren Derivate besitzen jedoch eine deutlich höhere Lipophilie als die Katecholamine. Sie wirken hauptsächlich durch eine Stimulierung der Freisetzung von Monoaminen aus den Nervenendigungen indirekt sympathomimetisch. Die akute Wirkung von Amphetaminen leistungssteigernd, müdigkeitsmindernd und euphorisch. Bei einem chronischen Konsum kann es zu Halluzinationen und der Entwicklung einer paranoiden Psychose kommen.

Cocain und Crack:
Cocain ist ein Alkaloid aus den Blättern des Cocastrauches. Cocain hemmt die Wiederaufnahme der Neurotransmitter Noradrenalin, Dopamin und Serotonin. In höheren Konzentrationen führt es über eine Blockade von spannungsabhängigen Natriumkanälen zu einer Unterbrechung der Erregungsleitung in den Nervenendigungen (Lokalanästhetikum). Erste Wirkungsphase beinhalten Euphorie und Halluzinationen. In der zweiten Phase kann es zu Depression, Angstgefühl, Erschöpfung kommen. Bei chronischem Konsum entsteht eine Toleranz mit starker Suchtentwicklung.

Entaktogene

MDMA (Ecstasy) - 3,4 Methylendioxymethamphetamin und deren Derivate:


Trotz der großen Strukturähnlichkeit zu den Amphetaminen unterscheiden sich MDMA und deren Derivate deutlich in Wirkung und Wirkmechanismus. Sie besitzen zusätzlich zu der stimulierenden Wirkung auch teilweise halluzinogene Komponente und ein entaktogenes Potential. Bei längerem Konsum kann es zu Depersonalisationsphänomene und Flashback-Psychosen kommen.

Psychodelika

LSD (Lysergsäurediethylamid):

LSD ist ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure und eines der stärksten Halluzinogene Es kann zu visuellen und akustischen Halluzinationen kommen. Nach LSD-Einnahme kommt es rasch zu einer Toleranzentwicklung. Der genaue Wirkmechanismus von LSD ist immer noch unbekannt.

Phencyclidin (PCP):    

PCP wirkt als nicht-kompetitiver Antagonist an NMDA-Rezeptoren und es kommt zu einem halluzinogenen Zustand. PCP ist sehr unberechenbar und stark von Persönlichkeitsstruktur, Stimmung und Umgebungssituation abhängig. Bei chronischem Gebrauch können sich Toleranz und psychische Abhängigkeit entwickeln. Körperliche Abhängigkeit und Entzugserscheinungen sind eher selten. Jedoch können Flashback-Psychosen auftreten.

Zentral dämpfend wirkende Substanzen

Cannabinoide:
Für die psychoaktive Wirkung ist das Tetrahydrocannabinol (THC) verantwortlich. Den höchsten THC-Anteil befindet sich in den Blüten und triebspietzen der weiblichen Cannabispflanze. Es gibt das Marihuana (getrocknete Blüten und Blätter), das Haschisch (von der weiblichen Pflanze abgesondertes, getrocknetes, abgekochtes und in dünne Platten gepresstes Harz) und das Haschischöl (Cannabis-Konzentration durch Extraktion).

Cannabinoide interagieren mit Cannabinoid-Rezeptoren und führen zu veränderter Wahrnehmung und beeinträchtigen Gedächtnis und Motorik. Es kann weiterhin nach längerem Gebrauch zu Halluzinationen und Hirnzellschäden kommen.

Opiate/Opioide:
Opiate: Substanzen, die aus dem Opium gewonnen werden (Morphin, Codein).

Opioide: native, halb synthetische oder synthetisch hergestellte Substanzen mit morphinähnlichen Eigenschaften (Heroin, Fentanyl, Methadon).

Opiate/Opioide interagieren mit Opioidrezeptoren und führen zu einer Hemmung der Adenylatcyclase, wodurch die K+-Permeabilität erhöht und die Ca+-Permeabilität erniedrigt wird. Es kommt u.a. zu analgetischen Effekt, zu Euphorie, Anxiolyse, Sedation, Hypothermie, und Krämpfen. Schon nach einigen Tagen kommt es zu einer Toleranzentwicklung und es entsteht eine psychische und körperliche Abhängigkeit.

Barbiturate: Barbiturate sind dosisabhängig sedierend, hypnotisch oder narkotisch wirkende Salze der Barbitursäure oder ihrer Derivate, die als Hypnotika, Sedativa, Narkotika und Antikonvulsiva Verwendung finden. Sie besitzen eine hohe Toleranzentwicklung. Barbiturate binden an den GABA-Rezeptor, wodurch der Cl-- Kanal bei Stimulation durch GABA länger offenbleibt. Barbiturate sind auch Antagonisten an Adenosin-Rezeptoren. Zusammengefasst bewirken sie eine generelle Sedation des Zentralnervensystems.

Benzodiazepine:
Benzodiazepine gehören zur Gruppe der Tranquilizer. Sie wirken anxiolytisch, tranquilierend, sedierend, hypnotisch, muskelrelaxierend, antikonvulsiv. Ähnlich wie die Barbiturate besitzen sie eine hohe Toleranzentwicklung und binden an den GABA-Rezeptor. Die Pharmakodynamik der Benzodiazepine ist dosisabhänbig.

Wie ist bei der Gewinnung geeigneten Probenmaterials vorzugehen

30 - 50 ml frischer Urin (möglichst Morgenurin) sicher identifiziert umgehend in das Labor einsenden. Bei Verzögerung bis zum Transport einfrieren. Die Gewinnung des Urins sollte unter Ausfsicht erfolgen.
Nur in Ausnahmefällen sollte Serum eingesandt werden. Bei anderen Probenmaterial bitte im Labor nachfragen!

Können konsumierte Drogen ineinander umgewandelt werden?

Das Screening erfasst immer die jeweilige Drogengruppe. Ein positiver Opiatnachweis im Urin ist qualitativ und sagt nichts darüber aus, welches Opiat aufgenommen wurde.
Selbst der spezifische Nachweis einer einzelnen Droge bzw. ihres Mataboliten im Bestätigungstest kann nicht immer auf die konsumierte Droge rückschließen lassen, da Drogen auch ineinander umgewandelt werden können. So ist z.B. nach einem Codeinabusus 'Morphin im Urin nachweisbar.

Welche Methoden des Drogennachweises sind praxisrelevant?

Die Nachweismethoden sind in 2 Gruppen einzuteilen:

1. Screening oder Suchtest:

Enzymimmunoassay wird zum qualitativen Nachweis mehrerer Drogengruppen verwendet. Als Laboranforderung ist
"Drogenscreening" anzukreuzen. Er umfasst den Nachweis von:

Gruppe Tage Nachweiszeit
Amphetamine 1 - 3
Barbiturate 1 - 20 (barbituratabhängig)
Benzodiazepine 1 - 4
Cannabinoide 3 - 4 (Raucher bis 7)
Cocain 1 - 3
Opiate 1 - 4

Bei gezielter Anforderung werden die aufgeführten Drogengruppen und zusätzlich Methadon, Methaqualon, Phencyclidin und Propoxyphen auch einzeln bestimmt. (Methadonnachweiszeit bis zu 5 Tagen).
Das Ergebnis wird semiquantitativ angegeben.
 

2. Bestätigungstest:

Der quantitative Nachweis wird mit Methoden der Chromatographie und/oder Massenspektrometrie durchgeführt.
Das Ergebnis wird quantitativ als Konzentration angegeben.Vor allem aber ist es mit diesen Methoden möglich, innerhalb einer Drogengruppe einzelne Substanzen bzw. Metabolite spezifisch zu erfassen. Es sind detaillierte Aussagen über die konsumierte Substanz möglich.

Gerichte verlangen einen Bestätigungstest.

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Auch wer sich nach der Party vom Vorabend längst wieder nüchtern fühlt, sollte sich vor einer Kontrolle in Acht nehmen. Denn die Stoffwechselprodukte von Alkohol, Nikotin oder THC sind länger nachweisbar als manchem lieb ist.

Nikotin-, Alkohol- oder Cannabis-Konsum hinterlassen Spuren im Körper. Zwar baut er die Inhaltsstoffe nach und nach ab, die Abbauprodukte sind danach allerdings weiter in Blut, Urin oder den Haaren zu finden. Auch wenn der Rauscheffekt verflogen ist, kann ein Test also noch zu unangenehmen Ergebnissen führen.

Alkohol

Auch wer sich nach der Party vom Vorabend längst wieder nüchtern fühlt, hat noch immer Alkohol im Blut. Er bleibt dort im Schnitt zwölf Stunden lang nachweisbar. Im Urin sind es 48 Stunden. Verkehrssünder, die mutmaßlich mit Alkohol am Steuer erwischt wurden, werden bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) innerhalb von 24 Stunden zu einem Urintest einbestellt. Dabei wird das in der Leber gebildete Abbauprodukt Ethylglucuronid gemessen. In den Haaren bleibt der Stoff sogar drei Monate lang gespeichert.

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Cannabis

Die Droge hält sich 14 Tage lang im Blut, im Urin ist das Stoffwechselprodukt THC-COOH sogar einen Monat lang nachweisbar. Bei Dauerkonsumenten wurden sogar 77 Tage gemessen. In den Haar-Follikeln bleiben THC-Rückstände mehrere Monate gespeichert.

Nikotin

Beim Rauchen gelangt das Nikotin über den Blutkreislauf in die Leber. Dort wird es in Cotinin verstoffwechselt und hat im Blut und im Urin eine Halbwertszeit von 16 bis 22 Stunden, während Nikotin selbst schon nach 30 Minuten nicht mehr nachweisbar ist. In den Haaren bleibt Cotinin drei bis fünf Tage haften. Ob der Geteste nun tatsächlich selbst geraucht oder vielleicht ein Nikotinpflaster getragen hat, , kann der Test allerdings nicht unterscheiden.

LSD

Das Halluzinogen ist seit 1971 in Deutschland verboten, denn schon bei geringen Mengen kommt es zu verstärkten Sinneswahrnehmungen, unter anderem geht das Raum- und Zeitgefühl verloren.

  Im Blut ist Lysergsäurediethylamid (LSD) bis zu zwölf Stunden und im Urin bis zu drei Tagen vorzufinden.

Kokain

Kokain stört den Stoffwechsel der Neurotransmitter im zentralen Nervensystem und sorgt dafür, dass sich bestimmte Botenstoffe im sogenannten „Vergnügungszentrum“ des Gehirns erhöhen. Das bewirkt den Rausch.

Auch bei Kokain sind Nachweisbarkeit und Wirkungsdauer nicht miteinander zu verwechseln. Gerauchtes Crack wirkt innerhalb von acht bis zehn Sekunden und hält den Rausch für fünf bis zehn Minuten aufrecht. Intravenös setzt der Einfluss der Droge nach 30 bis 45 Sekunden ein und flaut nach zehn bis 20 Minuten wieder ab. Beim Schnupfen wirkt die Droge eine halbe bis dreiviertel Stunde.

Kokain ist im Blut oder Urin nicht lange nachweisbar. Die Droge wird vor allem in der Leber abgebaut und über den Urin ausgeschieden. Bei einer Untersuchung wird daher das Abbauprodukt Benzoylecgonin nachgewiesen, das wesentlich länger im Körper bleibt. Im Urin ist es bis zu vier Tage nachweisbar, im Blut kann es noch drei Tage nach Genuss ermittelt werden.

Methamphetamin

Es ist die Basis einer der gefährlichsten Drogen der Welt: Crystal Meth. Methamphetamin wird nach dem Konsum fast vollständig im Magen aufgenommen. Weil es sich großteils im Fettgewebe sammelt, bleibt es ein bis drei Tage im Urin nachweisbar, im Blut dagegen maximal 24 Stunden.

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