Wo in montenegro urlaub machen

Ein Tag, hundert Möglichkeiten: Morgens wandern in spektakulärer Natur, mittags relaxen an ausgezeichneten Stränden und abends das mediterrane Flair der pittoresken Orte genießen. Wer ausgetretene Touristenpfade verlassen will, muss nicht weit reisen, denn Montenegro liegt nur rund zwei Flugstunden entfernt an der südlichen Adriaküste und gilt als Destination für Entdecker. Urlaub in Montenegro bietet reichlich Auswahl: Insgesamt 117 Strände liegen entlang der Küste, darunter auch der ausgezeichnete Jaz Beach. Abwechslung bieten pittoreske Orte wie Kotor oder Budva, wo auf den Plätzen, in Restaurants und Bars bis in die frühen Morgenstunden hinein das montenegrinische Dolce Vita gelebt wird.

Während des Electro-Festivals Sea Dance im Juni bringen internationale DJs Feierlustige am Strand von Budva zum Schwitzen. Im Landesinneren kommen Aktive auf ihre Kosten. Mit der Tara-Schlucht verläuft dort der tiefste Canyon Europas. Der gleichnamige Fluss ist bekannt für Rafting- und Kajak-Abenteuer. Die Bergwelt hält aber auch für Mountainbiker, Wanderer oder Alpinkletterer Touren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade bereit. Atemberaubend ist auch die Bucht von Kotor. Egal ob auf einer geführten Bootstour oder per Kajak – die fjordähliche Bucht ist Pflichtprogramm für jeden Montenegro-Reisenden.

Urlaub in Montenegro beginnt oft in Podgorica

Podgorica, die Hauptstadt Montenegros mit ihren Theatern, Museen und orthodoxen Kirchen sowie ein Besuch des historischen Weinkellers in Šipčanik (siehe unten) am Rand des berühmten Ćemovsko-Weinfelds sind lohnende Stationen, bevor sich eine erste Wanderung im Biogradska Gora-Nationalpark anbietet.

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Die Wanderung führt durch einen der letzten Urwälder Europas mit bis zu 500 Jahre alten Bäumen. Auf einer Höhe von mehr als 1000 Metern verleihen sie dem Biogradsko-See eine unvergessliche, durch und durch verwunschene Aura.

Wunder der Natur: der Durmitor-Nationalpark

Das Durmitor-Massiv im Nordwesten Montenegros gehört seit 1952 zum gleichnamigen Nationalpark. Dieser ist seit 2005 als Unesco-Weltnaturerbe anerkannt. Der Park beheimatet 17 Gletscherseen und 48 Berggipfel über 2.000 Meter – gekrönt vom Bobotov Kuk mit 2.522 Metern.

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Da überrascht es nicht, dass das Gebiet um die Stadt Žabljak Skibegeisterte anzieht. Sie freuen sich über 120 Schneetage pro Jahr. Ein ganzjähriges Highlight ist die Tara-Schlucht, mit 1.300 Metern der tiefste Canyon Europas.

Eine der schönsten Aussichten zum Bezimeni Vrh (2.487 Meter), Bobotov Kuk (2.523 Meter) und dem Djevojka (2.440 Meter) bietet der Berg Planinica. Zwischen all den Felsriesen wirkt der Planinica trotz seiner 2.330 Meter nur wie ein sanfter Hügel. Vielleicht bedeutet er auch deshalb übersetzt »kleiner Berg«. Im Sommer ist er bei guten Witterungsbedingungen einfach zu besteigen; die Wege sind gut beschildert.

Wandern im Lovcen Nationalpark

Ein Wanderausflug in das Naturschutzgebiet Lovcen gehört zum Pflichtprogramm einer jeden Montenegro-Reise. Das Besondere am Lovcen Nationalpark ist seine Vielfalt: eine Mischung aus kulturhistorischen Denkmälern, einer überwältigenden Pflanzenvielfalt und tollen Berglandschaften. Die Straße von Kotor zur alten Hauptstadt Cetinje am Fuße des Lovcen-Berges ist bereits spektakulär. 25 haarsträubende Serpentinen klettern immer höher hinauf und eröffnen traumhafte Ausblicke.

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Für Wanderer gibt es zahlreiche gut ausgeschilderte Wege – von einfach bis anspruchsvoll. Wanderguides führen auf Wunsch auf einsamen Pfaden durch den Park, begleiten Schwindelfreie auf Aussichtsplattformen und vermitteln Wissenswertes über die Region. Wer den Nationalpark Lovcen besucht, wird schnell Aus- und Weitblick-süchtig. Nachdem die 461 Stufen hinauf zum höchstgelegenen Grabtempel der Welt – dem Mausoleum des montenegrinischen Dichters und Erzbischofs Petar II. Petrović Njegoš auf dem Berg Jezerski Vrh (1.657 Meter) – Schritt für Schritt gemeistert sind, wird aus dem erschöpften »Puh« schnell ein begeistertes »Ah«. Von hier oben genießt man einen fantastischen Ausblick auf gleich zwei Meere: das steinerne der umliegenden Karstlandschaft und das blaue der Adria.

Mittelalterlicher Flair im Dorf Godinje

Rund hundert alte Häuser schmiegen sich an die Hügel mit Blick auf den Skadar-See. Alten Legenden zufolge gründete Prinz Jovan Vladimir das Dorf im 10. Jahrhundert. Er fand so viel Gefallen an dieser wunderschönen Landschaft, dass er das Dorf Godinje nannte, was auf Deutsch so viel bedeutet wie »gefallen«. Im 14. Jahrhundert entdeckten die Balšići, die ehemalige Herrscherfamilie, das Gebiet für sich und bauten dort ihre Sommerresidenzen. Alle Steinhäuser sind miteinander verbunden, haben großzügige Terrassen und Gewölbekeller.

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Der Palast der Balšići Dynastie ist besonders interessant: Auf Tavernen aufgebaut besteht er aus mehreren kleinen Häusern. Noch heute kann man das monumentale Eingangstor mit den Steinstufen bewundern. Das Dorf liegt zudem auf zahlreichen Wasserquellen und erfreut sich eines einzigartigen Klimas. Beides kommt vor allem dem Wein und dem Lozovaca (ein starker Brandy aus Trauben) zugute. Noch heute produzieren die rund 60 Einwohner die alkoholischen Getränke nach alter Tradition.

Weinreben-Paradies Šipčanik

Der Šipčanik–Weinkeller öffnete 2007 und ist das Herzstück des größten zusammenhängenden Weinguts in ganz Europa. 2.310 Hektar Land mit über elf Millionen Weinreben warten auf die Besucher. Der Weinkeller selbst liegt über 30 Meter tief, ist ganze 356 Meter lang mit einem sieben Meter hohen Gewölbe. Die Temperaturen liegen zwischen 17 und 19 Grad – bei rund 70 bis 80 Prozent Luftfeuchtigkeit. Daher lagern im Keller zwei Millionen Liter Wein unter fast perfekten Bedingungen. Besucher erwarten ein Weingeschäft mit 28.000 Flaschen Wein und ein Raum für Weinproben.

Fjord der Adria: die Bucht von Kotor

Der sogenannte Fjord der Adria fasziniert Urlauber in Montenegro schon seit vielen Jahren. Fast wie in Skandinavien umschließen schroffe Felswände die langgezogene Bucht von Kotor. Das Gebiet hatte mit einigen Besatzern zu kämpfen: Es gehörte im Laufe der Zeit zum illyrischen, römischen und byzantinischen Reich, danach herrschten die Venezianer, Österreicher und Russen – und dann kamen die Truppen von Napoleon. So war die Region immer sowohl Grenze als auch Bindeglied zwischen Okzident und Orient, zwischen Katholiken und Orthodoxen und zwischen Christentum und Islam. Seit 1979 stehen die beiden Städte Perast und Kotor auf der »Roten Liste« der gefährdeten Natur- und Kulturgüter, die von der Unesco besonders geschützt werden.

Die Bucht von Kotor ist inzwischen beliebter Anlaufpunkt von Kreuzfahrtschiffen. Zum Glück ist die Bucht so eng und die Anlegemöglichkeiten so begrenzt, dass maximal zwei Kreuzfahrt-Liner gleichzeitig hier anlegen und die Kleinstadt Kotor und ihre Umgebung nicht von großen Massen überlaufen werden. Kotor selbst ist ein hübsches kleines Städtchen mit engen Kopfsteinpflaster-Gassen und roten Dachziegel-Häusern. Sowohl die Bucht als auch Kotor selbst ist bereits seit 1979 Teil des Unesco-Weltkulturerbes. Ein Highlight ist auf jeden Fall ein Spaziergang zur Burg oberhalb der Stadt. Zur Festung hinauf führt ein kleiner Pfad, von dort haben Besucher einen einmaligen Blick über die Stadt und den Fjord. Auch zum Baden eignet sich eine Reise nach Kotor. Die Strände von Budva liegen etwa 20 Minuten mit dem Bus entfernt. Busse fahren jede halbe Stunde, abends noch stündlich.

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Berühmte Kirche auf Gospa od Škrpjela

Die malerische Insel mit ihrer berühmten Kirche in der Bucht von Kotor blickt auf eine einzigartige Entstehungsgeschichte zurück. Einer alten Legende zufolge hat ein Seemann an Stelle der heutigen Kirche eine Ikone der Heiligen Gottesmutter gefunden. Die brachte er zu einem kranken Fischer, der auf der Stelle geheilt wurde. Seitdem platzierten Seefahrer nach jeder Heimkehr einen Stein auf dem Felsen – nach und nach entstand dann die Insel, auf der die Kirche gebaut wurde.

Die etwas weniger sagenumwobene Fassung: Die Gospa od Škrpjela ist mit der Zeit durch Felsbollwerke und gesunkene Schiffe entstanden. Egal welcher Fassung man glauben möchte, die Kirche mit Meisterarbeiten montenegrinischer und italienischer Künstler ist einen Besuch wert. Im Sommer, genauer gesagt am 22. Juli, können Urlauber Zeuge des traditionellen fašinada-Festes werden. Einheimische werfen dann Steine in das Meer, um die Inselfläche noch größer zu machen.

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Ein guter Ausgangspunkt für einen Urlaub in Montenegro ist das Hotel The Chedi Luštica Bay direkt an der Adriaküste. Es ist noch relativ neu; das Hotel eröffnete im Juli 2018. Neben Infinity-Pool, Luxus-Spa-Bereich und hochklassiger Gastronomie bietet es auch einen privaten Strand. Hier können Sonnenhungrige erlesene Cocktail-Kreationen und lokale Craftbiere genießen, während der Blick über das azurblaue Meer schweift. Wem das nicht nah genug ist: Der direkt vor der Tür gelegene Yachthafen lädt zu einer Spritztour übers Wasser ein, sodass sich kühle Drinks und heiße Abende auch hervorragend auf der Adria erleben lassen.