Warum ist italien nicht bei der wm dabei

Schon wieder: Für Europameister Italien ist der WM-Traum geplatzt. Es ist ein nationales Drama in Italien, das sich an den Schlagzeilen der italienischen Presse ablesen lässt.

Bereits 2018 nicht in der Endrunde

Il Corriere della Sera schreibt von einem "Desaster für den Sport in Italien". Denn nach 2018 ist das Land zum zweiten Mal nicht bei der Fußball-WM dabei. Die Nationalelf hat sich nach der 0:1-Niederlage gegen Nordmazedonien in Palermo nicht für die Weltmeisterschaft in Katar qualifiziert.

Auf Twitter schreibt das Blatt aus Mailand sogar vom niedrigsten jemals erreichten Niveau des italienischen Fußball (schlechter als Korea).

"Schlechter als Schweden" titelt La Repubblica nach dem Match der Azzurri gegen Nordmazedonien.

256 Tage nach dem EM-Triumph von Wembley ist Italien aus allen WM-Träumen gerissen worden. "So wie die EM die schönste Erfahrung meines Lebens war, war dies die größte Enttäuschung. Wir können nichts sagen, das ist der Fußball. Manchmal passieren unglaubliche Dinge und es ist passiert", sagte Nationaltrainer Roberto Mancini nach dem sensationellen 0:1 gegen Außenseiter Nordmazedonien im Playoff-Halbfinale.

Über seinen möglichen Abschied wollte er noch nichts sagen. "Wir werden sehen - die Enttäuschung ist zu groß, um über die Zukunft zu sprechen", sagte der 57-jährige Coach am späten Donnerstagabend. "Es ist schwer, an solche Dinge zu denken. Es wird nicht einfach in den nächsten Tagen."

Für Nordmazedonien geht es nun im Playoff-Finale am Dienstag gegen Cristiano Ronaldos Portugiesen, die gegen die von Kuntz trainierte Türkei mit 3:1 (2:0) gewannen.

Auch die Türkei scheiterte in den Play-Offs. Die Mannschaft des deutschen Trainers Stefan Kuntz verlor mit 3:1 gegen Portugal. Enttäuschung auch für die Mannschaft aus Österreich: Nach einer 1:2-Niederlage gegen Wales ist der WM-Traum ausgeträumt. 

Die Waliser müssen aber noch bis Juni auf ihren Gegner warten, da die Ukraine erst dann ihr Halbfinale gegen Schottland bestreiten soll. Die FIFA hatte das Spiel wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlegt.

Auch Schweden bleibt im Rennen um ein WM-Ticket. Das Team gewann gegen Tschechien in Stockholm 1:0 (0:0) nach Verlängerung und reist nun zum Playoff-Finale nach Polen. Das Team um Weltfußballer Robert Lewandowski war kampflos weitergekommen, da die FIFA die russische Auswahl wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine suspendiert hatte.

München - Die italienische Fußball-Nationalmannschaft ist in den Playoffs der WM-Qualifikation an Nordmazedonien gescheitert. Dennoch hegen italienische Medien die Hoffnung, dass der amtierende Europameister in einem Nachrückverfahren doch noch zur WM fährt.

Grund dafür ist ein Skandal im Iran. Die iranische Nationalmannschaft hat ihr WM-Ticket bereits gelöst und feierte im letzten Quali-Spiel einen 2:0-Sieg gegen den Libanon vor heimischem Publikum. Laut übereinstimmenden Medienberichten wurde allerdings 2000 Frauen der Eintritt ins Stadion verwehrt, obwohl sie Tickets für das Spiel hatten. Es soll Proteste gegeben haben, die durch den Einsatz von Pfefferspray aufgelöst wurden.

Iran befürchtet WM-Ausschluss

Im Iran war Frauen über vier Jahrzehnte lang der Besuch von Fußballspielen untersagt. Aufgrund des Drucks der FIFA wurde dieses diskriminierende Verbot zuletzt aufgeweicht. Der erneute Skandal könnte laut "Sky Italia" harte Sanktionen für den Iran nach sich ziehen - möglicherweise bis zum WM-Ausschluss.

"Von der FIFA und der AFC [Asiatischer Fußballverband - Anm. d. Red.] hören wir besorgniserregende Nachrichten", twitterte Mehrdad Seradschi Vorstandsmitglied des iranischen Fußballverbands FFI. Laut Berichten würde die FIFA im Falle eines Iran-Ausschlusses Italien nachnominieren. Zwar ist die Mannschaft in den Playoffs gescheitert, hat aber von allen Kandidaten den höchsten Weltranglistenplatz (6) inne.

Iranischer Verband weist Schuld von sich

Ob der Iran tatsächlich ausgeschlossen wird, ist unklar. Der iranische Verband weist die Verantwortung für den Skandal von sich und sieht die Schuld beim Veranstalter. "Es war nicht möglich, günstige Bedingungen für Frauen beim Betreten des Stadions zu schaffen, einen sicheren Zugang sowie geeignete Tore, erforderliche Einrichtungen und eine gesonderte Zone auf der Tribüne bereitzustellen", erklärte der Verband auf Nachfrage des Nachrichtenportals "entekhab.ir".

"Dementsprechend hat keiner der Funktionäre des Fußballverbands fußballinteressierte Frauen eingeladen, Tickets für dieses Spiel in der heiligen Stadt Maschhad zu kaufen", hieß es weiter. Der Verband verwies darauf, dass er bei nationalen Vereinswettbewerben bereits Bereitschaft demonstriert habe "den Besuch von Frauen in den Stadien zu unterstützen".

Maschad ist eine stark religiös geprägte Stadt im Nordosten des Irans. Beobachter vermuten, dass einflussreiche islamistische Wortführer in Maschhad eigenmächtig und ohne Absprache mit dem FFI gehandelt haben. 

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Fußball | WM-Qualifikation

Stand: 25.03.2022, 10:14 Uhr

Die Fußball-WM 2022 in Katar geht ohne Italien über die Bühne: Der Europameister ist im Playoff-Halbfinale überraschend an Nordmazedonien gescheitert. Portugal, Wales und Schweden sind eine Runde weiter.

Superstar Cristiano Ronaldo darf mit Portugal weiter auf die Teilnahme an der Fußball-WM 2022 hoffen - Italien scheitert nach einer Blamage gegen Nordmazedonien dagegen historisch. Die Portugiesen gewannen am Donnerstag (24.03.2022) das Playoff-Spiel gegen die Türkei um Nationaltrainer Stefan Kuntz mit 3:1 (2:0), am kommenden Dienstag geht es nun aber nicht wie erwartet gegen die Italiener.

  • WM-Playoffs Europa | ergebnisse

Denn der Europameister unterlag Nordmazedonien sensationell mit 0:1 (0:0), Aleksandar Trajkovski (90.+2 Minute) traf in der Nachspielzeit für die Gäste. Damit verpasst Italien erstmals in seiner Geschichte zweimal in Folge eine WM. Der Auftritt der "Squadra Azzurra" war alles andere als titelreif. Der Europameister war zwar überlegen, aber vor dem Tor zu einfallslos. Das sollte sich rächen. Die Nordmazedonier hatten schon in der Gruppenphase der deutschen Mannschaft eine überraschende Heimniederlage zugefügt.

Italien tief enttäuscht nach Scheitern in WM-Playoffs - die Reaktionen Sportschau 25.03.2022 02:32 Min. Verfügbar bis 25.03.2023 ARD Von Jörg Seisselberg

Chiellini: "Enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört"

"Das ist schwer zu erklären. Wir sind enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört. Es hat wieder ein bisschen was gefehlt. Wir haben seit September Fehler gemacht und nun dafür bezahlt", sagte Abwehrspieler Giorgio Chiellini nach der Blamage. Die "Gazzetta dello Sport" schrieb auf ihrer Homepage treffend: "Disastro Italia".

Yilmaz verschießt Elfmeter und beendet Karriere in Nationalmannschaft

Diogo Jota bejubelt seinen Treffer gegen die Türkei | Bildquelle: MIGUEL RIOPA/AP

In Porto trafen Otavio (15.), Diogo Jota (42.) und Matheus Nunes (90.+4) für die Gastgeber, Altstar Burak Yilmaz (65.) verkürzte noch - verschoss dann aber in der 85. Minute einen Foulelfmeter. Der türkische Spielführer gab nach dem Schlusspfiff das Ende seiner Karriere in der Nationalmannschaft bekannt. "Das heute war mein letztes Spiel. Ich beende heute meine Karriere in der Nationalmannschaft. Denn ich möchte meine Spielführerbinde den jüngeren Kammeraden übergeben. Also nach so einem traurigen Spielausgang hätte ich eigentlich nicht aufhören wollen. Aber ich halte das für das Richtige und möchte mich nochmal bei allen entschuldigen," sagte Yilmaz.

Für Deutschlands früheren U21-Coach Kuntz war es im fünften Spiel die erste Niederlage mit den Türken, deren Traum von der ersten WM-Teilnahme seit 2002 platzte damit.

Kuntz scheidet mit Türkei bei Fußball-WM-Quali aus Sportschau 25.03.2022 02:48 Min. Verfügbar bis 25.03.2023 ARD Von Karin Senz

Bale schießt Wales ins Playoff-Finale

Wales Team bejubelt den Treffer von Teamkollege Bale | Bildquelle: REBECCA NADEN/REUTERS

Für Österreich und den deutschen Trainer Franco Foda platzte der Traum von der WM in Cardiff. In Wales verlor die ÖFB-Auswahl mit 1:2 (0:1). Für die Waliser soll es nun im Sommer das Entscheidungsspiel gegen die Ukraine oder Schottland geben, dieses Playoff-Halbfinale wurde angesichts des russischen Angriffskrieges verschoben. Es soll im Juni stattfinden.

Österreich scheiterte vor allem an Gareth Bale: Der Waliser Ausnahmespieler, bei Real Madrid nur noch zweite Wahl, traf doppelt (25./51.). Bayern Münchens Marcel Sabitzer (64.) gelang nur noch der Anschluss.

Schweden siegt gegen Tschechien in der Verlängerung

Schweden besiegte Tschechien nach einem Tor des Ex-Mainzers Robin Quaison (110.) mit 1:0 (0:0) nach Verlängerung und muss am kommenden Dienstag in Polen antreten. Die Mannschaft um Bayern Münchens Stürmerstar Robert Lewandowski zog direkt in die Finalrunde ein, weil das russische Team aus dem Wettbewerb genommen wurde.

Polen sichert spätes Remis bei Test in Schottland

Ohne Weltfußballer Lewandowski hat Polen einen kleinen Stimmungsdämpfer gerade so vermieden. Die Polen trennten sich im Testspiel in Schottland mit 1:1 (0:0), der Ex-Herthaner Krzysztof Piatek traf in der Nachspielzeit (90.+4) per Elfmeter zum Ausgleich. Arsenal-Profi Kieran Tierney (68.) hatte die Gastgeber im Hampden Park in Glasgow in Führung gebracht. Beide Teams sind ebenfalls noch in den WM-Playoffs vertreten - Polen steht durch die Sperre Russlands aber schon im Finale. Schottland wäre gegen die Ukraine angetreten. Die Partie wurde aber wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlegt.

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