Kann einem von Wasser trinken schlecht werden

Beim Sport nicht zu viel trinken

Zu den Personen, die auf ihre Trinkmenge achten sollten, gehören deshalb Menschen mit Herz-, Nieren- und Leberproblemen. Denn durch die Krankheit sind die Organe derart geschwächt, dass sie bei bestimmten Wassermengen nicht mehr richtig funktionieren.

Gefährdet ist auch, wer viel trinkt und wenig isst – zum Beispiel bei einer Diät. Außerdem sollten Ausdauersportler darauf achten, nicht übermäßig viel zu trinken. Vor allem unerfahrene Läufer haben oft Angst, beim Joggen auszutrocknen und neigen deshalb zum "Übertrinken" (trainingsassoziierten Hyponatriämie): Lebensbedrohliche Kreislaufstörungen können die Folge sein.

Unser Tipp
Einen Richtwert, wie viel Wasser Sie brauchen, kann Ihnen Ihr Körpergewicht geben. Steigen Sie vor und nach dem Training nackt auf die Waage. Die Differenz gibt meist Ihren Flüssigkeitsverlust an. Wiegen Sie ein Kilogramm weniger, so empfehlen Experten, etwa 500 Gramm Wasser zu trinken.

Um Ihren Salz- und Kaliumwert im Blut auszugleichen, können Sie isotonische Sportdrinks trinken oder ein Salzstangen essen, raten Mediziner.

1,5 Liter Wasser als Richtwert

Zu wenig sollte man aber auch nicht trinken. Denn um zu funktionieren, benötigt der Körper ein Mindestmaß an Wasser. Anderthalb Liter soll ein erwachsener Mensch über den Tag verteilt zu sich nehmen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). So bleibe der Wasserhaushalt im Gleichgewicht. Dies sei aber nur ein Richtwert. So bräuchten Männer mehr Flüssigkeit als Frauen, da sie mehr schwitzen. Auch die Ernährungsgewohnheiten spielen bei der richtigen Trinkmenge eine Rolle.

Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Wer etwa viel Obst und Gemüse isst, muss weniger trinken als jemand, der sich vorwiegend von Brot und Fleisch ernährt. Wer sich hingegen vorwiegend von Ballaststoffen wie Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen sowie Schokolade oder salzigen oder fettigen Lebensmitteln ernährt, sollte mehr trinken.

Auf Vorrat trinken funktioniert nicht

Allerdings gibt es Situationen, in denen man bis zu drei Liter Wasser pro Tag trinken sollte – Sport ist eine davon. Denn je nach Intensität der Belastung schwitzt der Körper ein bis zwei Liter Flüssigkeit aus. Trinken während des Trainings ist deshalb wichtig.

Auch bei Hitze oder einer Grippe schwitzt man mehr und muss darauf achten, genug zu trinken. Patienten mit Harnsteinen sollten ebenfalls mehr als die empfohlenen anderthalb Liter Wasser aufnehmen, sagen Mediziner. Denn dies kann die Bildung der schmerzhaften Steine verhindern. Auch bei Durchfall oder Erbrechen muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden.

Übrigens: Auf Vorrat trinken funktioniert beim Menschen nicht. Denn anders als Kamele können wir kein Wasser speichern.

Symptome einer Wasservergiftung

Erste Symptome einer Hyperhydratation sind beispielsweise:

  • Unwohlsein
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Erbrechen.

Zudem kann es passieren, dass Sie trotz hoher Flüssigkeitszufuhr wenig urinieren müssen. Der Körper versucht durch das Zurückhalten des Urins, den Salzgehalt im Körper aufrecht zu erhalten.

Bei einer schweren Wasservergiftung kann es noch zu Atemnot, "stolperndem" Herz und Krampfanfällen kommen.

Bei diesen Anzeichen sollten Sie einen Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren.

Hast du auch genug getrunken? Genug Wasser trinken ist gesund – aber Vorsicht: Zu viel Flüssiges ist genauso gefährlich wie zu wenig. Im Extremfall kann Trinken in riesigen Mengen sogar tödlich sein.

07.05.2014 17:04

Wer viel zu viel trinkt, überflutet wortwörtlich den Körper: Der Salzgehalt im Körper senkt sich. Es droht ein Nierenversagen. Auch im Hirngewebe kann sich das Wasser ansammeln. Die Folgen: Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen oder Krämpfe. Gelangt Wasser in die Lungenbläschen, kann ein Lungenödem und Atemnot entstehen.

Ein Kalifornischer Radiosender veranstaltete 2007 ein Wett-Trinken: Wer am meisten Wasser trinkt, ohne auf die Toilette zu gehen oder zu erbrechen, gewinnt. Die Mitspieler, die lange durchhielten, bekamen starke Kopfschmerzen und geschwollene Bäuche. Eine 28-jährige Teilnehmerin war fünf Stunden nach der Sendung tot. Die Diagnose: Wasservergiftung.

Trinken ist gesund - aber maximal drei Liter

Der Wasserbedarf ist sehr individuell. Grundsätzlich empfiehlt die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE), dann zu trinken, wenn man Durst hat. Optimal seien 1,5 bis maximal 3 Liter Flüssigkeit pro Tag, je nach Grösse, Gewicht und sportlicher Aktivität.

Eine Studie am Hong-Kong-Marathon zeigte, dass 30 Prozent von den insgesamt 72'000 Läufern viel zu viel Wasser tranken. Die Folge war, dass der Salzgehalt in ihren Körpern zu tief war. Einige von ihnen landeten deswegen in der Notaufnahme. Denn ab einer bestimmten Grenze stoppt der Körper die Urinproduktion. Dadurch können die Nieren versagen.

Der Sportmediziner Johannes Scherr von der Technischen Universität München rät bei Extrembelastung eher zu Sportdrinks, die den Salzgehalt im Gleichgewicht halten, als zu mehr Wasser.

odes

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Wissenschaft Komischer Geschmack

Veröffentlicht am 21.07.2015 | Lesedauer: 3 Minuten

Jeder kennt es: Der erste Schluck aus dem Wasserglas auf dem Nachttisch schmeckt schal. Ist das Getränk über Nacht schlecht geworden? Und was hat das Verfallsdatum auf Wasserflaschen zu bedeuten?

Vor dem Schlafengehen hat man noch ein Glas mit Wasser gefüllt und neben das Bett gestellt. Doch am Morgen schmeckt der erste Schluck nicht erfrischend, sondern schal. Noch schlimmer ist es, wenn der Durst mit Wasser aus einer schon länger geöffneten Flasche gestillt werden soll, die womöglich auch noch in der Sonne gestanden hat. Igitt. Kann man davon womöglich sogar krank werden? Immerhin ist auf den Verschlusskappen von abgefülltem Mineralwasser auch ein Haltbarkeitsdatum zu lesen.

„Schlecht“ werden im herkömmlichen Sinn kann Trinkwasser nicht – es enthält weder Eiweiß noch Zucker, die verrotten, verschimmeln oder vergären könnten. Doch wenn es in einem geöffneten Behälter aufbewahrt wird, verändert sich die chemische Zusammensetzung des Wassers. Es nimmt CO2 auf, und ein Teil der Flüssigkeit verwandelt sich in Kohlensäure. Dabei handelt es sich zwar nur um einen winzigen Bestandteil (etwa 0,13 Prozent), doch das reicht schon, um den pH-Wert des Wassers zu senken und den Geschmack etwas säuerlich zu machen.

Gefährlich ist das nicht – es schmeckt nur nicht. Während das Wasser offen da steht, ist es allerdings Bakterien ausgesetzt. Nach einem Tag an der Luft ist Wasser aber in der Regel weiterhin trinkbar.* Danach vermehren sich die Mikroben aber in Windeseile. Auch wenn direkt aus der Flasche getrunken wird setzen sich mitunter Bakterien am Flaschenrand fest. Bleibt die Flasche länger und dazu noch in warmer Umgebung stehen können sich Krankheitserreger vermehren. Trinken mehrere Personen aus einer Flasche besteht die Gefahr, dass beispielsweise Erkältungs- oder Herpesviren übertragen werden.

Auch die winzigen Staub- und Schmutzpartikel, die selbst in der saubersten Wohnung in der Luft herumwirbeln, landen zu guter Letzt im offenen Wasserglas. Mal ganz zu schweigen davon, dass Fliegen oder Mücken die Wasseroberfläche mit Vorliebe nutzen, um ihren Laich abzulegen. Wer bei diesem Gedanken noch aus dem verlassenen Glas trinken möchte, muss wirklich durstig sein.

Was das Datum auf Mineralwasserflaschen betrifft, können Verbraucher ziemlich gelassen sein. Zwar müssen die Hersteller auf den Flaschen ein Mindesthaltbarkeitsdatum angeben, ein Jahr für PET-Flaschen und zumeist zwei Jahre für Glasflaschen. Das ist aber keineswegs ein Verfallsdatum. Nach Angaben der Informationszentrale Deutsches Mineralwasser ist Wasser in Glasflaschen nahezu unbegrenzt haltbar.

Anders sieht es bei in Plastikflaschen abgefülltem Wasser aus. Bei einer Lagerung über mehrere Monate hinweg kann Kohlensäure entweichen und Sauerstoff eindringen, sodass sich der Geschmack ändert. Trinken kann man es aber trotzdem noch. Bedenklich ist bei Plastikflaschen allerdings, dass die Flasche selbst das Wasser verunreinigen könnte: Nach Erkenntnissen von Forschern können hormonähnliche Chemikalien aus dem Plastik in das Wasser gelangen.

Zwar besteht laut Bundesinstitut für Risikoabwägung durch den Konsum aus PET-Flaschen keine gesundheitliche Gefährdung, da die Belastung in allen Fällen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liege. Experten wie Professor Gilbert Schönfelder, Toxikologe an der Berliner Charité, sind da anderer Ansicht und warnen vor möglichen, noch nicht absehbaren Langzeitfolgen.

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man Plastikflaschen mit Getränken nie in die Sonne stellen, denn durch Hitze und UV-Strahlung lösen sich noch mehr der bedenklichen Stoffe. Und weil das Plastik durchlässiger ist als Glasflaschen, dürfen PET-abgefüllte Getränke nicht in der Nähe von Benzin oder Pflanzengift lagern. Hat das Wasser einen Plastikgeschmack angenommen, sollte man es einfach weggießen.

*In einer älteren Version dieses Textes stand, Mineral- und Leitungswasser seien leicht mit Chlor versetzt. Dies trifft nicht zu, Mineralwasser enthält keinerlei Zusatzstoffe. Wir bitten um Entschuldigung für den Fehler.

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