Welche arten von fenstern gibt es

Welche arten von fenstern gibt es
Verschiedene Fensterarten | © Energieheld

Hier finden Sie eine praktische Übersicht zu allen Fensterarten, die derzeit auf dem Markt erhältlich sind. Dazu gehören ganz allgemeine Dachfenster, Gaubenfenster oder Fassadenfenster, aber auch speziellere Varianten wie Sprossenfenster oder Erkerfenster.

Zu jedem Fenster finden Sie auch Angaben über die Preise und mögliche staatliche Förderung. Über unser Angebotsformular können Sie außerdem sofort konkrete Angebote für ein bestimmtes Fenster einholen.

Es gibt unzählige Fensterarten, die sich durch Form, Aufbau und Ort des Einbaus unterscheiden. Heutzutage gibt es technisch nur wenige Grenzen, weshalb die größten Unterschiede im Wesentlichen nur beim Preis zu finden sind.

Je aufwändiger die Herstellung und der Einbau sind, desto teurer ist auch die verschiedenen Fensterarten. Auch aus energetischer Sicht unterscheiden sich die einzelnen Fensterarten praktisch nicht. Wer besonders energieeffiziente Fenster sucht, der findet diese bei allen Fensterarten. 

Insgesamt gibt es zwischen 14 und 20 Fensterarten, die klar voneinander abgegrenzt werden können. Einfache Unterscheidungen betreffen nur den Ort des Einbaus (Fassadenfenster, Dachfenster, Gaubenfenster, Kellerfenster), aber darüber hinaus kann noch zwischen verschiedenen Gestaltungsmerkmalen unterschieden werden, die primär die Optik der Fensterarten betreffen.

Fensterart Beschreibung Preise samt Einbau
Bodentiefe Fenster Fenster, die bis zum Boden reichen und häufig neben Terrassentüren eingesetzt werden.  ab 1.200 €
Dachfenster Dachflächenfenster und Gaubenfenster, die im Dach installiert werden. ab 1.800 €
Dänische Fenster Eine Sonderform der Sprossenfenster. Häufig aus Holz hergestellt. ab 1.200 €
Dreiecksfenster Kommen in Dachgiebeln oder Gauben zum Einsatz.  ab 1.500 €
Erkerfenster Kleinere Fenster, die in Erkern verbaut werden.  ab 750 €
Gaubenfenster Senkrechte Dachfenster, die in Gauben eingesetzt werden.  ab 750 €
Kastenfenster Doppelfenster mit jeweils einem Fenster an der Innenwand und Außenwand.  ab 1.200 €
Kellerfenster Häufig kleine Fenster mit Festverglasung, die im Keller installiert werden.  ab 375 €
Lamellenfenster Fenster besteht aus Lamellen, die einzeln geöffnet werden können. Keine Gefahr herauszufallen. ab 1.200 €
Schiebefenster Können horizontal oder vertikal zum Lüften verschoben werden. ab 2.250 €
Rundbogenfenster Fassadenfenster, die im oberen Bereich noch einen Rundbogen besitzen.  ab 1.500 €
Panoramafenster Besonders große Fensterfläche. ab 3.000 €
Schwingfenster Meist zentrale Scharniere, die das Fenster mittig aufschwingen lassen.  ab 900 €
Sprossenfenster Fassadenfenster mit echten oder unechten Sprossen als optische Unterteilung. ab 1.200 €
Passivhausfenster extrem gut gedämmte Fenster ab 1.125 €

Zwischen den einzelnen Fensterarten kann auch zwischen diversen Fensterrahmen unterschieden werden. Zu den klassischen Varianten gehören dabei natürlich Holzfenster, Kunststofffenster und Aluminiumfenster, aber auch Kombinationen der einzelnen Materialien werden immer häufiger verbaut.

Die üblichen Preise für die verschiedenen Fensterarten können Sie der oberen Übersicht entnehmen. Bei Fenstern lassen sich stets nur allgemeine Richtwerte angeben, weil es hier um sehr kundenspezifische Produkte handelt. Hinsichtlich Größe und Ausstattung gibt es wenige Fenster, die sich 1:1 gleichen. Grundsätzlich sollten Sie immer davon ausgehen, dass größere Fenster mit komplizierten Öffnungsmechanismen immer teurer sind, als einfachere Varianten.

Fenster lassen nicht einfach nur Licht in Ihre Wohnräume, sie müssen auch eine Vielzahl individueller, jeweils zum Haus passender Anforderungen gerecht werden. Wir stellen Ihnen hier die wichtigsten Fensterarten vor und erklären, welche Eigenschaften die eine von der anderen Art unterscheidet.

Welche arten von fenstern gibt es
Welche arten von fenstern gibt es

Fenster lassen sich je nach Ihrer Art nach Kriterien wie der Fenstergröße entsprechend des gewünschten Lichteinfalls, dem Rahmenmaterial und ihren Eigenschaften zur Wärmedämmung unterscheiden. Bei der Auswahl einer Fensterart kommen jedoch noch weitere Kriterien zum Tragen. Dies kann die benötigte Fensterform oder auch der Öffnungsmechanismus sein. Vielfach werden auch Fensterarten nachgefragt, die ganz spezielle Funktionen erfüllen müssen. Bei der Auswahl lassen sich manche Fensterarten kombinieren, andere schließen sich hingegen gegenseitig aus. Wir haben Ihnen daher im Folgenden die wichtigsten Eigenschaften der am häufigsten vorkommenden Fensterarten aufgeführt. So können Sie Schritt für Schritt vorgehen und die von Ihnen gewünschte Art von Fenster auswählen.

Welche arten von fenstern gibt es
Kriterien zur Differenzierung unterschiedlicher Fensterarten im Überblick (Grafik: energie-experten.org)

Bei der Auswahl der Fensterart nach der Größe kann man sich an den Himmelsrichtung orientieren, zu denen das Haus oder die Fassade ausgerichtet ist.

Auswahlkriterien bei Nordausrichtung

Da es aus Norden am wenigsten Licht gibt, kann sich grundsätzlich die Auswahl bei der Nordfassade auf kleine Fensterarten beschränken. Soll allerdings das bisschen Licht am Tage trotzdem effektiv genutzt werden, etwa weil in der Nordseite des Hauses ein Arbeitszimmer eingerichtet werden soll, dann kommt es darauf an, großformatige Fenster mit besonders guten Wärmedämmeigenschaften auszuwählen. Einen aufwändigen Sonnenschutz braucht es hier eher nicht, dafür vielleicht einen Sichtschutz.

Auswahlkriterien bei der Ost- und Westfassade

Anders sieht die Sache hingegen schon bei der Ost- und der Westfassade des Hauses oder der Wohnung aus. Hier kann etwas mehr Licht genutzt werden: Die Auswahl bodentiefer Fensterarten bietet sich in diesem Fall an. Diese sollten dann bereits mit einem entsprechenden Sonnenschutz versehen sein.

Auswahlkriterien von Fenstern auf der Südseite

Richtig viel Licht und damit auch Wärme kommt schließlich aus Süden. Große Fensterarten sorgen hier für eine optimale Nutzung der kostenlosen Sonnenwärme und des gesunden und Strom sparenden Tageslichts. Bei der Auswahl der richtigen Fenster kommt es hier allerdings darauf an, genauso wie bei Dachflächenfenstern, für die Sommerzeit auf einen Schutz vor zu viel Sonneneinstrahlung Wert zu legen. Die Möglichkeiten reichen von Sonnenschutzverglasungen über Jalousien, Plissees, Raffstores, Markisen und Fensterläden bis hin zu Rollläden. Tageslichtsysteme können hier zudem bei der angenehmen Ausleuchtung der Räume und bei der Reduzierung der Blendwirkung der Sonne helfen.

Es gibt sie neben dem klassischen Weiß in allen möglichen Farben, lackiert, mit einer farbigen Aluschale, einer farbigen Dekoroberfläche, mit Struktur oder auch ohne. Sie sind pflegeleicht, lichtbeständig und resistent gegen Wind und Regen. Grundsätzlich sollte bei Kunststoffrahmenarten auf die Anzahl und Ausbildung der Kammern im Rahmenprofil geachtet werden. Dabei unterscheidet man Zweikammerprofile, die eine außen liegende Vorkammer zur Ableitung des Wassers und eine zweite große Kammer zur Aufnahme der Stahlaussteifung besitzen, und Dreikammerprofile, die auch auf der Rauminnenseite eine Vorkammer besitzen, die die Wärmedämmung zusätzlich verbessert. Insbesondere für die Wetterseite eignen sich sogenannte Sandwichelemente. Sie bestehen aus einem druckfesten Wärmedämmkernaus Polyurethan und haben außen eine zusätzliche äußere Wetterschale aus Aluminium.

Fensterrahmen aus Holz

Holzfensterarten sehen gut aus und sind in fast allen Farben und Holzarten erhältlich. Bei der Auswahl von Holzfenstern sollte aber immer auf die Herkunft und die Nachhaltigkeit des Holzanbaus geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Rahmen aus Tropenholz, das aus kontrolliertem Anbau stammen sollte und im Handel mit einem FSC- oder PEFC-Siegel gekennzeichnet wird. Nachteilig an Holzrahmenfenstern ist jedoch, dass diese im Vergleich zu Kunststoff- und Aluminiumfenstern relativ pflegeintensiv sind. Je nachdem, wie sie der Witterung ausgesetzt sind, müssen sie alle etwa 10 Jahre nachgestrichen werden.

Fensterrahmen aus Aluminium

Zu den beliebtesten Metallfenstern zählen Aluminiumfenster. Sie gelten aufgrund ihrer Materialeigenschaften und der Versiegelung der Alu-Rahmen als äußerst stabile Fenster mit einer Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten. Dies ermöglicht zudem die Konstruktion individuellerer als auch größerer Fensterkonstruktionen als dies andere Fensterrahmenmaterialien zulassen. Auch der Einbruchschutz soll sich dadurch verbessern. Aus energetischer Sicht weisen Aluminiumrahmen jedoch einen niedrigeren Uf-Wert als andere Fensterarten auf, da Aluminium an sich kein Wärmedämmstoff ist und eine höhere Wärmeleitfähigkeit (Wärmebrücke) aufweist.

Die Eigenschaften wärmedämmender Fensterarten werden mit dem Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) bzw. Uw-Wert beschrieben, wobei das „w“ für das englische Wort window für Fenster steht. Dieser Uw-Wert wiederum setzt sich zusammen aus dem Uf-Wert („f“ für „frame“, gleich Rahmen) und dem Ug-Wert („g“ für „glazing“, gleich Verglasung).

Laut aktueller Energieeinsparverordnung EnEV müssen neuere Fensterarten demnach mindestens einen Uw-Wert von 1,3 W/m2k. Das heißt für Fensterrahmen muss der Uf-Wert mindestens 1,4 W/m2k und für die Scheiben 1,1 W/m2k betragen. Bei der Auswahl der Fensterat nach der Dämmqualität sollte man sich daher immer an diesen Dämmwerten orientieren.

Obwohl die DIN 18050 sogenannte Rohbaurichtmaße (RR) für Fensteröffnungen vorgibt, gibt es selten wirklich eindeutig genormte Fensterformate. In den meisten Fällen werden die verschiedenen Fensterarten individuell an ein Gebäude und je nach Geschmack nach Maß angefertigt. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl an Fensterformen, die in Ihrer Art und Anzahl von Ecken und Rundungen sowie in Ihrer Art und Anzahl von Sprossen stark variieren. Gerade in der Kombination unterschiedlicher Formen und Sprossenarten (glasteilend, aufgesiegelt oder innenliegend) können die einzelnen Fensterarten an jeden Geschmack und Baustil angepasst werden.

Je nach Raumaufteilung muss entschieden werden, ob sich das Fenster nach links oder rechts öffnen und schließen lassen soll. In Räumen wie z. B. der Küche empfiehlt es sich hingegen, ein festverglastes Unterlicht und darüber zwei kleine Flügel zum Aufdrehen einzusetzen. Bei Dachfenstern werden häufig Fensterarten verwendet, die ein Aufschwingen ermöglichen. Sind Fenster schlecht erreichbar (z. B. Dachfenster, das Badfenster oder das Fenster über dem Treppenhaus) macht ein elektrischer Öffnungsmechanismus Sinn.

Neben den Fenstern im Erdgeschoss, die alle über eine entsprechende Fenstersicherung verfügen sollten, ist der Keller besonders anfällig für Einbrüche. Daher sollte man im Kellerbereich eher kleine, nur klappbare Fensterarten mit Gittern einbauen, um den Einbruchschutz zu erhöhen. Ebenso sollte man bei Gäste-Bädern im Erdgeschoss darauf achten, eine kleinere Fensterart einzusetzen, durch die man nicht einsteigen kann.

Brandschutz

Zudem gibt es eine Vielzahl an Fensterarten, die für spezielle sicherheitstechnische Belange entwickelt wurden. So müssen z. B. bei Brand die Bewohner eines Hauses dieses schnell über ein z. B. Ausstiegsfenster über das Dach verlassen können oder in vor Allem größeren Immobilien bei Feuer der Rauch automatisch auch über spezielle Fenster abziehen können. Für alle diese Aufgaben gibt es spezielle Fensterarten, die an die jeweilige Schutz-Funktion angepasst wurden.

Altbausanierung

In Altbauten werden eine Vielzahl unterschiedlicher Fensterarten eingesetzt. Vielfach wird eine komplette Renovierung bzw. Restaurierung oder sogar Neubeschaffungdieser alten Fenster bei energetischen Sanierungen notwendig, da moderne Lösungen aus bautechnischen und bauphysikalischen Gründen nicht möglich sind oder, weil ein Haus bestimmte Bau- und Denkmalschutzauflagen erfüllen muss.