Wie viele Grundschulen gibt es in Berlin

Inklusion Das Konzept der Inklusiven Schule erkennt die Individualität jedes Kindes sowie die Verschiedenheit der Schüler innerhalb einer Lerngruppe an und sieht darin eine Bereicherung. Ziel von inklusiven Schulen ist es, Unterricht und Schulleben so zu gestalten, dass alle Schüler gemeinsam leben und lernen können. Um die Schulen bei der Entwicklung inklusiver Kulturen, Strukturen und Praktiken zu unterstützen, wurde ein „Qualifizierungsprogramm zur Weiterentwicklung von Berliner Schulen auf dem Weg zur Inklusion“ von einer Facharbeitsgruppe entwickelt. Das Konzept wird ergänzt durch einen Lehrplan, der die Unterrichtsentwicklung in den Mittelpunkt stellt. Neben den Schulberatern aus der Regionalen Fortbildung stehen den Schulen auf Antrag auch finanzielle Mittel zur Verfügung, die sie zur externen Unterstützung ihrer Schulentwicklungsprozesse nutzen können. 2017/2018 gilt für Berlin/Brandenburg ein neuer Rahmenlehrplan, der differenzierenden Unterricht ermöglicht und die Kompetenzentwicklung der Schüler in den Mittelpunkt stellt. Mit dem Schuljahr 2017/2018 gibt es 11 Inklusive Schwerpunktschulen in Berlin. Geplant sind insgesamt 36 Schulen. Die Zahl der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die an allgemeinbildenden Schulen inklusiv lernen, liegt bei mehr als 60 %.

Beratungs- und Unterstützungszentren (BUZ) für inklusive Pädagogik bilden gemeinsam mit den bisherigen Schulpsychologischen Beratungszentren jeweils ein Schulpsychologisches und inklusionspädagogisches Beratungs- und Unterstützungszentrum (SIBUZ).

Rahmenlehrpläne
Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse werden in Berlin und Brandenburg nach einem einheitlichen Rahmenlehrplan unterrichtet. Ziele, Inhalte und Standards wurden an die Bedürfnisse der Inklusion angepasst. Dabei wurden zum Beispiel unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten sowie Themen der Lebensgestaltung und Berufsorientierung stärker berücksichtigt.

Gastschülerabkommen
Im Gastschülerabkommen zwischen Berlin und Brandenburg ist geregelt, dass Schülerinnen und Schüler eine Schule im jeweils anderen Bundesland besuchen können. Die Vereinbarung gilt noch mindestens bis Ende 2018.

Überblick Schulsystem Berlin

Lesen Sie weiterführende Informationen zum Schulsystem in Berlin:

Die Grundschule in Berlin

Einschulung
Alle Kinder, die zwischen dem 01. Januar und 30. September des Einschuljahres sechs Jahre alt werden, sind in Berlin zum 01. August schulpflichtig. Auch Kinder, die erst im Zeitraum vom 1. Oktober bis 31. März des Folgejahres sechs Jahre alt werden, können angemeldet werden. Eine vorzeitige Aufnahme ist möglich, wenn das Kind keinen Sprachförderbedarf hat.

Fächer/Organisation
Berliner Grundschulen sind Ganztagsschulen. Das Angebot reicht dabei von verlässlicher Halbtagsgrundschule über offenen bis zum gebundenen Ganztag. Die sechsjährige Grundschule gliedert sich in die flexible Schuleingangsphase und die Jahrgänge 3 bis 6. Die Schuleingangsphase mit den Klassenstufen 1 und 2 bildet eine pädagogische Einheit. Das 1. und 2. Schuljahr ist jahrgangsgemischt und die Regelform an der Berliner Grundschule. Kinder können auch für ein drittes Jahr in der Schuleingangsphase verweilen, aber auch schon nach einem Jahr in die 3. Klasse wechseln. Für die Klassenstufen 1/2 sowie 3/4 gilt ein verbindlicher Grundwortschatz in Deutsch. In Berlin beginnt der Fremdsprachenunterricht in der 3. Klasse. Die Schüler können zwischen Englisch oder Französisch als 1. Fremdsprache wählen.

Leistungsnachweise/Noten/Versetzungsregelungen
In der Schulanfangsphase erhalten alle Schülerinnen und Schüler am Ende eines Schuljahres ein Zeugnis mit einer verbalen Beurteilung ihrer Lern-, Leistungs- und Kompetenzentwicklung. Eine tabellarische Auflistung aller Fächer ersetzt oder ergänzt dabei die herkömmliche Textform. Ab der 3. Klasse werden auch Halbjahreszeugnisse erteilt. In den Jahrgangsstufen 3 und 4 kann die Klassenelternversammlung mehrheitlich beschließen, dass statt Noten weiterhin eine verbale Beurteilung erteilt wird. In den Jahrgangsstufen 5 und 6 werden dann ausschließlich Notenzeugnisse erteilt. In den Klassen 3 bis 6 entscheidet die Klassenkonferenz über die Versetzung. Eine Wiederholung der besuchten Jahrgangsstufe ist lediglich im Ausnahmefall möglich. Generell gilt allerdings, dass die Höchstverweildauer in der Grundschule in Berlin sieben Schulbesuchsjahre beträgt.

Vergleichsarbeiten
Alle Bundesländer führen in der 3. Klasse in den Fächern Deutsch und Mathematik einheitlich die Lernstandserhebung VERA 3 durch.
Mit IGLU (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung)/PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) wird darüber hinaus im fünfjährigen Turnus in allen 16 Bundesländern ein international vergleichender Lesetest in der vierten Jahrgangsstufe durchgeführt. 2016 hat sich Deutschland zum vierten Mal an IGLU/PIRLS beteiligt.
Deutschland beteiligt sich auch an TIMSS (Trends in International Mathematics and Science Study). Im Zentrum dieser Untersuchung stehen mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen von Grundschulkindern. Sie wird alle vier Jahre durchgeführt, zuletzt 2015.

Übertrittsregelungen
Generell wechseln Berliner Schüler mit Eintritt in die 7. Klasse an eine weiterführende Schule. Daneben ist auch der Übergang in die 5. Klasse eines grundständigen Gymnasiums möglich. An die Aufnahme in eine Schwerpunktklasse mit sprachlichem, naturwissenschaftlichem, musik- oder sportbetontem Schwerpunkt oder in eine Schnelllernerklasse sind bestimmte Bedingungen geknüpft. Eltern und ihre Kinder haben Anspruch auf eine frühzeitige, individuelle und verbindliche Beratung durch die Grundschule. In einer schriftlichen Förderprognose empfiehlt die Grundschule den Besuch einer Integrierten Sekundarschule oder eines Gymnasiums auf Grundlage von Lernkompetenzen, Neigungen, Leistungsvermögen und Angebot der jeweiligen Schulart. Die erbrachten Noten der Klassen 5 und 6 entscheiden ebenso über die Prognose wie das Diagnoseprogramm „LauBe“, in dem die Lernausgangslage für die Fächer Deutsch, Mathematik und die erste Fremdsprache erfasst wird. Die Eltern entscheiden nach einem verbindlichen Beratungsgespräch mit der Grundschule, welche Schule ihr Kind besuchen soll. Die Integrierten Sekundarschulen und die Gymnasien nehmen im Rahmen freier Plätze alle angemeldeten Schülerinnen und Schüler auf. Gibt es an einer Integrierten Sekundarschule oder an einem Gymnasium mehr Anmeldungen als verfügbare Plätze, so wird ein Aufnahmeverfahren durchgeführt.

Jedes Jahr veröffentlicht die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft Information zur Anmeldung der Schulanfänger. Mit dem Brief von der zuständigen Grundschule beginnt die Suche. Plötzlich wird einem bewusst, dass es in Berlin über 400 Grundschulen, 100 Gymnasien und 160 Sekundarschulen gibt. Die Auswahl an Berliner Schulen ist riesig.

Die wichtigste Quelle bei der Suche nach einer geeigneten öffentlichen Schule ist das Schulverzeichnis auf der Webseite der Berliner Senatsverwaltung. Es enthält die Schulporträts aller Berliner Schulen. Mit einer Suchfunktion kann man gezielt nach bestimmten Schulen filtern. Neben dem Schulverzeichnis findet man auf der Webseite auch den aktuellen Berliner Schulwegweiser als PDF-Dokument.  Er bietet eine vollständige Übersicht über alle Berliner Schulen der zwölf  Stadtbezirke.

Berliner Schulen – Schultypen

Ein Wintermorgen kurz vor acht – Blick auf die Anne-Frank-Grundschule in Mitte

Die Grundschule  dauert in Berlin in der Regel sechs Jahre. Meist wird das Kind an einer Schule nahe am Wohnort eingeschult. Die Kinder sollen ihren Schulweg bald alleine meistern und idealerweise mit Freunden aus der Nachbarschaft zusammen gehen. Die Umkreissuche der Berliner Senatsverwaltung hilft weiter – einfach Anschrift und Suchradius eingeben. Alle Schulen in der gewählten Umgebung werden angezeigt. Oft liegen mehrere Grundschulen in der Nähe und haben unterschiedliche Konzepte. Im Herbst findet an allen Grundschulen ein Tag der offenen Tür statt. Man erhält Einblicke in den jeweiligen Schulalltag und kann sich ein Bild von Lehrern, Schülern und dem Hausmeister machen.

Öffungszeiten und Betreuung

An den meisten Grundschulen können die Kinder vor und nach dem Unterricht im Schulhort betreut werden –  je nach Bedarf ganztags bis 18:00 Uhr (offene Ganztagsschulen). Hierfür muss beim zuständigen Jugendamt ein einkommensabhängiger Bedarfsbescheid (Hort-Gutschein) beantragt werden. Einige Schulen –  z.B. die Berliner Europaschulen für zweisprachig aufwachsende Kinder und viele private Schulen – sind gebundene Ganztagsschulen. Hier müssen alle bis 16 Uhr bleiben.

Die weiterführenden Schulen – Gymnasium oder Intergrierte Sekundarschule (ISS)?

Nach sechs Jahren Grundschule beginnt die Suche nach einer geeigneten weiterführenden Schule. Die Teenager können Ihren Schulweg selbständig mit Rad, Bus oder U-Bahn bewältigen. Der Such-Radius (und somit die Anzahl der möglichen Oberschulen) vergrößert sich enorm.

Im Januar – nach dem 1. Halbjahr der sechsten Klasse – erhalten alle Kinder eine Förderprognose, die aus dem Notendurchschnitt der letzten beiden Zeugnisse berechnet wird. Je nach Durchschnittsnote wird eine Empfehlung für ein Gymnasium oder eine Integrierte Sekundarschule (ISS) ausgesprochen. Von November bis Januar finden Tage der Offenen Tür an den weiterführenden Schulen statt. Am besten auf den Schulwebseiten nachschauen.

Auf allen Berliner Oberschulen kann man alle Schulabschlüsse absolvieren. Nur das Wie und Wann ist unterschiedlich. Auf dem Gymnasium macht man im Idealfall nach der Zwölften Abitur, hat mehr Wochenstunden und sitzt in größeren Klassen zusammen. Das erste Jahr ist auf Probe. Auf der ISS hat man mehr Zeit, kann das Abitur nach der Dreizehnten machen und lernt in kleineren Klassenverbänden.

Früher auf die Oberschule?

Besonders begabte Kinder können (nach erfolgreichem Bestehen eines Tests) schon nach der vierten Klasse auf die Oberschule wechseln. Musikalisch Begabte können ans Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach (Mitte) und Französsich Sprechende aufs Französische Gymnasium (Mitte). Desweiteren gibt es auf einigen Gymnasien Schnelllernerklassen – meist mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil. Die Senatsverwaltung gibt für den Übergang in Jahrgangsstufe 5 jährlich gesonderte Anmeldezeiträume bekannt.

Relativ neu sind die Berliner Gemeinschaftsschulen, auf denen die Kinder von der ersten Klasse bis zum Abitur unterrichtet werden. Das System gewinnt zunehmend an Beliebtheit – man spart sich eventuell die Suche nach der Oberschule 🙂

Oder lieber eine Privatschule?

Neben den staatlichen Schulen gibt es auch zahlreiche Privatschulen. Allerdings müssen die Kinder immer bei der zuständigen öffentlichen Schule registriert werden. Dort erhält man einen Termin für die verpflichtende Schuleingangsuntersuchung sowie die An- und Ummeldeformulare für Schule und Hort.

Berliner Schulen – Auswahlkriterien für eine Weiterführende Schule

Neben der Förderprognose gibt es zahlreiche andere Auswahlkriterien. René Meintz  hat auf den Internetseiten Sekundarschulen und Gymnasien in Berlin viele Informationen gesammelt. Dort kann man die Schulen nach individuellen Bedürfnissen filtern – u.a. nach Bezirk, nach Schulprofil oder nach Abiquoten. Für mich waren die folgenden Kriterien am wichtigsten:

Welche Fremdsprache ?

Berliner Oberschulen – Fremdsprachen Die erste Fremdsprache – Pflicht für Alle

Auf allen Oberschulen wird Englisch als erste Fremsprache weiter geführt. Siebzehn Gymnasien und zehn Sekundarschulen bieten statt Englisch Französisch als erste Fremdsprache an.

Die zweite Fremdsprache – Ein Muss Fürs Abitur

Am Gymnasium müssen die Kinder eine zweite Fremdsprache lernen. An den Intergrierten Sekundarschulen (ISS) ist dies nicht Pflicht. Aber Achtung! Will man auf einer ISS Abitur machen, braucht man auch hier eine zweite Fremdsprache. Meist kann Französich oder Spanisch gelernt werden. Latein wird auf allen Gymnasien, aber nur auf neunzehn Sekundarschulen angeboten.

Vorwiegend in den östlichen Bezirken – an vier Gymnasien und fünfzehn Sekundarschulen – kann Russisch als zweite Fremsprache gewählt werden. Die Sprach-Kombination Englisch/ Italienisch kann man auf fünf Gymnasien belegen. Neun Sekundarschulen und das Robert-Koch-Gymnasium (Kreuzberg) bieten Türkisch als zweite Fremdsprache an.  Auf dem Gabriele-von-Bülow-Gymnasium (Tegel) kann man polnisch lernen.  Das Askanische Gymnasium  (Tempelhof) und die Integrierte Sekundarschule Bettina-von-Arnim-Schule (Märkisches Viertel) bieten Chinesisch an.

Die dritte Fremdsprache ist freiwillig

An vielen Oberschulen kann freiwillig eine dritte Fremdsprache gelernt werden, meist Französisch, Latein oder Spanisch. Zehn Gymnasien bieten Italienisch an und neun Alt-Griechisch oder Chinesich. Im Osten haben einige Oberschulen Russisch im Angebot und auf drei Integrierten Sekundarschulen kann man Türkisch lernen. Vier Schulen bieten Japanisch an.

Der Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache(ndH)

Berliner Eltern interessieren sich sehr für den Anteil der Schüler mit nichtdeutscher Herkunftssprache und bevorzugen je nach Herkunft passende Schulen. Große Unterschiede gibt es zwischen Ost – und Westbezirken sowie von den zentralen Stadtbezirken in der Stadtmitte zu den Randbezirken. Hier eine Übersicht des prozentualen ndH-Anteils der Schüler nicht-deutscher Herkunftssprache an Gymnasien und an Sekundarschulen in Berlin.

Berliner Schulen – beliebt oder weniger nachgefragt?

Jedes Jahr im Anmeldungszeitraum häufen sich die Pressemeldungen über die angeblich besten Schulen der Stadt, die Spekulationen über die jährlichen Anmeldezahlen und wieviel Prozent der Schüler nicht auf Ihre Wunschschule kommen. Manchmal wird sogar großer Druck auf die Grundschüler aufgebaut. An einem Tag der offenen Tür riet ein Schuldirektor Kinder mit einem Notendurchschnitt schlechter als 1,5 von einer Anmeldung ab.

Don`t panik! Das sind Ausnahmen. Das Berliner System ist sicher nicht perfekt aber es funktioniert ganz gut. Es gibt derzeit genug Schulplätze und die meisten Schüler kommen an ihre Wunschschule. Im Notfall kann ein Anwalt weiter helfen.

Schulhof des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums in Berlin-Pankow

Es gibt zwischen den Schulen sehr große Unterschiede. Schmutzige schlecht funktionierende Sanitäranlagen, undichte Fenster und Löcher im Putz sind in Berlin keine Seltenheit. Gut, wenn die Schule einen engagierten Förderverein hat. Am besten mit spendenfähigen Eltern. Für die Kinder ist die Ausstattung meiner Erfahrung nach meist zweitrangig. Die Prioritäten sind klar: Freunde in der Klasse, nette Lehrer und ein großer Schulhof, auf dem man prima spielen bzw. abhängen kann.

Nice to have – Klobrillen auf den WCs.

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