Wie merkt man wenn man ein Abgang hatte?

Fehlgeburten treten recht häufig auf. Viele Frauen müssen eine oder mehrere Fehlgeburten erleben. Tatsache ist, dass fast die Hälfte aller Schwangerschaften spontan abgebrochen werden. Häufig wird eine Fehlgeburt durch Chromosomen-Abweichungen oder andere Entwicklungsprobleme beim Fötus verursacht. Manchmal kann es sich um eine Infektion handeln, aber in vielen Fällen gibt es keine eindeutige Erklärung. Die meisten Fehlgeburten treten frühzeitig auf, vor der zwölften Schwangerschaftswoche. Der Körper nimmt in der Regel keinen Schaden, doch kann es schwer sein, eine Fehlgeburt emotional zu verarbeiten.

Eine Fehlgeburt ist nach der medizinischen Definition die Beendigung einer Schwangerschaft vor der 22. Woche. Danach ist der Fötus in der Regel so stark entwickelt, dass er eine kleine Chance hat, zu überleben. Dann handelt es sich um eine zu früh eingeleitete Geburt, eine so genannte Frühgeburt. Bei der Behandlung geht es dann darum, die weitere Entwicklung des Fötus zu fördern.

Symptome einer Fehlgeburt

Wenn du eine Fehlgeburt erleidest, kannst du Schmerzen im Bauch und Unterleib haben. Die Bauchschmerzen sind weit unten im Bauch zu spüren und können krampfartig sein oder an starke Menstruationsbeschwerden erinnern. Häufig kommt auch Blut aus der Vagina – das Blut kann mit flüssigem Schleim oder Blutklumpen vermischt sein. Einige Frauen bekommen auch Schmerzen im unteren Rückenbereich.

Die meisten Betroffenen bekommen erst eine starke Blutung, wenn die Gebärmutter die Überreste von der Schwangerschaft ausstößt. Danach blutest du einige Tage lang etwas weniger. Wenn es der Gebärmutter nicht gelingt, alle Überreste auszustoßen, gehen die Blutungen weiter. Dann braucht der Körper Hilfe, um die Fehlgeburt zu beenden. Bei einer so genannten verhaltenen Fehlgeburt oder „Missed Abortion“ bekommst du vielleicht nur einen bräunlichen Ausfluss. Auch dann braucht der Körper Hilfe, um die Überreste der Schwangerschaft auszustoßen. Nach einer Fehlgeburt nimmt das Gefühl ab, schwanger zu sein.

Andere denkbare Erklärungen

Vergiss nicht, dass Blutungen und Schmerzen, die denen bei der Menstruation ähneln, während der Schwangerschaft nicht immer ein Anzeichen einer Fehlgeburt sind. Blutungen treten häufig auf und müssen nicht gefährlich sein. Es kann sich zum Beispiel um eine so genannte Durchbruchblutung von der Gebärmutter handeln, die eine natürliche Folge der Schwangerschaftsentwicklung ist. Der Gebärmutterhals blutet während einer Schwangerschaft leichter, zum Beispiel in Verbindung mit Geschlechtsverkehr. Manchmal können auch Polypen am Gebärmutterhals, vaginale Infektionen oder Hämorrhoiden am After kleine Blutungen verursachen.

In ungewöhnlicheren Fällen kann es sich um ernste Zustände handeln, die schnell ärztliche Hilfe erfordern. Eine Eileiterschwangerschaft, bei der der Embryo außerhalb der Gebärmutter wächst, verursacht in der Regel starke Bauchschmerzen im unteren Bauchbereich, oft in Verbindung mit einer Blutung.

Am Ende der Schwangerschaft können manchmal Probleme mit dem Mutterkuchen auftreten, die starke Blutungen verursachen. Manchmal können Blutungen zum Beispiel in Verbindung mit Zellveränderungen auftreten, aber das ist ungewöhnlich und wird in der Regel bei früheren Schwangerschaftsuntersuchungen festgestellt.

Ursachen für eine Fehlgeburt

Eine Fehlgeburt wird in der Regel nicht von Faktoren verursacht, auf die du Einfluss nehmen kannst, und manchmal gibt es keine eindeutige Erklärung. Die Forschung zeigt, dass es sich oft um Chromosomen-Abweichungen oder Entwicklungsfehler beim Fötus handelt. Manchmal liegt es an Defekten in Spermien oder Eiern, ein anderes Mal sind Fehler bei der Befruchtung oder in einem frühen Stadium der Zellteilung aufgetreten. Dann kann der Embryo nicht wachsen und die Schwangerschaft bricht von selbst ab.

Es kann sich auch um Infektionen in der Gebärmutter handeln oder darum, dass sich das Ei nicht ordentlich in der Gebärmutter eingenistet hat. Spätere Fehlgeburten nach der zwölften Woche werden häufig von Problemen mit dem Gebärmutterhals verursacht. In bestimmten Fällen können auch Defekte im Mutterkuchen dazu führen, dass der Fötus nicht überleben kann. Eine ernste, äußere Verletzung kann ebenfalls eine Fehlgeburt verursachen, obwohl dies selten auftritt.

Eine Eileiterschwangerschaft, die bedeutet, dass der Embryo versucht, außerhalb der Gebärmutter zu wachsen, verursacht immer eine Fehlgeburt, weil es für den Körper nicht möglich ist, eine Schwangerschaft an einem anderen Ort zu vollziehen.

Risikofaktoren in Verbindung mit Fehlgeburten:

  • Alkohol, Rauchen und Drogen

  • zunehmendes Alter

  • starkes Übergewicht

  • hormonelle Beschwerden (wie Schilddrüsenprobleme oder ein Mangel an Gelbkörperhormonen)

  • chronische Erkrankungen (zum Beispiel Diabetes und SLE)

  • Infektionen, die zum Beispiel durch Röteln, Toxoplasmen (Parasiten) oder Listerien (Bakterien) verursacht werden

  • Missbildungen oder Abweichungen in der Gebärmutter

Untersuchung und Behandlung

Um eine Fehlgeburt festzustellen, wird oft eine gynäkologische Untersuchung mit einem Ultraschall in der Vagina durchgeführt. Eine frühzeitige Fehlgeburt erfordert manchmal überhaupt keine Behandlung, doch es kann sein, dass der Körper Hilfe braucht, um alle Überreste der Schwangerschaft zu entfernen. Dann erhältst du entweder eine medizinische Behandlung in Form von Tabletten oder es wird bei einem kurzen Eingriff eine Ausschabung der Gebärmutter durchgeführt.

Frauen, die von mehreren Fehlgeburten mit demselben Partner betroffen waren, müssen vielleicht eine Untersuchung machen, um eine mögliche Ursache zu ermitteln. Dann werden unter anderem die Gebärmutter, Eier und Spermien untersucht. Bei einer Fehlgeburt, die spät in der Schwangerschaft auftritt, wird zumeist der Gebärmutterhals untersucht. Und bei einer eventuellen neuen Schwangerschaft kann es manchmal nötig sein, die Schwangerschaft durch ein um den Gebärmutterhals gelegtes Band zu unterstützen.

Was tun bei einer Fehlgeburt?

Manchmal kann es schwer sein, genau zu wissen, ob du tatsächlich eine Fehlgeburt hattest, denn viele Frauen merken nichts davon. Wenn du früh während der Schwangerschaft eine Blutung bekommst, die einige Wochen anhält, und menstruationsartige Schmerzen hast, hattest du möglicherweise eine Fehlgeburt. So lange du blutest, bist du besonders anfällig für Infektionen in der Gebärmutter und solltest daher vermeiden zu baden, Tampons oder Menstruationstassen zu verwenden oder Sex zu haben. Nach einem Monat ist der Körper in der Regel wieder vollständig hergestellt. Um sicher zu gehen, dass du nicht mehr schwanger bist, solltest du einen Schwangerschaftstest machen.

Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Fehlgeburt erlitten hast, aber keine dauerhafte, anhaltende Blutung bekommst, kannst du dich immer an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. Das gilt auch, wenn du dich unsicher oder unruhig damit fühlst, was in deinem Körper vor sich geht. Eventuell befinden sich nach einer Fehlgeburt noch Gewebereste in deiner Gebärmutter, die durch eine Ärztin oder einen Arzt entfernt werden müssen.

Wenn du gesund bist und nach einer Fehlgeburt wieder schwanger werden möchtest, passt sich der Körper in der Regel schnell an. In normalen Fällen bekommst du einige Wochen nach einer Fehlgeburt wieder einen Eisprung. Doch nicht alle Betroffenen sind emotional genauso schnell wieder dazu bereit. Eine Schwangerschaft, die plötzlich abgebrochen wird, kann sehr belastend sein und es kann schwierig sein, diese Erfahrung zu verarbeiten. Oft es ist gut, zum Beispiel mit einer Sozialhelferin oder einem Psycholotherapeuten zu sprechen, die dir helfen können, deine Gefühle zu verarbeiten.

Um deine Chancen, wieder schwanger zu werden, zu verbessern und nach Möglichkeit eine Fehlgeburt zu vermeiden, gibt es einige Dinge, an die du denken kannst:

  • nimm Folsäure als Vitaminpräparat zu dir

  • vermeide Koffein, Alkohol, Rauchen und Drogen

  • versuche abzunehmen, wenn du starkes Übergewicht hast

  • vermeide nach Möglichkeit Medikamente (viele Präparate haben negative Nebenwirkungen – lies die Packungsbeilage oder frage deinen Arzt oder Apotheker)

Wenn du chronische Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes hast, empfiehlt es sich, sich mit einer Ärztin oder einem Arzt zu beraten, bevor du eine Schwangerschaft beginnst, weil es ein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt geben kann.

Wann du ärztliche Hilfe brauchst

Wenn du schwanger bist und eine anhaltende Blutung bekommst, hast du wahrscheinlich eine Fehlgeburt erlitten. Wenn du nur menstruationsartige Schmerzen hast und die Blutung nach ungefähr 1 Woche abnimmt, brauchst du im Allgemeinen nicht ärztliche Hilfe suchen. Es ist normal, über weitere 2 Wochen weiter zu bluten, wenn auch in geringerem Maße. Wenn die Blutung aber zunimmt, solltest du ärztliche Hilfe suchen. Das gilt auch dann, wenn Blutungen oder Ausflüsse besonders schlecht riechen.

Wenn du unsicher bist, ob es sich wirklich um eine Fehlgeburt handelt, solltest du dich ebenfalls an einen Arzt oder eine Ärztin wenden. In der ersten Hälfte der Schwangerschaft kannst du Hilfe in einer gynäkologischen Klinik oder einem Entbindungszentrum suchen. Blutungen nach Woche 22+0 müssen immer in einer Entbindungsabteilung untersucht werden, auch wenn du nicht so sehr blutest.

Wenn du schwanger bist oder meinst, dass du eine Fehlgeburt erleidest, und starke Bauchschmerzen oder Blutungen bekommst, musst du eine Notaufnahme aufsuchen. Auch wenn du weniger blutest, aber dich generell krank fühlst, Schwindelgefühle oder Fieber hast, solltest du sofort ärztliche Hilfe suchen.

So kann dir Kry helfen

Bei starken Bauchschmerzen, kräftigen Blutungen und Fieber solltest du notärztliche Hilfe rufen. Wenn du den Verdacht hast, dass du eine Fehlgeburt erlitten hast, und Ratschläge und Informationen bei geringeren Beschwerden brauchst, können wir dir bei Kry helfen. Eine Ärztin oder ein Arzt nimmt eine individuelle Beurteilung auf Grundlage deiner Symptome und der Befunde bei der Untersuchung vor. Du kannst auch zur weiteren Versorgung überwiesen werden. Bei Fehlgeburten ist manchmal eine körperliche Untersuchung erforderlich.